Kontokorrentlinie ausgleichen: Deshalb ist umschulden sinnvoll

Kontoauszug mit Sollsaldo

Der Kontokorrentkredit punktet mit einer einfachen Handhabung. Ohne einen speziellen Kreditantrag zu stellen, können Rechnungen und Geldeinzüge vom Geschäftskonto abgebucht werden – ohne dass genügend Geld vorhanden ist. Diese einfache Form, kurzfristige Liquiditätsschwankungen auszubügeln, kostet den Selbstständigen allerdings Geld. Die Zinsen für den Kontokorrentkredit sind hoch. Wann eine Umschuldung sinnvoll ist, zeigt dieser Ratgeber.
 

Was ist ein Kontokorrentkredit?

Der Kontokorrentkredit ist das finanzielle Äquivalent zum Dispokredit des privaten Girokontos: Es ist der Rahmen, in dem das geschäftlich genutzte Girokonto überzogen werden darf, ohne dass es dafür einen Kreditantrag braucht. Andere Bezeichnungen für den Kontokorrentkredit sind Dispokredit, Überziehungskredit, Zwischenkredit oder Saisonkredit. In der Regel werden die vertraglichen Vereinbarungen zum Kontokorrentkredit direkt bei der Eröffnung des Geschäftskontos festgelegt. Die Rückzahlung erfolgt nicht in festgelegten Raten, sondern direkt über die Geldeingänge auf dem Geschäftskonto.

Der Kontokorrentkredit ist für die Fälle sinnvoll, bei denen Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge in der falschen Reihenfolge eintreffen und das Geschäftskonto sich kurzfristig im Minus befindet. Die Flexibilität ist das größte Plus des Kontokorrentkredits – doch eben diese lassen sich Banken meist richtig teuer bezahlen. Sie können nicht kalkulieren, wann der Selbstständige sich Geld von der Bank leiht und ebenso wenig, wann er es wieder zurückbezahlt. Diese Allzeit-Bereit-Option kostet Geld in Form von Zinsen. Die Zinsen, die für einen Kontokorrentkredit anfallen, liegen deutlich über den regulären Kreditzinsen für einen Ratenkredit. Bis zu zwölf Prozent sind durchaus möglich. Deswegen ist es vor allem dann sinnvoll auf einen regulären Ratenkredit umzuschulden, wenn es sich um eine längerfristige Investition handelt.
 

Der Kontokorrentkredit ist ein großer Kostenfaktor

Kommt es nur an wenigen Tagen im Monat oder im Jahr zu einer Unausgewogenheit zwischen Einnahmen und Ausgaben auf dem Konto, so ist das genau das Szenario, wofür der Kontokorrentkredit gemacht ist: für kurzfristige Schwankungen. Wer jedoch langfristig Zahlungen vom Geschäftskonto nur über den Kontokorrentkredit bewerkstelligen kann, der verbrennt mit jedem Tag Geld. Geld, das leicht einzusparen ist – nämlich durch eine simple Umschuldung. Ein Selbstständiger kann nur für sich allein entscheiden, ob das Minus temporärer oder langfristiger Natur ist. Dazu zwei Beispiele:

Die Bezahlung eines Großauftrags ist noch offen, obgleich die Materialkosten bereits abgebucht wurden? Dies ist ein gutes Fallbeispiel in dem der Kontokorrentkredit sinnvoll eingesetzt werden kann.

Neue Mitarbeiter ziehen ein. Für sie muss der Selbstständige das entsprechende Büroequipment anschaffen – und zwar von Schreibtisch und Bürostuhl bis hin zu Hard- und Software. In diesem Fall ist es sinnvoll, direkt einen Ratenkredit aufzunehmen, falls das Equipment nicht ohne Fremdkapital anzuschaffen ist.
 

Umschulden. So funktioniert’s

Wer erst spät bemerkt, dass das Minus auf dem Geschäftskonto sich buchstäblich eingebrannt hat, sollte spätestens jetzt reagieren. Weg vom Kontokorrentkredit und hin zum Ratenkredit. Dieser Weg ist nun einzuschlagen. Dabei gelten dieselben Spielregeln wie bei jedem anderen Kredit: Mit der benötigten Kreditsumme auf dem Blatt beginnt die Suche nach einem passenden Ratenkredit. Dieser kann bei der Hausbank oder bei einer anderen Bank beantragt werden. Sobald der Kredit genehmigt ist, kann der Kontokorrentkredit ausgeglichen werden. Das reguläre Girokonto ist wieder im Plus und es entstehen keine Kosten durch Kreditzinsen. Der zusätzlich aufgenommene Kredit wird regulär nach einem vereinbarten Ratenzahlplan abbezahlt.

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