Geld verdienen als Texter

Für die einen ist Schreiben ein Graus: Auch nach minutenlangem Grübeln wollen die Finger nichts Lesbares auf der Tastatur tippen. Anderen jedoch fällt das Schreiben nicht nur leicht, sie gehen darin kreativ förmlich auf. Da liegt es doch nahe, aus seinem Hobby einen Beruf zu machen und diesen selbstbestimmt voranzutreiben. Grundsätzlich zeigt sich in puncto Bedeutung hochwertiger Texte im Internet auch in den kommenden Jahren eine wachsende Nachfrage, da gute und optimierte Inhalte eine erfolgskritische Rolle spielen. Kein Blog, Unternehmen oder Internetshop wird auf Dauer erfolgreich sein, ohne hochwertigen Content einzupflegen. Und genau hier wartet genug Arbeit auf freiberufliche Texter/Autoren.

Was kreative Köpfe in diesem Beitrag über die Selbstständigkeit als Autor erfahren

In diesem Beitrag soll praxisnah beleuchtet werden, wie man mit Texten im Internet Geld verdienen kann, um sich eine freiberufliche Existenz aufzubauen. Dabei soll es um praxisnahe Betrachtungen gehen, die alle wesentlichen Erfolgsfaktoren beleuchten. Neben Chancen und Risiken wird es auch um die Auftragsakquise, die Preiskalkulation sowie um rechtliche Aspekte gehen. Ein Fazit sowie die kompakte Auflistung von Schlüsselfaktoren soll es Interessenten ermöglichen, vorhandene Pläne genau zu prüfen und eine notwendige strategische Ausrichtung vorzunehmen.

Formale und strategische Aspekte: Was muss ich als Online-Autor beachten?

Wer eine hauptberufliche Tätigkeit als Autor aufnehmen will, sollte dies beim zuständigen Finanzamt anmelden. Hierzu reicht in der Regel eine kurze, formlose Mitteilung über die Aufnahme einer solchen schriftstellerischen Tätigkeit aus. In aller Regel wird das Finanzamt eine solche Tätigkeit als freiberuflich bewerten, da es sich um eine künstlerische Tätigkeit im Sinne des Gesetzes handelt. Freiberufler haben den Vorteil, kein Gewerbe anmelden zu müssen, auch die Steuererklärung ist recht einfach, da im Grunde eine einfache Einnahme-Überschussrechnung (EÜR) ausreicht. Zu Beginn empfiehlt es sich auch, die Kleinunternehmerregelung in Anspruch zu nehmen, um zunächst von der Umsatzsteuer befreit zu werden. Dadurch beschränkt sich der buchhalterische Aufwand im Wesentlichen auf die Erstellung von Rechnungen, sodass die ganze Arbeitskraft in die Schreibarbeit investiert werden kann. Eine spezifische Berufsqualifikation gibt es im engeren Sinne nicht, aber ein Studium im sprachwissenschaftlichen Bereich ist sicher von großem Vorteil. Mit einer solchen Qualifikation in der Hinterhand wird das Finanzamt den Status Freiberufler ohne Probleme gewähren. Eine solche Qualifikation ist gegenüber Kunden auch eine potenzielle Legitimation für höhere Preise. Allerdings sagt die Qualifikation noch nichts über die tatsächliche Qualität aus, die geliefert werden sollte, um Kunden zu gewinnen und sie dauerhaft zu binden.
 

