Selbstständig machen als Schweißer

Wie kann ich mich als Schweißer selbstständig machen? Das zeigt dieser Ratgeber in 5 Minuten Lesezeit, wobei die wichtigsten Fragen zur Selbstständigkeit als Schweißer in praxisorientierter Form beantwortet werden. Es versteht sich von selbst, dass technisches Fachwissen und Erfahrungen vorhanden sein sollten, um direkt als selbstständiger Schweißer die Auftragsakquise angehen zu können. Grelles Licht, Hitze und mitunter längere Wege zu neuen Auftraggebern werden den Arbeitsalltag als selbstständiger Schweißer prägen.
 

Wie werde ich Schweißer?

Es handelt sich beim Schweißer nicht um einen Ausbildungsberuf, sondern eher um einen Beruf durch Weiterbildung. Schweißen ist ein Bestandteil zahlreicher technischer Berufe, sodass viele Existenzgründer in diesem Bereich eine Ausbildung als Karosseriebauer, Metallbauer, Anlagenbauer, Konstruktionsmechaniker o.ä. aufweisen. In diesen und weiteren Ausbildungsberufen ist das Schweißen bereits Teil der Ausbildung, insofern handelt es sich um eine fachliche Spezialisierung. Wer als selbstständiger Schweißer arbeiten möchte, muss daher den so genannten Schweißerschein erwerben. Viele Auftraggeber bzw. Partner werden diesen Qualifikationsnachweis sehen wollen, ähnlich wie bei der Stellensuche als Schweißer. Anerkannt ist in Deutschland eine Ausbildung zum Schweißer beim DVS, dem Deutschen Verband für Schweißen und verwandte Verfahren.
 

Was macht ein Schweißer?

Schweißer bearbeiten und verbinden Metalle und andere Materialien mit unterschiedlichen Schweißverfahren, was bei der selbstständigen Berufsausübung eine fachliche Schwerpunktsetzung ermöglicht. Auch die Kontrolle von Schweißnähten kann zum Aufgabengebiet zählen. Typischerweise arbeiten Schweißer in metallverarbeitenden Unternehmen, im Bereich Karosserie-, Brücken- und Rohrleitungsbau sowie Heizungsbau. In diesen Kontexten werden selbstständige Schweißer ihre Kunden bzw. Kooperationen finden, ebenso im Privatkundenbereich (wenn z. B. Schweißarbeiten aus Sanierungsgründen anfallen).

Das Wichtigste in Kürze zur Existenzgründung als Schweißer

  • Schweißer ist kein Ausbildungsberuf im engeren Sinne: Dieses Verfahren wird in vielen technischen Ausbildungsberufen erlernt, es gibt spezielle Weiterbildungen für den Schweißerschein.

  • Der Strukturwandel und der Wunsch nach beruflicher Selbstbestimmtheit sind für viele Schweißer ein Grund, sich selbstständig zu machen.

  • Vor Aufnahme der Tätigkeit als selbstständiger Schweißer ist ein Gewerbe anzumelden.

  • Für die Kunden- und Auftragsgewinnung bietet das Internet reichweitenstarke Möglichkeiten, um sich als gefragter Experte auf diesem Gebiet zu positionieren.


Voraussetzungen, um sich als Schweißer selbstständig zu machen?

Wer kann sich als Schweißer selbstständig machen? Die oben genannten Ausbildungsberufe sind eine solide Basis, um sich als Schweißer selbstständig zu machen, ggf. mit einer weiteren Spezialisierung. Wer aus einem anderen Handwerksbereich kommt, kann mit einer Weiterbildung den Schweißerschein erwerben. Perspektivisch ist es auch möglich, sich um Schweißwerkmeister weiterzubilden, um noch mehr Verantwortung zu übernehmen und zu einem späteren Zeitpunkt ggf. wieder einer Anstellung nachgehen zu können. Wer sich als Schweißer selbstständig machen möchte, sollte dieses Verfahren sicher beherrschen und idealerweise bereits gut vernetzt werden: Das wird die Auftragsakquise in der Startphase erfahrungsgemäß erheblich vereinfachen.
 

Wie Gewerbe anmelden als Schweißer?

