Selbstständig machen mit einem Süßwarengeschäft

Aktuelle Nachrichten wie ‚die Deutschen essen immer mehr Süßigkeiten‘ sprechen ganz klar für die hier vorgestellte Geschäftsidee ‚selbstständig machen mit Süßwarengeschäft‘. Ein Konsum pro Kopf von mehr als 30 Kilogramm zeigt, dass Süßwaren trotz steigendem Gesundheitsbewusstsein nach wie vor für viele Verbraucher ein Muss sind.
 

Kurzcheck der wichtigsten Faktoren für diese Geschäftsidee

Angesichts der hier präsentierten Zahlen und Trends erscheint es mit einer zielfokussierten Geschäftsausrichtung möglich, sich erfolgreich mit einem Süßwarengeschäft selbstständig zu machen. Die Na(s)chfrage ist groß! Neben dem Standort und der Konkurrenz wird vor allem das süße Angebot entscheidend sein. Gut verkaufen lässt sich alles, was Kunden schmeckt und ihnen ein gutes Gefühl vermittelt (obwohl Schokolade und Co. nachweislich nicht zu den gesündesten Lebensmitteln zählen).
 

Was ist ein Süßwarengeschäft (Candy Shop)?

Es handelt sich um ein Fachgeschäft für Süßwaren, wobei die Schwerpunkt je nach Konzept und Ausrichtung unterschiedlich sein können. Im Businessplan muss für potenzielle Investoren klar ersichtlich sein, was unter diesem Süßwarengeschäft zu verstehen ist, welchen Geschmack welcher Zielgruppe es ansprechen soll und anhand welcher Zahlen sich eine klare Profitabilität des Geschäftsmodells erkennen lässt. Denkbar wäre auch eine Vermarktung als Candy Shop, Pralinengeschäft oder Confiserie. Dieser traditionelle Handwerksbegriff setzt allerdings voraus, dass die Süßwaren selbst produziert werden. Hier kommt es dann auf die Expertise an, die der Gründer bei der Geschäftseröffnung einbringen kann. Generell wirkt der Begriff Confiserie mit Blick auf die jüngere Zielgruppe nicht wirklich modern und ansprechend.
 

Das Wichtigste in Kürze zur Existenzgründung: Süßwarengeschäft eröffnen

  • Die Nachfrage für Süßigkeiten ist hoch, pro Kopf konsumieren die Deutschen mehr als 30 Kilogramm (Tendenz steigend).
  • Schokolade ist der Verkaufsschlager innerhalb der Süßigkeiten, weshalb er im Angebot (in welcher Form auch immer) nicht fehlen sollte.
  • Der Standort, die Attraktivität des Ladenlokals und das Einkaufserlebnis werden entscheidend für den Verkauf von Süßwaren sein.
  • Bevor ein Süßwarengeschäft eröffnet werden kann, ist eine Gewerbeanmeldung notwendig. Zudem müssen Gründer weitere Voraussetzungen beachten (Hygienevorschriften, gesetzliche Öffnungszeiten etc.).
  • Seit 2014 gibt es den neuen Ausbildungsberuf Süßwarentechnologe: selbstständig machen können sich Gründer aber nicht nur mit dieser sehr passenden Fachqualifikation.


Süßwarengeschäft eröffnen: Voraussetzungen

Die Basis für Verkaufserfolge wird ein stark frequentiertes Ladenlokal sein, in dem die Auswahl an Süßwaren ansprechend präsentiert wird. Bevor dieses eingerichtet wird, sind Umbaumaßnahmen mit dem Bauamt abzustimmen, eine Baugenehmigung ist im Regelfall erforderlich. Wurden die Gewerberäume vorher anders genutzt, muss ein Nutzungsänderung beantragt werden. Bei der Gewerbeanmeldung für ein Süßwarengeschäft (Candy Shop) sind Baupläne einzureichen, vor der Abnahme muss der Brandschutz sichergestellt werden. Im Geschäftsbetrieb selbst sind die gesetzlichen Öffnungszeiten des jeweiligen Bundeslandes zu beachten.
 

