Selbstständig machen als Förster

Förster im Wald

Wer einen grünen Daumen hat und sich als sehr naturverbunden bezeichnet, kann sich hier mit einer perspektivenreichen Geschäftsidee praxisorientiert befassen: selbstständig machen als Förster (Forstwirt)‘. Bei diesem Beruf geht es darum, Waldgebiete professionell zu managen. Neben der Abholzung geht es um neue Anpflanzungen sowie die Überwachung des Tier- bzw. Wildbestandes. Ein Förster sorgt mit seiner Arbeit dafür, dass das ökologische Gleichgewicht eines Waldes langfristig erhalten bleibt. Daher ist ein Jagdhund häufig an der Seite des Försters. Auch wenn der Beruf Förster eindeutig erscheint, so gibt es in der Praxis mit dem Forsttechniker, dem Forstwissenschaftler und Forstingenieuren weitere Ausprägungen. Entscheidend ist hierfür vor allem, ob eine Berufsausbildung oder ein Studium absolviert wurde. Die geschäftliche Ausrichtung im Falle der beruflichen Selbstständigkeit wird sich aber ähneln. War dieser Beruf bis vor wenigen Jahren noch eine absolute Männerdomäne, so lassen sich in den letzten Jahren auch immer mehr Försterinnen sichten. Wer keine Karriere als Beamter im gehobenen Forstdienst anstrebt (die Anzahl solcher Stellen ist überschaubar!), wird als freier Förster sein Glück in der Wirtschaft versuchen können. Wer sich selbstständig als Förster macht, muss neben Fachkenntnissen vor allem eines mitbringen: eine unternehmerische Herangehensweise. Diese soll im folgenden Beitrag anhand wichtiger Themen für die Existenzgründung als Förster skizziert werden.

Förster werden: komplexes Anforderungsprofil für die Existenzgründung

Wer freier Förster werden will, muss vielseitige Interessen mitbringen. Es gilt, den Blick auf das Ganze zu richten. Im modernen Forstbetrieb wird ein Teil des Alltags im Büro verbracht, da koordinative Aufgaben und Verkäufe von Holz als Beispiel abgewickelt werden müssen. Neben Kenntnissen der Biologie, Botanik, Zoologie, dem Vermessungswesen und Forstrecht sind besondere EDV-Kenntnisse und solche der kaufmännischen Betriebsführung für eine erfolgreiche Existenzgründung unabdingbar. Nicht selten muss ein selbstständiger Förster diverse Managementaufgaben übernehmen. Diese sind so komplex wie das Ökosystem Wald, wobei die konkreten örtlichen Begebenheiten zu berücksichtigen sind. Und als selbstständiger Förster wird es nicht selten vorkommen, dass im Umkreis mehrere Waldgebiete zu bestellen sind, um für ein hohe Auslastung und ein attraktives Einkommen als Förster sorgen zu können.
 

Existenzgründung als Förster: selbstständig machen in der Forstwirtschaft

  • Analyse der Ausgangslage

  • Vorbilder: Was sagen selbstständige/freie Förster?

  • strategische Positionierung & Marketing

  • Voraussetzungen, um sich als Förster selbstständig zu machen?

  • Verdienst als selbstständiger Förster?

  • Ein Blick auf zukünftige Herausforderungen
     

Analyse der Ausgangslage

Wer sich als Förster selbstständig machen will, entscheidet sich für ein Berufsbild im Wandel. In jedem Fall wird der berufliche Alltag wenig mit der Romantik zu tun haben, die in Fernsehserien vermittelt wird. In jedem Fall wird die Arbeit in der Natur heute von Laptop, Smartphone und Motorsäge begleitet, um nur die wichtigsten Utensilien zu nennen. Ein großer Teil der Arbeit findet mittlerweile am Schreibtisch statt. Das gilt für vor allem für freie bzw. selbstständige Förster, die sich nicht nur um ein Revier, sondern mehrere Parzellen kümmern. Wie komplex die Tätigkeit ist, lässt sich schon an den Inhalten von Studiengängen ablesen. Da solche Studiengänge nur an einer Handvoll Universitäten in Deutschland angeboten werden, ist es schwer, einen Platz zu bekommen. Gleiches gilt für eine Festanstellung in einem Forstamt nach dem Studium. In den letzten Jahren wurden viele Stellen gestrichen, sodass sich der Weg in die Selbstständigkeit als Alternative geradezu anbietet.
 

