Mitarbeiter finden: Mit diesen Benefits können Startups punkten

Wenn Sie den Sprung in die Selbständigkeit gewagt und ein erfolgreiches Startup gegründet haben, kommen Sie früher oder später an den Punkt, an dem Sie erste eigene Mitarbeiter einstellen. Das ist keine leichte Aufgabe – einerseits, weil es Ihnen vermutlich an Erfahrung im Recruiting fehlt, und andererseits aufgrund des Fachkräftemangels.

Selbst für etablierte Unternehmen ist es heutzutage in einigen Branchen schwierig, ausreichend qualifizierte Fachkräfte zu finden und für sich zu gewinnen. Als Startup ist die Hürde, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen, noch größer. Sogenannte Benefits können die Lösung sein.
 

Warum Startups auf Benefits angewiesen sind

Der Fachkräftemangel in Deutschland macht sich in immer mehr Branchen bemerkbar. Die klassischen Strategien, um Mitarbeiter zu finden, sind daher zwar einen Versuch wert – bringen aber in vielen Fällen keine zufriedenstellenden Ergebnisse mehr. Startups haben häufig das Problem, dass es an finanziellen Mitteln fehlt, um die Mitarbeitergewinnung und -bindung durch überdurchschnittliche Gehälter zu bewerkstelligen. Begehrte Fachkräfte bevorzugen daher in vielen Fällen große Unternehmen, die ihnen im materiellen Sinne mehr bieten können.

Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Vor allem in den jüngeren Generationen lässt sich ein Umdenken beobachten. Für sie verlieren materielle Dinge an Stellenwert und stattdessen sind es vermehrt immaterielle Dinge, nach denen sie im Berufsleben suchen. Sie wünschen sich eine ausgewogene Work-Life-Balance und sind dafür durchaus bereit, bei ihren Finanzen gewisse Einbußen in Kauf zu nehmen.

Das bedeutet, dass Sie bei der Suche nach Mitarbeitern punkten können, indem Sie sich bewusst von der Konkurrenz abgrenzen und das bieten, wonach die Zielgruppe wirklich sucht – und was Sie sich finanziell leisten können. An dieser Stelle kommen die sogenannten Benefits ins Spiel, also Zusatzleistungen oder Angebote vom Arbeitgeber an die Arbeitnehmer, um sie zu gewinnen, zu motivieren sowie zu binden.

Diese Benefits müssen Sie beim Recruiting entsprechend kommunizieren und im Arbeitsalltag konsequent umsetzen, dann können sie ihre volle Wirkung entfalten. Hier sind einige Beispiele aus fünf Bereichen, wie solche Benefits in Ihrem Startup aussehen können.

 

1. Kultur

Die Unternehmenskultur hat großen Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit. Sie prägt schließlich, inwiefern sich die Mitarbeiter mit Ihrem Startup identifizieren und welche Arbeitsatmosphäre herrscht. Sie spiegelt sich in Hierarchien, in der Kommunikation, in den Zielen, im Leitbild und an vielen weiteren Stellen im Arbeitsalltag wider. Wenn sie es schaffen, eine positive Kultur zu kreieren, wird sich diese auch positiv auf das Recruiting auswirken.
 

Duzen

In den meisten Startups duzt man sich, was vom Berufsanfänger bis zum CEO gilt. Dadurch wird die Arbeitsatmosphäre merklich aufgelockert und neue Mitarbeiter fühlen sich schneller integriert. Zudem suggerieren Sie den Mitarbeitern, dass Sie ihnen auf Augenhöhe begegnen und flache Hierarchien pflegen.
 

Vision

Was ein Startup ausmacht, ist seine Vision. Es befindet sich schließlich noch am Anfang des Weges und hat ein konkretes Ziel. Häufig möchte es auf die eine oder andere Weise die Welt verbessern und es ist genau dieser „Spirit“, der auf die Mitarbeiter mitreißend wirkt. Die Vision ist daher wichtig für die Motivation.
 

Beteiligung

Indem Sie die Unterschiede zur Konkurrenz deutlich machen, können Sie Ihre Vorzüge erkennen. Die Beteiligung ist bei vielen Startups einer davon. Während ein Mitarbeiter im Großunternehmen oftmals nur eine Nummer ist, sozsuagen ein kleines Zahnrad im großen Uhrwerk, können und sollten Sie im Startup eine Kultur der Demokratie implementieren.

