Selbstständig machen mit einem Startup

Startup Gründerin vor Kollegen am Schreibtisch

Sie möchten sich mit einem Startup selbstständig machen? Dieser Titel liest sich auf den ersten Blick etwas irreführend. Denn der Begriff „Startup“ umschreibt selbst keinen Berufszweig, sondern ist Synonym für ein neu gegründetes Unternehmen mit hoher Innovationsstärke und erfolgsversprechenden Aussichten. Bekannte TV Formate haben in den letzten Jahren eindrucksvoll gezeigt wird, wie schnell sich ein großer Erfolg mit einem Startup einstellen kann. Doch freilich setzt Erfolg immer eine umfassende Planung voraus.

Dieser Beitrag bzw. das Portal selbststaendig.de möchte praxisorientierte Hilfestellungen leisten, damit aus dem Wunsch nach beruflicher Selbstverwirklichung ein nachhaltiges Erfolgsprojekt werden kann. Insofern soll die Option ‚selbstständig machen mit einem Startup‘ hier von vielen Seiten kompakt beleuchtet werden, um eine ganzheitliche Sicht zu ermöglichen. Verlinkungen zu relevanten Informationsquellen sorgen für eine Vertiefung vieler Themengebiete. Folgende Themen sollten angehende Existenzgründer dabei auf der Agenda haben:

  • Startup gründen: Zu diesen Themen liefert selbststaendig.de praxisorientierte Hilfestellungen
  • Definition Startup und Folgerungen
  • Herausforderungen für junge Unternehmen
  • Wie aus einer Startup Idee ein Geschäftsmodell wird
  • Startup Trends zur Orientierung
  • Finanzen planen: staatliche Fördermittel
  • Ressourcen für Wachstum schaffen
  • Startup gründen: formale Voraussetzungen
  • selbstständig machen: versichern & vorsorgen
     

Definitorische Annäherung: Was ist ein Startup?

Der aus dem Englischen stammende Begriff Startup ist in aller Munde: Doch was verbirgt sich eigentlich genau hinter diesem Konzept? Grundsätzlich versteht man darunter eine Firma, die erst kürzlich gegründet wurde. Ein solches Unternehmen befindet sich also in der ersten, sehr kritischen Phase des Lebenszyklus. Kennzeichnend für Startup Unternehmen ist ein hoher Innovationsgrad, der meist mit einem überdurchschnittlich großen Wachstumspotenzial gekoppelt ist. In diesem Zusammenhang ist sehr oft die Rede davon, dass entsprechende Startup Geschäftsmodelle skalieren können. Diese beiden Merkmale reichen in der Regel aus, um eine Unternehmensgründung als Startup zu bezeichnen. Einen Buchladen würde man also eher nicht als Startup bezeichnen, sofern Innovationsgrad und Skalierbarkeit sich nicht deutlich von bekannten Formen am Markt abheben. Auch wenn es klischeehaft erscheinen mag: Viele Startup Unternehmer tüfteln immer noch in kleinen Räumen, bevor sie groß rauskommen. Das angesprochene große Wachstumspotenzial macht innovative Startups übrigens auch für potenzielle Investoren interessant. Wer diese jedoch überzeugen will, kommt an einem professionell und bis ins Detail ausgearbeiteten Businessplan nicht vorbei.
 

Herausforderungen für Startup Unternehmer?

Per Definition befindet sich ein Startup in der ersten, frühen Unternehmensphase. Es gilt, alle Grundlagen für einen nachhaltigen Wachstumskurs zu legen. Denn erst wenn die Expansionsphase erreicht ist, kann von einem Startup Unternehmen keine Rede mehr sein. Die größten Herausforderungen in der Startup Phase liegen im Bereich der Finanzen. Es sollte Klarheit darüber herrschen, dass Liquidität bzw. die Finanzen generell entscheidend für unternehmerische Handlungsspielräume sind. Ein Blick auf die Startup Szene in Deutschland zeigt, dass die meisten Gründer mit wenig Startkapital anfangen. Insofern ist eine ganzheitliche Planung sehr wichtig und es sollten alle Fördermöglichkeiten konsequent ausgenutzt werden (dazu später mehr).
 

Trends rund um Startups in Deutschland

Aus der Definition geht schon hervor, dass Startups zumeist innovativ sind. Daher verwundert es nicht, dass sie sich sehr oft im IT-Bereich ansiedeln. Darunter können diverse Produkte oder auch Dienstleistungen in den Bereichen Kommunikationstechnologie bzw. Electronic Business fallen. Auch wissensintensive Dienstleistungen und innovative technische Produkte haben gute Chancen, am Markt zu bestehen. Der boomende Internethandel (E-Commerce) eröffnet zudem weitere Spielräume für innovative Geschäftsmodelle.
 

Was macht ein Startup erfolgreich?

