Welche Sicherheitsvorkehrungen müssen selbstständige Handwerker treffen?

Handwerker mit Bauplan

Im Handwerk treten regelmäßig verschiedene Sicherheitsrisiken auf. Immerhin wird teilweise in großen Höhen oder mit gefährlichen Maschinen gearbeitet. Sowohl Solo-Selbstständige als auch Handwerksbetriebe müssen entsprechend Sicherheitsvorkehrungen treffen, um sich und die Belegschaft zu schützen. Unter anderem kommt es darauf an, eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen und zuverlässige Sicherheitskleidung einzusetzen. Hierzu gehören beispielsweise Sicherheitsschuhe, Helme, Schutzbrillen und Atemschutzmasken. Außerdem ist es wichtig, Maßnahmen zur Arbeitssicherheit zu ergreifen und notwendige Versicherungen abzuschließen.
 

Eine Gefährdungsbeurteilung nutzen

Im Handwerk gibt es eine Vielzahl von Aufgaben, die mit teils hohen Sicherheitsrisiken verbunden sind. Hierzu gehören Dacharbeiten ebenso wie Baumdienste oder Sägearbeiten. Es kann immer passieren, dass Handwerker irgendwo herunterfallen oder sich mit Maschinen leicht oder schwer verletzen. Sowohl im eigenen Interesse als auch zum Schutz der Belegschaft ist es wichtig, alle erdenklichen Maßnahmen zu ergreifen, um Arbeitsunfälle zu vermeiden und die Sicherheit bei den Handwerksaufgaben zu erhöhen.

Eine Gefährdungsbeurteilung leistet hierbei gute Dienste. Diese schätzt die unterschiedlichen Handwerksaufgaben hinsichtlich ihres Gefahrenpotenzials ein. Ausgehend von dieser Bewertung müssen dann unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden, um Gefahren zu vermeiden und für ein Höchstmaß an Sicherheit zu sorgen. Alle selbstständigen Handwerker sollten eine solche Gefährdungsbeurteilung durchführen, um sich und ihre Angestellten bestmöglich schützen zu können.
 

Der Einsatz von Sicherheitsschuhen

Sicherheitsschuhe gehören zu den wichtigen Kleidungsstücken, die für Sicherheit am Arbeitsplatz sorgen. Wer mit normalen Schuhen auf einen Nagel oder eine Schraube tritt, zieht sich teilweise heftige Verletzungen zu. Mit Sicherheitsschuhen lassen sich die Risiken deutlich minimieren. Ebenso sind Handwerker durch solche Schuhe vor herabfallenden Gegenständen geschützt.

Wichtig ist, dass die Sicherheitsschuhe gut sitzen und einen hohen Tragekomfort bieten. Nur wenn sich die Handwerker bei ihren Tätigkeiten am Boden oder in großer Höhe sicher bewegen, kommt es nicht so leicht zu Unfällen und Verletzungen. Je nach Einsatzgebiet empfiehlt es sich, auf Modelle mit speziellen Eigenschaften zu setzen. So sind einige Sicherheitsschuhe antistatisch, während andere einen Flammschutz bieten. Manche Modelle sind küchengeeignet und andere metallfrei. Zudem gibt es Varianten mit Überkappe und Reflexstreifen.
 

Helme am Arbeitsplatz

Helme sind bei vielen Handwerksaufgaben und speziell auf dem Bau unverzichtbar. Sie schützen den Kopf vor Verletzungen, die durch unterschiedliche Einflüsse entstehen können. So kommt es bei verschiedenen Bauprojekten vor, dass gefährliche Gegenstände hinunterfallen oder das zum Beispiel Metallspritzer zur Gefahr werden. Durch den Einsatz von Helmen sind die Handwerker bestmöglich vor solchen Gefahren geschützt und es kommt nicht zu gefährlichen Kopfverletzungen.

Bei der Auswahl der Helme sind vielfältige Faktoren zu berücksichtigen. So kommt es darauf an, dass sie bequem und sicher sitzen und an die individuelle Kopfform angepasst sind. Nur dann sorgen sie für einen umfassenden Schutz. Durch eine stufenlose Weitenregulierung ist es möglich, die Helme individuell anzupassen. Außerdem gibt es Modelle mit geschlossener Helmschale, die vor allem bei Arbeiten im Elektrikbereich gute Dienste leisten. Andere Varianten sind mit Gehörschutzkapseln versehen. Diese bieten sich immer dann an, wenn mit lauten Maschinen gearbeitet wird. Zum Schutz der Augen bieten sich Helme an, die über ein Gittervisier verfügen.
 

