Diese Versicherungen brauchen Influencer und Blogger

Influencerin Schminktipps

Wenn Sie regelmäßig bloggen oder auf Social-Media-Kanälen Posts absetzen, könnte Sie das unter Umständen teuer zu stehen kommen. Angenommen, Sie nutzen versehentlich einmal oder mehrmals Bilder, die nicht für diesen bestimmten Zweck freigegeben sind, dann kann man Sie haftbar machen. Das bedeutet in der Konsequenz immer eine Geldstrafe, die sich oft im vier- bis fünfstelligen Bereich bewegt. Falls Sie auf Ihrem Blog „frei Schnauze“ schreiben, könnten Sie den Ruf einer anderen Person schädigen, Falschinformationen preisgeben oder Zitate falsch wiedergeben. Das alles kann Schadenersatzforderungen nach sich ziehen, die Ihre Existenz als Blogger oder Influencer tatsächlich nachhaltig bedrohen können. Dieser Beitrag klärt, welche Versicherungen für Influencer und Blogger grundsätzlich infrage kommen.

Die Berufshaftpflicht für Blogger und Influencer

Eine Berufshaftpflicht schützt Sie, wenn andere Schadenersatz von Ihnen fordern. Außerdem tritt sie bei Abmahnungen ein. Wenn Sie Bildrechte oder Markenrechte verletzen oder sich nicht an die Datenschutzbestimmungen halten, kann die Berufshaftpflicht im Notfall einspringen. Wussten Sie, dass eine Berufshaftpflichtversicherung unberechtigte Ansprüche abwehrt? Das bedeutet, dass im Falle eines Rechtsstreits vor Gericht auch die Anwaltskosten über die Berufshaftpflicht versichert sind. Das ist deshalb wichtig, weil bestimmte rechtliche Konstellationen über die Rechtschutzversicherung nicht unbedingt abgedeckt ist.
 

Die Betriebshaftpflichtversicherung

Eine Betriebshaftpflichtversicherung springt immer dann ein, wenn eine dritte Person durch Ihre Fehler verletzt wird oder aber fremdes Eigentum zu Schaden kommt. In der Praxis soll folgendes Beispiel verdeutlichen, wie die Betriebshaftpflicht Blogger und Influencer schützt.

Greta ist Bloggerin aus Leidenschaft. Sie lässt ihre Freundin Carla, ebenfalls Bloggerin, eine neue Bräunungscreme testen und filmt sie dabei. Carlas Haut reagiert allergisch und sie muss sich in ärztliche Behandlung begeben. Die Behandlung ist mit hohen Kosten verbunden. Hier springt die Betriebshaftpflichtversicherung ein.
 

Die Cyber-Versicherung für Blogger

Wer sein Business in erster Linie im Internet betreibt, ist vor Cyber-Angriffen nicht gefeit. Immer wieder geschieht es, dass eine Webseite gehackt wird oder eine Cyber-Erpressung für großen Schaden sorgt. Glaubt man den Zahlen von Versicherungsunternehmen, soll fast jedes zweite deutsche Unternehmen im Jahr 2017 mindestens einmal mit einem Cyber-Problem konfrontiert worden sein. Natürlich sind solche Zahlen, gerade wenn sie von einer Versicherung kommen, mit Vorsicht zu genießen. Auch stellt sich die Frage, was ein „Cyber-Problem“ aus Sicht der Versicherungsbranche eigentlich ist. Dennoch kennt sicher jeder irgendeine Firma, die immer mal wieder über Probleme in dieser Hinsicht klagt. Cyber-Angriffe gibt es also, und das ist keine Seltenheit. Kurzum: Wer eine Cyber-Versicherung hat, ist geschützt gegen Hacker, Cyber-Erpressung und Datenverluste. Abgesehen davon können manche Versicherungen echte Krisenexperten bereitstellen. Sie helfen im Akutfall und bereiten ein Unternehmen vorsorglich auf den Ernstfall vor – inklusive Krisenplan und Krisentraining. Dann wissen Sie im Falle eines Falles Bescheid und können sich so verhalten, dass der Schaden begrenzt wird.
 

Elektronikversicherung: Diebstahl, Herunterfallen und Verlust

Ihr Laptop, die Kamera, das Handy und alles was dazugehört ist für Ihren Job essenziell. Sie müssen gute Geräte haben, um hochwertige Qualität zu produzieren. Und diese Geräte kosten Geld. Umso ärgerlicher, wenn sie bei einer aufregenden Blogger-Aktion Schaden nehmen, noch schlimmer, wenn ein Teil gestohlen wird oder versehentlich im Zug liegen bleibt. Die Elektronikversicherung schützt Sie davor und springt ein, wenn jemand bei Ihnen einbricht und die Ausrüstung stiehlt oder ein Brand in ihrem Büro ausbricht. Auch, wenn Sie unachtsam sind und die Ausrüstung verlieren oder diese herunterfällt, springt die Elektronikversicherung ein.
 

