Selbstständig machen als Elektriker
Wer beruflich im positiven Sinne ständig unter Strom stehen will, kann sich hier mit einer vielversprechenden Geschäftsidee für die Existenzgründung in einem stark gefragten Handwerk auseinandersetzen. Wer sich als Elektriker selbständig machen möchte, möchte für seine künftigen Kunden meistens die Hausinstallation der elektrischen Anlagen übernehmen. Dafür braucht man grundlegende Kenntnisse über Elektrostatik und Elektrodynamik. Für einen Elektriker ist die Meisterprüfung der erste Schritt, der in Richtung Selbstständigkeit geht. Erst danach kann es um die Gründung des eigenen Unternehmens gehen. Die zuständige Handwerkskammer informiert gerne, was im Vorfeld der Existenzgründung alles zu beachten ist und gibt viele nützliche Tipps, wie Förderprogramme, die man zur Unterstützung in Anspruch nehmen kann.
Existenzgründung als Elektriker: selbstständig machen mit Hochspannung!
Chancen für die Existenzgründung als Elektriker?
Elektrofachbetrieb gründen: strategische Entscheidungen
solide Geschäftsbasis: Kunden gewinnen als selbstständiger Elektriker
zukunftsorientierte Geschäftsausrichtung mit Innovationen
Voraussetzungen, um sich selbstständig als Elektriker zu machen
Verdienst als selbstständiger Elektriker
Analyse der Ausgangslage
Für das Jahr 2017 weisen Statistiken in Deutschland knapp über 60.000 Elektrofachbetriebe aus. Die Anzahl ist somit seit dem Jahr 2014 rückläufig (61.724 Fachbetriebe). Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Geschäftsidee ‚selbstständig machen als Elektriker‘ kein Selbstläufer ist. Die Konkurrenz ist je nach Standort sehr groß, sodass eine Wettbewerbsanalyse eine tragfähige Basis für zu treffende Geschäftsentscheidungen sein muss. Auch zeugen verschwindende Unternehmen auf dem Markt davon, dass der Wettbewerb sehr hart ist. Wer seinen Betrieb nicht strategisch klug und vor allem nachhaltig platziert, wird sich angesichts der Konkurrenz nicht dauerhaft halten können. Insofern gilt es, mit dem Businessplan in jedem Geschäftsbereich die Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung zu legen. Sofern die Wettbewerbsanalyse zahlreiche Konkurrenzbetriebe aufzeigt, ist eine strategische Differenzierung notwendig. Mit der eigenen Existenzgründung als Elektriker sollten dann Fachleistungen angeboten werden, die die Konkurrenz in dieser Form nicht bietet (mehr dazu weiter unten).
Nachfrage für das Fachwissen selbstständiger Elektriker?
Da ohne Strom in keinem modernen Haushalt und Unternehmen mehr etwas funktioniert, ergeben sich durch Reparatur- und Wartungsarbeiten automatisch Aufträge. Wer sich aber einem großen Konkurrenzkampf ausgesetzt sieht, muss wahrgenommen besser sein, um Aufträge gewinnen zu können. Am gewählten Standort ist zudem die Nachfrage für professionelle Elektroinstallationsdienstleistungen zu erörtern. Das Leistungsspektrum sollte darauf abgestimmt werden, wobei natürlich die eigene fachliche Expertise des Gründers ebenfalls sichtbar werden muss. Wer sich erfolgreich selbstständig als Elektriker machen will, muss sich als erfahrener und zuverlässiger Fachmann profilieren.
