Businessplan für Handwerker
Das deutsche Handwerk erweist sich als vielseitiger Wirtschaftsbereich, in dem mit guten Perspektiven für eine Existenzgründung zu rechnen ist. Experten betonen, dass das deutsche Handwerk eine wichtige Stütze für den Mittelstand ist. 2011 ist mit 7,4 % ein großer Wachstumsschub erreicht worden und auch in den letzten Jahren sorgte die stabile Konjunkturlage für einen stetigen Wachstumskurs. Aktuell gib es über 1 Million Betriebe, die in der Handwerksrolle oder im Verzeichnis handwerksähnlicher Gewerbe eintragen sind. Mehr als die Hälfte davon ist zulassungspflichtig, sodass ein Meistertitel für die Existenzgründung in diesen Fällen notwendig ist. Mehr als 5,5 Millionen Menschen arbeiten sind diesem Bereich. Das entspricht über 12 % aller Erwerbstätigen und sogar deutlich mehr als 20 % aller Auszubildenden. 2018 erreichten Handwerksbetriebe in Deutschland einen Umsatz von 612 Milliarden Euro.
Diverse Porträts für handwerkliche Geschäftsideen
Wer die Existenzgründung im Handwerk konkretisieren möchte, findet auf diesem Portal zahleiche Porträts für chancenreiche Berufsbilder. Es versteht sich von selbst, dass der Businessplan dann nicht allgemein für das Handwerk zu schreiben ist, sondern ganz spezifisch unter Berücksichtigung relevanter Faktoren des jeweiligen Berufsbildes.
Selbstständig machen als Fliesenleger (https://www.selbststaendig.de/geschaeftsideen/fliesenleger)
Selbständig machen als Elektriker (https://www.selbststaendig.de/selbststaendig-machen-elektriker)
Selbstständig machen als Stuckateur (https://www.selbststaendig.de/geschaeftsideen/stuckateur)
Selbstständig machen als Buchbinder (https://www.selbststaendig.de/geschaeftsideen/buchbinder)
Selbstständig machen als Goldschmied (https://www.selbststaendig.de/geschaeftsideen/goldschmied)
Selbstständig machen als Holzspielzeugmacher (https://www.selbststaendig.de/geschaeftsideen/holzspielzeugmacher)
Im Businessplan für Handwerker die Rahmenbedingungen konkretisieren
Die Ausgangslage für eine Existenzgründung als Handwerker ist als perspektivenreich einzuschätzen, wobei der Standort- und Konkurrenzanalyse im Businessplan eine wichtige Rolle zukommt. Es gilt, die Nachfrage im spezifischen Handwerksbereich möglichst zahlenbasiert einzuschätzen. Nur so wird der Businessplan zeigen können, ob die Existenzgründung auf einer tragfähigen Basis fußt. Generell ist die Gesamtzahl der Handwerksbetriebe in den letzten 5 Jahren kaum gewachsen. Interessant ist, dass die globale Zufriedenheit bei selbstständigen Handwerkern sehr gut ist. Mit einer handwerklichen Ausbildung und Berufserfahrungen ist es eine (langfristige) Perspektive, sich mit einem eigenen Betrieb selbstständig zu machen. In vielen Fällen sind allerdings formale Hürden zu beachten (vergleiche Anlage A der Handwerksordnung = Meisterpflicht). Im Businessplan muss unmissverständlich deutlich werden, dass der Gründer alle persönlichen und formalen Voraussetzungen erfüllt.
Lohnt sich eine Existenzgründung im Handwerk?
Auf diese Frage muss ein auszuarbeitender Businessplan eine überzeugende sowie zahlenbasierte Antwort geben. Zahlenbasiert wird vor allem der Finanzteil sein. Hier müssen realistische Angaben zu Ausgaben, Einnahmen und Gewinnmargen in den ersten Geschäftsjahren gemacht werden. So lässt sich die voraussichtliche Kostenstruktur und Rentabilität des Betriebs mit wenigen Blicken erkennen. Ein detaillierter Businessplan, der wirtschaftliches Potenzial erkennen lässt, ist Pflicht, um die Existenzgründung erfolgsorientiert vorbereiten zu können. Gerade im Handwerk kommen Gründer ohne einen überzeugenden Businessplan nicht weit. Es gilt, externe Geldgeber zu überzeugen, denn eine Betriebsgründung und die technische Ausstattung wird viel Geld verschlingen.
