Wichtigkeit des Zahlungsmanagements: Viele Firmen warten auf ihr Geld

Für viele Gründer ist es selbstverständlich, dass die Finanzplanung bereits im Businessplan eine zentrale Rolle spielt, um eine solide Grundlage für die gesamte Unternehmensentwicklung zu schaffen. Doch auch nach dem Start des operativen Geschäftsbetriebs müssen die Finanzen kontinuierlich überwacht werden. Besonders das Zahlungs- bzw. Forderungsmanagement ist essenziell, um die Liquidität des Unternehmens sicherzustellen. Dies wird durch eine aktuelle Umfrage von Coface zum Zahlungsverhalten von Unternehmenskunden deutlich unterstrichen. Laut der Umfrage müssen sich über 80 % der befragten Unternehmen mit Zahlungsverzögerungen auseinandersetzen – und das trotz einer stabilen Wirtschaftslage. Wenn fällige Zahlungen in großem Umfang ausbleiben, kann dies die Liquidität eines Unternehmens erheblich gefährden und zu existenzbedrohenden Situationen führen.


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Praktische Tipps für effektives Forderungsmanagement

Um solche Risiken zu minimieren, ist ein systematisches und vorausschauendes Forderungsmanagement entscheidend. Hier sind einige praktische Tipps, die Unternehmer sofort umsetzen können:

  • Bonitätsprüfung vor Vertragsabschluss: Eine sorgfältige Überprüfung der Bonität neuer Kunden kann helfen, potenzielle Zahlungsausfälle bereits im Vorfeld zu identifizieren. Es gibt zahlreiche Anbieter von Bonitätsauskünften, die schnell und kostengünstig Informationen bereitstellen.
  • Klare Zahlungsbedingungen vereinbaren: Stellen Sie sicher, dass Ihre Zahlungsbedingungen im Vertrag klar und unmissverständlich festgelegt sind. Das umfasst nicht nur die Zahlungsfrist, sondern auch mögliche Skonto-Regelungen und Verzugszinsen.
  • Rechnungen rechtzeitig und korrekt stellen: Eine zügige Rechnungsstellung unmittelbar nach der Leistungserbringung erhöht die Wahrscheinlichkeit einer schnellen Zahlung. Achten Sie darauf, dass alle relevanten Informationen auf der Rechnung korrekt und vollständig sind.
  • Regelmäßiges Mahnwesen: Verzichten Sie nicht darauf, säumige Zahler rechtzeitig zu mahnen. Ein automatisiertes Mahnwesen kann dabei helfen, den Prozess zu beschleunigen und Fehler zu vermeiden.
  • Einsatz von Softwarelösungen: Nutzen Sie spezialisierte Software, die den gesamten Forderungsmanagementprozess unterstützt. Von der Rechnungsstellung über die Nachverfolgung bis hin zur automatisierten Mahnung bieten diese Tools viele Funktionen, die den Alltag erleichtern können.



Branchenspezifische Trends im Zahlungsverhalten

Besonders im Exportgeschäft sind Zahlungsverzögerungen weit verbreitet. Über 90 % der exportierenden Unternehmen sehen sich mit solchen Verzögerungen konfrontiert. Die Umfrage zeigt, dass deutsche Unternehmen im Durchschnitt bis zu 60 Tage auf fällige Zahlungen warten müssen. In der Befragung wurden 13 Branchen untersucht, wobei sich die Verzögerungen im Mittel um etwa 10 % unterscheiden. Die Textilbranche ist dabei am stärksten betroffen, mit 94 % der Unternehmen, die Verzögerungen erleben. Am anderen Ende des Spektrums liegt die Fahrzeugindustrie, in der "nur" 75 % der Unternehmen Zahlungsverzögerungen verzeichnen. Auch wenn dies der niedrigste Wert ist, bedeutet es dennoch, dass ein Viertel der Kunden nicht fristgerecht zahlt. Dies stellt insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ein erhebliches Risiko dar, da liquide Mittel, die zur Deckung laufender Kosten benötigt werden, fehlen können.


Fallstudien und Erfolgsgeschichten
 

Erfolgsbeispiel: Das kleine Unternehmen, das durch Forderungsmanagement wuchs

Ein Beispiel dafür, wie ein kleines Unternehmen durch effektives Forderungsmanagement wachsen konnte, ist die Geschichte eines mittelständischen Maschinenbauunternehmens in Süddeutschland. Nachdem das Unternehmen in den ersten Jahren immer wieder mit Liquiditätsengpässen zu kämpfen hatte, entschied sich die Geschäftsführung, das Forderungsmanagement zu professionalisieren. Durch die Implementierung eines konsequenten Mahnwesens und den Einsatz einer speziellen Softwarelösung konnten die Außenstände erheblich reduziert werden. Die Folge: Innerhalb von zwei Jahren stieg der Cashflow des Unternehmens um 30 %, was Raum für Investitionen und weiteres Wachstum schuf.
 

Warnendes Beispiel: Die Konsequenzen von Vernachlässigung

Auf der anderen Seite gibt es auch warnende Beispiele. Ein Startup aus der Technologiebranche ignorierte in den Anfangsjahren konsequent das Forderungsmanagement, da es sich voll auf das Wachstum konzentrierte. Die Folge waren erhebliche Zahlungsausfälle, die letztlich dazu führten, dass das Unternehmen nach nur drei Jahren Insolvenz anmelden musste. Diese Geschichte zeigt, dass selbst in Wachstumsphasen das Forderungsmanagement nicht vernachlässigt werden darf.
 

Fazit: Prävention und proaktives Management

Für Unternehmen jeder Größe, aber besonders für Gründer, ist ein effektives Zahlungsmanagement unerlässlich, um finanzielle Stabilität und langfristigen Erfolg zu gewährleisten. Eine vorausschauende Planung und klare vertragliche Regelungen können helfen, Zahlungsverzögerungen zu minimieren und die Liquidität zu sichern. Je früher ein Unternehmen diese Prozesse implementiert, desto besser ist es auf unerwartete finanzielle Engpässe vorbereitet.

Durch die Anwendung der genannten Tipps und das Lernen aus den Erfahrungen anderer Unternehmen können Gründer und Unternehmer ihr Forderungsmanagement optimieren und so ihre Liquidität und ihren langfristigen Erfolg sichern.

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