Vom Co-Working-Space zum eigenen Büro: Was Startups bei der Raumgestaltung beachten sollten

Für viele Startups beginnt die Reise im Co-Working-Space: flexibel, inspirierend und kosteneffizient. Doch mit dem Wachstum kommt oft der Wunsch nach mehr Kontrolle, Vertraulichkeit und einem eigenen Büro . Eine durchdachte Raumgestaltung trägt zur Produktivität, zum Wohlbefinden und zur Stärkung der Unternehmenskultur bei. Hier sind einige wichtige Aspekte, die Startups bei der Gestaltung ihres Büros beachten sollten.
Ansprüche und Ziele definieren: ein Wegbereiter für Wachstum
Co-Working-Spaces bieten vorgefertigte Strukturen: flexible Tische, Meetingräume auf Knopfdruck, durchdachte Zonen für Rückzug und Austausch. Jetzt liegt es am Unternehmen selbst, diese Elemente neu zu denken – passend zur eigenen Identität und den Arbeitsprozessen.
Bevor Sie mit der Gestaltung beginnen, sollten Sie die individuellen Anforderungen Ihres Unternehmens genau kennen und dabei auch in die Zukunft denken. Diese Analyse bildet die Grundlage für alle Entscheidungen hinsichtlich Ausstattung und Design an Ihrem neuen Standort .
Teamgröße und Wachstumsprognose: Wie viele Mitarbeiter haben Sie aktuell und wie wird sich das Team voraussichtlich entwickeln? Planen Sie genügend Raum für zukünftige Erweiterungen ein.
Unternehmenskultur: Spiegelt die Raumgestaltung Ihre Unternehmenskultur wider? Soll es eher ein kollaborativer, kreativer oder fokussierter Arbeitsplatz sein?
Arbeitsabläufe und Anforderungen: Welche Aufgaben werden im Büro erledigt? Benötigen Sie viele Besprechungsräume, ruhige Arbeitsplätze oder offene Kommunikationsbereiche? Ist Vertraulichkeit ein großes Thema? Wie häufig wird extern über Videocalls kommuniziert und welche technische Ausstattung ist dafür erforderlich?
Besondere Bedürfnisse junger Unternehmen
Startups haben oft besondere Herausforderungen und Möglichkeiten bei der Gestaltung ihrer Büroräume. Diese Aspekte sollten in die Planung einfließen.
- Skalierbarkeit: Wählen Sie Möbel und Raumkonzepte, die sich bei Bedarf leicht erweitern oder anpassen lassen. Oft sind modulare Möbel eine gute Wahl.
- Flexibilität: Startups sind oft dynamisch und verändern sich schnell. Die Raumgestaltung sollte flexibel genug sein, um auf neue Teamstrukturen, Projektanforderungen oder veränderte Arbeitsweisen reagieren zu können.
- Kulturaufbau: Nutzen Sie die Raumgestaltung, um die Unternehmenskultur zu fördern. Dies kann durch Elemente geschehen, die die Werte und die Identität des Unternehmens widerspiegeln.
- Budgetfreundlichkeit: Achten Sie auf budgetfreundliche Lösungen, ohne dabei die Funktionalität und Qualität zu vernachlässigen. Der Einsatz von gebrauchten, aber gut erhaltenen Möbeln oder kreativen DIY-Lösungen kann hier sinnvoll sein.
- Markenidentität: Integrieren Sie Elemente Ihrer Markenidentität in die Raumgestaltung, um die Corporate Identity zu stärken und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Dies kann durch die Verwendung von Firmenfarben, Logos oder passenden Designelementen erfolgen.
Arbeitsumgebungen nach Bedürfnissen organisieren: zielgerichtete Raumplanung
Eine auf Tätigkeiten ausgerichtete Raumaufteilung und die richtige Auswahl an Möbeln sind entscheidend für produktives Arbeiten. Hierbei sollten sowohl die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden als auch die Anforderungen an Teamarbeit berücksichtigt werden.
Arbeitsplätze
Ergonomie: Investieren Sie in ergonomische Bürostühle und höhenverstellbare Schreibtische, um die Gesundheit und Produktivität der Mitarbeiter zu fördern.
