Unternehmensführung

Schild "Machen statt Planen"

Als Unternehmensgründer erwarten Sie eine Vielfalt neuer Aufgaben, über die Sie sich schon im Vorfeld klar sein sollten. Sie haben in erster Linie die Aufgabe, ein Unternehmen auszubauen und zu führen. Unternehmensführung ist ein fortwährender Prozess, der von jedem selbstständigen Unternehmer, sei er freiberuflich oder gewerblich tätig, individuell gestaltet wird. Der Prozess soll für reibungslose und effiziente Abläufe in Ihrem Unternehmen sorgen. Eine Ihrer Haupt-Aufgaben besteht darin, eine langfristige Strategie für Ihr Unternehmen zu entwickeln und mit Blick darauf die Zielerreichung zu überprüfen. Anpassungen auf Seiten der Strategie und auf Seiten der Zielsetzung sind Teil der Unternehmensführung.

Zeitrahmen für die Unternehmensführung

Ihre Aufgaben im Management lassen sich in kurzfristige, mittelfristige und langfristige Aufgaben einteilen. Der langfristige Zeithorizont beträgt mindestens fünf Jahre, für den grundlegende Unternehmensziele festzulegen sind. Beispiele für strategische Unternehmensziele sind:

  • Umsatzerhöhung um 50 Prozent in den nächsten zehn Jahren

  • Expansion in neue Märkte

  • In den nächsten 15 Jahren die Produktionskosten um zehn Prozent senken

  • Den Marktanteil innerhalb der nächsten 10 Jahre um 35 Prozent erhöhen

Die mittelfristige Planung erstreckt sich auf einen Zeithorizont von ein bis fünf Jahren. Für diesen Zeitraum lassen sich operationale Ziele festlegen. Diese betreffen beispielsweise die Entwicklung neuer Produkte, um den Umsatz zu steigern. Mittelfristige Maßnahmen müssen regelmäßig überwacht werden. Die mittelfristigen Ziele sind unter anderem auch die Teilschritte, die zu den langfristigen Zielen führen.

Zu den kurzfristigen Aufgaben gehört das Tagesgeschäft. Auch die Analyse von Fortschritten bei der Produktentwicklung oder konkrete Konkurrenzanalysen gehören zu den kurzfristigen Aufgaben der Unternehmensführung.
 

Verschiedene Ansätze für die Unternehmensführung

Sie können Ihr Unternehmen nach unterschiedlichen Maximen gestalten. Bei vielen steht der Aspekt der Gewinnerzielung im Vordergrund. Es gibt jedoch noch andere Ansätze, wobei umweltfreundliches Wirtschaften oder arbeitnehmerorientierte Führung im Vordergrund stehen. Die Betriebswirtschaftslehre unterscheidet vier verschiedene Führungsansätze:

  • Der umweltorientierte Ansatz

Zunehmende Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung haben es notwendig gemacht, dass Unternehmen umdenken und nicht mehr nur nach Rationalisierungsmustern arbeiten. Um die natürliche Lebensgrundlage nicht zu gefährden, legen einige Unternehmen Wert auf die ökologische Entwicklung, auf Nachhaltigkeit, den Lebensstil der Bevölkerung und berücksichtigen Faktoren wie den demografischen Wandel.

  • Der wertorientierte Ansatz

Wenn Sie Ihr Unternehmen nach dem wertorientierten Ansatz leiten möchten, stehen das Überleben des Unternehmens und die Interessen der Kapitalgeber im Vordergrund. Kennzahlen wie Umsatz oder Gewinn sind die Zielgrößen.

  • Der sozialorientierte Ansatz

Wenn die Basis Ihres Handelns als Unternehmer der sozialorientierte Ansatz ist, bestimmt die Gesellschaftsordnung Ihre Unternehmensziele. Humanität spielt neben Wirtschaftlichkeit und Produktivität eine wichtige Rolle. Das bedeutet, Sie wirtschaften effizient und werden gleichzeitig sozialen Ansprüchen gerecht, beispielsweise durch faire Gehälter oder angemessene Arbeitszeiten.

  • Der hierarchisch orientierte Ansatz

Der klassische Ansatz der Unternehmensführung ist die Ausbildung von Führungsebenen innerhalb eines Unternehmens. Im Topmanagement sind die Führungspersonen mit der langfristigen oder strategischen Ausrichtung des Unternehmens befasst. Im unteren Management steht das operative Geschäft des Unternehmens im Vordergrund. Hier erstellen die Mitarbeiter zum Beispiel Produktionspläne oder Maschinenbelegungspläne. Das mittlere Management sorgt für die Verbindung zwischen der strategischen und der operativen Ebene.
 

