Selbstständig machen als Land- und Baumaschinenmechatroniker

Die moderne Landwirtschaft ist längst durch innovative Technologien geprägt. Zum Einsatz kommt hochmoderne Technik, die zur Gewinnmaximierung beitragen soll. Es gilt angesichts knapper werdender Ressourcen und der wirtschaftlichen Bedrohung durch den Klimawandel, möglichst hohe Erträge einzufahren und Ernteausfälle zu vermeiden. Genau hier greift das Leistungsspektrum der in diesem Beitrag vorgestellten Geschäftsidee: selbstständig machen als Land- und Baumaschinenmechatroniker. Diese Experten sorgen mit ihrem Fachwissen dafür, dass sich Landwirte zu jeder Zeit auf die eingesetzte Technik verlassen können. Da sich die Fachkenntnisse auch auf Baumaschinen beziehen, muss die Zielgruppe nicht nur im Bereich der Landwirtschaft liegen.

Existenzgründung als Landmaschinenmechatroniker: Um diese Themen geht es

  • Ausgangsanalyse: Landwirtschaft in Deutschland
  • Was gehört in den Businessplan für Land- und Baumaschinenmechatroniker?
  • Marketing: Wie Kunden gewinnen?
  • Wie viel verdient ein Landmaschinenmechaniker?
  • Ausblick in die Zukunft: Hat diese Geschäftsidee Potenzial?


Was macht ein Landmaschinenmechaniker?

Hierbei handelt es sich um die ältere Berufsbezeichnung, die mittlerweile durch den Land- und Baumaschinenmechatroniker ersetzt worden ist. In der Landwirtschaft werden auf dem Feld, im Stall und zur Bewirtung des Hofes von Traktoren, riesigen Mähdreschern, Pressen, automatischen Melkanlagen bis hin zu Pflügen sehr viele Maschinen eingesetzt. Landmaschinenmechatroniker sind Experten für die Reparatur und Wartung jeder Art von schwerem Gerät. Reparaturen führen sie dabei oft nicht in einer eigenen Werkstatt durch, sondern vor Ort auf dem Hof oder direkt auf dem Feld. Sie kennen sich mit vielen Baumaschinen wie Baggern, Kettensägen und Rasenmähern aus, sodass auch Landschaftsbaubetriebe zu den potenziellen Kunden/Auftraggebern gehören können. Mittlerweile sind viele der Geräte/Maschinen nicht mehr nur rein mechanisch zu verstehen. In ihnen stecken komplexe Steuerungssysteme, sodass die Fehlerursache neben hydraulischen Systemen ebenfalls in der Elektrik liegen kann. Auch die Inbetriebnahme und die Durchführung von Abgasuntersuchungen gehören zum Leistungsspektrum von Landmaschinenmechatroniker. Bei der gewerblichen Nutzung von Baumaschinen sind offizielle Vorschriften mit Blick auf die regelmäßige Wartung zu erfüllen.
 

Voraussetzungen, um sich als Bau- und Landmaschinenmechatroniker selbstständig zu machen:

Da es sich um eine Existenzgründung im Handwerk handelt, ist für die Voraussatzungen ein Blick in die Handwerksordnung zu werfen. Dort ist der Beruf Landmaschinenmechaniker in der Anlage A zu finden: Es handelt sich demnach um ein erlaubnispflichtiges Gewerbe, für dessen selbstständige Berufsausübung ein Meistertitel notwendig ist. Der Meisterbrief ist bei der Gewerbeanmeldung vorzulegen und die Eintragung in die Handwerksrolle ist vorzunehmen. darüber hinaus ergibt sich eine Pflichtmitgliedschaft in der Handwerkskammer sowie der entsprechenden Berufsgenossenschaft (zwecks gesetzlicher Unfallversicherung). Der Abschluss einer Betriebshaftpflichtversicherung ist als notwendig anzusehen, um sich vor Forderungen zu schützen, die aus fehlerhaften Arbeiten resultieren. Ein Folgeschaden an einer großen Landmaschine könnte schnell existenzbedrohende Züge annehmen.
 

