Diese Vorteile haben Selbstständige durch die IHK-Mitgliedschaft

Insgesamt gibt es deutschlandweit 80 Industrie- und Handelskammern, zu denen die jeweiligen Unternehmen der Region gehören. Sie sind Körperschaften des öffentlichen Rechts, deren Hauptaufgaben im IHK-Gesetz geregelt sind.
 

Wer ist Mitglied der IHK?

Jedes Unternehmen, das Gewerbesteuer zahlt und eine Niederlassung, Verkaufsstelle oder Betriebsstätte in der Region unterhält, ist automatisch Mitglied bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer. Dabei ist die gewählte Rechtsform unerheblich. Die IHK-Zugehörigkeit beginnt mit der Aufnahme der Geschäftstätigkeit (Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr). Das heißt, auf dem Weg in die Selbstständigkeit wird man mit dem Gründungszeitpunkt automatisch Mitglied bei der zuständigen IHK. Mitglieder der IHK sind unter anderem: Handelsregisterunternehmen (Vollkaufleute), Kleingewerbetreibende, gemischt-gewerbliche Unternehmen, Apotheken und freie Berufe in der Rechtsform einer GmbH.

IHK oder Handwerkskammer?

Bei der Entscheidung zwischen Mitgliedschaft in der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder der Handwerkskammer hängt die Wahl von der Art des Gewerbes und der beruflichen Ausrichtung ab. Die IHK richtet sich an Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungsbereichen und bietet ein breites Spektrum an Dienstleistungen, das von Beratung über Weiterbildung bis hin zur Interessenvertretung reicht. Sie ist die Anlaufstelle für alle Gewerbetreibenden, die nicht handwerklich tätig sind. Die Handwerkskammer hingegen ist speziell für das Handwerk zuständig. Sie bietet handwerksspezifische Dienstleistungen, Unterstützung in der Ausbildung und Meisterprüfung sowie Beratung in handwerksrelevanten Themen. Zudem ist die Mitgliedschaft in der jeweiligen Kammer gesetzlich geregelt: Handwerksbetriebe sind in der Handwerkskammer, alle übrigen Gewerbetreibenden in der IHK organisiert. Daher ist die Entscheidung nicht nur eine Frage der Präferenz, sondern folgt aus der Art der beruflichen Tätigkeit und der gesetzlichen Zuordnung.

4 Fakten zur Handwerkskammer

 

Was leistet die IHK?

Die Industrie- und Handelskammern (IHK) spielen eine wesentliche Rolle in der deutschen Wirtschaftsstruktur. Ihre Funktion als Körperschaften öffentlichen Rechts ermöglicht es ihnen, vielfältige Aufgaben und Dienstleistungen zu erbringen, die über die reine Interessenvertretung hinausgehen. Der Staat hat ihnen die Selbstverwaltung der Wirtschaft übertragen, um eigene Behörden zu entlasten. Dieses Konzept der Selbstverwaltung ist ein Kernprinzip der deutschen Wirtschaftsordnung.
 

Leistungsspektrum der IHK

  • Interessenvertretung: Gemäß § 1 des IHK-Gesetzes sind die IHKs dazu verpflichtet, das Gesamtinteresse der Gewerbetreibenden ihrer Region zu vertreten. Dabei sollen sie die Belange der gesamten gewerblichen Wirtschaft berücksichtigen und einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen herstellen.
  • Beratung und Information: Die IHKs bieten umfangreiche Beratungs- und Informationsdienstleistungen zu einer Vielzahl von Themen an. Dazu gehören unter anderem Wirtschaftsrecht, Steuerrecht, Außenwirtschaft und Umweltrecht.
  • Ausbildung und Weiterbildung: Ein wichtiger Aufgabenbereich ist die Unterstützung bei der Aus- und Weiterbildung. Die IHKs sind für die Abnahme von Prüfungen in der beruflichen Ausbildung verantwortlich und bieten ein breites Spektrum an Weiterbildungsmaßnahmen an.
  • Netzwerkbildung und Kooperationen: Die IHKs fördern den Austausch und die Vernetzung zwischen Unternehmen. Sie organisieren Veranstaltungen, Messen und Workshops, um Kooperationen und Geschäftsbeziehungen zu initiieren und zu stärken.
  • Unterstützung bei Gründung und Entwicklung: Für Existenzgründer und Unternehmen bieten IHKs Unterstützung bei der Unternehmensgründung und -entwicklung. Sie beraten zu Fördermöglichkeiten, Finanzierungsfragen und Marktanalysen.
  • Politische Interessenvertretung: Die IHKs vertreten die Interessen der regionalen Wirtschaft gegenüber der Politik. Sie bringen sich in Gesetzgebungsverfahren ein und arbeiten an der Gestaltung wirtschaftsfreundlicher Rahmenbedingungen mit.
  • Serviceleistungen: Von A wie Abfallformulare bis Z wie Zollformulare reicht das Angebot an konkreten Serviceleistungen. Die IHKs stellen wichtige Informationen und Formulare bereit und bieten Hilfestellungen bei administrativen Prozessen.