Wichtige Aufgaben der Unternehmensführung
 

In der Unternehmensführung ist es sehr wichtig, Zahlungsschwierigkeiten vorzubeugen. Das bedeutet, dass Sie ein professionelles Forderungsmanagement brauchen, um jederzeit liquide zu bleiben. Es gibt immer wieder Kunden, die ihre Rechnungen nicht so begleichen können, wie es am Anfang vereinbart war. Doch Ihr Unternehmen braucht die Zahlungseingänge, um gleichfalls die anstehenden Rechnungen zu begleichen und darüber hinaus Investitionen zu tätigen. Deshalb muss Ihr Forderungsmanagement konsequent, wirksam und kundenfreundlich sein.
 

Ihre Aufgabe in der Unternehmensführung ist es auch, Unternehmensprozesse zu gestalten und zu steuern, damit diese zielgerichtet und koordiniert ablaufen können. Eine schlechte Unternehmensführung macht sich früher oder später im Unternehmenserfolg bemerkbar. Damit alles in geordneten Bahnen und wie geplant abläuft, sind komplexe Vorgänge notwendig, die gut organisiert sein müssen.
 

Prozessoptimierung war früher einmal ein Teilbereich der Qualitätssicherung. Heute ist sie eine Aufgabe der Unternehmensführung. Der hohe Grad der Spezialisierung einzelner Mitarbeiter oder Abteilungen begrenzt den Blick des Einzelnen auf das Ganze. Dadurch ist es notwendig, dass jemand die Aufgaben koordiniert und sich um die Optimierung der Prozesse kümmert, damit das Unternehmen als Ganzes funktionieren kann.
 

Für Unternehmen gelten verschiedene Rechtsvorschriften und Gesetze, die je nach Branche unterschiedlich sind. Dazu gehören Steuergesetze, Vorschriften zur Berufsausübung, Beschränkungen, Genehmigungen aber auch Arbeitnehmerschutzgesetze oder Regelungen zur Arbeitssicherheit. Um als Unternehmer erfolgreich zu sein, sollen Sie sich über die Regelungen, die Ihr Unternehmen betreffen, genau informieren. Das hilft Schwierigkeiten zu vermeiden und den Unternehmenserfolg zu sichern.
 

Ein Unternehmen braucht eine gesunde Finanzplanung, die schon im Businessplan ihren Anfang nimmt. Damit die Unternehmensentwicklung von Anfang an auf einer gesunden Basis steht, kommt ihr eine besondere Bedeutung zu. Denn selbst, wenn der operative Teil des Geschäfts gut läuft, ist es wichtig, dass auch die Finanzen stimmen. Hier kommt dem Zahlungsmanagement eine besondere Bedeutung zu, denn ohne Liquidität steuern sie auf die Zahlungsunfähigkeit und damit hart auf eine Insolvenz zu. Zahlungsverzögerungen der Kunden können dazu führen, dass Sie die Rechnungen nicht bezahlen können. Dadurch kann das Unternehmen in eine gefährliche Schieflage geraten und sogar insolvent werden, wenn das Forderungsmanagement nicht richtig funktioniert. Gerade für Gründer, die noch keine so großen Umsätze habe oder bei denen die Finanzsituation noch nicht solide ist, können Zahlungsverzögerungen das Aus bedeuten. Deshalb kommt dem Zahlungs- und dem Forderungsmanagement eine ganz besondere Bedeutung zu.
 

Zeitmanagement bezieht sich auf verschiedene Faktoren. Zum einen ist damit natürlich das Zeitmanagement der Unternehmensführung gemeint. Das bedeutet, wie Sie die Ihnen zur Verfügung stehende Zeit sinnvoll und möglichst effektiv nutzen. Wenn Sie dazu ein paar grundlegende Regeln beachten, können Sie deutlich effizienter arbeiten. Dabei können beispielsweise Checklisten oder To-Do-Listen helfen. So haben Sie Ihre Zeitplanung immer im Griff, vorausgesetzt, Sie arbeiten gerne mit Listen. Methoden gibt es viele und es ist an Ihnen, die geeigneten Tools zu wählen.

Zeitmanagement meint auch die Zeit, die Sie für Kunden aufwenden und abrechnen. Funktioniert das unternehmensinterne Zeitmanagement, rechnen Sie beispielsweise auch ein kurzes Beratungsgespräch am Telefon genau ab, weil sie es in einem entsprechenden Projektprotokoll festhalten.
 

Die Anforderungen an die Unternehmensführung

Als Unternehmensführung haben Sie eine anspruchsvolle Aufgabe. Um diese Aufgaben gut bewältigen zu können, sind einige persönliche Eigenschaften erforderlich, die Ihnen die Arbeit erleichtern. Der Erfolg der Unternehmensführung hängt auch von Ihrer Persönlichkeit ab. Es gibt einige Erfolgseigenschaften und Charakterzüge, die Firmenchefs haben sollten und die einen Unterschied machen zwischen einer guten und einer sehr guten Unternehmensführung.

  • Mut und ein starker Wille

Als Unternehmensführer können sie beherzt Entscheidungen treffen. Entschlossenheit und Eigeninitiative helfen Ihnen dabei, Chancen zu ergreifen, Ihre Ziele zu verfolgen und zu wissen, welche Risiken Sie dabei verantworten können. Diese beiden Eigenschaften zeichnen einen erfolgreichen Unternehmer besonders aus.

