Arbeitszeugnis richtig formulieren: Pflegefachkraft

Ein Arbeitszeugnis für Pflegefachkräfte ist ein wichtiges Dokument, das nicht nur über die fachlichen Qualifikationen, sondern auch über die persönliche Haltung, Belastbarkeit und Empathie einer Pflegekraft Auskunft gibt. Ob im Krankenhaus, im Seniorenheim oder im ambulanten Pflegedienst – ein wohlformuliertes Zeugnis zeigt zukünftigen Arbeitgebern, wie zuverlässig, engagiert und verantwortungsvoll eine Pflegekraft gearbeitet hat. Ein solches Zeugnis wird immer dann benötigt, wenn ein Beschäftigungsverhältnis endet oder bei einem internen Wechsel ein Zwischenzeugnis gewünscht ist.
Pflegefachkräfte übernehmen ein breites Aufgabenspektrum: Sie planen und dokumentieren Pflegemaßnahmen, versorgen Patientinnen und Patienten, unterstützen Ärztinnen bei Behandlungen, beraten Angehörige und gewährleisten durch fachgerechtes Handeln die Qualität der Pflege. Neben medizinischem Fachwissen sind dabei Einfühlungsvermögen, Stressresistenz und Teamgeist unerlässlich. Wie ein Arbeitszeugnis grundsätzlich aufgebaut ist und welche Formulierungen welche Bedeutung haben, erfahren Sie in unserem allgemeinen Ratgeber zu Arbeitszeugnissen.
Arten von Arbeitszeugnissen für Pflegefachkräfte
- Einfaches Arbeitszeugnis: enthält lediglich Angaben zu Person, Tätigkeit und Beschäftigungsdauer. Es wird oft auf Wunsch der Pflegekraft oder bei sehr kurzer Beschäftigung ausgestellt.
- Qualifiziertes Arbeitszeugnis: umfasst zusätzlich eine Leistungs- und Verhaltensbewertung. Es ist die übliche Form im Pflegebereich, da es sowohl Fachkompetenz als auch Sozialverhalten dokumentiert.
- Zwischenzeugnis: wird z. B. bei einem Stationswechsel, während einer Weiterbildung oder Elternzeit erstellt. Es hat den gleichen Wert wie ein Endzeugnis.
Wichtige Aspekte bei der Formulierung
Da der Pflegeberuf eine hohe Verantwortung mit sich bringt, sollten Formulierungen besonders sorgfältig gewählt werden. Neben der fachlichen Leistung zählen auch soziale und persönliche Kompetenzen. Achten Sie insbesondere auf:
- Fachkompetenz: Pflegeprozesse sicher planen, Medikamente korrekt verabreichen, Hygienestandards einhalten.
- Selbstständigkeit und Eigenverantwortung: selbstständiges Arbeiten, Prioritäten erkennen, vorausschauend handeln.
- Teamfähigkeit und Kommunikation: gute Zusammenarbeit mit Ärztinnen, Kolleginnen, Angehörigen und Patientinnen.
- Belastbarkeit: ruhiges und überlegtes Handeln auch unter Stress oder in Krisensituationen.
- Einfühlungsvermögen: respektvoller, sensibler Umgang mit Menschen in Pflege- und Krankheitssituationen.
Beispielhafte Formulierungen für Pflegefachkräfte
Im Folgenden finden Sie ausführliche Musterformulierungen, die je nach Leistungsbewertung angepasst werden können:
Frau [Name] war vom [Datum] bis [Datum] als examinierte Pflegefachkraft in unserem [Pflegeheim/Krankenhaus/ambulanten Dienst] beschäftigt. Zu ihren Aufgaben gehörten die Grund- und Behandlungspflege unserer Bewohnerinnen und Bewohner, die Durchführung ärztlicher Anordnungen, die Pflegedokumentation sowie die Anleitung von Auszubildenden und Hilfskräften.
