So gelingt ein guter Businessplan

Einen guten Business Plan zu schreiben, ist für viele Selbstständige eine echte Herausforderung. Um zu wissen, wie ein stimmiger Businessplan auszusehen hat, lohnt sich ein Blick auf die Internetseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWI). Dort finden Sie eine App und eine Desktop-Anwendung, die Sie Schritt für Schritt zum Businessplan führt.
Natürlich wissen die Praktiker unter uns, dass ein Businessplan eigentlich nur für die Bank wichtig ist. Die Realität in einem Unternehmen entwickelt sich nämlich so gut wie immer anders, als es in einem Businessplan dargestellt und prognostiziert wird. Bevor wir uns also den Merkmalen eines guten Businessplan zuwenden, klären wir zuerst, wozu Sie diesen überhaupt brauchen.
Businessplan: Papier für die Bank und für Sie
Kurz gesagt: Sie brauchen einen Businessplan immer dann, wenn sie eine Finanzierung bei einer Bank anfragen wollen. Diese bestehen bei Gründern grundsätzlich auf die Einreichung des Finanzierungskonzeptes. Auch, wenn Sie schon jahrelang Kunde bei einer Bank sind, so müssen Sie zumindest eine Kurzversion eines Businessplans einreichen. Diese Kurzversion stellt das zu finanzierende Vorhaben vor dem Hintergrund der Unternehmensentwicklung der letzten Jahre dar. Businesspläne bestehen im Grunde aus 2 Teilen, nämlich dem schriftlichen Teil und dem rechnerischen Teil.
Im schriftlichen Teil stellen Sie Ihre Unternehmerpersönlichkeit vor, bringen Ihre Erfahrungen und Fähigkeiten auf dem Punkt, berichten über bestehende Auftraggeber und voraussichtliche Umsatzentwicklungen, beleuchten die Konkurrenz, Ihre Marketingpläne sowie die Zukunftsaussichten hinsichtlich Chancen und Risiken in Bezug auf das Finanzierungsvorhaben.
Wenn Sie sich durch all diese Punkte durcharbeiten, tun Sie viel für sich und die Konzeptentwicklung. Stellen Sie sich die Fragen, die typische Businesspläne – wie der von BMWi - aufwerfen, dann prüfen Sie Ihr Konzept in vielen Punkten. Das bringt sie Ihrer eigenen Firma ein Stück näher und sorgt dafür, dass Sie mögliche Schwachstellen aufdecken, die Ihnen ohne den Businessplan nicht aufgefallen wären.
Beispiel: Wenn Sie sich zur personellen Entwicklung äußern müssen, beschäftigen Sie sich vielleicht das erste Mal mit den Kosten, die dieser Punkt mit sich bringt. Oder wenn es um die Darstellung der geplanten Marketingmaßnahmen geht wird ihnen bewusst, dass sie sich noch überhaupt keine konkreten Gedanken über die strategische Zielsetzung gemacht haben. Aus diesem Grund hilft ein Businessplan Ihnen dabei, ihr Unternehmenskonzept zu präzisieren.
Der Berechnungsteil dient dazu, auf Basis der Vergangenheit und der Zukunftsprognosen unter Beachtung der gegenwärtigen Situation eine möglichst stimmige Entwicklung vorherzusagen. Gute Businesspläne liefern 3 verschiedene Szenarien:
- Worst Case
- Real Case
- Best Case
Irgendwo dazwischen befindet sich die Wahrheit. Doch was macht einen wirklich guten Businessplan aus? So einfach die Frage klingt, so schlicht ist die Antwort.
Was ist ein guter Businessplan?
Ein guter Businessplan weckt mit den ersten Sätzen das Interesse des Bankers und sorgt im weiteren Verlauf dafür, dass er mehr über Ihr Vorhaben erfahren möchte. Der schriftliche Teil eines guten Businessplans ist im Idealfall wie eine spannende Kurzgeschichte, die den Leser nicht mehr loslässt. Nutzen Sie den Vorschlag des BMWI als Leitfaden und schreiben Sie einen Businessplan, der alle Fakten liefert und zugleich interessant ist.
Ihnen liegt das Schreiben nicht?
Wenn Sie bei einer neuen Bank einen Kredit aufnehmen wollen und Ihnen das Schreiben nicht liegt, sollten Sie unbedingt jemanden mit dazunehmen, der es kann. Der Grund ist profan: Banker lehnen viele Finanzierungsfragen ab, weil sie anhand der schriftlichen Erläuterungen nicht zweifelsfrei erkennen können, worum es eigentlich geht. Sie schauen sich den Zahlenteil überhaupt nicht mehr an, sondern legen die Anfrage unbearbeitet zur Seite. Schlechte Texte schrecken ab und lassen Banker vermuten, dass Ihre Geschäftsführung eventuell genauso unprofessionell ist, wie Ihr Schreibstil. Das klingt oberflächlich? Ja, das stimmt. Und leider zeigt die Erfahrung, dass es keine Ausnahme ist, sondern immer wieder vorkommt.
Sie haben keine Erfahrung darin, Berechnungen anzustellen?
Hat der Banker den Textteil gelesen und ist von Ihrer Geschäftsidee oder Ihrem Vorhaben angetan, dann schaut er in den Zahlenteil. Dieser sollte übersichtlich gestaltet und vor allem mit realistischen Zahlen versehen sein. Haben Sie noch nie eine Tabellenkalkulation in Form eines Dreijahresplans erstellt? Dann haben Sie zwei Optionen:
- Nutzen Sie eine Vorlage, zum Beispiel die vom BMWI.
- Schalten Sie einen Profi ein. Die Kosten für ihn können Sie mit in die Finanzierung einpreisen.
Was Sie unbedingt vermeiden sollten ist, unrealistische Zahlen einzureichen. Ein Banker sieht auf einen Blick, ob sich Ihr Konzept rechnerisch trägt und ob die angesetzten Zahlen zu rechtfertigen sind. Wenn Sie Schwierigkeiten mit einer so komplexen Kalkulation haben, sollten Sie unbedingt einen Fachmann hinzuziehen.
Fazit: Nur Selbermachen, wenn Sie es sich zutrauen
Unterm Strich bleibt zu sagen, dass Sie einen Businessplan nur dann selber für die Bank erstellen sollten, wenn Sie es sich zutrauen, mit den komplexen Kalkulationstabellen zurechtkommen und schreiben können. Da der schriftliche Teil ein wichtiger Bestandteil des Businessplans ist, sollte er fehlerfrei und verständlich formuliert sowie gut strukturiert sein. Haben Sie noch nie einen längeren Text geschrieben und keine einzige Tabellenkalkulation erstellt, dann überlassen Sie diese Aufgaben lieber einem Profi.
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