Krankenversicherung: Diese 3 Optionen haben Freiberufler

Freiberufler telefoniert im Cafe

Wie ist man als Freiberufler krankenversichert? Freiberufler sind nur eine Gruppe der Selbstständigen. Mit Blick auf die Krankenversicherung gelten für sie andere Regeln als für Selbstständige. Der größte Teil der Freiberufler sind sogenannte freie Kulturberufe. Doch das sind bei Weitem nicht alle, die zur Kategorie der Freiberufler gehören. Auch Ärzte, Heilberufe, Anwälte, Unternehmensberater, Architekten, Zahnärzte und Steuerberater gehören zu den freien Berufen.
 

Worauf als Freiberufler bei der Krankenversicherung achten?

Dieser Beitrag erklärt, worauf ein Freiberufler in punkto Krankenversicherung in jedem Fall achten muss. Es werden nicht nur 3 gängige Optionen für die Krankenversicherung für Freiberufler vorgestellt. Am Ende besteht mit wenigen Angaben die Chance, sich ein Angebot für die privaten Krankenversicherung einzuholen. Denn diese steht Freiberuflern unabhängig von der Verdiensthöhe aufgrund ihres Status offen!


Exkurs: Versorgungswerk für bestimmte Berufsgruppen

Neben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), der Künstlersozialkasse (KSK) und der privaten Krankenversicherung (PKV) haben Freiberufler in einigen Berufsgruppen auch die Möglichkeit, sich über ein berufsständisches Versorgungswerk abzusichern. Diese Option ist speziell für bestimmte freie Berufe wie Ärzte, Apotheker, Architekten, Rechtsanwälte, Steuerberater oder Ingenieure verfügbar.

Ein Versorgungswerk bietet in der Regel eine berufsbezogene Alters-, Berufsunfähigkeits- und Hinterbliebenenversorgung an und fungiert ähnlich wie die gesetzliche Rentenversicherung, jedoch oft mit spezifischen Vorteilen, die auf die Bedürfnisse der jeweiligen Berufsgruppe zugeschnitten sind. Die Krankenversicherung selbst wird durch ein Versorgungswerk jedoch normalerweise nicht abgedeckt, hierfür müssen die Mitglieder eines Versorgungswerks entweder die GKV, die KSK oder eine PKV wählen.

Versorgungswerk für Freiberufler
 

Übersicht: Wie können sich Freiberufler krankenversichern lassen?

Freiberufler können zwischen folgenden Formen der Krankenversicherung wählen:

  1. Gesetzlicher Krankenversicherung (GKV).
  2. Künstlersozialkasse (KSK).
  3. Private Krankenversicherung (PKV).


Wovon hängen die Beiträge in der Krankenversicherung für Freiberufler ab?

Die Beiträge hängen sowohl in der GKV als auch in der KSK vom Einkommen ab. Sie werden prozentual erhoben. In der PKV entscheiden u.a. die Tarifmerkmale "Eintrittsalter", "Vorerkrankung" und "Versicherungsumfang" über die Beitragshöhe. Der Nachweis des Verdienstes ist für Selbstständige und Freiberufler nicht notwendig.
 

Freiberuflern stehen drei Optionen offen

Welche Krankenversicherung nach Existenzgründung? Grundsätzlich haben Freiberufler die Pflicht, eine Krankenversicherung abzuschließen. Welche Form das sein soll, entscheidet jedoch jeder selbst. Im Gegensatz zum Angestellten genießen Freiberufler nämlich Wahlfreiheit. Freiberufler können immer zwischen der gesetzliche Krankenversicherung und der privaten Krankenversicherung wählen.

Künstler, Publizisten und andere Berufe haben zudem die Chance, eine deutliche Vergünstigung zu erhalten. Wer bei der Künstlersozialkasse gemeldet ist, bezahlt nur die Hälfte der Versicherungsbeiträge. Dafür gibt es einige Voraussetzungen für eine Versicherung bei der Künstlersozialkasse.
 

Variante 1: Freiwillig gesetzlich versichert als Freiberufler

Wer sich freiwillig gesetzlich versichert, der wird vor allem auf die Versicherungsbeiträge achten, die die Versicherung erhebt. Die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen sind annähernd gleich und unterscheiden sich lediglich in Nuancen. Die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze, die eher aus dem Angestelltenverhältnis bekannt ist, spielt nun auch für Selbstständige und Freiberufler eine Rolle, die sich freiwillig in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung versichern.

Beteiligt sich bei Angestellten jedoch noch der Arbeitgeber zur Hälfte an den Beiträgen, müssen Freiberufler und Selbstständige den vollen Beitrag entrichten. Die Beitragsbemessungsgrenze liegt im Jahr 2024 bei 64.350 Euro jährlich. Der Versicherungsbeitrag bemisst sich nach dem Einkommen. Den Beitragssatz gibt es in zwei unterschiedlichen Varianten:

Für Freiberufler in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gilt im Jahr 2024 folgende Regelung bezüglich des Krankengeldes:

  • Wer den regulären Beitragssatz von 14,6 Prozent auf sein versicherungspflichtiges Einkommen entrichtet, hat Anspruch auf Krankengeld ab der siebten Krankheitswoche.
  • Wer auf den Anspruch auf Krankengeld verzichtet, kann einen ermäßigten Beitragssatz wählen, der bei 14 Prozent liegt.