Selbstständig machen ohne Meistertitel im Handwerk?

Gibt es eine Möglichkeit, sich ohne Meistertitel selbstständig zu machen als Land- und Baumaschinenmechatroniker? Ja, indem ein Betriebsleiter mit Meistertitel eingestellt wird. Zu prüfen ist eine Ausnahmebewilligung auf der Basis von § 8 HWO: Demzufolge kommt die so genannte Altgesellenregelung in Betracht, wenn etliche Jahre Berufserfahrung in leitender Position nachgewiesen werden können. Ansonsten bringt der Meistertitel bei der Vermarktung viele Vorteile mit sich, da er mit exzellenter Handwerksqualität assoziiert wird.
 

Ausgangsanalyse: Warum selbstständig machen als Land-/Baumaschinenmechatroniker?

Auch wenn Deutschland als Land der Ingenieure und Industrie gilt, so spielt die Landwirtschaft traditionell und in der Gegenwart immer noch eine wichtige Rolle. Das lässt sich am beeindruckenden Fakt ableiten, dass fast die Hälfte der Fläche Deutschlands landwirtschaftlich genutzt wird. Es gibt in Deutschland etwa 270.000 landwirtschaftliche Betriebe, die Erzeugnisse im Wert von mehr als 50 Milliarden Euro im Jahr erwirtschaften. Innerhalb der Europäischen Union zählt die deutsche Landwirtschaft zu den größten Erzeugern. Diese Zahlen zeigen, dass sich Land- und Baumaschinenmechatroniker in einem wirtschaftlich bedeutsamen Sektor bewegen. Die große Anzahl an Betrieben stellt eine attraktive Auftragslage in Aussicht, sofern mit dem Businessplan eine kluge strategische Positionierung am richtigen Standort gelingt.
 

Landwirtschaft 4.0: Ein Sektor zwischen Tradition & Digitalisierung

Es steht außer Frage, dass sich die hiesige Landwirtschaft in den letzten Jahren rasant entwickelt hat (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/viehzucht-so-digital-denken-deutsche-bauern-1.3550750). Die Technik hat große Fortschritte erzielt, um den Ernteertrag zu maximieren. Das beginnt beim Säen mit hochmoderner Präzisionstechnik und endet beim Ernten mit ertragsoptimierten Landmaschinen. Digitale Technik hat mittlerweile in allen Teilen der Landwirtschaft Einzug gehalten und sie wird angesichts knapper werdender Ressourcen in Zukunft eine Schlüsselrolle spielen. Mit den vorhandenen Böden wird in Zukunft weltweilt ein größerer Hunger gestillt werden müssen. Und durch zu befürchtende Dürren müssen Landwirte technisch so aufgestellt sein, dass sie auf alle Eventualitäten frühzeitig reagieren können. So ist es kein Zufall, dass Regensensoren mittlerweile den Erntetermin festlegen und mittels Drohnen das Wachstums auf den Feldern überwacht wird.
 

So müssen sich selbstständige Landmaschinenmechaniker positionieren

Von ländlicher Idylle kann insofern auf den meisten Höfen keine Rede mehr sein. Selbstständige Land- und Baumaschinenmechatroniker müssen sich mit ihrem Wissen und einem serviceorientierten Leistungsspektrum genau in diesem Spannungsfeld zwischen Tradition und Aufbruch positionieren. Stetige Weiterbildungen werden erforderlich sein, um bei der Wartung, Reparatur und Inbetriebnahme immer auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. Das werden viele Landwirte als wichtigste Kunden voraussetzen, denn sie haben einen Betrieb wirtschaftlich zu führen. Funktionierende Landmaschinen/Baumaschinen sind hierfür sehr wichtig. Denn verschiebt sich der Erntetermin um nur einen Tag, kann das mit Blick auf das steigende Unwetterpotenzial große finanzielle Nachteile mit sich bringen.

