Selbstständig machen als Cloud Architect

Über den virtuellen ‚Wolken‘ muss die Freiheit für Existenzgründer scheinbar grenzenlos sein! In Anlehnung an den musikalischen Klassiker soll hier eine Geschäftsidee praxisorientiert skizziert werden, die beschreibend für das rasante Tempo der Digitalisierung ist: selbstständig machen als Cloud Architect.

Es geht soll in diesem Beitrag um eine Architektur der etwas anderen, virtuellen Art gehen. Damit angehende Selbstständige nicht schnell aus allen Wolken fallen und auf dem harten Boden der Tatsachen landen, sollen in diesem Beitrag die wichtigsten Themen und Rahmenbedingungen für die Existenzgründung als Cloud Architect skizziert werden.
 

Was macht ein Cloud Architect?

Der Cloud Architect entwickelt und pflegt/entwickelt die Serverlandschaft und auch Softwarelösungen von Unternehmen, wobei er mit Administratoren und Softwareentwicklern zusammenarbeitet. Sofern er sich dabei vor allem auf technische Aspekte fokussiert, wird er auch als Cloud Engineer bezeichnet. Ein selbstständiger Cloud Architect berät Kunden auch mit Blick auf leistungsstarke Lösungen (z. B. Software as a service) für optimale Unternehmensprozesse. Abgesehen von einer zuverlässigen Funktionalität cloudbasierter Lösungen muss die Datensicherheit absolute Priorität haben. Unternehmen müssen die Anforderungen der strengen Datenschutzgrundverordnung umsetzen (DSGVO) und gleichzeitig größten Wert auf ihr Image legen. Kommt es zu Datenlecks und Pannen in diesem vertraulichen Bereich, wird das Image einen unmittelbaren und meistens bleibenden Schaden nehmen. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung in vielen Unternehmen nimmt der Cloud-Architekt eine wichtige Position ein. Als Freelancer kann er das von außen mit der gebotenen Neutralität tun, sodass interne Interessenskonflikte erst gar nicht aufkommen.
 

Das Wichtigste auf einen Blick zur Geschäftsidee ‚selbstständig machen als Cloud Architect‘:

  • Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie steigt die Nachfrage an Cloud-Experten: Strukturell betrachtet bestehen sehr gute Möglichkeiten, sich als Cloud Architect selbstständig zu machen.

  • Zu den Hauptaufgaben von Cloud-Architekten in Unternehmen zählen die Ausgangs- und Anforderungsanalyse, Konzeption und Design von Cloudlösungen, Migration und die kontinuierliche Weiterentwicklung. Hierhin ist die Chance für Folgeaufträge zu sehen.

  • Wer sich selbstständig als Cloud Architect machen möchte, sollte über die notwendigen fachlichen Qualifikationen, relevante Berufserfahrungen und idealerweise ein reichweitenstarkes Netzwerk verfügen.

  • Durch die hohe Nachfrage haben Cloud-Architekten als Freelancer überdurchschnittlich gute Verdienstmöglichkeiten.


Voraussetzungen, um sich selbstständig als Cloud Architect zu machen?

Auch wenn diese Geschäftsidee grundsätzlich Quereinsteigern oder Autodidakten offensteht, ist ein Informatikstudium für die meisten Gründer die formale Basis für den Schritt in die Selbstständigkeit als Cloud Architect. Als wichtige Voraussetzung sind Erfahrungen in der Umsetzung von Plattformen für das Cloud-Computing zu sehen. Zum Expertenwissen sollten fachspezifische Technologien wie diverse Datenbankmodelle, Server und die Datensicherheit (Verschlüsselungstechnologien) zählen. Ein fundierte Expertise im Bereich der Programmierung/Programmiersprachen sollte ebenfalls als Basis vorhanden sein. Beispielhaft seien die Programmiersprachen Java, Python, Rails oder Ruby genannt. Wegen der erforderlichen Kooperation mit anderen Entwicklern und Entscheidungsträgern im Unternehmen sollten Cloud-Architekten eine ausprägte kommunikative Stärke mitbringen, zumal sie auch teils beratend und konzeptionell tätig sein werden. Es gilt, die eigenen Konzepte im wahrsten Wortsinn gut zu verkaufen.
 