Elektrofachbetrieb gründen: strategische Entscheidungen
Ist ein Standort für die Existenzgründung als Elektriker gefunden, so muss die Geschäftsausrichtung anhand der Wettbewerbsanalyse und Nachfragesituation konkretisiert werden. Soll ein Elektrofachbetrieb gegründet werden, der sich an private oder gewerbliche Kunden richtet? Letzterer Fall bietet sich vor allem dann an, wenn in der Umgebung ein Industriegebiet mit zahlreichen Firmen zu finden ist. Ebenfalls denkbar wäre es, Kommunen oder diverse soziale Einrichtungen als Kunden zu gewinnen. Gerade in der Anfangsphase sind Kooperationen sinnvoll, um für eine hohe Auslastung zu sorgen. Wer sich angesichts dessen selbstständig als Elektriker machen möchte, sollte das Gespräch mit Immobilienverwaltungen oder Eigentümern suchen. Ist etwas an der Elektrik in einer Wohnung defekt, wird in aller Regel auf einen festen Fachbetrieb zurückgegriffen. Wer in dieser Hinsicht strategischer Partner von mehreren Verwaltungen ist, kann auf eine konstante Auftragslage hoffen. Auch für anstehende Modernisierungen ergeben sich Folgeaufträge.
Wie soll die Selbstständigkeit als Elektriker aussehen?
Als grundlegende strategische ‚Entscheidung‘ muss der Geschäftsumfang im Businessumfang geklärt und entsprechend finanziell durchgerechnet werden. Angesichts der enormen Konkurrenz dürfte es schwer werden, sich als Einzelkämpfer im Elektrohandwerk selbstständig zu machen. In der Regel wird für die Umsetzung dieser Geschäftsidee ein kleiner Elektrofachbetrieb zu gründen sein. Allein schon, um für größere Aufträge im Geschäftskundenbereich auf eine gewisse Manpower und technische Ressourcen zurückgreifen zu können. Wer Fachpersonal anstellt, kann zudem ein breiteres Leistungsspektrum anbieten, da sich die unterschiedlichen Qualifikationshorizonte ergänzen können. Gleiches gilt für die strategische Option, sich mit mehreren Elektrikern zu einer größeren Firma zusammenzuschließen. Risiken werden für den Einzelnen gesenkt und gleichzeitig können größere finanzielle Handlungsspielräume genutzt werden. Für Transparenz und Berechenbarkeit muss in diesem Szenario ein detailliert ausgearbeiteter Gesellschaftsvertrag sorgen.
Das Geschäft solide aufbauen
Wer sein Geschäft auf eine solide Basis stellen möchte, muss bereits in der Planungsphase sorgfältig arbeiten. Dabei hat es ein Elektriker, der sich selbständig machen möchte, nicht einfach: Die Konkurrenz ist groß und so ist der Aufbau des eigenen Unternehmens nicht überall einfach. Auch die Familie stellt oft weitere Ansprüche. Bleiben diese zu lange unerfüllt, läuft der Existenzgründer Gefahr, dass er irgendwann alleine steht. Wer es schafft, die Anforderungen für die Existenzgründung mit den Forderungen der Familie zu vereinen, kann sich besser behaupten und schafft für seine Existenz eine Sicherheit.
Neue Kunden gewinnen - langfristig
Handwerker werden in Deutschland vor allen Dingen nach den Empfehlungen von Bekannten oder nach guten Bewertungen im Internet ausgewählt, sagt eine Studie. Werbung, die in Zeitungen oder auf Webseiten veröffentlicht wird, bringt dagegen recht wenige Kunden. Grundsätzlich gilt: Ein Kunde, der von sich aus und aus eigener Überzeugung kommt, ist der Beste. Dazu kommt: Wer von anderen Menschen empfohlen wird, hat dafür keine eigenen Kosten.
Besonders zu Beginn der Selbstständigkeit erweist es sich als gute Möglichkeit, Aufträge über das Internet einzusehen und anzunehmen. Eine seriöse Plattform hierfür ist das Portal myhammer.de. Hier können Sie Ihr Unternehmen mit einer elektronischen Visitenkarte präsentieren und an potentielle Auftraggeber (Neukunden) gelangen.