Perspektiven für die Selbstständigkeit als Förster

Generell sind die Ausgangsbedingungen für eine Existenzgründung als Förster gut: Viele Förster werden in den nächsten Jahren in Rente gehen, wodurch neue Betätigungsfelder frei werden bzw. übernommen werden können. Mit Blick auf den Klimawandel und politische Anstrengungen im Bereich des Wald- und Naturschutzes ist davon auszugehen, dass das Berufsbild Förster auch in den kommenden Jahrzehnten stark gefragt sein wird. Das gilt insbesondere auch mit Blick auf das weltweit begehrte Material Holz. Der Staatsdienst mit lebenslanger Verbeamtung dürfte nur für die wenigsten Förster möglich sein. Wer sich dagegen völlig frei beruflich verwirklichen will, sollte sich für eine selbstständige Tätigkeit als freier Förster entscheiden. Durch die Betreuung von privaten Wäldern ergeben sich vielfältige Handlungsspielräume, wobei natürlich der Standort eine entscheidende Rolle für die langfristigen Berufsaussichten spielt.
 

Herausforderungen als selbstständiger Förster/Forstwirt/Forstingenieur?

Wer sich auf Privatwälder spezialisiert, wird in der Regel mehrere betreuen müssen. Für potenzielle Kunden dürfte eine flexible Form der professionellen Zusammenarbeit erstrebenswert sein, da die Festanstellung eines Försters in den meisten Fällen keinen Sinn macht bzw. gar nicht möglich ist. Eine freie Zusammenarbeit aber schon, und hier genau liegen die Chancen, sich als Förster selbstständig zu machen. Da sich der Beruf auch durch die Digitalisierung im Wandel befindet, können Förster neue Aufgabenfelder erschließen. Einige selbstständige Förster lassen ihre fortwirtschaftliche Kernkompetenz hinter sich und werden als Unternehmer tätig. Klassikerweise spielt in diesem Berufskontext der Verkauf von Holz eine zentrale Rolle. Letztlich ist aus den genannten Gründen und Entwicklungen von Anfang an im Businessplan zu überlegen, wie die Einnahmebasis möglichst breit aufgestellt werden kann. Zu kalkulieren ist, wie die Vergütung für die Arbeit als Förster erfolgen soll. Möglich ist eine Pauschale pro Jahr, die sich nach der Größe der Parzelle richtet. Zwar entstehen für Waldbesitzer so Kosten. Diese können aber durch die professionelle Vermarktung von Holz mehr als reingeholt werden. Insofern wird deutlich, wie sich selbstständige Förster gegenüber Kunden als geschäftlicher Mehrwert verkaufen können.
 

Die Erfolgsbasis mit dem Businessplan setzen

Es gilt als Pflichtaufgabe, sich mit der Ausarbeitung eines tragfähigen Businessplans auf das Projekt Existenzgründung als Förster vorzubereiten. Alle Geschäftsfelder sind aufeinander abzustimmen, Potenziale und Rentabilität des Geschäftsmodells sollten erkennbar sein. Darüber hinaus müssen vor allem die Finanzen stimmen. Für selbstständige Förster spielt der Standort samt Aktionsradius eine Schlüsselrolle. In dieser Hinsicht muss die Ausgangslage sehr genau analysiert werden, um die geschäftlichen Chancen von Beginn an realistisch einschätzen zu können. Wie viele Waldgebiete gibt es in einem Umkreis von x Kilometern? Wem gehören die Wälder und durch wen werden sie ggf. bereits betreut? Gibt es selbstständige Förster in der Umgebung, die bald in den Ruhestand gehen, sodass deren Revier möglicherweise übernommen werden kann? Und wie ist der Zustand der Wälder aktuell? Wie hat er sich entwickelt? Welche forstwirtschaftlichen Herausforderungen und geschäftlichen Chancen ergeben sich daraus (Stichwort Holzverkauf, Aufforstung etc.).?
 

