Selbstständig machen als Geologe

Geologen auf Feld unterhalten sich

Wer mit einem naturwissenschaftlichen Studium die langfristige Grundlage für eine Existenzgründung legen will, kann sich hier mit einer interessanten Geschäftsidee befassen: selbstständig machen als Geologe.

Generell ergeben sich für Geologen als gefragte Fachleute attraktive Perspektiven, aber nicht in allen Bereichen. Die Chancen für eine Anstellung oder Existenzgründung stehen und fallen mit der fachlichen Spezialisierung. Da der Weg in die Selbstständigkeit als Geologe durchaus ‚steinig‘ sein kann, muss ganz im Sinne der fachlichen Arbeitsweise ein Blick unter die Oberfläche geworfen werden. Dies soll im folgenden Beitrag praxisorientiert mit den wichtigsten Themen geschehen.

Perspektiven entwickeln: Was machen Geologen überhaupt?

Generell können Geologen je nach fachlicher Vertiefung mehr, als nur unter die Erdoberfläche zu schauen und Steine zu bewegen. Arbeit bzw. Aufträge finden sie in einem facettenreichen Betätigungsfeld, das von der Vulkanforschung bis hin zum modernen Grundwasserschutz reicht. Durch stetige Forschung erschließen Geowissenschaftler zudem immer wieder neue, zukunftsorientierte Handlungsfelder. Insofern muss das Motto auch nach einem erfolgreichen Studienabschluss lauten: Stillstand bedeutet Rückschritt, Weiterbildung ist der Schlüssel zu gefragten Innovationen. Geologen befassen sich in vielfältigster Weise mit der Erde, wobei vor allem die komplexen und oft klimarelevanten Prozesse unter der Erdoberfläche in den Fokus rücken. Auch bei Bauprojekten, im Städtebau sowie bei der Erschließung von natürlichen Ressourcen sind Geologen gefragt. Ihr Fachwissen wird in Zukunft vor allem angesichts knapper werdender Ressourcen gefragt sein, sodass sich im Vorfeld der Existenzgründung als Geologe durchaus ermutigende Perspektiven aufbauen lassen. Die zum Teil schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt muss nicht negativ gesehen werden. Wer sich beruflich verwirklichen und selbstständig als Geologe machen will, kann sich durchaus eine sichere Zukunft aufbauen.

Existenzgründung als Geologe: selbstständig machen als gefragter Experte

  • Analyse der Ausgangslage

  • Businessplan für Geologen: Erfolg strategisch erarbeiten

  • Einnahmen generieren: Marketing & Kundengewinnung

  • Voraussetzungen, um sich selbstständig als Geologe zu machen

  • Verdienstmöglichkeiten als selbstständiger Geologe?

     

Analyse der Ausgangslage: Existenzgründung am ‚Abgrund‘?

Der Arbeitsmarkt für Geologen ist angesichts der Tatsache, dass es mehr Absolventen als freie Stellen gibt, mit gewissen Unsicherheiten verbunden. Je nach Ausrichtung kann es trotz gutem Studienabschluss der Fall sein, keine Anstellung als Geologe zu finden. Wer sich gar nicht erst bewerben will, kann mit einer Existenzgründung als Geologe idealerweise schon während des Studiums die Grundlagen legen. Geschätzt wird, dass etwa 40 % aller Geologen in der Privatwirtschaft arbeiten (z.B. in Geo- oder Ingenieursbüros). Dicht dahinter folgen öffentliche Verwaltungen/Ämter, Hochschulen sowie Verbände und Kammern. Die Zahl der selbstständigen Geologen wird auf 10 bis 15 % geschätzt. Die Selbstständigkeit als Geologe ist somit keine absolute Seltenheit. Zudem wird aufgrund von neuen Anforderungen an die Work-Life-Balance die Anzahl der Freelancer in den Geowissenschaften in Zukunft zunehmen. Hintergrund ist, dass auch Unternehmen ihrerseits flexibel bleiben wollen und immer öfter die projektbasierte Zusammenarbeit mit versierten Experten suchen (z.B. auf der rechtlichen Basis eines Honorar- oder Werkvertrages). Insgesamt handelt es sich eher um einen Nischenmarkt mit hohem Spezialisierungsgrad. Daher kann für die Existenzgründung zu Beginn auch an eine internationale Ausrichtung gedacht werden. Deutsche Experten genießen weltweit einen exzellenten Ruf und mit Chile steht für Geologen beispielsweise ein attraktiver Zielmarkt bereit.
 