Mit dem Leistungsspektrum zukunftsorientierte Innovationen abdecken
Es wurde bereits angesprochen, dass im Falle einer angespannten Konkurrenzsituation eine fachliche Spezialisierung sehr sinnvoll ist. In wirtschaftlicher Hinsicht sollte diese Spezialisierung zudem innovativ und zukunftsorientiert sein, um von Beginn an die Basis für einen nachhaltigen Wachstumskurs zu legen. Ganz in diesem Sinne sollte abgesehen von diversen Elektroinstallationen und Wartungs-/Reparaturarbeiten der strategische Fokus auf erneuerbare Energien gelegt werden. Mit Photovoltaikanlagen und moderner Speichertechnik können selbstständige Elektriker jetzt und in naher Zukunft viele neue Kunden gewinnen, da die wirtschaftlichen Vorteile einer solchen Investition sich eigentlich immer auszahlen. Dies setzt natürlich voraus, dass entsprechendes Fachwissen für eine vielversprechende Spezialisierung vorhanden ist. Angesichts der im Folgenden skizzierten formalen Hürden muss die Existenzgründung als Elektriker langfristig geplant werden. Es bleibt also genug Zeit, um sich selbst fit für Zukunftsthemen zu machen. Ständige Fortbildungen werden ohnehin ein wichtiger Bestandteil der beruflichen Selbstständigkeit sein, um Kunden immer die besten Lösungen im Bereich von Elektroninstallationen bieten zu können.
Voraussetzungen, um sich selbstständig als Elektriker zu machen
Wer sich als Elektriker selbstständig machen möchte, wird ein Handwerk (Elektrohandwerk) ausüben. Insofern ist ein Blick in die maßgebliche Handwerksordnung geboten. Aus Anlage A der Handwerksordnung geht hervor, dass es sich um ein zulassungspflichtiges Handwerk handelt. Das heißt, dass für die selbstständige Berufsausübung als Elektriker ein Meistertitel vorzuweisen ist. Der Gesetzgeber möchte so Qualitätsstandards wahren, da Arbeiten an der Elektrik immer sicherheitsrelevanter Natur sind. Die Meisterpflicht hat wiederum den Vorteil, selbst im Betrieb ausbilden zu können. Angesichts des Fachkräftemangels in den naturwissenschaftlichen Fächern dürfte dies als klarer Vorteil gewertet werden. Wer einen Elektrofachbetrieb gründen möchte, muss vor der Aufnahme der Geschäftstätigkeit ein Gewerbe anmelden. Maßgeblich für dieses Elektrohandwerk ist Paragraf 106 der Gewerbeordnung (=> https://www.gewerbeanmeldung.de/gewerbe-anmelden/elektriker). Dort wird detailliert geregelt, für welche Fachleistungen im Bereich der Elektroinstallation eine Erlaubnis erwirkt werden muss. Vor allem Starkstromanlagen, Brandmeldeanlagen und Blitzschutzanlagen rücken hier in den Fokus.
Selbstständig machen als Elektriker ohne Meistertitel?
Grundsätzlich ist es in Folge von Gesetzesinitiativen möglich geworden, sich auch ohne Meistertitel als Elektriker selbstständig zu machen. In diesem Szenario müssen Gesellen eine 6-jährige Berufserfahrung nachweisen können, wovon 4 Jahre in leitender Position verbracht werden müssen. Alternativ ist es möglich, einen Elektrikermeister in leitender Position einzustellen, wodurch jedoch die eigene Position im Betrieb geschwächt wird. Wer allein Herr der Lage sein will, sollte direkt nach der Berufsausbildung den Meistertitel anstreben. Die Meisterausbildung bringt den Vorteil mit sich, dass viele Themen für die Betriebsführung vermittelt werden. Die gesamte Geschäftsidee kann somit auf eine fundierte Basis gestellt werden.
Kostenplanung - was wird benötigt
Zwar braucht ein selbständiger Elektromeister neben seinem Werkzeug, seiner Arbeitskleidung und einem Firmenwagen zunächst nicht viel, doch bereits der Meistertitel ist eine hohe Investition in die eigene Selbstständigkeit, die bereits bis zu 15.000 Euro kosten kann. Mit dem Meisterbrief verbinden vor allen Dingen die Kunden in Deutschland hohe Erwartungen an die Qualität der handwerklichen Leistungen. Da lohnt sich die Investition in die eigene Ausbildung wirklich, bevor es ans Geld verdienen geht. Viel Unterstützung kann die örtliche Handwerkskammer bieten: Diese Hilfe sollte sich kein junger Unternehmer entgehen lassen. Wer zunächst alleine seine Aufträge erledigt, hat weniger Kosten, kann relativ günstig arbeiten und den Kunden niedrigere Preise bieten. Werden die Aufträge mehr und können nicht mehr alleine bewältigt werden, wird es oft komplizierter: Wer Mitarbeiter beschäftigt, arbeitet selten vor Ort mit, sondern kümmert sich im Büro um die Organisation und Akquise.