Wer als Schweißer selbstständig arbeiten möchte, muss einen Gewerbeschein erwirken. Dieser formale Nachweis ist notwendig, um als Selbstständiger Aufträge annehmen zu können. Welche Nachweise im Einzelfall für die Gewerbeanmeldung als Schweißer vorzubringen sind, hängt unmittelbar vom Leistungsspektrum ab. Werden andere handwerkliche Tätigkeiten berührt und handelt es sich um sicherheitsrelevante Arbeiten, kann mit einer Meisterpflicht zu rechnen sein. Diese lässt sich auch erfüllen, indem ein Meister in leitender Position eingestellt wird. Für „einfache“ Schweißarbeiten ist im Regelfall nicht mit hohen Hürden für die Gewerbeanmeldung zu rechnen. Die Kosten sind nicht einheitlich geregelt, liegen aber meistens in einem mittleren zweistelligen Bereich.

Was schreiben Schweißer als Tätigkeit in die Gewerbeanmeldung?

Im Kern der Gewerbeanmeldung geht es um eine präzise Beschreibung aller Leistungen, die Kunden angeboten werden. Eine Formulierung wie das „selbstständige Setzen von industriellen Schweißnähten“ kann daher funktional sein. Zu präzisieren ist noch, welche Schweißverfahren und weiteren Leistungen angeboten werden. Es kann sein, dass im Rahmen eines ganzheitlichen Handwerkerspektrums auch weitere Arbeiten angeboten werden. Diese müssen auch genannt werden. Kommt es später zu einer Änderung des Leistungsspektrums, müssen selbstständige Schweißer die Anzeigepflicht beachten: Eine Gewerbeummeldung ist dann notwendig.


Ausgangsanalyse: Warum selbstständig machen als Schweißer?

Wer sich als Schweißer selbstständig machen möchte, sollte Klarheit über seine Motivlage erlangen und gleichzeitig die wirtschaftlichen Chancen für den anvisierten Aktionsradius prüfen. Viele angehende Existenzgründer „flüchten“ aus dem Angestelltenverhältnis, da sie dieses als sehr monoton und wenig attraktiv empfinden. Der Wunsch nach mehr Abwechslung und vor allem Selbstbestimmung kann sich mit dem Schritt in die Selbstständigkeit als Schweißer umsetzen lassen. Auch in Aussicht gestellte und nicht erfüllte Aufstiegschancen können irgendwann zu dem Wunsch führen, sich als Schweißer selbstständig machen zu wollen.

Hinzu können je nach Region auch strukturelle Gründe kommen: Gefragte Fachkräfte können sich in industriell breit aufgestellten Gegenden den „Luxus“ erlauben, sich selbstständig zu machen. Eine Ausgangsanalyse muss daher eine belastbare Nachfrage für die Tätigkeiten als Schweißer zeigen: Es muss genügend Unternehmen, Geschäftskunden, Kooperationspartner und ggf. auch Privatkunden geben, um den Schritt in die Selbstständigkeit als Schweißer gerechtfertigt ansehen zu können.
 

Businessplan: Wie selbstständig machen als Schweißer?

Die angesprochene Standortort- und auch Konkurrenzanalyse muss insofern ein wichtiger Bestandteil des Businessplans sein, um die Tragfähigkeit der Selbstständigkeit als Schweißer bemessen zu können. Zudem ist zu überlegen, welche fachlichen Schwerpunkte bzw. Schweißverfahren angeboten werden sollen?


Leistungsspektrum als selbstständiger Schweißer

MIG-, MAG- und WIG-Schweißen gehören zu den Standardverfahren, die jeder selbstständige Schweißer beherrschen sollte. Es kann auch funktionieren, sich als Spezialist auf eines dieser Schweißverfahren zu spezialisieren oder bei den zu bearbeitenden Materialien Schwerpunkte zu setzen. Es ist zu überlegen, ob eher ein breites oder ein spezialisiertes Leistungsspektrum am anvisierten Aktionsradius funktioniert. Je nach beruflichem Hintergrund ist es auch denkbar, als Metallbauer für Kunden spezielle Anfertigungen zu erstellen. Zu prüfen ist die Option, ein Unternehmen im Bereich der Metallverarbeitung zu gründen. Dieser Weg für die Selbstständigkeit ist aber weitaus planungs- und kostenintensiver, sodass er nicht ohne unabhängige Gründungsberatung gegangen werden sollte.
 

Finanzierung der Selbstständigkeit als Schweißer

Im Finanzteil des Businessplans sollte aussagekräftig deutlich werden, welche Kosten auf den Existenzgründer zukommen. Für die professionelle Ausrüstung und auch Schutzkleidung ist mit nicht unerheblichen Kosten zu rechnen. Auch wird ein Fahrzeug notwendig sein, um von Auftraggeber zu Auftraggeber fahren zu können.