Mögliche Optionen für den Einstieg in die Selbstständigkeit

Branchenexperten betonen, dass der Einstieg in das Berufsleben (also auch in die Selbstständigkeit) für Geologen zumeist über Werkverträge bzw. die Projektarbeit gelingt. Insofern kann es perspektivisch sehr wertvoll sein, bereits im Studium diverse Praktika (ggf. auch im Ausland) zu absolvieren und wichtige Kontakte zu knüpfen. Auf diesem Weg lassen sich relevante Berufserfahrungen sammeln und das Image als fachlich versierter Experte gewinnt für das Marketing an Profil.
 

Existenzgründung aus dem Studium heraus als Perspektive

Wer sich selbstständig als Geologe machen will, sollte bereits vor dem Studium Klarheit über seine langfristigen Pläne erlangen. Ein Blick auf das verfügbare Studienangebot zeigt sehr schnell, dass es breit gefächert ist. Die traditionellen Diplomstudiengänge sind nach und nach durch Bachelor- und Masterabschlüsse ersetzt worden. Ein solcher Abschluss erleichtert es, für die Existenzgründung auch internationale Optionen anzuvisieren. Generell bieten sich für selbstständige Geologen mit einem Master deutlich bessere Chancen, da dieser Abschluss in der Wirtschaft ein höheres Ansehen genießt. Zudem bietet sich die Chance, im Masterstudium begehrte fachliche Qualifikationen zu erwerben bzw. zu vertiefen. Zu hinterfragen ist mit Blick auf die geplante Existenzgründung als Geologe: Welche Ausrichtung macht mit Blick auf die Chancen am Markt am meisten Sinn? Welche Marktnische kann als Experte besetzt werden, und das langfristig bzw. zukunftsorientiert? Jeder, der sich für ein Studium entscheidet, wird vor der Aufnahme wissen wollen, wie sich die späteren Chancen am Arbeitsmarkt gestalten.

Die gleiche Fragestellung kann aber auch für die geplante Selbstständigkeit aufgeworfen werden. Grundsätzlich ist in den letzten Jahren der Trend in der Lehre zu beobachten, dass neben dem reinen geologischen Fachwissen immer öfter auch betriebswirtschaftliche und ingenieurstechnische Inhalte vermittelt werden. Gerade betriebswirtschaftliches Wissen dürfte ein großer Vorteil sein, um die eigene Geschäftsidee als selbstständiger Geologe erfolgsorientiert umzusetzen.
 

Mit dem Businessplan nimmt die Geschäftsidee klare Züge an

Wer sich als Geologe selbstständig machen möchte, sollte mit dem Businessplan die Grundlagen legen. Hier sollte erkennbar werden, wie sich der Geologe am Markt platzieren will bzw. welche Leistungen für welche Zielgruppe angedacht sind. Zudem muss Klarheit über den Umfang der Existenzgründung hergestellt werden, da sich hieraus unmittelbare Konsequenzen für die notwendigen personellen und finanziellen Ressourcen ergeben. Denkbar ist es, sich als Einzelkämpfer bzw. Freelancer selbstständig zu machen und die projektbasierte Zusammenarbeit mit Unternehmen oder Behörden zu suchen. Darüber hinaus ist es prüfenswert, ein eigenes Geobüro zu gründen und somit einen Geschäftsbetrieb ins Leben zu rufen. Es versteht sich von selbst, dass diese Variante einer fundierteren Planung bedarf und dass sie größere finanzielle Risiken mit sich bringt. Für ein Geobüro hat eine Standort- und Konkurrenzanalyse zu verfolgen, konkret mit Blick auf den anvisierten Aktionsradius. Zudem muss überprüft werden, für welche fachlichen Dienstleistungen es jetzt und in Zukunft eine belastbare Nachfrage gibt. Wer einen engen Draht zur Forschung hat, kann daraus frühzeitig neue Chancen ableiten und so der Konkurrenz in puncto Wettbewerbsfähigkeit ggf. einen entscheidenden Schritt voraus sein. Je nach fachlicher Qualifikation/Vertiefung muss im Businessplan deutlich werden, welcher Markt erfolgreich besetzt werden kann. Sofern es sich ‚nur‘ um eine Nische handelt, müssen deren wirtschaftliche Potenziale deutlich werden. Ansonsten kann es schwierig, Geldgeber und Investoren von der Rentabilität der Geschäftsidee zu überzeugen.
 