Es sind somit kleine Unterschiede in der Kommunikation und Organisation, die im Startup zum Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz werden können. Sie kosten kein Geld, machen für die Mitarbeiter im Arbeitsalltag aber einen großen Unterschied.
 

2. Gesundheit

Das Thema der Gesundheit spielt im modernen Arbeitsleben eine tragende Rolle. Schließlich nehmen stressbedingte Erkrankungen wie ein Burnout-Syndrom stetig zu. Starre Arbeitszeiten, lange Pendlerwege, ständiger Leistungsdruck, zu wenig Zeit für die Familie – diese sind einige typische Ursachen für gesundheitliche Probleme. Die Gesundheit der Mitarbeiter aktiv zu fördern, kann daher ebenfalls zum Argument für Sie als Arbeitgeber werden.
 

BGM

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) wird von Startups und sogar einigen etablierten Unternehmen nur allzu gerne vernachlässigt. Sie sehen in ihm oft einen überflüssigen Kostenfaktor ohne konkreten Nutzen. Das stimmt jedoch nicht. Ganz im Gegenteil: Je früher Sie ein Betriebliches Gesundheitsmanagement implementieren, desto zufriedener und gesünder sind Ihre Mitarbeiter.

Sie genießen also nicht nur Vorteile beim Recruiting, sondern sparen auch Kosten für Krankenstände oder eine hohe Fluktuation – häufige Folgen eines fehlenden BGM. Möglichkeiten gibt es dafür viele, sogar mit geringem Budget, zum Beispiel ergonomische Büromöbel oder feste Pausen- und Bewegungszeiten.
 

Snacks

Auch die Bereitstellung von gesunden Snacks kann eine Maßnahme im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements sein. Wichtig ist, dass es sich um eine Überzeugung handelt, sozusagen um das „gesunde Startup“, die auf ganzer Linie gelebt wird.

Wenn Sie Snacks bereitstellen, sollten Sie beispielsweise auf frisches Obst und Gemüse oder auf Snacks mit Süßstoff anstelle von Zucker setzen, um gerade in Bürojobs eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Denn Süßstoff haben durch ihre besonderen Eigenschaften einige Vorzüge gegenüber herkömmlichem Zucker: Sie sind günstiger für die Kalorienbilanz und regen den Appetit weniger stark an.

Generell gilt: Wählen Sie die Snacks mit Bedacht aus und leben Sie dadurch eine gesunde Ernährung vor. Dann stehen die Chancen gut, dass Sie dafür das Bewusstsein der Mitarbeiter schärfen und auf lange Sicht gesündere Angestellte haben.
 

Sport

Sportliche Betätigung gehört ebenfalls zu einem gesunden Lebensstil und sollte daher ins Betriebliche Gesundheitsmanagement integriert werden. Sie können beispielsweise gemeinsame Sporteinheiten nach Feierabend etablieren, Yogastunden in der Mittagspause anbieten oder ein kurzes Stretching zwischendurch zum Ritual machen. Auch Maßnahmen, um den Arbeitsalltag sportlich „aufzulockern,“ erfreuen sich bei vielen Mitarbeitern großer Beliebtheit.

Der Gesundheit der Mitarbeiter hohe Priorität zu geben und sie ganzheitlich zu fördern, indem Sie ein Betriebliches Gesundheitsmanagement einführen, wird in Ihrem Startup also zahlreiche positive Effekten erzielen – sowohl für Sie als Arbeitgeber wie auch für die Arbeitnehmer.

 

3. Spaß

Arbeit sollte nicht nur dem Lebensunterhalt dienen, sondern auch Spaß machen – diese Einstellung haben viele (vor allem junge) Arbeitnehmer. Wenn die Mitarbeiter das Gefühl haben, dass neben Deadlines und Leistungen genauso das menschliche Miteinander und die Freude an der Arbeit im Vordergrund stehen, erleichtert das die Mitarbeitergewinnung und -bindung erheblich.
 

Veranstaltungen

Events wie eine Weihnachtsfeier oder ein Betriebsausflug sollen in erster Linie Spaß machen. Sie dürfen hier deshalb nicht an der falschen Stelle sparen. Die einzelnen Mitarbeiter und das Team im Gesamten profitieren nämlich von Gelegenheiten, bei denen sie in lockerer Atmosphäre über etwas Anderes sprechen können als die Arbeit. Hin und wieder Zeit sowie Geld für solche Veranstaltungen freizuschaufeln, ist deshalb wichtig.
 