Was die strategische Positionierung angeht, spielt eine Standort- und Konkurrenzanalyse im Businessplan eine Schlüsselrolle. Auch wenn es viele Betriebe in Deutschland gibt, so ist die landwirtschaftliche Prägung von Region zu Region sehr unterschiedlich. Zu prüfen ist also, wie viele Betriebe es in einem definierten Aktionsradius gibt und wie viele Land- und Baumaschinenmechatroniker auf diese als direkte Konkurrenz kommen. Die Anzahl und Art der Maschinen in den Betrieben kann weitere Hinweise auf die potenzielle Auftragslage liefern.
 

Businessplan als Landmaschinemechaniker: Welche Form soll die Existenzgründung annehmen?

Vor dem Weg in die Selbstständigkeit sollte Klarheit über die eigene Ausgangslage und langfristige Perspektiven herrschen. Denkbar ist es, sich mit entsprechenden Fachkenntnissen nebenberuflich selbstständig zu machen. Das kann aus einem Angestelltenverhältnis heraus geschehen oder möglich sein, wenn Gründer bereits einen Bauernhof bewirten. Sie könnten dann ihr technisches Fachwissen nicht nur für die eigenen Land- und Baumaschinen gewinnorientiert einbringen. Ohne die notwendige Qualifikation (siehe Voraussetzungen zu Beginn) ist es aber nicht erlaubt, diese herausfordernden Tätigkeiten selbstständig durchzuführen (auch in einem Klein- und Nebengewerbe nicht).
 

Feste Werkstatt vs. mobiler Landmaschinenservice: Was ist möglich?

Zudem muss zahlenbasierte Klarheit über die Ressourcen der Existenzgründung im Businessplan hergestellt werden: Soll ein kleiner Werkstattbetrieb eröffnet werden? Hierfür wären Kosten für Umbau, Einrichtung und technisches Gerät notwendig. Auf der anderen Seite bestünde die Möglichkeit, mit einem Transporter einen mobilen Service vor Ort anzubieten. Selbstständige Land- und Baumaschinenmechaniker müssten dann weniger Kosten aufbringen und sie könnten flexibler in einem größeren Aktionsradius agieren. Mit festen Werkstatträumen wäre der Aktionsradius eingeschränkter.
 

Dreifache Herausforderung: Meister, Unternehmer + Führungskraft

Mit dem Businessplan müssen Land- und Baumaschinenmechaniker beweisen, dass sie nicht nur ihr Handwerk verstehen, sondern auch zielfokussierte Unternehmer sind. Das muss vor allem im Finanzteil des Businessplans anhand realistischer Zahlen/Szenarios deutlich werden. Falls die Gründung eines eigenen Betriebs angestrebt wird, müssen Land- und Baumaschinenmechatroniker auch als Führungskräfte punkten. Sie müssen ein kleines Team führen und übernehmen aus als Ausbildungsbetrieb Verantwortung. Dieser Aspekt spielt für die langfristige Entwicklung des Betriebs eine wichtige Rolle. Der Fachkräftemangel kann dazu führen, wenig Personal zu finden. Der Businessplan ist der richtige Ort, um überzeugende Antworten auf Problemfelder zu geben.
 

Marketing: Wie Kunden gewinnen als Landmaschinenmechaniker?

Da der Meistertitel bzw. Berufserfahrungen eine Voraussetzung für eine Existenzgründung sind, sollte zu Beginn ein Netzwerk mit Kundenbeziehungen den Start vereinfachen. In der Regel sind Gründer bereits so gut vernetzt, dass sie nicht bei null anfangen. Gespräche mit potenziellen Kunden bereits vor der Existenzgründung können für eine belast- und berechenbare Ausgangssituation sorgen. Vor allem wird es auf eine optimale Ausrichtung auf die anvisierte Zielgruppe ankommen. In diesem Kontext sind auf Landmaschinen/Baumaschinen spezialisierte Werkstätten, Hersteller, Handelsunternehmen und Forst- sowie Landwirte zu nennen.