Die IHKs sind somit nicht nur reine Interessenvertreter, sondern erfüllen auch wesentliche Funktionen in der Unterstützung und Entwicklung der regionalen Wirtschaft. Sie tragen durch ihre vielfältigen Dienstleistungen maßgeblich zur Stärkung der Wirtschaftsstruktur und zur Förderung des unternehmerischen Engagements bei. Ihre Rolle als Bindeglied zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Politik macht sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil der deutschen Wirtschaftslandschaft.

zuständige IHK finden

 

Höhe der Mitgliedsbeiträge

Die Höhe des jährlich zu entrichtenden Mitgliedsbeitrags ist abhängig von der Art, dem Umfang und der Leistungskraft des Gewerbebetriebs. Sie setzt sich aus einem Grundfreibetrag und einer Umlage, die sich aus der Höhe des Gewinns aus dem Gewerbeertrag ergibt, zusammen. Gründer und Kleinunternehmen sollten jedoch bestehende Sonderregelungen beachten. Existenzgründer, die erstmalig einen Gewerbebetrieb anmelden, sind im ersten Jahr vom Mitgliedsbeitrag befreit, wenn sie nicht im Handelsregister eingetragen sind, eine natürliche Person sind (also keine Personen- oder Kapitalgeselleschaften sind), ihr Jahresgewinn aus Gewerbebetrieb nicht oberhalb von 25.000 Euro liegt und sie in den letzten fünf Jahren nicht selbständig waren, also keine Einkünfte aus selbständiger Arbeit, Gewerbebetrieb oder Land- und Forstwirtschaft erzielt haben und nicht mit mehr als einem Zehntel an einer Kapitalgesellschaft beteiligt waren. Der § 3 IHKG regelt darüber hinaus die Beitragsfreiheit von Klein- und Kleinstunternehmen. Diese sind von den Kosten befreit, wenn es sich um natürliche Personen oder Personengesellschaften ohne Eintrag im Handelsregister handelt und ihr Gewinn aus Gewerbebetrieb unter 5.200 Euro liegt.
 

Welche Vorteile bietet die IHK-Mitgliedschaft?

Existenzgründer müssen zur Beantragung des Existenzgründungszuschusses beim Arbeitsamt einen Tragfähigkeitsnachweis ihres angestrebten Gewerbes vorlegen. Diesen kann unter anderem die IHK ausstellen. Für bestimmte Betätigungsfelder muss man als Existenzgründer bei der IHK außerdem bestimmte Qualifikationen nachweisen. Darüber hinaus berät die IHK ihre Mitglieder kostenlos zu aktuellen Grundsatzfragen der Wirtschaftspolitik und informiert angehende Existenzgründer über bestehende Gesetze, Verordnungen und deren Auswirkungen auf das alltägliche Wirtschaftsleben. Die IHK bietet Weiterbildungsseminare an, betreut Auszubildende und stellt Dokumente wie Jubiläumsurkunden für verdiente Mitarbeiter, Unbedenklichkeitsbescheinigungen oder Messeausweise aus.
 

Wer sich selbständig machen möchte, der findet mit der IHK einen kompetenten Ansprechpartner rund um das Thema Neugründung und wird von ihr umfassend über relevante Aspekte informiert.

 

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