Büroausstattung

In Serien und Filmen wird das typische Startup meistens in „hippen“ Räumen wie einem Loft dargestellt, wo es Sofas zum Entspannen gibt, eine Dachterrasse zum Grillen oder eine Tischtennisplatte im Pausenraum. Obwohl sie immer wieder belächelt werden, können solche Bürokonzepte zahlreiche positive Effekte mit sich bringen. So haben die Mitarbeiter mehr Spaß bei der Arbeit und sind dadurch motivierter.

Zudem können sie sich in modernen Bürokonzepten besser entfalten, ihre Kreativität wird gefördert und ebenso ihr Gemeinschaftssinn beim Grillen nach Feierabend – um nur einige von vielen Vorteilen zu nennen. Die Büroausstattung gezielt auszuwählen und bewusst unkonventionelle Wege zu gehen, hat sich bei Startups daher bewährt.

Es ist außerdem die Atmosphäre im Allgemeinen, die Spaß vermitteln sollte. Das bedeutet,

  • die Mitarbeiter zwischendurch miteinander quatschen zu lassen,

  • zu akzeptieren, wenn sich jemand für zehn Minuten auf dem Sofa ausruht, und

  • in Meetings humorvoll zu sein.

Natürlich muss eine gewisse Ernsthaftigkeit am Arbeitsplatz erhalten bleiben, doch je mehr Spaß die Mitarbeiter bei der Arbeit haben, desto glücklicher, kreativer, motivierter, innovativer und loyaler werden sie sein. Schon beim Recruiting können Sie daher punkten, wenn eine lockere und „spaßige“ Atmosphäre herrscht.

 

4. Rahmenbedingungen

Neben der Zeit am Arbeitsplatz spielt für viele Menschen bei der Wahl ihres Arbeitgebers auch die Freizeit eine wichtige Rolle. Sie wünschen sich eine ausgewogene Work-Life-Balance und gute Vereinbarkeit von Beruf sowie Familie. Die Rahmenbedingungen sind beim Recruiting daher ein essentielles Thema und wiegen als Entscheidungskriterium oftmals mehr als finanziellle Aspekte.
 

Arbeitszeit

Weniger arbeiten – diesen Wunsch teilen viele Menschen oder sie würden zumindest gerne ihre Anzahl an Überstunden reduzieren. Wenn Sie attraktive Arbeitsmodelle wie eine Vier-Tage-Woche, den Sechs-Stunden-Arbeitstag, Vertrauensarbeitszeit oder unbegrenzte Urlaubstage anbieten, haben Sie daher einen großen Wettbewerbsvorteil im Recruiting.

Es sind schließlich gerade Startups, die diesbezüglich oft experimentierfreudiger sind als etablierte Unternehmen. Aber auch mit einem Plus an Flexibilität können Sie bereits aus der Masse herausstechen, wenn Sie beispielsweise Gleitzeit anbieten anstelle von festen Arbeitszeiten oder Überstundenkonten für ein Sabbatical.


Arbeitsort

Mehr Flexibilität kann ebenfalls für die Wahl des Arbeitsortes gelten. Das Homeoffice ist hierbei ein beliebtes Modell, denn es erleichtert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zudem spart es wertvolle Pendlerzeiten, die stattdessen als Freizeit genutzt werden können. Als Startup profitieren Sie zudem von Kosteneinsparungen für Büroräumlichkeiten und -ausstattung, wenn Sie die Mitarbeiter ihren Arbeitsort selbst wählen lassen. Viele Fachkräfte sind durchaus bereit, für weniger Geld zu arbeiten, wenn sie dafür von Zuhause aus arbeiten können.
 

Bürohunde

Die Möglichkeit, den Hund ins Büro mitzunehmen, ist sicherlich nicht für jeden potenziellen Mitarbeiter interessant. Damit erreichen Sie aber eine spezielle Zielgruppe und darin könnte genau die Fachkraft zu finden sein, die Sie suchen. Auch solche eher ungewöhnlichen Konzepte können daher eine Überlegung wert sein. Zudem bringen Bürohunde eine Reihe an positiven Effekten für alle Mitarbeiter und das gesamte Unternehmen.