Innovative Zukunftsorientierung im Businessplan

Insgesamt müssen Existenzgründer ihr Wissen auch dadurch unter Beweis stellen, dass sie zukünftige Handlungsfelder erkennen und strategisch nutzen wollen. Ganz in diesem Sinne muss es darum gehen, bereits im Vorfeld der Selbstständigkeit als Geologe relevante Handlungsfelder mit innovativer Zukunftsorientierung zu identifizieren. Im Bereich der Geologie zeichnet sich ab, dass die Kohlendioxidverpressung bzw. die geothermische Energiegewinnung in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen könnten. Es gilt, konsequent mit den technischen Möglichkeiten oder den Marktbedürfnissen zu gehen.
 

Marketing: Kunden gewinnen als selbstständiger Geologe?

Der Businessplan ist ausgearbeitet, Investoren bzw. finanzielle Mittel wurden gewonnen. Nun muss es als selbstständiger Geologe darum gehen, Aufträge bzw. Kunden zu gewinnen und Einnahmen zu erzielen. Hierbei handelt es sich um die größte und wichtigste Herausforderung, vor der jeder Existenzgründer steht. Um den Start so gut wie möglich zu gestalten, sollte die Existenzgründung schon auf einem großen, ggf. internationalen Netzwerk basieren. Aus Kontakten zu Unternehmen bzw. anderen Geologen ergeben sich schnell die ersten Aufträge bzw. Projekte. Bei guter Zusammenarbeit steigt die Bekanntheit in der relevanten Branche, Folgeaufträge sind möglich. Auch wenn dieser Weg bei Geologen naturgemäß steinig werden kann, ist er unumgänglich. Eine langfristige Planung aus dem Studium heraus ist hilfreich, um aus Kontakten Aufträge oder womöglich sogar feste Kooperationen zu machen. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, Ämter bzw. Behörden als Auftraggeber zu gewinnen, um eine gewisse Grundauslastung sicherzustellen.
 

Kunden wollen mit Experten zusammenarbeiten…

Insgesamt gilt es, sich als gefragter Experte mit einer speziellen Qualifikation zu profilieren. Dies sollte neben der realen Arbeit vor allem auch online sehr reichweitenstark geschehen. Neben Karriereportalen wie Xing und Fachportalen für Naturwissenschaftler kann die Auftragsakquise durch eine optimierte Homepage quasi automatisch angekurbelt werden. Auf einer Homepage hat ein selbstständiger Geologe zudem die Chance, sein Wissen, seine Erfahrungswerte und erfolgreiche Projekte vorzustellen und sie medienwirksam zu vermarkten.
 

Voraussetzungen, um sich als Geologe selbstständig zu machen

Um sich als Geologe selbstständig zu machen bzw. diese Berufsbezeichnung tragen zu dürfen, ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium notwendig. Schließlich handelt es sich um einen wissenschaftlich fundierten Beruf. Ein Blick in das für den formalen Status maßgebliche Einkommenssteuergesetz zeigt, dass es sich beim Geologen um einen Katalogberuf handelt (wissenschaftlicher Bildungsberuf). Freelancer können aufgrund ihrer Qualifikation also den Status Freiberufler gegenüber dem Finanzamt rechtfertigen. Dieser bringt den buchhalterischen und kostenrelevanten Vorteil mit sich, dass kein Gewerbe angemeldet werden muss und dass sich die Buchhaltung im Wesentlichen auf die jährliche Einnahme-Überschuss-Rechnung (EÜR) beschränkt.

