Welche Versicherungen brauchen Nagelstudios?

Regal mit buntem Nagellack Sortiment

Wer im kosmetischen Bereich tätig ist, macht sich bei Neugründung oder Geschäftsübernahme Gedanken um die richtigen Versicherungen. Grundsätzlich gilt es dabei, sich gegen etwaige Schadenersatzansprüche Dritter sowie gegen Schäden am eigenen Geschäftsinventar abzusichern. Auch persönliche Versicherungen sind zu bedenken. Wichtig ist, Versicherungen rechtzeitig abzuschließen und alle wichtigen Dinge detailliert anzugeben. Nur so sind diese vor Schäden geschützt. Welche Versicherungen jedes Nagelstudio besitzen sollte, erklärt dieser Beitrag.

1. Schutz vor Ansprüchen Dritter

Wer als Dienstleister an Kundinnen und Kunden arbeitet, muss sich darüber im Klaren sein, dass diese Menschen dabei zu Schaden kommen können. Ursache dafür kann eine Unachtsamkeit des Dienstleisters sein, ein Unfall oder einfach Pech. In jedem Fall sollten Sie gegen Ansprüche von Dritten geschützt sein. Für Gewerbetreibende, zu denen Nagelstudios zählen, bietet sich hier die Betriebshaftpflichtversicherung an. Diese Versicherung schützt Sie in drei Fällen:

  • Sachschäden

  • Personenschäden

  • Vermögensschäden

Eine Betriebshaftpflichtversicherung prüft Schadenersatzansprüche, begleicht diese oder weist sie ab. Manche Versicherer bieten die Zusatzleistung einer „passiven Rechtsschutzversicherung“. Das bedeutet, dass die Versicherung Sie bei einem Rechtsstreit auch vor Gericht vertritt. Beispiele für Schadenersatzansprüche sind vielfältig.
 

Beispiel 1

Sie lackieren einer Kundin die Nägel und beschmutzen dabei den Ärmel ihrer Kleidung. Die Reinigung oder Neuanschaffung stellt die Kundin Ihnen in Rechnung. Dieser Schadenersatzanspruch wird dann durch die Versicherung beglichen.
 

Beispiel 2

Eine Kundin verträgt den Gel-Lack, den Sie verwendet haben, nicht. Ihre Fingernägel brechen ab und müssen aufwendig in ärztlicher Behandlung neu aufgebaut werden. Zudem hat die Kundin einen Hautausschlag aufgrund einer allergischen Reaktion und bekommt eine Cortison-Creme verschrieben. Die entstandenen Kosten übernimmt Ihre Versicherung.
 

Beispiel 3

Ihre Kundin stürzt in Ihrem Geschäft und verletzt sich. Sie muss mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus und lässt sich dort operieren. Deshalb fällt sie selbst als Selbstständige für einige Wochen aus. Ihre Versicherung zahlt sowohl die Arzt- und Krankenhauskosten als auch den entstandenen Schaden durch den Ausfall.

Da nicht jede Betriebshaftpflichtversicherung auch Ihren Rechtsschutz übernimmt, lohnt sich hier ein Vergleich. Gegebenenfalls ist es sinnvoll, zusätzlich eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen, um sich vor Prozess-, Anwalts- sowie weiteren Kosten zu schützen.

 

2. Schutz des eigenen Inventars

In einem Nagelstudio wimmelt es nur so vor Technik. UV-Lampen, normale Lampen und elektrische Feilen gehören zur Grundausstattung. Hinzu kommen verschiedene Nagellacke, Unterlacke und Gele. Auch Hand- und Nagelpflegeprodukte zählen zur Produktpalette eines Nagelstudios. Außerdem sind meist ein Computer, eine Telefonanlage und weitere Technik vorhanden. Um all diese Dinge zu schützen, schließen die meisten Nageldesignerinnen eine Inventarversicherung ab. Diese schützt Ihr betriebliches Hab und Gut vor Umweltschäden, Diebstahl, Glasbruch und vielen weiteren Gefahren. So bleiben Sie nicht auf den Kosten einer Reparatur oder Neuanschaffung sitzen.