Selbstständige Landmaschinenmechatroniker können sich also breit vermarkten, wozu eine hohe Reichweite bzw. eine sehr gute Sichtbarkeit notwendig sind. Und hier sind wir wieder bei der Digitalisierung, die bereits weiter oben in Bezug auf die Technik angesprochen wurde. Mit einem suchmaschinenoptimierten Internetauftrifft und gezielten Aktivitäten auf Social-Media-Kanälen müssen Land- und Baumaschinenmechatroniker sicherstellen, dass sie von suchenden Kunden gefunden werden können. Mit einem Blog können sie sich zudem als gefragter Experte profilieren und wertvolle Tipps geben. Zu prüfen ist, inwieweit Portale für die Vermarktung der eigenen Dienstleistungen in Frage kommen.
 

Wie viel verdient ein selbstständiger Landmaschinenmechaniker?

Glaubt man bekannten Gehaltsportalen, so verdienen angestellte Landmaschinenmechatroniker im Schnitt 36.000 Euro im Jahr. Die Spannbreite erstreckt sich mit Blick auf regionale Faktoren und die Berufserfahrung zwischen 30.000 und 46.000 Euro. Wer sich selbstständig als Land- und Baumaschinenmechatroniker macht bzw. einen eigenen Betrieb gründet, wird deutlich über diesen Rahmen hinaus verdienen können. Das setzt aber voraus, dass im Businessplan alle Hausaufgaben für eine finanziell erfolgreiche Existenzgründung erledigt worden sind. Um möglichst viel als selbstständiger Land- und Baumaschinenmechatroniker verdienen zu können, ist eine hohe Auslastung notwendig. Preise für Leistungen sollten sich am Marktüblichen orientieren, aber dennoch attraktive Gewinnmargen ermöglichen. Auf der anderen Seite der Rechnung müssen die Kosten so gering wie möglich sein. Eine schlanke Kostenstruktur ist die Basis für einen langfristig rentablen Geschäftsbetrieb.
 

Ausblick in die Zukunft und strategische Ableitungen für die Existenzgründung

In jedem Fall handelt es sich um eine Existenzgründung, die Zukunft hat! Die technische Entwicklung wird in der Landwirtschaft immer weiter voranschreiten, das Fachwissen von Land- und Baumaschinenmechatronikern wird jetzt und in Zukunft unverzichtbar sein. Daher muss der Businessplan bereits unter dem Motto stehen, mit den Chancen der Zeit und allen technologischen Möglichkeiten zu gehen. Existenzgründer werden sich stetig weiterbilden müssen, um ihren Kunden immer die besten Lösungen/Services auf der Höhe der Zeit bieten zu können.
 

Zusammenfassung

  1. Warum selbstständig machen als Land- und Baumaschinenmechatroniker?

Weil die Landwirtschaft in Deutschland weiterhin eine große wirtschaftliche Rolle spielt und es sich um ein zukunftssicheres Betätigungsfeld handelt. Durch die technische Entwicklung wird die fachliche Expertise in vielen Landwirtschaftsbetrieben unverzichtbar sein, denn Ausfallzeiten sind auf jeden Fall zu vermeiden.

  1. Unter welchen Voraussetzungen ist die Existenzgründung als Landmaschinentechniker möglich?

Laut Anlage A der Handwerksordnung handelt es sich um ein zulassungspflichtiges Gewerbe. Ein Meistertitel ist für die selbstständige Berufsausübung bei der Gewerbeanmeldung vorzuweisen. Der Meistertitel ist vorgesehen, da es sich um sicherheitsrelevante Arbeiten an Landmaschinen und Baugeräten handelt.

  1. Was muss der Businessplan für Land- und Baumaschinenmechatroniker leisten?

Dieses Dokument spielt eine wichtige finanzielle Rolle, um Kredite für die Ausstattung des Geschäftsbetriebs zu erhalten. Auf der anderen Seite legen Gründer damit einen strategischen Fahrplan fest, und zwar für alle Geschäftsbereiche. Umfang, Ausrichtung und Ziele der Existenzgründung sowie das Profil des Gründers sollten in überzeugender Form deutlich werden.

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