Frau [Name] verfügt über ein außerordentlich umfassendes und fundiertes Fachwissen, das sie jederzeit sicher und souverän in der Praxis einsetzte. Sie arbeitete stets selbstständig, strukturiert und äußerst zuverlässig. Auch in schwierigen Situationen handelte sie überlegt, verantwortungsbewusst und zeigte eine hohe Belastbarkeit.
Besonders hervorzuheben ist ihr einfühlsamer und respektvoller Umgang mit Bewohnerinnen, Patientinnen und deren Angehörigen. Sie schuf jederzeit eine Atmosphäre des Vertrauens und der Sicherheit. Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kolleginnen war stets vorbildlich und von Teamgeist, Engagement und Loyalität geprägt.
Ihre Leistungen und ihr Einsatz waren in jeder Hinsicht hervorragend. Wir bedauern das Ausscheiden von Frau [Name] außerordentlich und wünschen ihr für die berufliche wie private Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg.
Frau [Name] war vom [Datum] bis [Datum] als Pflegefachkraft in unserem Hause tätig. Sie übernahm verantwortungsvoll die Grund- und Behandlungspflege, führte Pflegedokumentationen sorgfältig und arbeitete eng mit Ärztinnen, Angehörigen und Kolleginnen zusammen.
Sie verfügt über gute Fachkenntnisse, die sie in der täglichen Arbeit sicher und zielgerichtet einsetzte. Ihre Arbeitsweise war stets gewissenhaft, organisiert und zuverlässig. Auch unter Zeitdruck behielt sie den Überblick und sorgte für einen reibungslosen Pflegeablauf.
Im Umgang mit Bewohnerinnen und Patienten zeigte Frau [Name] viel Einfühlungsvermögen, Geduld und Freundlichkeit. Sie war eine beliebte und geschätzte Mitarbeiterin, die sich gut in unser Team integrierte und zur positiven Atmosphäre auf der Station beitrug.
Wir danken Frau [Name] für ihre stets gute Arbeit und wünschen ihr für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und alles Gute.
Frau [Name] war in der Zeit vom [Datum] bis [Datum] als Pflegefachkraft in unserer Einrichtung beschäftigt. Zu ihren Aufgaben gehörten die Grundpflege, das Verabreichen von Medikamenten, die Pflegedokumentation sowie die Unterstützung bei medizinischen Maßnahmen.
Sie zeigte ausreichende Fachkenntnisse und führte ihre Aufgaben im Allgemeinen zu unserer Zufriedenheit aus. Ihr Arbeitsstil war verlässlich und solide. In der Zusammenarbeit mit Kolleginnen, Vorgesetzten und Bewohnerinnen verhielt sie sich freundlich und korrekt.
Wir danken Frau [Name] für die geleistete Arbeit und wünschen ihr für den weiteren Berufsweg alles Gute.
Frau [Name] war vom [Datum] bis [Datum] als Pflegefachkraft in unserer Einrichtung tätig. Sie zeigte Bemühungen, die ihr übertragenen Aufgaben zu erfüllen, und arbeitete unter Anleitung an den ihr zugewiesenen Pflegemaßnahmen.
Ihre Leistungen entsprachen im Wesentlichen den Anforderungen. In der Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Bewohnerinnen verhielt sie sich überwiegend korrekt. Wir wünschen Frau [Name] für die Zukunft alles Gute.
Hinweise zur individuellen Anpassung
Jedes Arbeitszeugnis sollte individuell auf die Person und die Art der Einrichtung zugeschnitten sein. Eine Pflegefachkraft, die in der Intensivpflege arbeitet, benötigt andere Schwerpunkte als jemand im ambulanten Bereich. Auch Leitungsfunktionen (z. B. Stationsleitung) oder Zusatzqualifikationen (z. B. Wundmanagement, Palliativpflege) sollten ausdrücklich erwähnt werden.
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