Formale Voraussetzungen für selbstständige Cloud Architects?

Wer selbstständig als Freelancer mit unterschiedlichen Unternehmen auf Projektbasis arbeiten möchte, wird vor Aufnahme der selbstständigen Tätigkeit ein Gewerbe anmelden müssen. Das gilt vor allem für den Fall der Unternehmensgründung. Generell ist von einer gewerblichen Tätigkeit auszugehen, wobei die persönlichen Voraussetzungen auch mit Blick auf das Leistungsspektrum im Einzelfall konkret zu prüfen sind. Ohnehin muss das Leistungsspektrum selbstständiger Cloud-Architekten im Formular zur Gewerbeanmeldung exakt und vollständig angegeben werden. Hieraus können sich Hinweise für etwaige Erlaubnispflichten oder notwendige Nachweise bei der Gewerbeanmeldung ergeben. Wer sich selbstständig als Cloud Architect machen möchte, muss generell mit relativ geringen formalen Hürden rechnen.
 

Ausgangsanalyse: Warum selbstständig machen als Cloud Architect?

Die Corona-Krise hat viele deutschen Unternehmen dazu veranlasst, die Prozessdigitalisierung schneller als je zuvor voranzutreiben. Ohnehin Bestand in Sachen Digitalisierung vor Corona bereits ein enormer Nachholbedarf. In Folge der Pandemie setzen nun fast 50 % mehr Unternehmen auf cloudbasierte Lösungen, um etwa den Kundenservice trotz notwendiger räumlicher Distanz zu verbessern. Daher ist die Nachfrage an Experten für Cloud-Architektur deutlich gestiegen. Da viele kleine Unternehmen aus Kostengründen mit externen Freelancern zusammenarbeiten wollen und keine internen Ressourcen schaffen können, spricht auch strukturell einiges für die Existenzgründung als Cloud Architect.
 

Was suchen deutsche Unternehmen für ihre Cloud?

Aktuelle Befragungen zeigen, dass deutsche Unternehmen vor allem eines beim Thema Cloud suchen: Kontrolle und Sicherheit. Auf Public-Cloud-Modelle setzt nur eine kleine Minderheit der Unternehmen. Die meisten wollen explizit eine eigene, unternehmensinterne Lösung umsetzen. Diese Bestreben ist als große Chance für selbstständige Cloud-Architekten zu sehen. Die Präferenz für private Clouds bietet Cloud Architects als Freelancer vielfältige Vermarktungsspielräume, auf die wir mit einem Blick auf das mögliche Leistungsspektrum später noch eingehen werden. Viele Unternehmen entscheiden sich bewusst gehen eine öffentliche Cloud, da sie einen Kontrollverlust, den Verlust digitaler Souveränität sowie Probleme mit der eigenen Compliance befürchten. Auch an diesen Faktoren kann das Leistungsspektrum konkret ansetzen, um alle Leistungen mehrwertorientiert zu formulieren.
 

Welche Herausforderung sehen Unternehmen bei Cloud-Lösungen?

Auch wenn immer mehr Unternehmen hierzulande die Angst vor Cloud-Computing verlieren, sehen sich vor allem kleinere Unternehmen mit Herausforderungen konfrontiert. Gründer sollten sich im Businessplan sehr genau überlegen, auf welche Branchen und Unternehmen(sgröße) sie sich ausrichten wollen, wobei die Standortanalyse samt Konkurrenzbetrachtung eine wichtige Rolle spielt. Welche Unternehmen sind in einem Aktionsradius von X Kilometern erreichbar und wie sind sie mit Blick auf dieses Zukunftsthema jetzt schon aufgestellt? 44 % aller Unternehmen äußern Sicherheitsbedenken, 30 % fürchten zu hohe Kosten sowie die Abhängigkeit von einem Anbieter. Beides kann ein Cloud Architect als Freelancer entkräften. Die Kooperation auf freier Basis ist für Unternehmen günstiger, als interne Ressourcen zu schaffen. Durch die Entwicklung eigener unternehmensinterner Cloudlösungen lässt sich der Unabhängigkeits- und Sicherheitsaspekt beim Marketing fokussieren.
 

