Klein, aber dennoch innovativ: So können Sie als Existenzgründer punkten

Eine aktuelle Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt, dass sich Innovationen für Kleinstbetriebe auszahlen, da sie die Produktivität erhöhen. Insgesamt belegt die Studie, dass kleine Betriebe mit weniger als 10 Mitarbeitern auch innovativ sind, allerdings insgesamt betrachtet seltener als Betriebe mittlerer Größe.
Zahlen zur Einschätzung der Ausgangslage
Um die Ergebnisse und deren gesamtwirtschaftliche Bedeutung besser einordnen zu können, sei auf folgende Fakten verwiesen: In Deutschland ist der größte Teil mit über 80 % den Kleinstunternehmen zuzurechnen. Im aufstrebenden und zukunftsorientierten Bereich der wissensintensiven Dienstleistungen sind es sogar fast 90 %. Fast jeder 5. Beschäftigte in Deutschland arbeitet in einem solchen Kleinstbetrieb.
Innovativ auch nur mit wenigen Mitarbeitern
Generell kann auch Kleinstbetrieben die Innovationskraft nicht abgesprochen werden. Fast zwei Drittel solcher Betriebe führen regelmäßig Neuerungen ein. Zum Vergleich: Bei Betrieben mittlerer Größenordnung mit bis zu 250 Mitarbeitern sind es 78 %. Die angeführte Studie kommt zu dem Schluss, dass die Innovationskraft mit einer zunehmenden Mitarbeiterzahl steigt, dies vor allem im Bereich wissensintensiver Dienstleistungen und im verarbeitenden Gewerbe.
Effekte der unternehmerischen Innovationskraft und Hürden
Ein Grund für die insgesamt geringere Innovationskraft von Kleinstbetrieben liegt ganz klar in den Finanzen. So sind oft nicht die notwendigen Mittel vorhanden, um Innovationen mit aller notwendigen Konsequenz voranzutreiben. Hinzu kommt, dass hiermit gewisse finanzielle Risiken verbunden sind, die nicht jeder Unternehmer eingehen will. Gerade Existenzgründer sind in der Startphase gut beraten, eher eine nachhaltige Strategie zu fahren. Die Ergebnisse der Studie legen aber nahe, dass sich Innovationen in Kleinstbetrieben lohnen, da sie die Arbeitsproduktivität deutlich erhöhen. Im Gegensatz zu größeren Betrieben werden in Kleinstbetrieben meist keine Mittel für betriebsinterne Forschungsaktivitäten investiert, zumal die entsprechenden Ressourcen teils auch gar nicht vorhanden sind. Insofern stellt sich die Frage, welcher Art die Innovationen in Kleinstbetrieben grundsätzlich eher sind?
In Kleinstbetrieben dominiert die Produktinnovation
Im Gegensatz zu größeren Unternehmen, die häufig die Prozessinnovation in den Fokus rücken, bildet bei Kleinstbetrieben die Produktinnovation der Schwerpunkt. Es muss also darum gehen, neue bzw. bessere Produkte auf den Markt zu bringen, um sich langfristig zu behaupten. Bei der Produktinnovation stehen Mehrwerte aus Kundensicht im Mittelpunkt. Dabei ist es nicht unbedingt immer nötig, ein komplett neues Produkt zu entwickeln. Erst kürzlich wurde hier berichtet, dass auch die Produktmodifikation viele unternehmerische Potenziale offenbart, wobei Produkt- und Patentrechte natürlich zu prüfen sind.
Change management: So kann auch die Prozessinnovation in Kleinstbetrieben gelingen
Wer angesichts des globalen Wettbewerbs entwicklungstechnisch stehen bleibt, hat schon verloren. Aus den aktuellen Trends der angeführten Studie lässt sich für Existenzgründungen ableiten, dass Kleinstbetriebe auch die Chancen im Bereich der Prozessinnovation konsequenter nutzen sollten. Dafür müssen vor allem die Mitarbeiter begeistern werden, schließlich sind sie jeden Tag für die Umsetzung von Ideen und Verbesserungen zuständig. Change management ist in dieser Hinsicht ein neuer, wichtiger Baustein mit Blick auf die Mitarbeiterführung. Es gilt, Mitarbeiter von Anfang an mitzunehmen, sie frühzeitig zu informieren und sie in alle Prozesse aktiv einzubinden. Der psychologische Hintergrund für notwendige betriebliche Veränderungsprozesse ist, dass Menschen sich am liebsten nicht aus ihrer bekannten Komfortzone rausbewegen wollen. Alles, was neu ist, wird zunächst mit Argwohn betrachtet.
Change management als Bestandteil moderner Führungskonzepte
Change management leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der unternehmerischen Innovationskraft, indem Mitarbeiter zunächst ‚aufgetaut‘ werden, um sie dann für neue Ziele und Aufgaben zu begeistern. Dies kann natürlich nicht gelingen, wenn man als Chef Mitarbeiter plötzlich vor vollendete Tatsachen stellt. Gerade in Kleinstbetrieben sollte es möglich sein, einen sehr intensiven Kontakt und Austausch zu pflegen. Dieser ist wichtig, um Neuerungen konsequent umzusetzen und die Wirksamkeit ggf. auch kritisch zu diskutieren.
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