Es braucht insbesondere überzeugende Mehrwerte und unternehmerische Alleinstellungsmerkmale, um gegenüber der oftmals großen Konkurrenz deutlich an Profil zu gewinnen. Wer sich selbstständig mit einem Startup machen möchte, sollte nie aus der eigenen Perspektive denken. Startups müssen immer kunden- bzw. problemorientiert gedacht werden: Welche Alltagsprobleme kann mein Produkt überzeugend lösen? Für welche Zielgruppe ist mein Produkt idealerweise unverzichtbar? Was können wir als Startup wesentlich besser als die Konkurrenz? Diese und auch weitere Fragen rund um das Marketing, die Preis- und Produktgestaltung sowie Vertriebswege sind im Businessplan detailliert auszuarbeiten. Nomen est omen: In diesem Sinne sollte ein funktionaler Name für das Startup entwickelt werden, der einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten kann. Hier finden sich einige Gedanken zu diesem Thema.
 

Aus der Idee muss ein tragfähiges Geschäftsmodell werden

Wer sich selbstständig mit einem Startup machen will und die richtige Geschäftsidee sucht, kann hier aus vielen Vorschlägen wählen bzw. sich ein näheres Bild von den Anforderungen und Chancen verschaffen. Generell gilt: Nicht jeder vermeintlich kongeniale Geistesblitz muss eine Berechtigung am Markt haben. Insofern kann eine Geschäftsidee nur dann nachhaltig tragfähig sein, wenn es dafür eine Zielgruppe und eine hohe Nachfrage gibt. Natürlich muss in diesem Kontext auch beachtet werden, wie sich die Konkurrenzsituation am jeweiligen Standort gestaltet.
 

Innovation erfordert strategische Flexibilität

Wer die Tragfähigkeit der Geschäftsidee einschätzen will, muss sich im Vorfeld der Planung Zeit nehmen. Es gilt, den Standort und die potenzielle Nachfrage möglichst zahlenbasiert einzuschätzen. Hilfreich können etwa statistische Daten zur Kaufkraft oder sonstige aktuelle Erhebungen aus der Marktforschung sein. Eine Standortanalyse zeigt, an welchem Ort sich die Unternehmensziele am besten umsetzen lassen. Durch den hohen Innovationsgrad von Startup Unternehmen sind die Lebenszyklen von Produkten oftmals sehr kurz. Insofern ist der Markt immer genau im Auge zu behalten, sodass auf wesentliche Änderungen der Rahmenbedingungen rechtzeitig reagiert werden kann. Der Businessplan sollte daher keinesfalls ein starres Konstrukt sein. Findige Startup Unternehmen haben ohnehin ein Gespür für Trends und die Bedürfnisse ihrer Kunden.
 

Staatliche Förderung: die beliebtesten Möglichkeiten für Existenzgründer

Wie bereits angesprochen ist die frühe Entwicklungsphase eines Startup Unternehmens gerade in finanzieller Hinsicht heikel. Insofern sollte alles daran gesetzt werden, die Finanzierungsstrategie auf eine möglichst breite Basis zu stellen. Der Businessplan kann insofern einen wichtigen Beitrag dazu leisten, da er externe Geldgeber, Investoren oder auch Gesellschafter mit ins Boot holen kann. In diesem Zusammenhang sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Startups oft von Teams gegründet werden. Auf diese Weise lassen sich von Beginn an größere finanzielle, ressourcentechnische und wissensbasierte Handlungsspielräume nutzen. Wer sich einen Überblick über die möglichen staatlichen Förderprogramme verschaffen will, kann dies hier in sehr kompakter Form mit wenigen Blicken tun. Maßgeblich ist dabei die Frage, wie hoch der Kapitalbedarf in welchem Zeitraum ist.
 

Innovative Finanzierungsstrategien für Startups

Die Entwicklungen in den letzten Jahren zeigen, dass die Finanzierung mit einem klassischem Bankenkredit zusehends schwieriger geworden ist. Dies gilt gerade für kleine Unternehmen mit einer geringen Decke an Eigenkapital. Insofern sollten alle Finanzierungsmöglichkeiten geprüft und sodann konsequent ausgeschöpft werden.
 

Ressourcen sicherstellen und Mitarbeiter finden

Sich selbstständig machen mit einem Startup erfordert es von Beginn an, eine langfristige Perspektive einzunehmen. Insofern müssen von Anfang an die Grundlagen für den angestrebten Wachstumskurs gelegt werden. Daher muss geeignetes Personal rechtzeitig vorhanden sein, um die größer werdende Nachfrage bedienen zu können. Es kann nichts Schädlicheres für ein Startup geben, als den Wachstumskurs durch fehlende personelle oder auch räumliche Ressourcen zu gefährden. In Zeiten des Fachkräftemangels kann es schwer sein, geeignetes Personal zu finden. Und aufgrund der finanziellen Lage sind viele Startup Unternehmen nicht in der Lage, in Bezug auf das Lohnniveau mit großen Unternehmen zu konkurrieren. Es muss also auch überlegt werden, mit welchen Ködern bzw. Aussichten qualifizierte Mitarbeiter für den angestrebten Wachstums- und Expansionskurs gewonnen werden können.
 

