Franchise-Finanzierung: Vom Businessplan zur Bankzusage

Zuletzt aktualisiert: 26.06.2025

Franchising bietet eine attraktive Möglichkeit, sich selbstständig zu machen. Wer sich für ein Franchise entscheidet, profitiert von einem bewährten Konzept, klaren Strukturen und der Unterstützung eines erfahrenen Partners. Doch eines bleibt auch hier unverzichtbar: eine solide Finanzierung. Ohne das nötige Kapital kann selbst die beste Idee nicht umgesetzt werden. Dieser Ratgeber zeigt Schritt für Schritt, wie aus einem Businessplan eine erfolgreiche Finanzierung wird, bis hin zur Zusage durch die Bank.


 

Warum Finanzierung beim Franchising so wichtig ist

Ein Franchise-Unternehmen zu gründen bedeutet, in ein bestehendes Konzept einzusteigen. Das klingt einfach, ist aber mit hohen Anfangskosten verbunden. Zu Beginn fallen oft Lizenzgebühren an, hinzu kommen Ausgaben für Ladenbau, Einrichtung, Marketing, Personal und Betriebsmittel. Der Einstieg in ein Franchisesystem kostet häufig mehr als eine klassische Existenzgründung. Daher ist eine durchdachte Finanzierung entscheidend.

Der große Vorteil liegt darin, dass Franchisesysteme meist erprobt und marktfähig sind. Das schafft Vertrauen bei Banken. Dennoch prüfen Kreditinstitute jeden Antrag sehr genau. Sie verlassen sich nicht allein auf den bekannten Namen des Franchisegebers, sondern wollen sehen, ob der Gründer wirtschaftlich tragfähig arbeiten kann. Wer sich auf ein Franchise einlässt, muss daher dieselben Anforderungen erfüllen wie jeder andere Unternehmer.

Die Finanzierung ist deshalb so bedeutend, weil sie die Grundlage für einen erfolgreichen Geschäftsstart bildet. Nur mit ausreichend Kapital können Anlaufkosten gedeckt und notwendige Investitionen getätigt werden. Wer hier von Anfang an richtig plant, hat später weniger Schwierigkeiten mit der Liquidität und kann das Geschäft stabil aufbauen.


 

Erste Schritte vor der Finanzierung

Bevor der Gang zur Bank überhaupt sinnvoll ist, braucht es eine gute Vorbereitung. Diese beginnt mit der Auswahl eines passenden Franchisesystems. Dabei sollte nicht nur die Marke überzeugen, sondern auch das Geschäftsmodell. Es sollte langfristig tragfähig, wettbewerbsfähig und auf den gewählten Standort übertragbar sein.

Sobald das passende System gefunden wurde, ist der Blick auf die eigene finanzielle Situation wichtig. Banken verlangen in der Regel einen Eigenkapitalanteil. Wer sich auf die Finanzierung vorbereitet, sollte also prüfen, wie viel eigenes Geld zur Verfügung steht. Auch bestehende Verbindlichkeiten und die eigene Bonität spielen eine Rolle. Ein geordneter Schufa-Eintrag und eine stabile Einkommenslage sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Finanzierung.

Ein weiterer wichtiger Punkt in dieser Phase ist die Kreditvermittlung im Gewerbe. Sie bietet die Möglichkeit, schon frühzeitig mit Experten über Finanzierungswege zu sprechen. Diese Vermittler kennen sich mit den speziellen Anforderungen im Franchising aus und können dabei helfen, passende Banken oder Förderprogramme zu finden. Eine gute Kreditvermittlung sorgt für Zeitersparnis und verbessert die Chancen auf eine erfolgreiche Finanzierung.


 

Der Businessplan ist das Herzstück der Finanzierung

Der Businessplan ist das wichtigste Instrument auf dem Weg zur Bankzusage. Er zeigt, dass das Vorhaben durchdacht ist, Risiken berücksichtigt und die wirtschaftlichen Grundlagen stimmen. Für Banken ist der Businessplan das zentrale Dokument zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit.

Ein guter Businessplan beginnt mit einer klaren Beschreibung der Geschäftsidee. Hier sollte deutlich werden, welches Franchisesystem gewählt wurde, warum dieses Modell überzeugt und welche Ziele damit verfolgt werden. Anschließend folgen die Marktanalyse, die Zielgruppenbeschreibung, der Marketingplan und die organisatorischen Strukturen. Wichtig ist, dass der Plan realistisch bleibt. Übertriebene Prognosen wirken unglaubwürdig und können den Eindruck vermitteln, dass der Gründer die Herausforderungen unterschätzt.