  • Belastbarkeit und starker Antrieb

Als guter Chef kann Sie nichts so leicht aus der Ruhe bringen. Sie gehen motiviert an die Arbeit, haben immer Ihr Ziel vor Augen und sind für die anderen ein Vorbild. Der starke Eigenantrieb zeichnet Sie aus.

  • Neugierde und keine Angst

Als guter Unternehmensführer sind Sie immer neugierig. Sätze wie „das haben wir immer so gemacht“, kommen Ihnen nicht über die Lippen. Als Unternehmer haben Sie keine Angst vor Veränderungen. Im Gegenteil – Sie suchen stets nach neuen Wegen und Möglichkeiten, die Ihnen dabei helfen, immer besser zu werden und Ihr Unternehmen nach vorne zu bringen. Sie geben neuen Ideen eine Chance, ohne Angst vor dem Scheitern zu haben.

  • Mitarbeiter zu einem Team formen

Topentscheider, die keine Rücksicht auf Mitarbeiter nehmen, stehen heute im Abseits. Als Führungspersonen sind Leute gefragt, die in der Lage sind, ein Team zusammenzuschmieden, ein Wir-Gefühl entstehen zu lassen. Dazu ist ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz erforderlich.

  • Kreatives Denken

Als erfolgreicher Unternehmer denken Sie nicht nach Schema F, sondern auch mal „out of the box“. Sie hinterfragen Dinge, die andere als gegeben hinnehmen. Mit Mut verlassen Sie eingefahrene Denkstrukturen und sind offen für neue Ideen und andere gedankliche Wege.

  • Klare Kommunikation

Ein guter Chef zeichnet sich durch klare Worte aus. Er redet nicht lange drumherum, sondern kommt direkt zur Sache. Das gilt insbesondere auch bei unangenehmen Themen. Diese Art der Kommunikation spart viel Zeit und hilft dabei, Missverständnisse gar nicht erst aufkommen zu lassen.

  • Zukunftsorientierung

Eine gute Unternehmensführung zeichnet sich durch Zukunftsorientierung aus, denn nichts ist für die Ewigkeit. Wer selbst voranschreitet, muss nicht den Ideen anderer hinterherlaufen.

  • Begeisterung wecken

Wer ein Unternehmen leiten möchte, muss in der Lage sein, andere für seine Ideen zu begeistern. Sie können andere auf ein gemeinsames Ziel einschwören und Feuer in ihnen entfachen.

  • Leidenschaft für die Sache

Um Begeisterung in anderen entfachen zu können, müssen Sie selbst für diese Sache brennen. Sie lassen sich nicht von Rückschlägen entmutigen. Am Ende werden Sie auf diese Weise erfolgreich sein.

  • Prioritäten im Fokus

Als guter Unternehmer können Sie sich fokussieren und Prioritäten setzen. Damit sehen Sie auch sehr schnell, um welche Dinge Sie sich unbedingt selbst kümmern müssen und welche Arbeiten Sie an andere delegieren können. Es ist eine wichtige Eigenschaft zu wissen, dass nicht alles selbst erledigt werden muss.

  • Bescheidenheit, ohne das Licht unter den Scheffel zu stellen

Arrogante Unternehmenslenker sind meist unbeliebt und brauchen viel Energie, um andere für Ihre Idee zu begeistern. Langfristig scheitern viele, auch wenn Sie vielleicht mit viel Geld um sich werfen, um passende Mitarbeiter zu finden und zu halten. Arroganz gipfelt oft auch in Ignoranz – sie verkennen die guten Eigenschaften Ihrer Teammitglieder und lassen sich dadurch viel Potenzial entgehen.

Erfolgreiche Unternehmer lassen Taten sprechen und müssen kein Eigenmarketing betreiben. Gleichwohl schadet es nicht, Erfolge zu kommunizieren. Es kommt dabei immer auf das WIE an. Sinnvoll ist es, eine Marketingagentur zu beauftragen, die mit Erfahrung und Sorgfalt dafür sorgt, dass das Unternehmen entsprechend präsentiert wird.

Kurz und bündig: Diese Eigenschaften sind für eine gute Unternehmensführung sehr hilfreich

  • die Fähigkeit, analytisch zu denken

  • strategisches Geschick

  • Weitblick in Bezug auf das Unternehmen

  • die Fähigkeit zu delegieren

  • Verantwortungsbewusstsein

  • Durchsetzungsvermögen

  • Soziale Kompetenz

Das ändert sich bei Ihrer Krankenversicherung, wenn Sie selbstständig sind

Als Selbstständige/r oder Freiberufler/in sind Sie nicht mehr automatisch in der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) pflichtversichert. Sie müssen sich nun aktiv für eine Form der Krankenversicherung entscheiden. Die Beitragshöhe in der GKV orientiert sich am Einkommen. Die Kosten für Selbstständige betragen in diesem Jahr zwischen ...

weiterlesen Krankenkassenrechner