Wie wird man Cloud Architect?

Einleitend wurde erwähnt, dass ein IT-Studium mit relevanten Berufserfahrungen meistens die Grundlage für eine Existenzgründung darstellt. Angehende Freelancer können eine Qualifizierung als Cloud-Architekt bei der TÜV Rheinland Akademie anstreben und sich so innerhalb von max. 20 Tagen auf die anstehende Herausforderung vorbereiten. Ein Qualifikationsnachweis wird als Referenz sicherlich für viele potenzielle Kunden eine wichtige Rolle spielen. Diese Weiterbildung zum Cloud-Architekten richtet sich an IT-Fachkräfte und Führungskräfte.
 

Businessplan: Wie selbstständig machen als Cloud Architect?

Klar ist, dass Existenzgründer keinesfalls über oder in den Wolken schweben sollten. Notwendig ist eine klare, zielfokussierte Sicht auf alle relevanten Variablen. Diese sollten im Businessplan strukturiert ausgearbeitet werden. Der Businessplan muss somit für die notwendige Erdung sorgen, damit die eigenen Pläne nicht irgendwo in einer virtuellen Welt schweben.

Generell muss Klarheit darüber herrschen, welche Formen und welchen Umfang die selbstständige Tätigkeit als Cloud Architect annehmen soll. Neben der projektbasierten Kooperation mit Unternehmen als Freelancer ist auch eine Unternehmensgründung denkbar. Ein Beratungs- bzw. Softwareunternehmen könnte Kunden unterschiedlichste Dienstleistungen im Bereich Cloud-Computing anbieten. In diesem Szenario ist zu prüfen, inwiefern sich mehrere gründungswillige IT-Experten zusammenschließen können, um ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen. Das hätte den Vorteil, dass sich Kosten und Risiken im Falle eines ausgearbeiteten Gesellschaftsvertrages auf mehreren Schultern verteilen lassen. Zudem könnte das Gründerteam viele gefragte Cloud-Kompetenzen vereinen, wodurch Kunden ein ganzheitliches Leistungsspektrum nutzen könnten. Mit nennenswerten Investitionskosten ist nur zu rechnen, falls das Unternehmen ein eigenes Server-Zentrum hochziehen möchte.
 

Leistungsspektrum: Wofür nutzen Unternehmen die Cloud?

Oben wurde bereits erwähnt, was Unternehmen beim Cloud-Computing wichtig ist. Darauf sollten Gründer im Businessplan explizit eingehen. Generell hängt das Leistungsspektrum vom eigenen Qualifikationshintergrund des Gründers oder auch des Teams ab. Abgesehen von der technischen Seite (Datensicherheit, Zuverlässigkeit und Prozessoptimierung) sollte auch der Service mit Blick auf ein zugkräftiges Alleinstellungsmerkmal eine wichtige Rolle spielen. Es muss darum gehen, jeden Kunden individuell zu beraten und mit einer Ausgangsanalyse zu starten.
 

Übersicht: Wofür nutzen deutsche Unternehmen die Cloud?

- Speicherung von Daten (61 %)

- E-Mail (48 %)

- Office-Anwendungen (34 %)

- Unternehmensdatenbanken (33 %)

- Spezielle Softwareanwendungen als Kundenservice (28 %)

Beim Cloud-Design sollten die Kundenwünsche oberste Priorität haben. Zu prüfen ist, wie die IT-Infrastruktur des Unternehmens jetzt schon aufgestellt ist und welche Investitionen notwendig sind. Durch die Entwicklung und professionelle Vorstellung von Use Cases können Kunden die Möglichkeiten durchspielen und sich für diverse Optionen entscheiden, die mit Blick auf die Unternehmensprozesse maßgeschneidert sind. Monitoring und Management-Strategien runden das ganzheitliche Leistungsspektrum ab. Mit Blick auf die Zukunft und eine möglichst hohe Auslastung sollte das Leistungsspektrum auch eine langfristige Kooperation bzw. Folgeaufträge ermöglichen. Das kann z. B. durch stetige Optimierung und Erweiterungen der Serverlandschaft geschehen. Auch Schulungen des Personals sind denkbar.
 