Indem Sie an den Rahmenbedingungen feilen und sich bewusst von der Konkurrenz abheben, können Sie sich also trotz begrenztem Budget als attraktiver Arbeitgeber positionieren. Gerade, wenn Sie ungewöhnliche Wege gehen und verstehen, was sich die Fachkräfte wünschen, können Sie diese als Mitarbeiter gewinnen.

 

5. Entfaltung

An dieser Stelle kommt ein weiteres Stichwort ins Spiel. Was sich viele junge Arbeitnehmer heutzutage wünschen, ist nämlich die Entfaltung. Arbeit ist für sie eine Möglichkeit zur Selbstverwirklichung. Genau deshalb ist die Vision so wichtig, aber auch die persönliche Entfaltung im Sinne von Kreativität oder Verantwortung.
 

Sinnhaftigkeit

Prinzipiell ist die Suche nach dem Sinn in der eigenen Arbeit die Aufgabe jedes Einzelnen. Sie können Ihre Mitarbeiter darin aber unterstützen. Die Entwicklung einer Vision und von gemeinsamen Zielen ist dafür eine wichtige Maßnahme. Ebenso gilt es, den Angestellten eine gewisse Freiheit zu bieten, um sich kreativ auszuleben und die eigenen Stärken auszuspielen. Versuchen Sie zu verstehen, was der einzelne Mitarbeiter mit seiner Arbeit bezwecken möchte – und unterstützen Sie ihn dabei.
 

Förderung

Die persönliche Förderung ist ebenso wichtig. Bieten Sie den Mitarbeitern Raum, um mit dem Startup zu wachsen. Indem sie Weiterbildungen belegen, mehr Verantwortung übernehmen oder neue Skills erlernen, kommt bei den Arbeitnehmern kein Gefühl von Stillstand auf. Denn nur, wer Fortschritt erlebt, wird auf Dauer zufrieden sein und beim Arbeitgeber bleiben. Das ist vor allem in Startups wichtig, schließlich sind bei ihnen die Möglichkeiten eines hierarchischen Aufstiegs oft noch begrenzt. Weiterentwicklung und Förderung muss daher auf anderen Ebenen stattfinden.

Indem Sie die Mitarbeiter gezielt fördern, genießen Sie noch einen weiteren Vorteil: Sie brauchen keine voll ausgebildeten und erfahrenen Fachkräfte, sondern können beispielsweise Berufseinsteigern eine Chance geben oder auf Quereinsteiger setzen. Das erhöht Ihre Erfolgschancen beim Recruiting und sorgt zugleich für mehr Motivation sowie Loyalität.

 

Fazit

Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels mag das Recruiting eine große Herausforderung für Startups sein. Wie die vorgestellten Benefits beweisen, gibt es aber auch mit kleinem Budget viele Möglichkeiten, um zu überzeugen. Wichtig ist, dass Sie die Vorteile verstehen, die Sie als Startup gegenüber etablierten Unternehmen haben, und diese richtig ausspielen sowie kommunizieren.

Das bedeutet, auch ungewöhnliche Wege zu gehen, beispielsweise bei den Arbeitszeiten, und den Mensch in den Vordergrund zu stellen. Es ist nämlich das gute Verhältnis unter Kollegen und zu den Vorgesetzten, das für viele Mitarbeiter der Vorteil im Startup ist.

Schlussendlich müssen alle Maßnahmen ineinander greifen, um die (potenziellen) Mitarbeiter zu begeistern. Flexiblere Arbeitszeiten bedeuten beispielsweise mehr Zeit, um Angebote des Betrieblichen Gesundheitsmanagemens zu nutzen. Das wiederum bringt gesündere und glücklichere Mitarbeiter, was sich positiv auf die Arbeitsatmosphäre auswirkt.

Dadurch steigt die Produkivität und es bleibt mehr Freiraum für ein Tischtennisspiel zwischendurch oder einen Betriebsausflug. Die richtigen Benefits und ihre positiven Auswirkungen ziehen sich durch das Unternehmen und sind für Startups daher unter anderem im Recruiting so wertvoll.

Das ändert sich bei Ihrer Krankenversicherung, wenn Sie selbstständig sind

Als Selbstständige/r oder Freiberufler/in sind Sie nicht mehr automatisch in der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) pflichtversichert. Sie müssen sich nun aktiv für eine Form der Krankenversicherung entscheiden. Die Beitragshöhe in der GKV orientiert sich am Einkommen. Die Kosten für Selbstständige betragen in diesem Jahr zwischen ...

weiterlesen Krankenkassenrechner