Diese Regelung ermöglicht es Freiberuflern, ihre Beiträge zur Krankenversicherung an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Der Verzicht auf Krankengeld kann zu einer geringfügigen Reduktion des Krankenversicherungsbeitrags führen.


Variante 2: Privat versichert als Freiberufler

Kann ich mich als Freiberufler privat krankenversichern lassen? Ja, Freiberufler haben einen Anspruch darauf, im Basistarif aufgenommen zu werden. Dafür ist auch kein expliziter Gesundheitscheck im Vorfeld nötig. Der Basistarif ist der gesetzlichen Versicherung inhaltlich und preislich ähnlich. Selbst der Höchstsatz ist identisch.
 

Wie privat krankenversichern lassen als Freiberufler?

Die private Krankenversicherung gibt es als Vollversicherung – und damit als Alternative zur freiwillig gesetzlichen Versicherung – oder als Ergänzung, die beispielsweise die Absicherung bei längerer Krankheit ermöglicht.
 

Welche Vorteile hat die private Krankenversicherung für Freiberufler?

Der Vorteil für die Versicherungsnehmer einer privaten Krankenversicherung liegt in der lebenslangen Garantie der vereinbarten Leistungen. Des Weiteren hängt der Beitrag nicht von der Einkommenshöhe ab. In der gesetzlichen Krankenversicherung müssen Versicherte das hinnehmen, was die Versicherung an Änderungen erlässt.

Auch das individuelle Bausteinprinzip, das Freiberuflern ermöglicht, die Versicherung direkt auch die eigenen Bedürfnisse anzupassen, ist bei der privaten Versicherung äußerst positiv. Wer mit dem Gedanken spielt, eine private Krankenversicherung abzuschließen, sollte den Passus der Selbstbeteiligung genau prüfen. Möglich ist hier eine feste Zuzahlung oder eine prozentuale. Auch können Freiberufler auf eine Rückerstattung hoffen, wenn Leistungen nicht beansprucht haben.

Quelle: wissen-PKV.de: Freiberufler und die Private Krankenversicherung


Variante 3: Künstler können bei der Künstlersozialkasse Geld sparen

Wer zur Gruppe der Künstler und Publizisten gehört, der kann sich über die Künstlersozialkasse versichern. Welche Krankenversicherung dann im Krankheitsfall die Leistung erbringen muss, entscheidet nach wie vor der Freiberufler selbst. Nur die Kostenstruktur ist hier unterschiedlich. Die Künstlersozialkasse agiert wie ein Arbeitgeber und bezahlt die Hälfte der Versicherungsbeiträge für die Renten-, die Pflege- und die Krankenversicherung.

Infos zur KSK
 

Drei entscheidende Faktoren, die die Krankenversicherung bedingen:

Welche Krankenversicherung sollte ich als Freiberufler abschließen? Diese 3 wichtigen Faktoren sollten für langfristige Planungssicherheit nicht unberücksichtigt bleiben:

  1. Der gesundheitliche Zustand des Freiberuflers kann ausschlaggebend dafür sein, ob eine private Versicherung überhaupt sinnvoll und möglich ist. Alles, was den Basisvertrag übersteigt, wird nämlich via Gesundheitscheck geprüft.

  2. Vor allem Familien sollten etwas genauer hinschauen, denn: In der gesetzlichen Krankenversicherung sind Kinder kostenfrei mitversichert. In der privaten Krankenversicherung gibt es hingegen die Möglichkeit, den Nachwuchs gesondert mitzuversichern. Weil jedoch auch viele gesetzlich Versicherte für Ihre Kinder eine private Zusatzversicherung abgeschlossen haben, stellt die Vollversicherung für Kinder sogar eine oftmals verhältnismäßig kostengünstigere Absicherung dar. Schließlich hat man selbst das Interesse, die Kinder im Krankheitsfall optimal abzusichern.

  3. Entscheidend ist auch das Alter des Versicherungsnehmers. Wer relativ früh eine private Krankenversicherung abschließt, baut über die Jahre hinweg sogenannten Altersrückstände auf. Wer hier etwas anspart, kann sich auch in späteren Jahren über gleichbleibende Beiträge freuen.


Was kostet die PKV für Freiberufler? Hier prüfen!

Sie haben sich selbstständig gemacht und möchten die beste Krankenversicherung für sich finden? Hier können Sie mit wenigen Angaben ein Vorteilsangebot der privaten Krankenversicherung prüfen. Die Kosten für die gesetzliche Krankenkasse können Sie mit Ihrem Durchschnittsverdienst, dem allgemeinen Beitragssatz und dem individuellen Zusatzbeitrag berechnen. Liegen Sie oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze, ist mit einem Höchstsatz von deutlich mehr als 800 Euro pro Monat für die gesetzliche Krankenversicherung zu rechnen.