Anders sieht die Situation aus, wenn ein Unternehmen gegründet wird. In diesem Fall ist eine Gewerbeanmeldung oft unumgänglich, da der Geologe die fachlichen Leistungen nicht mehr alle selbst aus einer Hand erbringen kann. Ob für eine Gewerbeanmeldung eine Nachweis- bzw. Erlaubnispflicht nötig ist, wird immer nur beim Blick auf das konkrete Leistungsspektrum deutlich: Lassen sich daraus Gefahren für Menschen und Umwelt ableiten? Ist dies der Fall, so müssen entsprechend relevante Fachkenntnisse nachgewiesen werden. In jedem Fall ist es ratsam, die individuellen Startvoraussetzungen so früh wie möglich in der Planungsphase in Erfahrung zu bringen.
 

Verdienst als selbstständiger Geologe?

Im Angestelltenbereich hält sich der Verdienst in berechenbaren Grenzen. Im öffentlichen Dienst werden Absolventen mit der Stufe E 13 des TVÖD vergütet. In kleineren Ingenieurs- oder Geobüros kann das Einstiegsgehalt sogar deutlich darunter liegen. Offiziellen Zahlen zufolge bewegt sich das Gehalt von Geologen zwischen 3.000 und 5.000 Euro im Durchschnitt, wobei neben regionalen Faktoren vor allem die Spezifizität der Qualifikation und relevante Berufserfahrungen eine Rolle spielen. Wer ein Geobüro gründet und es erfolgreich bzw. besser gesagt wirtschaftlich führt, wird ein höheres Gehalt erzielen können. Gleiches ist auch für Freelancer mit Projektarbeit möglich, wenn sie sich einen Namen gemacht und somit einen gewissen Marktwert erarbeitet haben. In wirtschaftlicher Hinsicht muss das Einkommen von Selbstständigen ohnehin höher sein, da sie alle Kosten für die Kranken- bzw. Rentenversicherung selbst zu tragen haben. Wer sein Tätigkeitsspektrum auf das Ausland erweitert, wird auch die Verdienstmöglichkeiten auf eine noch breitere Basis stellen können.
 

Zusammenfassung für die Geschäftsidee ‚selbstständig machen als Geologe‘

  1. 10 bis 15 % der Geologen machen sich selbstständig. Angesichts der teils komplexen Situation auf dem Arbeitsmarkt handelt es sich um eine Perspektive, die optimalerweise aus dem Studium heraus konkretisiert wird

  2. Als formale und qualifikatorische Voraussetzung für die Selbstständigkeit als Geologe darf ein relevantes Hochschulstudium gelten

  3. Businessplan als Geologe ausarbeiten: Wie tragfähig und zukunftsorientiert ist die Geschäftsidee? Welche Nachfrage am Markt wird bedient? Welche Spezialisierung (Nischenstrategie) erscheint sinnvoll?

  4. Um Aufträge/Kunden/Kooperationen zu gewinnen, muss es als selbstständiger Geologe beim Marketing darum gehen, sich als gefragter Experte zu profilieren

  5. Beim Geologen handelt es sich um einen Katalogberuf, sodass grundsätzlich von einem Freien Beruf auszugehen ist. Eine Unternehmensgründung führt aber in der Regel zur Pflicht der Gewerbeanmeldung.

Das ändert sich bei Ihrer Krankenversicherung, wenn Sie selbstständig sind

Als Selbstständige/r oder Freiberufler/in sind Sie nicht mehr automatisch in der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) pflichtversichert. Sie müssen sich nun aktiv für eine Form der Krankenversicherung entscheiden. Die Beitragshöhe in der GKV orientiert sich am Einkommen. Die Kosten für Selbstständige betragen in diesem Jahr zwischen ...

weiterlesen Krankenkassenrechner