Ein starkes Netzwerk ist besser als kurzfristige Bindungen

Durch langfristige Bindungen bzw. einen festen Kundenstamm entsteht eine verlässliche Einnahmebasis. Dieser Ansatz erlaubt deutlich mehr Planungssicherheit, als ständig neuen Aufträgen hinterherzulaufen. Natürlich sollte sich jeder Autor eine eigene Webseite zulegen und diese optimieren, schon alleine um im Sinne einer lesbaren Visitenkarte seine Schreibkünste anzupreisen. Es kann aber sehr schnell passieren, dass die Anfragen die eigenen Kapazitäten übersteigen und im schlechtesten Fall die Qualität der Texte darunter leidet. Insofern erscheint es nachhaltiger, sich ein Netzwerk und feste Kundenbindungen aufzubauen. Durch Kooperationen mit Webportalen oder Werbeagenturen bzw. Onlineshops lässt sich eine dauerhafte Einnahmebasis sichern. Die Alternative wäre, ständig auf neue Anfragen zu warten, wobei diese ja auch erstmal in einen Auftrag umgewandelt werden müssen. Insgesamt ist es strategisch klug, seine Auftragsbasis zu diversifizieren, sodass immer Arbeit vorhanden ist und Geld verdient werden kann. Jeder Freiberufler kann nie mit Sicherheit wissen, wann und ob neue Aufträge kommen. Online Texter haben den Vorteil, auch auf zahlreiche Portale, wie z.B. content.de zurückgreifen zu können, auf denen eigentlich immer Aufträge vorhanden sind. Allerdings ist es in der schreibenden Praxis meistens so, dass man zu Beginn schlechter eingestuft wird und sich erst ‚hochschreiben‘ muss. Mit einer steigenden Qualitätsstufe steigen letztlich auch die Gewinnmargen deutlich. Konkret heißt dies, dass die ersten 1 oder 2 Jahre schwierig sind. Es gilt, sich einen Kundenstamm aufzubauen, seinen Status auf Schreibportalen zu erhöhen und auch seine eigenen Fähigkeiten konsequent zu verbessern. Klar ist: Je schneller und effizienter ein Texter schreibt, desto mehr verdient er. Schlampiges Arbeiten führt zu Korrekturen, die Zeit und Geld kosten, da sie in der Regel nicht gesondert vergütet werden. Außerdem werden so Kunden abgeschreckt, was dem erstrebenswerten Ziel der langfristigen Bindung zuwiderläuft.
 

Jedes Wort zählt: Chancen und Risiken kompakt beleuchtet

Die finanziellen Risiken halten sich stark in Grenzen, da im Grunde überhaupt keine Investitionskosten vorhanden sind. Alles, was man braucht, ist ein PC, ein Internetanschluss sowie ein Telefon. Das sollte so oder so vorhanden sein. Wer ein kleines Arbeitszimmer nutzt, kann dieses sogar bei der Steuererklärung geltend machen. Zwar ist die Einnahmesituation in den ersten Monaten ungewiss, jedoch besteht eigentlich keine Notwendigkeit, viel Geld einzubringen. Da die Nachfrage an Texten auch in den kommenden Jahren hoch bleiben wird, sollte eine konstante Einnahmebasis gegeben sein. Ein potenzielles Risiko offenbart sich durch die Konkurrenz von großen Textportalen, die pure Masse liefern. Ein einzelner Autor kann nicht 100 Texte in 3 Tagen liefern, das kann auch nicht sein Anspruch sein. Auf der anderen Seite aber wünschen sich viele Kunden einen persönlichen Ansprechpartner und einen gleichbleibenden Schreibstil, der verlässlich ist. Hier liegt die Chance für kreative Einzelkämpfer! Wer 100 Texte bei einem Portal bestellt, hat mitunter 100 verschiedene Schreibstile, die auf einer Webseite alles andere als harmonisch wirken. Zu fragen ist auch, ob sich ein Autor auf bestimmte Fachgebiete konzentriert oder mehr oder weniger über alles schreiben kann. Letzteres ist natürlich mit Blick auf die Auftragsakquise ein großer Vorteil, allerdings sollte nicht vergessen werden, dass lange Recherchen den eigenen Verdienst schmälern. Auch sollte sich keine Beliebigkeit einschleichen: Besser nicht alles als alles und nichts richtig! Wer erfolgreich sein will, muss lernen, seine Ressourcen effizient einzusetzen. Dazu gehört es natürlich auch, unvorteilhafte Aufträge abzulehnen, es sei denn, eine langfristige Kooperation winkt.
 