Gewerbe anmelden, dann Süßwarengeschäft eröffnen

Vor der Aufnahme des Geschäftsbetriebs müssen Gründer ein Gewerbe anmelden. Eine besondere Qualifikation ist in der Regel nicht vorzuweisen, Branchenkenntnisse sind aber dringend zu empfehlen. Seit dem Jahr 2014 gibt es das neue Berufsbild des Süßwarentechnologen. Insofern kann die hier vorgestellte Geschäftsidee eine längerfristige Perspektive sein, um sich als Süßwarentechnologe selbstständig zu machen. Im Rahmen der Gewerbeanmeldung müssen Gründer je nach Konzept ihre persönliche Eignung mit einem Gewerbezentralregisterauszug nachweisen. Sofern Lebensmittel verarbeitet werden, sind zwingend Kenntnisse der Hygieneverordnung mit einem entsprechenden IHK-Zertifikatskurs nachzuweisen.
 

Formale Voraussetzungen, um sich mit Süßwarengeschäft selbstständig zu machen

Wer ein Süßwarengeschäft eröffnet, muss frühzeitig über die richtige Rechtsform nachdenken. Diese stellt nicht nur den Handlungsrahmen dar, sie ist auch für Fragen der (persönlichen) Haftung und Unternehmensfinanzierung entscheidend. Eingetragene Kaufleute oder die Rechtsformen GmbH oder UG erfordern eine Eintragung in das Handelsregister, die ebenfalls bei der Gewerbeanmeldung vorzulegen ist.
 

Ausgangsanalyse: Warum selbstständig machen mit Süßwarengeschäft?

Um das Marktvolumen für Süßwaren in Deutschland einzuschätzen, sei auf Umsätze in Höhe von 8,5 Milliarden Euro im Jahr 2020 verwiesen. Das entspricht 2,2 Millionen Tonnen an Süßwaren, wobei traditionell Weihnachten und Ostern für einen Nachfrageboom sorgen. In diesem Markt ist demnach mit Umsatzhöhepunkten und gewissen saisonalen Schwankungen zu rechnen. In jedem Fall ist das Marktvolumen groß genug, um im Falle einer belastbaren Konkurrenz- und Standortanalyse ein profitables Geschäftsmodell zu etablieren.
 

Nachfrage: Auf den süßen Zahn gefühlt …

Wie viel Süßigkeiten essen die Deutschen? Aktuellen Berichten zufolge haben die Deutschen in den letzten Jahren pro Kopf mehr als 30 Kilogramm Süßwaren verspeist, was eine enorme Menge darstellt. Gemäß Erhebungen gibt jeder Bürger durchschnittlich gesehen pro Jahr mehr als 100 Euro für Süßwaren aus. Auch wenn Diabetes, Übergewicht und der Wunsch nach einer gesünderen Ernährung auf den ersten Blick gegen diese Geschäftsidee sprechen, möchten laut Brancheninsidern viele Konsumenten nicht auf Süßwaren verzichten. Es ist zu erwarten, dass die Belastungen der Corona-Pandemie zu einer Erhöhung der Nachfrage für ‚Nervennahrung‘ geführt haben. Allerdings beobachten Marktexperten den Trend, dass immer mehr Kunden auf Nachhaltigkeit und faire Produkte setzen. Auch Zuckeralternativen stehen hoch im Kurs, um Süßigkeiten figur- und zahnfreundlicher zu machen.
 

Ist der Nutri-Score Pflicht?

Der Nutri-Score, der mittlerweile auf vielen Produkten zu finden ist, kann die Vermarktung von Kalorienbomben schwerer machen. Allerdings ist die Kennzeichnung freiwillig, sodass der Nutri-Score längst nicht auf jeder Verpackung zu finden ist. Der Geschäftsführer von Haribo geht davon aus, dass sich Süßwaren in den nächsten Jahren wandeln werden. Die Nachfrage für zuckerreduzierte, nachhaltige oder auch vegane Alternativen dürfte steigen. Gründer sind gut beraten, Trends frühzeitig zu erkennen und davon geschäftlich zu profitieren.
 

Welche Süßigkeiten essen die Deutschen am liebsten?

Machen wir den Konsum von mehr als 30 Kilo im Jahr konkreter: Tafelschokolade, die teils mehrmals pro Woche genossen wird, macht mit über 30 % immer noch den größten Marktanteil aus. Ohne diesen Klassiker wird ein Geschäft kaum funktionieren, zumal es durch besondere Kreationen mit Salz, Chili oder anderen ungewöhnlichen Komponenten immer wieder zu neuen geschmacklichen Anreizen kommen kann. Auf den nächsten Plätzen landen Kaugummi, Schokoriegel, Frucht-/Weingummi und Bonbons sowie Pralinen. Damit ist ein grober Rahmen für das Angebot im eigenen Süßwarengeschäft vorgegeben. Es spricht nichts dagegen, Klassiker mit einem exklusiven Angebot neu zu erfinden. Das kann durch eigene Herstellung oder aber den gezielten Einkauf in aller Welt geschehen. Amerikanische Süßigkeiten wie Marshmallows erfreuen sich als Klassiker auch hierzulande einer großen Nachfrage.
 