Was sagen selbstständige Förster?

Um noch mehr realistischen Input für den Businessplan als Förster zu erhalten, lohnt sich ein Blick auf Erfahrungsberichte von selbstständigen Förstern. Diese betonen, dass die Berufsaussichten interessant und sehr gut sind. Erfolgreiche selbstständige Förster empfehlen, sich gerade im Vorfeld einer angestrebten Unternehmensgründung ausführlich beraten zu lassen. Als mögliche Knackpunkte in diesem Kontext werden mangelndes Unternehmertum, fehlende Kontakte und eine unzureichende strategische Positionierung angeführt. Nicht in den Bereich der Berufsromantik, sondern zur Realität gehört nach wie vor ein Jagdhund. Gerade private Auftraggeber setzen einen Jagdhund voraus, um auf ein ganzheitliches Leistungsspektrum zurückgreifen zu können. An der Jagd als Teil des Berufsbildes führt kein Weg vorbei. Daher ist es empfehlenswert, den Jagdschein schon während der Ausbildung oder während des Studiums abzulegen.
 

Förster werden: Strategische Ausrichtung & Marketing

Abgesehen von einer klassischen Ausbildung zum Forstwirt gibt es eine in jeder Hinsicht begrenzte Anzahl an Studiengängen im Bereich der Forstwissenschaft. In jedem Falle muss die Existenzgründung auf einer fundierten Qualifikation fußen, was nicht zuletzt den komplexen Herausforderungen im operativen Alltag geschuldet ist. Aktuell sind vor allem Forstingenieure und Forstwissenschaftler in der freien Wirtschaft gefragt. Mit der richtigen Geschäftsstrategie und einer gefragten Spezialisierung lässt sich als selbstständiger Förster eine lukrative Geschäftsidee umsetzen. Gerade in der Holzindustrie ergeben sich neue unternehmerische Perspektiven jenseits der Kerntätigkeit, zumal es sich um einen wertvollen und begrenzten Rohstoff handelt. Wer sich selbstständig als Förster machen will, kann natürlich auch auf freier Basis mit Forschungseinrichtungen oder Institutionen für den Naturschutz kooperieren. Eine moderne Interpretation des Berufes in Kombination mit relevanten Berufserfahrungen kann viele neue Horizonte eröffnen.

Bei Marketing gilt es, die eigenen Kernkompetenzen mit Blick auf Mehrwerte für Auftraggeber auf den Punkt zu bringen. Mit einer suchmaschinenoptimierten Homepage können potenzielle Kunden gezielt auf die Dienstleistungen aufmerksam gemacht werden. Darüber hinaus ist es möglich, sich über Plattformen wie freiefoerster.de zu vermarkten.

Was die strategische Positionierung anbelangt, so kommen je nach Standort, Nachfrage und Qualifikationshintergrund folgende Themen in Betracht:

  • Waldökologie

  • Waldpädagogik

  • Holzverkauf

  • Naturschutz

  • Jagd

  • Forsttechnik/Wegebau

Im auszuarbeitenden Businessplan muss deutlich werden, warum welche Ausrichtung für die eigene Geschäftsidee langfristig vielversprechend ist.
 

Voraussetzungen, um sich als Förster selbstständig machen zu können

Bis hierhin dürfte deutlich werden, dass die Geschäftsidee ‚selbstständig machen als Förster‘ sich nicht für den Querstieg eignet. Eine abgeschlossene Ausbildung zum Forstwirt bzw. ein abgeschlossenes Studium darf als Grundvoraussetzung für eine Existenzgründung in der Forstwirtschaft gelten. Schließlich wollen auch potenzielle Kunden/Auftraggeber wissen, mit wem sie es zu tun haben. Wer Kunden als Förster gewinnen will, muss sich als Experte positionieren und mit einer exzellenten Ausbildung und relevanten Berufserfahrungen punkten können.