Kundenakquise: Wie können Aufträge gewonnen werden?

Einen einfachen Einstieg bieten Textbörsen (z.B. content.de), da hier der Aspekt der Akquise komplett wegfällt. Zudem ist es auf solchen Plattformen auch möglich, sich eigene Kundenbeziehungen aufzubauen, die in besser bezahlten Aufträgen münden. Allerdings muss dafür die Qualität stimmen: Wer Auftraggeber nicht nur beim ersten Auftrag, sondern auch bei den folgenden überzeugt, wird sie langfristig binden können. Gerade der erste Auftrag bzw. Eindruck spielt also eine sehr wichtige Rolle (bei den genannten Textplattformen muss ebenfalls ein Probetext zur Qualitätseinstufung eingereicht werden). Kunden können ansonsten über eine eigene Webseite und Businessplattformen wie Xing gewonnen werden. Wer professionell und qualitätsorientiert arbeitet, wird von selber einen wachsenden Kundenstamm bekommen, denn auch im virtuellen Raum spielen Empfehlungen eine große Rolle. Auch wenn es zu Beginn schwierig erscheint, wird die Nachfrage deutlich steigen, was allerdings eine gleichbleibende Qualität voraussetzt.
 

Der Faktor Zeit: Aspekte der Preiskalkulation

Wer Texte online verkaufen möchte, sollte sich an der Konkurrenz orientieren. Besagte Plattformen beispielsweise bieten mehrere Qualitätsstufen an, die erste preisliche Hinweise geben. Natürlich sollte man sich auch an Konkurrenzseiten orientieren. Eine besondere Qualifikation kann höhere Preise rechtfertigen, sie sollten sich aber im üblichen Bereich bewegen. Zu bedenken ist, dass potenzielle Auftraggeber aus einer Fülle an Möglichkeiten schöpfen können. Jeder angehende Autor sollte sich klar machen, dass der Faktor Zeit entscheidend ist: Je schneller jemand schreibt, desto mehr verdient er. Wer stundenlang an einem Text sitzt, wird nicht genug für den Lebensunterhalt verdienen können. Auch das unerlässliche Recherchieren bestimmt den Verdienst: Auch hier entscheidet die Arbeitseffizienz über die Verdienstchancen. Insofern kann es Sinn machen, Themengebiete abzulehnen, in denen man selber keine Ahnung hat. Kunden wünschen sich Transparenz in Bezug auf die Kosten, daher wird das Risiko des Faktors Zeit meistens beim Autor bleiben: Kunden zahlen in der Regel einen festen Wortpreis. Somit wird klar, warum der Faktor (Arbeits)zeit allesentscheidend ist. Auch der Wortpreis bestimmt über die Einnahmesituation: Je geringer der Wortpreis ist, desto mehr Masse muss pro Tag bewältigt werden. Der langfristige Vorteil von festen Kundenbindungen wiederum zeigt sich darin, dass Preisanhebungen aufgrund bewiesener Qualität meistens geduldet werden.
 