Marketing: Wie Kunden gewinnen als Cloud Architect?

Wie bei jeder Existenzgründung spielen Reichweite, Bekanntheit, Netzwerke und das eigene Image als Experte eine wichtige Rolle für nachhaltigen Erfolg. Wer sich aus einer Anstellung heraus selbstständig macht, wird in der Regel auf viele Kontakte zurückgreifen können. Eine eigene, suchmaschinenoptimierte Homepage sollte der selbstständigen Tätigkeit Relief verleihen und die Auftragsakquise zu großen Teilen automatisieren können. In der Startphase können sich Gründer auf speziellen Portalen für Freelancer nach Aufträgen umschauen. Durch die Registrierung mit einem aussagekräftigen Profil ist es möglich, dass suchende Unternehmen von alleine auf den Cloud Architect zukommen. Durch erste Projekterfolge und Empfehlungen wird der Kundenstamm stetig wachsen. Messeauftritte und (virtuelle) Informationsveranstaltungen können die eigene Reichweite und Bekanntheit ebenfalls deutlich erhöhen.
 

Wie viel verdient ein Cloud Architect?

Im Angestelltenbereich bewegt sich das Durchschnittsgehalt etwa bei 5.000 Euro im Monat. Je größer das Unternehmen und die Verantwortung sind, desto höher wird der Verdienst als Cloud-Architekt ausfallen. Diese Daten zeigen bereits, dass ein Cloud Architect einen hohen Marktwert hat.

Wer sich selbstständig macht und für eine hohe Auslastung sorgt, wird über diesen Rahmen hinaus verdienen können. Idealerweise zeigt der Finanzteil des Businessplans anhand realistischer Annahmen, mit welchem Verdienst als Freelancer im Bereich Cloud-Computing zu rechnen ist. Im Falle der Unternehmensgründung wird es für einen hohen Verdienst auf eine möglichst schlanke Kostenstruktur und eine gute Auftragslage ankommen. Bereits bei der Ausgangsanalyse sind regionale Faktoren zu berücksichtigen, die einen Einfluss auf die Verdienstmöglichkeiten als Cloud-Architekt haben. Mit der Größe der ansässigen Unternehmen steigt in aller Regel die Investitionsbereitschaft.
 

Zusammenfassung:

  • Warum selbstständig machen als Cloud Architect?

Weil es sich angesichts der voranschreitenden Digitalisierung um einen Zukunftsberuf handelt und IT-Fachkräfte in Deutschland ohnehin händeringend gesucht werden. Im Gegensatz zur Anstellung können selbstständige Cloud-Architekten sich völlig frei beruflich verwirklichen. Dafür müssen sie ein höheres unternehmerisches Risiko eingehen, werden auf der anderen Seite aber mit einem attraktiven Gehalt belohnt.
 

  • Wer kann sich als Cloud Architect selbstständig machen?

Alle IT-Fachkräfte, die das notwendige Wissen und relevante Berufserfahrungen mitbringen. Mit der TÜV Rheinland Akademie besteht die Möglichkeit, eine anerkannte Weiterbildung zum Cloud-Architekten abzuschließen.
 

  • Wie viel verdient ein Cloud Architect?

Durch die hohe Nachfrage für solche IT-Fachkräfte weisen Cloud-Architekten einen hohen Marktwert auf, der für überdurchschnittliche Verdienstmöglichkeiten sorgt. Je nach Standort und speziellen Fachqualifikationen können Cloud Architects höhere Preise gegenüber Kunden rechtfertigen, sofern sie mit überzeugenden Alleinstellungsmerkmalen auftrumpfen können.

 

Quellenangabe: 

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