Passgenaue Schutzbrillen auswählen

Bei Handwerksaufgaben besteht ein wichtiges Ziel darin, die Augen vor Verletzungen zu schützen. Das gilt insbesondere bei der Verwendung von Maschinen, bei denen Materialteile oder Funken fliegen können. Die einzelnen Brillen müssen auf das jeweilige Einsatzgebiet zugeschnitten sein und zu den individuellen Anforderungen der Träger passen. Das bedeutet beispielsweise, dass sie einen hohen Tragekomfort bieten und auf die jeweiligen Dioptrien angepasst sein müssen.

Im Namen der Sicherheit ist es wichtig, auf Schutzbrillen mit Qualität zu setzen. Die DIN-Normen 166-172 geben klare Richtlinien vor, worauf bei Schutzbrillen zu achten ist. So sollten diese optische und nicht optische Prüfverfahren erfolgreich gemeistert haben und über einen Ultraviolett-Schutzfilter beziehungsweise Infrarotschutzfilter verfügen. Auch der Sonnenschutz für den gewerblichen Gebrauch ist wichtig, damit die Arbeiten in großer Höhe sicher und reibungslos ablaufen. Diese unterschiedlichen Kriterien sollten im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung mitgedacht und bei der Auswahl berücksichtigt werden.
 

Atemschutzmasken bei Aufgaben mit Staub oder gesundheitsschädlichen Materialien

Bei einer Vielzahl von Handwerkstätigkeiten passiert es, dass sich Schwebeteile in der Luft befinden oder gesundheitsschädliche Stoffe und Materialien zum Einsatz kommen. In einem solchen Fall ist es unverzichtbar, auf einen Mund- und Atemschutz für Handwerker zu setzen. Diese kommen beispielsweise beim Schleifen und Schneiden zum Einsatz, leisten aber auch beim Schweißen gute Dienste. Beim Lackieren, Streichen und Spritzen kommen immer wieder schädliche Stoffe zum Einsatz. Auch hier sollte eine Schutzmaske gewählt werden, die einen sicheren Halt bietet und vor Gefährdungen schützt.

Es gibt mittlerweile eine beachtliche Zahl an unterschiedlichen Masken, die sich für jeweils andere Aufgaben im Handwerk anbieten. Hierzu zählen neben Atemschutzmasken und Atemschutzgeräten auch Atemschutzfilter und Halbmasken. Zudem können sich Handwerker für Atemschutzhauben, Isolieratemschütze und Fluchthauben entscheiden. Nicht zuletzt sind Drucklufthauben und Vollmasken auf vielen Baustellen im Einsatz.
 

Maßnahmen zur Arbeitssicherheit ergreifen und dokumentieren

Es genügt nicht, bei der Arbeit Schutzkleidung zu tragen, um allen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Stattdessen ist es erforderlich, konkrete Maßnahmen zur Arbeitssicherheit zu ergreifen, um sich und die Belegschaft zu schützen. Angestellte Handwerker müssen die Sicherheitsrichtlinien zu den Geräten, mit denen sie arbeiten, in schriftlicher Form erhalten. Am besten ist es, sich die Übergabe per Unterschrift bestätigen zu lassen. Zudem ist eine Dokumentation aller getroffenen Sicherheitsvorkehrungen Pflicht.

Die besten Utensilien und Hilfsmittel bringen nichts, wenn sie nicht sachgerecht eingesetzt werden. Deswegen ist es erforderlich, die Handwerker über die Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und den richtigen Umgang mit Maschinen zu unterweisen. Auch hier ist es wichtig, der Dokumentationspflicht nachzukommen. Im Arbeitsalltag ist entscheidend, dass die Handwerker alle getroffenen Maßnahmen schriftlich festhalten und ihre Arbeitsweise dokumentieren. Es gibt eine Vielzahl an Formularen, die dabei helfen, dieser Dokumentationspflicht nachzukommen.
 

Notwendige Versicherungen abschließen

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es passieren, dass es im Arbeitsalltag zu Unfällen kommt. Um sich hiervor zu schützen, sollten Handwerker passende Versicherungen abschließen diese schützen sie bei einem Unfall vor hohen Schadensersatzansprüchen oder sorgen dafür, dass bei einer Arbeitsunfähigkeit nicht der wirtschaftliche Ruin droht.

Es gibt eine Vielzahl an Versicherungen, die für Handwerker gute Dienste leisten. Hierzu gehören beispielsweise eine Betriebshaftpflicht und eine Inhaltsversicherung. Eine Gewerberechtsschutzversicherung ist immer dann nützlich, wenn es zu Rechtsstreitigkeiten mit Kunden, Partnern oder Mitarbeitern kommt. Zudem sind eine Unfallversicherung oder sogar eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung hilfreich. Ergänzende Versicherungen, die nur in bestimmten Situationen gebraucht werden, sind die Maschinenversicherung, die Transportversicherung und die Autoinhaltsversicherung.

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