Versicherungs-Beispiele aus dem Leben von Bloggern und Influencern

Versicherungsfall Bildrechte: Sie erstellen Ihren täglichen Blogbeitrag und benutzen dafür ein Foto, welches lizenzfrei in einer Datenbank zur Verfügung gestellt wird. Ein paar Monate später flattert eine Abmahnung ins Haus. Dort will man Schadenersatz von Ihnen, weil der Beitrag nicht ausschließlich redaktionell ist, sondern auch deutlich werbende Inhalte enthält. Sie sollen 8.000 Euro Schadenersatz leisten. Mit der richtigen Berufshaftpflichtversicherung wird man Sie juristisch beraten, im Notfall verteidigen und die Kosten übernehmen. Das ist im Übrigen ein Fall, bei dem eine ganz normale Rechtschutzversicherung nicht einspringen würde. Warum, lesen Sie im Abschnitt „Rechtschutzversicherung springt oft nicht ein. Beachten Sie das Kleingedruckte!“

Versicherungsfall Werbemaßnahme: Sie vereinbaren mit einem Kunden, eine Werbeanzeige für ihn auf ihrer Webseite zu schalten. Inhalt der Werbeanzeige ist eine neue Handtasche, die für unschlagbare 99 Euro angeboten wird. Leider ist Ihnen ein Fehler unterlaufen Sie schreiben statt 99 Euro versehentlich 9,90 Euro. Die Tasche wird 400-mal über ihre Webseite verkauft. Statt 99 × 400 Euro = 39.600 Euro gehen auf dem Konto des Kunden lediglich 3.960,01 Euro ein. Der Kunde macht Sie schadenersatzpflichtig und fordert 35.640 Euro – die Differenz aller verkauften Taschen. Ohne eine entsprechende Berufshaftpflicht/Vermögensschadenhaftpflicht müssten Sie entweder einen Kredit aufnehmen oder Ihr Erspartes angreifen. Stattdessen begleicht die Versicherung den Betrag. Sie haben die Chance, mit Ihrem Auftraggeber wieder alles ins Lot zu bringen und eine langfristige Geschäftsbeziehung zu pflegen.

Versicherungsfall Glasbruch: Sie sind auf einem großen Event eingeladen und sollen einen Vortrag halten. In Ihrer Aufregung stoßen Sie im Vorraum zum Saal eine teure chinesische Vase um, die in tausend Scherben zerbricht. Das Hotel fordert Schadenersatz von Ihnen. Auch hier tritt die Betriebshaftpflicht ein und begleicht den Schaden.

Versicherungsfall Cyber-Erpressung: Ein Hacker greift Ihren Computer an und schickt Ihnen eine Nachricht. In dieser steht, dass er die Datenbanken und Adressdateien sowie Blogeinträge löschen wird, wenn Sie nicht ein Lösegeld von 30.000 Euro bezahlen. Mit einer entsprechenden Cyber-Versicherungen haben Sie ein Partner an Ihrer Seite, der Sie nicht nur während der Kommunikation mit dem Kriminellen unterstützt, sondern sich auch um Datensicherung und Wiederherstellung von Daten kümmert.
 

Rechtschutzversicherung springt oft nicht ein. Beachten Sie das Kleingedruckte!

Wenn Sie sich fragen, warum der Rechtsschutz in Zusammenhang mit der Betriebshaftpflicht weiter oben in diesem Beitrag ausdrücklich erwähnt wurde, sollten Sie wissen, dass eine Rechtsschutzversicherung Bloggern und Influencern nur sehr rudimentären Schutz bietet. Schauen Sie sich einmal das Kleingedruckte an und prüfen sie den Versicherungsschutz im Detail. In der Regel werden sie eine Passage finden, die so ähnlich wie diese lautet:

Der Versicherungsschutz bezieht sich nicht auf die Wahrnehmung rechtlicher Interessen aus dem Bereich des Patent- und Urheberrechts, des Marken- und Geschmacksmuster- und Gebrauchsmusterrechtes und sonstigen Rechtes aus geistigem Eigentum sowie des Kartellrechts und bei der Geltendmachung oder Abwehr von Unterlassungsansprüchen aus dem Bereich des Wettbewerbsrechts.“ (Quelle: Versicherungsbedingungen der Concordia Rechtsschutz-Versicherung AG)

Klingt kompliziert, heißt aber nichts anderes, dass bei vielen Cyber-Problemen kein Versicherungsschutz besteht. Diese Formulierung ist eine Standard Formulierung, die in sehr vielen Verträgen zu finden ist. Es handelt sich bei dem Ausschluss um genau die Tatbestände, die Ihnen als Blogger oder Influencer geschehen können. Wenn sie Rechtsprobleme mit den Blockbeiträgen oder Ihren Posts im Internet bekommen, stehen Sie ohne geeignete Versicherung buchstäblich alleine da und können viel Geld verlieren. Genau deshalb sollten Sie dafür sorgen, dass ihr beruflichen Hauptaktivitäten durch eine geeignete Versicherung geschützt werden.

Fazit: Risiken einschätzen und unabhängigen Versicherungsmakler aufsuchen

Es ist ratsam, die eigenen Risiken abzuschätzen und ein Gespräch mit einem unabhängigen Versicherungsmakler zu suchen. Wenn Sie niemals zu irgendwelchen Events fahren und keinen Kontakt mit Ihren Followern und Fans pflegen, mag das ein oder andere Modul überflüssig sein. Suchen Sie sich eine Versicherung, die genau zu Ihrem Profil passt. Ein unabhängiger Versicherungsmakler wird aus der Fülle der Angebote eine Auswahl treffen und Ihnen vorlegen. Entscheiden Sie sich für die Police, die inhaltlich am besten auf Sie und Ihr berufliches Profil abgestimmt ist und nehmen Sie nicht die billigste, sondern die passende Versicherung. Im Schadensfall kann Sie der Geiz an falscher Stelle nämlich teuer zu stehen kommen.

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