Stimmt die Chemie?

Wichtig ist auch, dass die menschliche Chemie im Team stimmt. Dieser Faktor ist mit Blick auf die Produktivität nicht zu unterschätzen. Für Startups sind übrigens flache Hierarchien üblich, sodass Chefs sich genau überlegen sollten, wie modern und vor allem motivationsstiftend sie führen wollen. Was die Einstellung von Mitarbeitern angeht, so sind auch einige formale Anforderungen und Fristen zu beachten. Hier finden sich nähere Hinweise zu diesem Thema.
 

Formale Voraussetzungen prüfen: selbstständig machen mit Startup

Auch wenn es sicher Schöneres gibt: sich selbstständig machen mit einem Startup erfordert es, alle notwendigen Genehmigungen zu erwirken. Ansonsten wird die ganze Unternehmung auf wackeligen rechtlichen Füßen stehen und es besteht die Gefahr hoher Nachzahlungen. Generell sollten die persönlichen Voraussetzungen immer frühzeitig geklärt werden. Nur so kann der erarbeitete Zeitplan eingehalten werden und nur so lassen sich kostenintensive Verzögerungen vermeiden. In vielen Fällen wird eine Gewerbeanmeldung  notwendig sein. Damit begründet sich auch die Pflicht, Gewerbesteuer abzuführen. Für viele Berufsgruppen bzw. Geschäftsideen finden sich hier praxisorientierte Hinweise rund um die erforderliche Gewerbeanmeldung. Je nach Bereich und Unternehmensgegenstand kann es auch sein, dass für den Gewerbebetrieb eine gesonderte Erlaubnis erforderlich ist. Eine Gewerbeanmeldung ist nur dann nicht erforderlich, wenn Gründer den Status des Freiberuflers für sich nutzen können. Hinweise zur Abgrenzung und Einordnung finden angehende Existenzgründer hier.
 

Unternehmensform als Rechtsrahmen wählen

Eine weitere wichtige formale Entscheidung betrifft die Wahl einer Rechtsform. Die Rechtsform hat einen direkten Einfluss auf die Finanzierungsmöglichkeiten der Unternehmung und die Haftungsverhältnisse für den Fall, dass ein Startup scheitert. Wer sich beispielsweise für eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung entscheidet, kann die Haftungssumme auf das einzubringende Stammkapital begrenzen. Daraus folgt aber im Umkehrschluss auch, dass für eine GmbH mindestens 25.000 Euro an Kapital bei der Unternehmensgründung einzubringen sind. Bei einer haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaft (UG) kann es bereits mit 1 Euro Startkapital losgehen. Zu bedenken ist aber, dass Banken und Investoren eher Rechtsformen bevorzugen, die ein hohes Maß an Grund- und Eigenkapital aufweisen. Hier findet sich eine kompakte Zusammenfassung für gängige Rechtsformen.
 

Versichern & vorsorgen: Pflichtaufgabe für Selbstständige

Mit einem Startup Unternehmen tragen Gründer ein nicht zu leugnendes finanzielles Risiko, das es abzusichern gilt. In diesem Sinne sollte mit einer unabhängigen Fachberatung erörtert werden, welche Versicherungen unabdingbar sind. Eine Haftpflichtversicherung erweist sich eigentlich in allen Fällen als unabdingbar. Darüber hinaus bedeutet die Option ‚selbstständig machen mit einem Startup‘ auch, für sich selber vorzusorgen. Daher sollte die private Altersvorsorge auf eine verlässliche Basis gestellt werden. Darüber hinaus ist an die eigene Gesundheit als Grundlage für die Erwerbstätigkeit zu denken. In diesem Kontext sei darauf hingewiesen, dass Selbstständigen der Weg in die Private Krankenversicherung grundsätzlich offen steht.

Selbstständig machen mit Startup: Zusammenfassung mit allen relevanten Themen

  • Startups bezeichnen junge, aufstrebende Unternehmen, die in besonders innovativen Branchen aktiv sind
  • Erfolgreiche Startups besetzen eine profitable Marktlücke, sodass eine hohe Skalierbarkeit möglich wird. Sie sind kunden- und lösungsorientiert von den Marktbedürfnissen her konzipiert
  • Breite Basis für die Unternehmensfinanzierung: alle Fördermöglichkeiten sollten konsequent ausgeschöpft werden
  • Wachstumskurs sicherstellen: Ressourcen vorausschauend planen und qualifiziertes Personal einstellen
  • Zentrale Formalitäten frühzeitig klären: notwendige Gewerbeanmeldung (ggf. mit Erlaubnispflicht) und Wahl einer Rechtsform als Unternehmensrahmen vornehmen
  • Sich selbstständig machen mit einem Startup erfordert es, relevante Versicherungen (insbesondere Haftpflicht) und die private Vorsorge frühzeitig zu organisieren.

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