Geschäftliche Rahmenbedingungen auf dem Bildschirm haben

Übergewicht, Diabetes als Volkskrankheit und ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein, das durch den Nutri-Score eine sichtbare ‘Ampel‘ bekommen hat, werden in der Zukunft für eine neue Ausrichtung sorgen müssen. In jedem Fall sollte das konventionelle Angebot mit gesundheitsorientierten Alternativen ausgeweitet werden, um eine möglichst große Zielgruppe an Naschkatzen erreichen zu können. Der Businessplan könnte zeigen, dass Süßwaren (ggf. aus eigener Herstellung) durchaus gesundheitsbewusster sein können. Im Idealfall gelingt es, einen Genuss ohne Reue zu inszenieren.
 

Businessplan: Wie selbstständig machen mit Süßwarengeschäft?

Im Businessplan muss deutlich werden, warum der Standort, die Räumlichkeiten und das Konzept (Angebot, Preise und Einrichtung) zu einem profitablen Geschäftsmodell beitragen. Insgesamt sollten neben dem einzigartigen Konzept auch die Zahlen und Prognosen aus dem Finanzteil überzeugen, um Geldgeber und Investoren mit in das Boot zu holen. Nicht zu unterschätzen sind die anfänglich hohen Kosten für den Umbau und die Einrichtung sowie das Auffüllen von Lagerbeständen. Im Businessplan geht es gerade bei dieser Geschäftsidee nicht darum, Süßholz zu raspeln. Ganz im Gegenteil: Klare Konzepte, vielversprechende Zahlen und eine eindeutige strategische Positionierung sollten erkennen lassen, wohin die Eröffnung eines Süßwarengeschäfts in den nächsten Jahren umsatztechnisch führen kann. Für die Sommermonate ist an eine Kühlung von Schokolade und frischen Eigenerzeugnissen zu denken. Eine Klimaanlage kann eine notwendige Investition sein, um empfindliche Schokolade vor übermäßiger Wärme in den Verkaufsräumen zu schützen, wie sie in kommenden Hitzesommern zu erwarten ist.
 

Vertriebswege: Wo Süßwaren verkaufen?

Wer ein Süßwarengeschäft eröffnen möchte, muss dafür nicht zwangsläufig ein Ladenlokal anmieten. Als strategische Alternative ist es denkbar, ‚nur‘ einen Onlineshop zu betreiben, der allerdings entsprechende Lagerkapazitäten und eine funktionierende Logistikkette voraussetzt. Um das gesamte Geschäft mit Blick auf die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie krisensicherer aufzustellen, kann das Internet mit einem Webshop ein zusätzlicher Vertriebskanal sein. Via Internet lässt sich eine enorme Reichweite weit über den Standort hinaus verwirklichen.
 

Franchise als Alternative, um sich als Süßwarentechnologe selbstständig zu machen?

Wer das Risiko minimieren und sofort auf ein funktionierendes Konzept setzen möchte, kann das Angebot von Franchisegebern in diesem Sektor prüfen. Der Rückgriff auf einen Markennamen und ein funktionierendes Konzept hat allerdings in Form von Franchisegebühren und Umsatzbeteiligungen einen hohen Preis. Wer sich mit einem Franchise-Süßwarengeschäft selbstständig machen möchte, sollte Klarheit über den teilweisen Verlust der unternehmerischen Entscheidungsfreiheit erlangen
 

Nomen es omen: Appetit machen auf das Süßwarengeschäft!

Wer sich gegen Franchise und für ein eigenes Geschäftsmodell entscheidet, hat alles selbst in der Hand, angefangen beim sehr wichtigen Namen. Dieser sollte witzig sein, eine positives Bild/Image erzeugen und sofort zeigen, dass es sich um Süßwaren handelt. Mit einem wie auch immer benannten Candy Shop ließe sich ein internationales Flair erzeugen, falls Köstlichkeiten aus aller Welt verkauft werden.
 