 

Beispiel 1:

Ihr Nagelstudio liegt im Erdgeschoss eines Hauses in der Nähe eines Flusses. Aufgrund von starken Regenfällen kommt es zu Hochwasser und Ihr Studio steht unter Wasser. Die elektrischen Geräte sind unbenutzbar und es dauert Wochen, bis Ihr Studio wieder genutzt werden kann. Die Ausfall-, Reparatur und Anschaffungskosten übernimmt Ihre Versicherung.
 

Beispiel 2:

Bei einer Ihrer UV-Lampen kommt es zum Kabelbrand. Ein Arbeitsplatz ist vollständig zerstört. Es kostet einen vierstelligen Betrag, diesen zu ersetzen. Diesen können Sie unkompliziert bei Ihrer Versicherung einreichen.
 

Beispiel 3:

Trotz sorgfältiger Sicherheitsmaßnahmen wird in Ihrem Studio eingebrochen. Die Diebe nehmen das Bargeld aus der Kasse mit und zerstören einige Nagellackflaschen. Ihre Versicherung ersetzt Ihnen sowohl das gestohlene Geld als auch die Nagellacke.

Bei der Inventarversicherung ist es unabdingbar, eine detaillierte Aufstellung zu machen. Sie sollten stets wissen, was sich in Ihrem Studio befindet – inklusive Neuwert und aktuellem Wert. So können Sie die Ansprüche schnell und unkompliziert geltend machen.

 

3. Schutz der eigenen Gesundheit und Arbeitskraft

Selbstständige Nageldesignerinnen atmen regelmäßig giftige Dämpfe ein. Nagellackentferner, Nagel-Gel und Nagellacke sind für die menschliche Lunge nicht gesund. Deshalb tragen viele Nageldesignerinnen einen Mundschutz bei der Arbeit. Dennoch ist es wichtig, einige Versicherungen abzuschließen, um im Fall der Fälle vor dem finanziellen Ruin abgesichert zu sein. Hierbei ist es unabdingbar, sich frühzeitig mit möglichen Berufsrisiken auseinanderzusetzen und die Versicherungen abzuschließen.


Berufsunfähigkeitsversicherung

Eine solche Versicherung schützt Sie, falls Sie aufgrund von Krankheit Ihren Beruf dauerhaft nicht mehr ausüben können. Wenn Sie beispielsweise eine chronische Atemwegserkrankung entwickeln oder an Lungenkrebs erkranken, hilft Ihnen die Berufsunfähigkeitsversicherung finanziell weiter. Zudem haben Sie hier die Möglichkeit, bedarfsgerecht nach einer Lösung zu suchen, um möglichst trotzdem arbeiten zu können. Dies hängt natürlich von Ihrer Erkrankung und dem genauen Arbeitsumfeld ab.
 

Unfallversicherung

Eine Unfallversicherung lässt sich zusätzlich zur Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Sie schützt Sie bei Unfällen am Arbeitsplatz und bei sogenannten Wegeunfällen. Dazu gehören die Übernahme von Bergungs- und Arztkosten ebenso wie ein Krankenhaustagegeld und eine Todesfallsumme für Hinterbliebene. Stürzen Sie also während Ihrer Arbeitszeit und fallen deshalb für einige Zeit beruflich aus, übernimmt die Kosten hierfür die Unfallversicherung.

Kranken- und Pflegeversicherung

Eine Krankenversicherung ist für jeden in Deutschland lebenden Bürger Pflicht. Das gilt selbstverständlich auch für Selbstständige. Sie haben dabei die Wahl zwischen einer gesetzlichen Krankenversicherung und einer privaten Krankenversicherung. Die beiden Versicherungsarten unterscheiden sich vorrangig beim Leistungsumfang und beim Preis. Während in der gesetzlichen Versicherung die Pflegeversicherung automatisch integriert ist, muss diese bei der privaten Versicherung oft hinzugebucht werden. Andererseits ist die private Krankenversicherung für Selbstständige häufig günstiger als die gesetzliche Versicherung. Auch der Leistungsumfang ist oft individueller und insgesamt größer. Es lohnt sich für selbstständige Nageldesignerinnen also, genau zu vergleichen.

Unabhängig davon, ob Sie sich privat oder gesetzlich krankenversichern, kommt diese Versicherung für Behandlungskosten aller Art auf. Dazu zählen Untersuchungen, Operationen und Krankentransporte. Sie ist deshalb die wichtigste aller Versicherungen.

Das ändert sich bei Ihrer Krankenversicherung, wenn Sie selbstständig sind

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