Verdienst als selbstständiger Elektriker?
Wer sich gegen eine Festanstellung und bewusst für die Selbstständigkeit als Elektriker entscheidet, wird sicher auch finanzielle Aspekte im Hinterkopf haben. Wie viel verdient man als selbstständiger Elektriker? Aktuelle Zahlen von gehalt.de geben für Selbstständige in diesem Bereich eine monatliche Gehaltsspanne zwischen 3.000 und 4.200 Euro an. Bei den Verdienstmöglichkeiten spielen neben regionalen Kostenfaktoren vor allem die Auslastung und die wirtschaftliche Betriebsführung Schlüsselrollen. Wer Stundenpreise oder Festpreise für bestimmte Projekte/Arbeiten kalkuliert, sollte dies wohlbedacht tun. Ein Stundenlohn von 80 Euro als Beispiel mag sehr hoch klingen, doch damit müssen alle Kosten gedeckt werden. Übrig bleibt eine Spanne, von der der eigene Lohn ausgezahlt wird. Natürlich sollte dann auch noch ein Gewinn bleiben, um finanzielle Mittel reinvestieren zu können bzw. Rücklagen und Eigenkapital als finanzielle erhöhen zu können. Es liegt in der Natur der Sache, dass der Lohn für selbstständige Elektriker in der Frühphase der Existenzgründung eher gering ausfallen wird. Es gilt mit Blick auf gute Verdienstmöglichkeiten als selbstständiger Elektriker, sich auf dem Markt zu etablieren, einen Kundenstamm aufzubauen und so langfristig für ein volles Auftragsbuch zu sorgen.
Was es sonst noch zu beachten gilt
Oft reißt die Arbeit gerade in der Phase der Existenzgründung nicht ab. Da wird auch einmal durchgearbeitet, und die Nacht zum Tag gemacht. Trotzdem sollte jeder daran denken, dass er auch Pausen und Erholung braucht. Auch sollte noch ein wenig Zeit für die Familie bleiben. Ein professionelles Coaching, das von der Handwerkskammer gesponsert wird, hilft immens dabei, die Herausforderungen der Gründungszeit gut zu meistern.
Kurzzusammenfassung für die Geschäftsidee ‚selbstständig machen als Elektriker‘
In den letzten Jahren ist die Anzahl der Elektrofachbetriebe leicht rückläufig, der Markt ist insgesamt von viel Konkurrenz geprägt
Für eine kluge strategische Positionierung der eigenen Geschäftsidee muss im Businessplan eine fundierte Wettbewerbs- und Konkurrenzanalyse erfolgen
Ferner sind im Businessplan zahlreiche strategische Entscheidungen auszuarbeiten, die den Umfang und die Profitabilität dieser Geschäftsidee deutlich machen
Das fachliche Leistungsspektrum sollten neben einem gewissen Spezialisierungsgrad auch auf innovative Zukunftstechnologien ausgerichtet werden, um mit den Möglichkeiten der Zeit zu wachsen (Stichworte erneuerbare Energie und Speichertechnologie)
Zulassungspflichtiges Handwerksgewerbe (siehe Anlage A der Handwerksordnung): Wer sich selbstständig als Elektriker machen will, muss ein Gewerbe anmelden und einen Meistertitel nachweisen können. Alternativ kann eine mehrjährige Berufserfahrung anerkannt oder aber ein Meister in leitender Position angestellt werden
Selbstständige stehen gerade in der Anfangsphase sprichwörtlich häufig unter Strom: Daher gilt es, ein hohes Arbeitspensum mit einer individuellen Work-Life-Balance mit Blick auf das eigene Wohlbefinden auszugleichen.
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