Ein zentraler Bestandteil ist der Finanzplan. Er enthält alle Zahlen, die für die Bank von Interesse sind. Dazu gehören die Investitionskosten, der Liquiditätsbedarf, laufende Betriebskosten, erwartete Umsätze und Gewinnprognosen. Auch die geplante Kapitalstruktur wird hier erläutert. Wer mit Eigenkapital startet, hat bessere Chancen, einen Kredit zu bekommen. Der Finanzplan muss nachvollziehbar sein und sollte auch pessimistische Szenarien berücksichtigen.

Im Franchising ist es besonders wichtig, dass der Businessplan die Vorgaben des Franchisegebers berücksichtigt. Viele Systeme liefern hierzu bereits Zahlen und Erfahrungswerte. Diese können und sollten in die Planung übernommen werden, um eine realistische Grundlage zu schaffen. Gleichzeitig zeigt das der Bank, dass der Gründer auf ein bewährtes System zurückgreift und nicht bei null beginnt.


 

Den Finanzierungsbedarf korrekt berechnen

Ein häufiger Fehler bei der Finanzierung ist die falsche Einschätzung des Kapitalbedarfs. Wer zu knapp kalkuliert, gerät schnell in Schwierigkeiten. Wer zu großzügig plant, läuft Gefahr, keinen Kredit zu erhalten. Daher ist es wichtig, alle Kosten realistisch und vollständig zu erfassen.

Zum Finanzierungsbedarf gehören zunächst die Investitionskosten. Das umfasst alle Ausgaben, die vor der Eröffnung anfallen. Dazu zählen unter anderem die Franchisegebühr, die Ausstattung der Geschäftsräume, Technik, Einrichtung, erste Warenlieferungen sowie die Marketingmaßnahmen zum Start.

Hinzu kommen die laufenden Kosten, die in den ersten Monaten gedeckt werden müssen. Bis das Geschäft stabil läuft, kann es mehrere Monate dauern. In dieser Zeit müssen Miete, Löhne, Versicherungen, Franchisegebühren und andere laufende Kosten bezahlt werden. Es ist ratsam, einen finanziellen Puffer einzuplanen, der mindestens drei Monate dieser Kosten abdeckt.

Auch Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben sollten berücksichtigt werden. In der Praxis kommt es häufig zu Verzögerungen, höheren Anfangskosten oder unerwarteten Problemen. Wer hier vorbereitet ist, kann flexibel reagieren und bleibt zahlungsfähig.


 

Verschiedene Wege zur Finanzierung

Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine Franchisegründung zu finanzieren. Der klassische Weg führt über einen Bankkredit. Dabei werden Zinsen und Laufzeiten individuell vereinbart. Die Bank verlangt in der Regel Sicherheiten. Wer über Vermögen oder eine Bürgschaft verfügt, verbessert seine Chancen auf eine Zusage.

Eine weitere Möglichkeit sind öffentliche Förderprogramme. Die KfW-Bank bietet spezielle Kredite für Existenzgründer, oft mit zinsgünstigen Konditionen und tilgungsfreien Anlaufjahren. Auch Landesförderbanken oder Bürgschaftsbanken sind gute Anlaufstellen. Sie unterstützen Gründer bei der Finanzierung und helfen, Risiken für Banken abzusichern.

Neben den klassischen Wegen gibt es auch alternative Finanzierungsmodelle. Leasing kann sinnvoll sein, wenn größere Investitionen in Technik oder Fahrzeuge nötig sind. Dabei bleibt das Eigentum beim Leasinggeber, während der Gründer nur eine monatliche Rate zahlt. Beteiligungskapital von privaten Investoren ist ebenfalls eine Option, allerdings geben Gründer damit Mitspracherechte ab. Crowdfunding bietet die Möglichkeit, viele Unterstützer für das Projekt zu gewinnen. Allerdings braucht es hier viel Öffentlichkeitsarbeit und ein überzeugendes Konzept.


 

Abschluss: Der Weg zur erfolgreichen Bankzusage

Wenn alle Vorbereitungen getroffen sind, beginnt der entscheidende Teil: das Gespräch mit der Bank. Wer sich gut vorbereitet, selbstbewusst auftritt und alle Unterlagen vollständig vorlegt, erhöht die Chancen auf eine positive Entscheidung deutlich. Die Bank möchte sehen, dass der Gründer sein Vorhaben durchdacht hat, wirtschaftlich handeln kann und sich langfristig binden will. Ein durchkalkulierter Businessplan, realistischer Kapitalbedarf und ein klarer Fahrplan für die nächsten Monate überzeugen mehr als große Visionen ohne Zahlenbasis. Wer diese Hürde meistert, hält am Ende nicht nur die Zusage für einen Kredit in der Hand, sondern auch den Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft als Franchisenehmer. Damit wird aus einer Idee ein funktionierendes Geschäftsmodell und aus einem Plan Realität.

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