Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll? Tipps und Hinweise

Haben Sie schon darüber nachgedacht, welche Probleme eine Berufsunfähigkeit für Sie bedeutet? Nein? Dann wird es höchste Zeit, denn die Folgen sind buchstäblich existenziell. Per Definition liegt eine Berufsunfähigkeit dann vor, wenn ein Arzt Ihnen attestiert, dass Sie mindestens 6 Monate nicht mehr arbeiten können. Die Konsequenz daraus ist, dass Sie im schlimmsten Fall keine Einnahmen mehr verzeichnen können. Gerade Einzelunternehmer, die auf sich alleine gestellt ihre originäre Facharbeit erbringen, gehören zur Risikogruppe.
Gut 25 % aller Erwerbstätigen sind berufsunfähig
Ein Blick in die Statistiken der Versicherer zeigt, dass fast jeder 4. Erwerbstätige noch vor dem Renteneintritt berufsunfähig wird. Die Ersparnisse sind früher oder später aufgebraucht. Um die eigene Existenz und die der Familie abzusichern, ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung praktisch alternativlos. Nur sie kann sie vor dem finanziellen Totalschaden bewahren. Die staatliche Unterstützung hingegen reicht nicht aus und ist lediglich als Basis zu betrachten.
Von den eingangs erwähnten 25 % berufsunfähigen im Erwerbstätigenalter leiden über 30 % an psychischen und nervlichen Erkrankungen. Die zweithäufigste Ursache von Berufsunfähigkeit sind orthopädischer Natur. Probleme mit der Wirbelsäule, mit der Hüfte und den Gelenken zwingen oftmals selbstständige Handwerker dazu, ihren Beruf aufzugeben. Aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielen eine große Rolle und rangieren auf Platz 3 der häufigsten Erkrankungen, die zu einer Berufsunfähigkeit führen. Zwar können Sie Ihren Lebensstil mit Blick auf die Gefahren anpassen, doch eine Garantie haben sie nicht.
Berufsunfähigkeit sollten Selbstständige dringend absichern
Experten sind davon überzeugt, dass eine BU-Versicherung für Selbstständige eine der wichtigsten Versicherungen ist. Auch Stiftung Warentest äußert sich in dieser Richtung und bringt immer wieder aktualisierte Listen mit den besten Assekuranzen und Tarifen heraus. Um sich vor hohen Beiträgen zu schützen empfehlen Verbraucherzentralen, einen unabhängigen Versicherungsmakler zu beauftragen. Dieser überprüft die verfügbaren Policen am Markt und rät Ihnen zu der Versicherung, die für Ihre Zwecke am besten ist.
Berufsunfähigkeitsversicherungen und deren Tarife unterscheiden sich unter anderem in Abhängigkeit vom ausgeübten Beruf. Beispiel: Berufspiloten oder Handwerker sind einem höheren Risiko ausgesetzt, als Personen, die im Innendienst als Sachbearbeiter tätig sind. Entsprechend der Risikoklasse steigen dann auch die Beiträge. Eine weitere Größe, die auf die Beiträge Einfluss nimmt, ist das Alter. Als Faustregel gilt, je jünger, desto günstiger.
Berufsunfähigkeitsschutz flexibel aufbauen
Die Art der Tätigkeit ändert sich mitunter im Laufe der Selbstständigkeit. Aus dem Berufskraftfahrer mit eigenem Truck wird ein Unternehmer, der mehrere Lkws bestückt und eigene Lkw-Fahrer beschäftig. Damit ändert sich sein Risikoprofil. Auch, wenn er seine Tätigkeit erweitert, zum Beispiel den Pilotenschein macht und fortan per Charterflug Waren durch die Luft transportiert, ändert sich das Risikoprofil. Wer weiß, wie sich Ihre Selbstständigkeit weiterentwickelt?
In jedem Fall ist es ratsam, eine Police mit einer so genannten Nachversicherungsgarantie abzuschließen. Das eröffnet Ihnen die Möglichkeit, ihren Versicherungsschutz so anzupassen, dass er auf ihre persönliche Situation passt. Die Nachversicherungsgarantie gilt auch lange, nachdem sie den Vertrag abgeschlossen haben. Der Hauptvorteil ist, dass eine erneute Gesundheitsprüfung nicht stattfindet, die sonst zu einem Ausschluss oder Risikozuschlag führen könnte.
Fazit: Ihre Arbeitskraft ist ihr höchstes Gut. Sie sollten sich deshalb vor den Folgen einer Berufsunfähigkeit schützen. Legen Sie mindestens 3 bis 6 Monatsumsätze zur Seite, um die Gehälter Ihrer Mitarbeiter weiterbezahlen und andere Verpflichtungen trotz Berufsunfähigkeit oder Krankheit bedienen zu können. Die Absicherung Ihrer Arbeitskraft über eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist nicht übertrieben, sondern ein alternativloser Schutz, der sie im schlimmsten Fall vor dem finanziellen Ruin bewahrt.
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