Marketing: Wie Kunden in das Geschäft locken?

Der Name sollte auf den ersten Blick verraten, was Kunden im Süßwarengeschäft erwartet. So werden Impulskäufe von Laufkundschaft wahrscheinlicher. Die typische Suchanfrage ‚Wo ist ein Süßwarengeschäft in der Nähe?` sollte den eigenen Laden möglichst weit oben platzieren.

Abgesehen von einer suchmaschinenoptimierten Webseite kann das mit einem professionellen Google My Business Eintrag erfolgen, der auch auf den ersten Blick Öffnungszeiten und die Lage verdeutlicht. Wer nach einer Alternative zum Angebot von Supermärkten und Discountern sucht, sollte dieses bei einer Suchmaschinenanfrage weit oben serviert bekommen. Durch die Lage und die äußere Gestaltung sollten Kunden verführt werden, das Süßwarengeschäft zu besuchen. Eine ansprechende Warenpräsentation wird dann die Basis für Impulskäufe sein, denn viele Kunden werden sich bei einem stimmigen Angebot schnell von süßen Köstlichkeiten angezogen fühlen.
 

Alleinstellungsmerkmale für Naschkatzen?

Angesichts der skizzierten Trends in dieser Branche sollte das Angebot gezielte Highlights setzen oder eine besondere Produktqualität aufweisen. Zum Angebot könnten etwas gesündere, zahn- und figurfreundliche Alternativen mit weniger Zucker oder Ersatzstoffen wie Stevia zählen. Fair gehandelte, vegane, internationale oder geschmacklich außergewöhnliche Kreationen könnte weitere Highlights im Vergleich zum recht eintönigen Angebot des Einzelhandels sein.

Denkbar wäre es auch, auf regionale Erzeugnisse oder die Eigenherstellung in der hauseigenen Manufaktur zu setzen. Eine gläserne Produktion, die teils im Verkaufsraum integriert ist, könnte für ein besonderes Einkaufserlebnis im Süßwarengeschäft sorgen. Unter Beachtung eines Hygienekonzeptes könnte auch ein Bereich mit Selbstbedienung vor allem die Herzen kleiner Kunden höher schlagen lassen.
 

Mobiler Stand als Zusatzeinnahmequelle und Werbung

Ein mobiler Stand kann auf Veranstaltungen zu einer süßen Überraschung werden, mit der sich zusätzliche Einnahmen erzielen lassen. Noch wichtiger wäre aber der Werbeeffekt, der von einem solchen mobilen Süßwarenstand ausginge. Damit könnten Gründer Kunden in das Geschäft oder in den Onlineshop locken.
 

Wie viel verdient man mit einem Süßwarengeschäft?

Das lässt sich pauschal nicht beantworten, zumal jedes Geschäftsmodell eine andere Kostenstruktur aufweisen wird. Hier wird die Notwendigkeit deutlich, für eine verlässliche Planbarkeit einen aussagekräftigen Businessplan für ein Süßwarengeschäft auszuarbeiten. Mit den Berechnungen im Finanzteil werden Gründer selbst eine zahlenbasierte Antwort auf die Frage ‚Wie viel verdient man mit einem Süßwarengeschäft?‘ geben können.
 

Einflussfaktoren für den Verdienst mit einem Süßwarenhandel

Durch geschickt kalkulierte Verkaufspreise mit möglichst hohen Gewinnmargen und die Verhandlung mit Lieferanten haben Gründer durch ihr Können einen großen Teil der Verdienstmöglichkeiten selbst in der Hand. Nicht zu unterschätzen ist, dass es sich beim Verkauf von Süßwaren auch um ein saisonales Geschäft handelt. Zu Weihnachten und Ostern sind die Umsätze am höchsten, in dieser Zeit sollte das Lager gut gefüllt sein. Abgesehen von einem festen Sortiment sollte es angesichts dessen immer wieder neue saisonale Highlights geben, um stets für Kaufanreize zu sorgen.

Das ändert sich bei Ihrer Krankenversicherung, wenn Sie selbstständig sind

Als Selbstständige/r oder Freiberufler/in sind Sie nicht mehr automatisch in der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) pflichtversichert. Sie müssen sich nun aktiv für eine Form der Krankenversicherung entscheiden. Die Beitragshöhe in der GKV orientiert sich am Einkommen. Die Kosten für Selbstständige betragen in diesem Jahr zwischen ...

weiterlesen Krankenkassenrechner