Flexibilität: Denken Sie über flexible Arbeitsplatzlösungen nach, wie z. B. Desk-Sharing oder agile Arbeitsbereiche, die sich an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen lassen.
Privatsphäre: Schaffen Sie Rückzugsorte zum Durchatmen und ruhige Zonen für konzentriertes Arbeiten.
Besprechungsräume
Verschiedene Größen: Planen Sie Besprechungsräume in unterschiedlichen Größen für verschiedene Arten von Meetings ein (z. B. kleine Huddles für Absprachen, größere Räume für Teammeetings oder Kundenpräsentationen).
Technische Ausstattung: Stellen Sie sicher, dass alle Besprechungsräume mit der erforderlichen Technologie ausgestattet sind (z. B. Bildschirme, Projektoren, Whiteboards, Videokonferenzsysteme).
Gemeinschaftsbereiche
Küche und Pausenraum: Ein einladender Pausenraum und eine ausreichend dimensionierte Küche fördern die Kommunikation und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden.
Informelle Treffpunkte: Schaffen Sie Bereiche mit Sitzgelegenheiten für kurze Besprechungen oder den informellen Austausch.
Niemals vergessen: die Akustik
Ein häufiger Fehler junger Unternehmen ist, dass sie Schallschutz am Arbeitsplatz erst zu spät oder gar nicht mitbedenken. Dabei ist Lärm einer der größten Stressfaktoren im Büro . Telefonklingeln, Tastaturklappern und ständige Hintergrundgespräche beeinträchtigen die Konzentration und Leistungsfähigkeit. Fehlende schalldämpfende Maßnahmen verschärfen das Problem zusätzlich.
Laut einer Studie im Harvard Business Review sinkt die Produktivität durch Lärm um bis zu 30 %, während gleichzeitig die Arbeitszufriedenheit deutlich abnimmt und der Stresspegel steigt. In offenen Räumen ohne Bereichseinteilung und hoher Kommunikationsdichte muss gehandelt werden:
Räumliche Aufteilung: Arbeitsplätze, Laufwege, Technikzonen und Kommunikationsbereiche sollten klar voneinander getrennt werden, um Geräuschquellen besser steuern zu können.
Raum-in-Raum-Lösungen & Telefonboxen: Für Gespräche, konzentriertes Arbeiten oder Meetings sind schallisolierte Telefonboxen und Meetingboxen ideale Rückzugsorte. Sie sind platzsparend, flexibel und effektiv. Umbauten sind durch die Boxen nicht erforderlich.
Schallschutzelemente: Bürotrennwände, Tischtrennwände und Akustikpaneele helfen, Ruhezonen zu schaffen und Schall zu absorbieren.
Verhaltensregeln: Das kann etwa heißen, dass keine Telefonate am Arbeitsplatz geführt werden, Handys lautlos sein müssen und sichtbare Signale für Fokuszeiten wie Kopfhörer oder Aufsteller genutzt werden sollen.
Das Büro als Wettbewerbsvorteil und Wachstumsfaktor
Wer die Raumplanung nicht als reine Frage der Einrichtung, sondern als strategischen Hebel versteht, kann die Weichen für Wachstum früh richtig stellen. Es lohnt sich, bewusst zu investieren – in Struktur, Atmosphäre, Akustik und Unternehmenskultur. Denn das eigene Büro ist mehr als ein Raum. Es ist ein Ausdruck dessen, wie ein Unternehmen denkt, arbeitet und sich entwickeln möchte.
Autor : Conradin Castell
Conradin Castell ist Gründer und Geschäftsführer von mute-labs , Europas führender Anbieter von Telefon- und Meetingkabinen für Büros. Nach seinem Studium der Politik, Philosophie und Volkswirtschaft in Oxford war er sechs Jahre bei der Boston Consulting Group tätig. Anschließend gründete er ein Unternehmen, das er 2018 erfolgreich verkaufte. Heute beschäftigt er sich täglich damit, Büros attraktiver und produktiver zu gestalten.
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