Ob eine eigene Werkstatt bzw. Geschäftsräume als selbstständiger Schweißer notwendig sind, hängt vom Umfang der Existenzgründung ab: In diesem Fall würden monatliche Fixkosten anfallen, sodass von Beginn an eine sehr solide Liquiditätsplanung vorzunehmen ist. Existenzgründer sollten angesichts dessen die Finanzierung auf eine breite Basis stellen und sämtliche Fördermöglichkeiten ausschöpfen. Diese können auf selbststaendig.de in kompakter Form nachvollzogen werden.
 

Marketing: Wie Kunden gewinnen als Schweißer?

Wie bereits angesprochen, ist ein Netzwerk im relevanten Geschäftsumfeld bei der Existenzgründung sehr viel wert. Wer sich bereits einen Namen gemacht hat, wird es bei der Auftragsgewinnung oft einfacher haben. Eine suchmaschinenoptimierte Homepage und die Präsenz auf Karrierenetzwerken bietet reichweitenstarke Möglichkeiten, um sich als Schweißexperte zu profilieren. Zahlreiche Handwerkerportale bieten zudem die Chance, sein Fachwissen vermarkten und offene Aufträge flexibel annehmen zu können.

Insofern kann die Kundengewinnung als Schweißer auf vielen Wegen funktionieren, wobei das Internet eine Schlüsselrolle spielen sollte. Nach wie vor spielt aber auch im Zeitalter der Digitalisierung Mund-zu-Mund-Propaganda eine wichtige Rolle für Handwerksexperten: Empfehlungen werden im Falle von Zuverlässigkeit und Präzisionsarbeit im Laufe der Zeit für ein gut gefülltes Auftragsbuch sorgen. Qualitätsmanagement wird sich in jeder Hinsicht für selbstständige Schweißer auszahlen.
 

Professionelles Terminmanagement als selbstständiger Schweißer

Es versteht sich von selbst, dass vereinbarte Termine oder auch Fristen für die Fertigstellung von Projekten eingehalten werden. Zeit- und Projektmanagement sollten daher Fähigkeiten sein, die selbstständigen Schweißern nicht fremd sind. Mittlerweile lassen sich Termine etc. sehr gut digital mit entsprechenden Programmen steuern. An dieser Stelle ergeben sich auch direkte Anknüpfungspunkte für die Buchhaltung, die ebenfalls zu einer täglichen Pflicht als selbstständiger Schweißer gehört: Wer auf eigene Rechnung arbeitet, sollte diese korrekt ausstellen und alle Buchungen fristgerecht vornehmen.

Gut zu wissen! Auf diesem Portal stehen zahlreiche Ratgeberartikel zur Verfügung, um das wichtige Thema Buchhaltung mit der notwendigen Priorität zu behandeln. Für unerfahrene Existenzgründer ist ein Steuerberater ratsam, zumal es beim Firmeninventar viele Aspekte für die korrekte Abschreibung (AfA) und die Absetzbarkeit bestimmter Ausgaben auch zu beachten gilt.


Wie viel verdient man als selbstständiger Schweißer?

Seriöserweise kann es auf die Frage keine pauschale Antwort geben. Der Finanzteil des Businessplans ist der richtige Ort, um Zahlen als Antwort auf diese Frage sprechen zu lassen. Mit entsprechender Berufserfahrung sollten hohe Stundensätze von deutlich über 50 Euro umsetzbar sein, wobei auch eine pauschale Vergütung für ein Projekt möglich sein kann. Hier sollten selbstständige Schweißer sehr genau nachrechnen, ob sich ein solcher Auftrag lohnt.
 

Wovon hängt der Verdienst als selbstständiger Schweißer ab?

Einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe des Verdienstes als selbstständiger Schweißer haben die folgenden Faktoren:

  • Alter, Berufserfahrung und Fachqualifikation.
  • Vorzuweisende Referenzen.
  • Region.
  • Größe der Auftraggeber.
  • Die Branche, in der sich selbstständige Schweißer hauptsächlich bewegen.
  • Die Auslastung: Je mehr selbstständige Schweißer zu tun haben, desto höher kann der Verdienst am Monatsende ausfallen.


Welche Versicherungen braucht ein selbstständiger Schweißer?

Da es sich um eine körperlich nicht zu unterschätzende Arbeit handelt, sollte die Arbeitskraft bestmöglich abgesichert werden, wozu etwa eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu prüfen ist. Um sich vor möglichen Forderungen durch Schäden aus der eigenen Arbeit zu schützen, ist eine Berufshaftpflichtversicherung dringend zu empfehlen. So könnte es beim Schweißen etwa zu einem Feuer kommen oder eine fehlerhafte Schweißnaht könnte brechen, teils mit kostenintensiven Folgen.