Branchenspezifische Besonderheiten für den Businessplan als Handwerker
Gerade für Handwerksbetriebe ist es wie oben angedeutet wichtig, auf eine ausreichende Kapitalausstattung Wert zu legen. In der großen Mehrheit der Fälle werden Gründer nicht alles mit vorhandenem Eigenkapital decken können. Wichtig für den Businessplan ist eine belastbare Liquiditätsplanung. Für Handwerksbetriebe ist es üblich, in Vorkasse zu treten. Viele Kunden zahlen ihre Rechnung erst 30 Tage oder noch später nach Abschluss der Arbeiten. Die Kosten für Material und Mitarbeiter müssen bis dahin aber bereits gedeckt sein. Bei der Liquiditätsplanung im Businessplan ist ebenfalls mit Forderungsausfällen zu kalkulieren, da diese zur wirtschaftlichen Realität des Geschäftsbetriebs gehören. Offiziellen Zahlen zufolge kommt es bei etwa 40 % aller Handwerksbetriebe zu einem Forderungsausfall, der zwischen 0,5 und 1 % liegt. Je nach Handwerksberuf kann es zu deutlichen Unterschieden kommen, sodass im Businessplan auf jeden Fall Konkretisierungen vorzunehmen sind. Vor der Ausarbeitung des Businessplans sollten Gründer zur Kenntnis nehmen, dass eine zu geringe Quote an Eigenkapital der häufigste Insolvenzgrund im Handwerk ist. Experten empfehlen eine Eigenkapitalquote von mindestens 30 %. Unter 10 % spricht man von einer akuten Gefahr für ein Unternehmen. Insofern sollte langfristig eigenes Kapital aufgebaut werden, um mehr finanzielle Sicherheit und auch eine bessere Bonität nutzen zu können.
Garantieleistungen im Handwerk
Im Businessplan sollte auch auf Garantieleistungen eingegangen werden. Im Baugewerbe sind beispielsweise Gewährungsfristen zwischen 2 und 5 Jahren vorgesehen. Eine Bürgschaft oder Versicherung in diesem Bereich schützt vor Forderungen. Zwar entstehen hierdurch weitere Kosten. Die für Handwerksbetriebe überlebenswichtige Liquidität kann so aber gewahrt werden.
Businessplan im Handwerk: Besonderheiten
Im Businessplan für Handwerker spielen auch rechtliche bzw. formalen Rahmenbedingungen eine wesentliche Rolle. Abgesehen von der Zulassungspflicht (= Meisterpflicht) sind weitere Punkte explizit zu benennen. Je nach Beruf ist zu prüfen, welche Richtlinien und Gesetze mit welchen Maßnahmen eingehalten werden können. Zu denken ist konkret an das Abfallrecht oder den Lärmschutz. Auch die Geräte- sowie Produktsicherheit spielt im Handwerk naturgemäß eine wichtige Rolle. Wer sich eingehend beraten lassen möchte, kann das Servicespektrum der örtlichen Handwerkskammer nutzen. Durch die Existenzgründung ergibt sich ohnehin eine Pflichtmitgliedschaft. Im Businessplan muss deutlich werden, welches Angebot für welche Zielgruppe vorgesehen ist. Grundsätzlich ist zwischen Geschäfts- und Privatkunden zu unterscheiden, wobei auch die Möglichkeiten am Standort sicher die Richtung entscheidend vorgeben. Welche Mehrwerte und Alleinstellungsmerkmale machen das eigene Angebot attraktiv? Was kann der eigene Betrieb besser als die Konkurrenz? Welche Preise sind zu welchen Margen vorgesehen? Wie konkurrenzfähig ist das Unternehmen damit am Standort in direktem Vergleich mit der Konkurrenz?