Ansonsten muss im Vorfeld der Existenzgründung ein Gewerbe angemeldet werden. Generell ist mit keiner gesonderten Erlaubnispflicht zu rechnen. Dies ergäbe sich konkret aus dem Leistungsspektrum, das im Zuge der Gewerbeanmeldung ohnehin umfassend zu schildern ist. Sofern die Jagd ein Bestandteil der Tätigkeit ist, müssen alle waffenrechtlichen Voraussetzungen erfüllt sein.
 

Formales zu Steuern

Aus Paragraf 13 des Einkommenssteuergesetzes geht hervor, dass Einnahmen aus der Land- und Fortwirtschaft zu versteuern sind. Dies gilt auch für Einkünfte im Nebenerwerb. Hinweise zu Freibeträgen und einer eventuellen Gewinnermittlung nach Durchschnittssätzen können dem genannten Paragrafen entnommen werden. Vor der Aufnahme der Tätigkeit muss sie steuerlich beim Finanzamt erfasst werden.
 

Verdienst als selbstständiger Förster

Für einen angestellten Revierförster geben Gehaltsportale eine monatliche Verdienstspanne zwischen 2.000 und 4.500 Euro an. Hier spielen regionale Faktoren eine große Rolle, was auch bei einer selbstständigen Tätigkeit als Förster grundsätzlich der Fall ist. Der bundesweite Durchschnittslohn von Förstern in Deutschland liegt bei etwa 3.250 Euro. Selbstständige bzw. freie Förster haben je nach Ausrichtung und Geschäftsmodell die Chance, ein deutlich höheres Einkommen zu erzielen. Zu beachten ist auf der anderen Seite der Rechnung jedoch, dass selbstständige Förster eine andere Kostensituation haben. Neben den betrieblichen Kosten müssen von den Einnahmen auch alle privaten Kosten (insbesondere für Krankenkasse und Vorsorge) gezahlt werden. Selbstständige Förster sollten Einnahmen und Einkommen nicht verwechseln. Einkommen ist das, was am Monatsende nach Abzug aller Kosten übrigbleibt.
 

Zukunftsorientierung für selbstständige Förster: Berufsaussichten

Aktuelle Trends weisen darauf hin, dass sich für Förster im Bereich der Biomasseproduktion neue Handlungsfelder ergeben können. Eine weitere wichtige Herausforderung wird der Klimawandel darstellen. Durch immer häufiger werdende Dürrephasen und neue Schädlinge wird das Fachwissen von Förstern auch zukünftig stark gefragt sein, um das ökologische Gleichgewicht in Wäldern aufrecht erhalten zu können. Neue Herausforderungen, die zukünftig ergriffen werden können, bedürfen einer strategischen Flexibilität. Insofern sollte und darf der Businessplan niemals als starres Konzept gesehen werden, von dem nicht abgewichen werden darf. Im Gegenteil: Er sollte erkennen lassen, wie Förster in ihrer Rolle als Unternehmer zukünftige Handlungsfelder konsequent erschließen wollen.

Zusammenfassung für die Geschäftsidee ‚selbstständig machen als Förster‘

  1. Ausbildungsmöglichkeiten und Studienangebote im Forstbereich sind begrenzt. Gleiches gilt für die Möglichkeit, eine Stelle als Förster zu erlangen. Insofern ist die Existenzgründung eine logische strukturelle Konsequenz mit vielschichtigen Perspektiven

  2. Um Förster werden zu können, bedarf es einer Ausbildung zum Forstwirt oder eines abgeschlossenen Studiums in diesem Bereich

  3. Vor der Aufnahme der Tätigkeit als freier Förster muss ein Gewerbe angemeldet werden

  4. In formaler Hinsicht sind die Besonderheiten zur Besteuerung von Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft zu beachten (vergl. Paragraf 13 des Einkommenssteuergesetzes)

  5. Angestellte Förster verdienen bundesweit im Durchschnitt etwa 3.250 Euro. Mit einer hohen Auslastung können selbststände bzw. freie Förster ein höheres Gehalt erzielen. Grundlage hierfür ist ein profitables Geschäftsmodell, das im Businessplan auszuarbeiten ist

  6. Durch zukünftige Handlungsfelder (Klimawandel und erneuerbare Energien/Biomasse) ergeben sich für Förster neue Geschäftsfelder mit langfristigen Perspektiven.

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