Schutz durch eine leistungsstarke Unfallversicherung muss vorhanden sein, da sich trotz aller Sicherheitsvorkehrungen Unfälle und Verletzungen nicht zu 100 % ausschließen lassen. Je nach Umfang des Geschäftsbetriebs ist über eine Inventarversicherung nachzudenken, um nicht unerhebliche Vermögenswerte in diesem Kontext zu schützen.
 

Was passiert mit der Krankenversicherung als selbstständiger Schweißer?

Wer den Status „Selbstständiger“ erwirbt, kann unabhängig vom tatsächlichen Gehalt in die private Krankenversicherung wechseln. Anders als im Angestelltendasein, muss keine bestimmte Entgeltgrenze erreicht werden. Im Gegensatz zur freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung ist die Höhe der Einnahmen nicht via Steuerbescheid regelmäßig nachzuweisen: Für die Beiträge sind der gewählte Tarif sowie individuelle Risikofaktoren laut Gesundheitsprüfung und weitere Bausteine wie der Selbstbehalt maßgeblich.

Wer sich selbstständig als Schweißer machen will, kann vor diesem Schritt Angebote der privaten Krankenversicherung prüfen. So ist ein direkter Vergleich mit der gesetzlichen Krankenversicherung möglich. Krankentagegeld sollte unabhängig vom Versicherungssystem zum Schutz gehören, damit auch bei einem längeren, krankheitsbedingten Arbeitsausfall Zahlungen hereinkommen.
 

Fazit: Hat der Beruf Schweißer Zukunft?

Oder anders gefragt: Lohnt sich der Schritt in die Selbstständigkeit als Schweißer? Ja, auch in Zeiten der voranschreitenden Automatisierung kann es sich lohnen, sich als Schweißer selbstständig zu machen. Die Technik sollte nicht als Bedrohung, sondern leistungsstarke Erweiterung verstanden und strategisch genutzt werden. Natürlich können und wollen Schweißer viele Arbeitsschritte manuell ausführen. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, kann die Investition in leistungsstarke Maschinen oder Industrieroboter sich auszahlen. Der Faktor Zeit kann den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Wenn selbstständige Schweißer mit der Technik gehen und nicht stehen bleiben, dürfte es auch in der Zukunft zu einer guten Auftragslage kommen. Durch den Fachkräftemangel sind sie zudem in einer guten Position, die sie als Selbstständiger noch selbstbewusster und bestimmter durchsetzen können.

Stetige Weiterbildung und Investitionsbereitschaft sind wichtige Faktoren, um sich zukunftsorientiert als selbstständiger Schweißer aufzustellen. Hier kommt wieder die Notwendigkeit solider Finanzen für unternehmerische Handlungsspielräume ins Spiel: Nur mit entsprechenden Rücklagen und guter Liquidität werden selbstständige Schweißer als Unternehmer (!) zukunfts- sowie wachstumsorientierte Entscheidungen treffen können,
 

Zusammenfassung als FAQ für die Geschäftsidee „selbstständig machen als Schweißer“

  • Wer braucht einen Schweißer?

Schlossereien bzw. generell metallverarbeitende Betriebe sind auf professionelle Schweißfähigkeiten angewiesen. Auch Maschinen- und Autobauer sind potenzielle Kooperationspartner für selbstständige Schweißer. Natürlich können neben dem Geschäftskundenbereich auch Privatkunden anvisiert werden: Denkbar wären u.a. Arbeiten an Rohren oder die Realisierung eines individuell gefertigten Metallzauns.
 

  • Wie kann ich mich selbstständig im Handwerk machen?

Hier wartet mit der Geschäftsidee „selbstständig machen als Schweißer“ ein konkretes Beispiel in praxisorientierter Form. Beim Blick auf die Liste mit mehr als 500 Geschäftsidee sind viele weitere Handwerksberufe zu finden, mit denen man sich selbstständig machen kann. Alle Voraussetzungen wie etwa die Meisterpflicht im Handwerk werden bei jeder Geschäftsidee differenziert beleuchtet.
 

  • Wer kann sich als Schweißer selbstständig machen?

Üblicherweise machen sich Metallbauer, Karosseriebauer oder Anlagenbauer als Schweißer selbstständig, da sie dieses Verfahren durch ihre Ausbildung beherrschen. Mit einer speziellen Weiterbildung ist es aber auch für andere Handwerker möglich, den Schweißerschein zu erhalten. Die Fachqualifikation ist die Basis, um sich als Schweißer mit hohen Qualitätsansprüchen selbstständig machen zu können.

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