Welche rechtlichen Aspekte zu beachten sind

Neben der Anmeldung beim Finanzamt ist vor allem das Copyright rund um die erstellten Texte strikt zu beachten. Alle Texte müssen selbstständig verfasst sein (Stichwort unique content), sie dürfen nicht einfach nur abgeschrieben sein. Ansonsten riskiert der Autor Urheberrechtsprobleme, die mitunter kostenintensive Folgen haben können. Auch ist Kunden mit kopierten Texten nicht geholfen, da diese für die angestrebte Suchmaschinenoptimierung absolut kontraproduktiv sind. Insofern sollte mit der Textlieferung aufgezeigt werden, dass es sich um unique content handelt (eine derartige Prüfung bietet etwa copyscape.com). Zudem sollte der Autor in seinen AGBs verdeutlichen, dass er die Rechte an den Texten nach der Lieferung abtritt und sie nicht nochmal verkauft. Auf diese Weise wird für den Kunden eine unerlässliche Rechtssicherheit hergestellt. Natürlich sind auch Kosten für die Krankenversicherung und die private Rentenvorsorge zu bedenken. Grundsätzlich haben Freiberufler auch Zugang zur privaten Krankenversicherung. Ebenso ist es möglich, sich in der Künstlersozialversicherung anzumelden, die auch Beiträge zur Rentenversicherung leistet. Es gilt, sich über die Beitrittsvoraussetzungen im konkreten Einzelfall zu informieren. Letztlich muss jeder Autor noch für sich entscheiden, wie er den Zahlvorgang gegen Rechnung gestalten will: Soll der Kunde in Vorkasse gehen? Sind 50 % des Auftrages sofort fällig? Oder wird erst am Ende abgerechnet? Neben Liquiditätsaspekten sollte das individuelle Risiko abgewogen werden. Eines der finanziell größten Risiken dieser Tätigkeit ist, dass Kunden fällige Rechnungen nicht zahlen.
 

Fazit und Ausblicke zum Thema ‚Geld verdienen mit Texten im Internet‘

Der folgende Beitrag hat verdeutlich, dass sich sehr gut und vor allem auch langfristig im Internet Geld mit Schreibkünsten verdient lässt. Neben formalen und strategischen Aspekten, die hier praxisorientiert angesprochen wurden, erscheint der Faktor Zeit als zentral: Wer dauerhaft erfolgreich sein und gute Stundenlöhne erreichen will, muss schnell und effizient arbeiten können. Thematische Ahnungslosigkeit, fehlende Struktur, 1-Finger-Suchsystem beim Tippen und stark schwankende Qualität sind die natürlichen Feinde eines Texters. Es versteht sich von selbst, dass Erfahrungswerte dabei helfen, seine eigene Arbeitsweise zu verbessern. Insofern sind die ersten 2 Jahre womöglich schwierig, danach aber kann sich ein Netzwerk nutzen lassen, das eine gute Einnahmebasis ohne großen Akquiseaufwand ermöglicht. Vergessen sollte man nie, dass Texte immer auch eine Geschmacksfrage sind: Kritiken und notwendige Korrekturen sind demnach mit einer professionellen Arbeitsweise kein Grund, um beleidigt zu sein. Zur effizienten Arbeitsweise muss es natürlich auch gehören, die Kundenwünsche in einem Briefing vorher exakt zu verfassen (Inhalt, Umfang, Zielgruppe, Keywords etc.). So wird sichergestellt, auf Anhieb thematisch ins Schwarze zu treffen.

Als Texter/Autor im Internet Geld verdienen: Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte

  • formal muss die Tätigkeit beim Finanzamt angemeldet werden
  • in der Regel wird eine freiberufliche Tätigkeit anerkannt (ein sprachwissenschaftliches Studium kann von Vorteil sein)
  • rechtliche Risiken: Texte müssen selbst verfasst sein (Urheberrecht beachten), bei der Lieferung tritt der Autor die Rechte an den Texten ab
  • bei der Preiskalkulation trägt der Autor üblicherweise das Risiko für den Faktor Zeit (Abrechnung über Wortpreis) => somit entscheidet die Arbeitseffizienz über die Einkommenssituation/den Stundenlohn
  • strategisch ist es klug, sich ein Netzwerk aufzubauen und die Auftragsakquise zu diversifizieren, sodass es immer etwas zu tun gibt
  • Textplattformen sind eine gute Einstiegsmöglichkeit, um seine Künste zu testen und sich einen Eindruck über die Anforderungen zu verschaffen
  • gleichbleibend hohe (verlässliche!) Qualität ist der beste Weg, um Kunden zu binden und Empfehlungen zu erhalten

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