Mit diesen Tipps als Handwerker im Businessplan überzeugen
Banken oder andere Geldgeber/Investoren wollen einen kompakten und aussagekräftigen Businessplan lesen. Nach wenigen Minuten müssen sie sich ein aussagekräftiges Bild vom Potenzial der Geschäftsidee machen können, wobei das Handwerk durch ein hohes Ansehen in der Bevölkerung mit Sicherheit gewisse Imagevorteile nutzen kann. Ein klar erkennbares und wirtschaftlich nutzbares Alleinstellungsmerkmal ist ein Trumpf, um das Unternehmen mit einem klarem Profil vorzustellen. Die Rechtsform und notwendige Versicherungen können im Businessplan für Handwerker ebenfalls die Entscheidung von Investoren beeinflussen. Es kann zu Unfällen oder einer mangelhaften Qualität kommen, sodass mögliche Forderungen immer bestmöglich abgesichert werden sollten. Auch wenn die Digitalisierung das Handwerk mit Blick auf eine reichweitenstarke Vermarktung mittlerweile fest im Blick hat, so spielt das persönliche Empfehlungsmarketing nach wie vor eine immense Rolle. Exzellente Qualität und ein kompromissloser Service sind nötig, um Kunden zu begeistern und sie so als Werbebotschafter nutzen zu können. Im Businessplan muss deutlich werden, wie diese mächtige Marketingoption konsequent genutzt werden soll.
Womit Handwerker im Businessplan noch punkten können
Was den Gründer selbst angeht, so sollte er mit Persönlichkeit, Erfahrungen und Fachkompetenz punkten. Gerade im Handwerk spielt die Persönlichkeit des Gründers eine große Rolle. Denn viele Kunden vertrauen nach wie vor auf das Können von erfahrenen Handwerksmeistern. Was die Ausrichtung der Geschäftsidee im jeweiligen Handwerksberuf angeht, so sind immer stärker Experten gefragt. Besondere Fähigkeiten im Sinne einer Nischenstrategie können sich als extrem wirksam für die Kundengewinnung erweisen. Im Businessplan müssen Handwerker mit Ganzheitlichkeit, Mut und Konsequenz überzeugen. Neben Chancen sind daher auch Risiken zu analysieren. Es kann nicht schaden, einen Plan B zu präsentieren, falls sich bestimmte Annahmen als nicht realistisch erweisen.
Auf Vorlagen für einen Businessplan als Handwerker zurückgreifen?
Das ist eine legitime und durchaus auch qualitätsorientierte Option vor allem für unerfahrene Gründer. Jedoch sollte es in keinem Fall bei einer allgemeinen Vorlage für das Handwerk bleiben. Von Vorteil in dieser Hinsicht ist, dass es mittlerweile für viele Handwerksberufe Vorlagen für einen Businessplan gibt. Aber auch solche Vorlagen müssen mit Blick auf die Geschäftsidee, den Standort, das Gründerprofil und Alleinstellungsmerkmale aussagekräftig individualisiert werden. Letztlich muss die eigene Handschrift des Gründer erkennbar werden. Leere Floskeln und nicht nachvollziehbare Zahlen und Kalkulationen will kein potenzieller Investor lesen!
Zusammenfassung: Businessplan für Handwerker – Das muss drinstehen!
Das Handwerk bietet als wichtiger Wirtschaftsfaktor in Deutschland verlässliche Rahmenbedingungen für eine Existenzgründung
Im Businessplan müssen die nutzbaren Bedingungen bezogen auf den Standort und das eigene Leistungsspektrum potenzialorientiert konkretisiert werden
Im Businessplan für Handwerker sind einige Besonderheiten in Bezug auf die Liquiditätsplanung zu beachten, da Unternehmen in Vorkasse gehen
Auf Garantieleistungen ist im Businessplan im Handwerk einzugehen, da diese einen unmittelbaren Einfluss auf die überlebenswichtige Liquidität haben können
Gründer selbst müssen neben ihrer Fachkompetenz mit unternehmerischen Ideen, wirtschaftlich vorteilhaften Strategien und auch mit Persönlichkeit punkten können.
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