Geld verdienen als Influencer

Influencer bedient Kamera

Geld verdienen als Influencer? Mit der rasanten Digitalisierung haben sich in den letzten Jahren immer mehr innovative und umsatzstarke Geschäftsfelder ergeben. Kein Wunder also, dass viele Existenzgründer sich die Frage stellen, wie sich im Internet Geld verdienen lässt. Dass Werbung in sozialen Netzwerken viel Potenzial aufweist, dürfte angesichts der vielen Anzeigen beim Surfen auf der Hand liegen. Und wer nach größtmöglicher Reichweite für geschäftliche Aktivitäten sucht, wird schnell bei Social Media wie Instagram oder Facebook landen. Das sind bereits die Zutaten für eine sehr zeitgemäße Geschäftsidee: selbstständig machen als Influencer. Im Grunde hat sich das Influencer-Marketing aus dem Bloggen heraus entwickelt. Zunächst handelte es sich mehr um ein Hobby, das jedoch mit zunehmender Professionalisierung zu einer immer besseren Einnahmequelle wurde. Insofern lohnt es sich, im Folgenden die Möglichkeiten und insbesondere Voraussetzungen für eine Existenzgründung als Influencer zu beleuchten.

Geschäftsperspektiven: Was ist eigentlich ein Influencer?

Bei einem Influencer handelt es sich um eine gewisse Persönlichkeit, die auf Instagram, Facebook oder Twitter sehr viele Follower aufweist. Mehrere hunderttausende Follower sorgen für eine extreme Reichweite, die viele Unternehmen für Werbezwecke nutzen wollen. Ein Influencer ist also eine sehr interessante Werbefläche mit persönlicher Glaubwürdigkeit. Auf diesen Faktor kommt es vor allem für Erfolg beim Influencer-Marketing an. Typischerweise präsentiert ein Influencer Produkte oder Dienstleistungen. Er empfiehlt sie seinen Followern, die wiederum Freunde und Bekannte erreichen. Angesichts dessen wird klar, wo die wirtschaftlichen Chancen dieser sehr zeitgemäßen Form von viraler Werbung liegen.
 

Existenzgründer als Influencer: selbstständig machen im Internet mit viralem Marketing

  • Analyse der Ausgangslage

  • Voraussetzungen, um Influencer werden zu können

  • Formale, rechtliche und steuerliche Aspekte für Influencer

  • Verdienst als Influencer?
     

Analyse der Ausgangslage

Im Grunde genommen ist die Idee hinter dem aktuell sehr angesagten Influencer-Marketing nicht neu: Schon immer wurden Prominente (z.B. Sportler) in der Werbung als Sympathieträger eingesetzt. Influencer hingegen nutzen konsequent alle Optionen der viralen Vermarktung und sie müssen nicht zwangsläufig von vorneherein eine bekannte Persönlichkeit sein. Das sind gute Nachrichten für alle Existenzgründer, die sich als Influencer selbstständig machen wollen. Im Grunde ergibt sich eine chancenreiche Win-Win-Situation: Für Unternehmen ist Werbung mit Influencern natürlich nicht kostenlos, aber weitaus günstiger und vor allem effektiver als TV-Werbung.

Auch wenn es prominente Beispiele von Kim Kardashian, die pro Post bis zu einer halben Millionen Dollar verdienen soll, vorgaukeln, so ist ein hoher Verdienst als Influencer keinesfalls garantiert. Darüber sollten zu Beginn dieser Geschäftsidee keine Illusionen herrschen. Um überhaupt Influencer mit einem nennenswerten Gewicht für die Werbebranche zu werden, braucht es sehr viele Follower. Unterhalb einer Grenze von 100.000 dürfte es bereits sehr schwer werden. Es wird also definitiv nicht von heute auf morgen gelingen, als erfolgreicher Influencer durchzustarten. Vielmehr ist ein langer Atem nötig. Ständige Aktivitäten und ein großes Gespür für Trends sind unabdingbar, um eine große Gemeinde aus Followern für sich gewinnen und vor allem langfristig bei Laune halten zu können. Nicht zu vergessen ist, dass viele der aktuell in Deutschland sehr erfolgreichen Influencer teils Jahre gebraucht haben, um dort zu stehen, wo sie jetzt sind. Insofern kann es eine echte Inspiration sein, sich im Zuge der Planung dieser Geschäftsidee mit der Erfolgsgeschichte ausgewählter Influencer zu befassen.
 

Wo liegen die Potenziale dieser Geschäftsidee?

Genau diese Frage muss potenzialorientiert im Businessplan beantwortet werden. Zwar hält sich der planerische und finanzielle Aufwand für diese Geschäftsidee in Grenzen. Dennoch ist eine detaillierte strategische Ausrichtung angesichts der Konkurrenz und Chancen unabdingbar. Im Businessplan sollte demnach deutlich werden, welcher Kanal mit welchen Themen besetzt werden soll. Welche Nachfrage gibt es für diese Themen? Gibt es Unternehmen bzw. Kooperationspartner, die Interesse für eine Zusammenarbeit in diesem Bereich andeuten? Für den Beginn reichen üblicherweise die vorhandenen Mittel, um professionelle Videos drehen zu können. Eine entsprechende Kulisse dürfte sich in vorhandenen Räumlichkeiten einrichten lassen. Sobald die ersten nennenswerten Einnahmen generiert werden, kann in neue räumliche oder auch technische Möglichkeiten investiert werden. Es ist davon auszugehen, dass sehr erfolgreiche Influencer viele dieser Aufgaben gar nicht mehr selber tätigen müssen, da sie bereits ein ganzes Team um sich herum nutzen.
 

Warum setzen Unternehmen auf Influencer?

Diese Frage ist sehr interessant mit Blick auf die Potenziale der Existenzgründung als Influencer. Unternehmen nutzen diese sehr moderne Form der Werbung, da sie sehr authentisch ist und durch hohe Glaubwürdigkeit überzeugt. Von eben jener wollen die Unternehmen selber unmittelbar profitieren. Ein weiterer, sehr gewichtiger Vorteil ist die enorme Reichweite, die Influencer mit weit mehr als 100.000 Followern bieten. Durch Freunde und Empfehlungen ergeben sich Multiplikatoreffekte mit einer enormen Werbeeichweite. Und das ist gegenüber anderen Werbeformen, die zum Teil deutlich teurer sind, ein enormer Vorteil. Bei dieser Form des Empfehlungsmarketings wird der aktuelle Zeitgeist voll getroffen. Unternehmen wollen auf diesem Weg die Chance nutzen, die junge Zielgruppe der unter 29-Jährigen wieder vermehrt zu erreichen, was auf alternativen Kanälen zusehends schwieriger geworden ist. Was den potenziellen Kauf von Produkten angeht, so sind Empfehlungen, die ein Influencer ausspricht, weitaus wirkungsvoller als irgendwelche gutklingenden Werbebotschaften. Die aufgezeigten Potenziale zeigen, warum in Zukunft immer mehr Unternehmen auf diese Form des modernen Empfehlungsmarketings zurückgreifen werden. Bei einer Untersuchung gaben mehr als 30 % der Instagram-Nutzer an, dass sie Influencern mehr glauben/vertrauen als den werbenden Marken selbst.
 

Auswahl einer Plattform, um Influencer werden zu können

Wer Influencer werden will, sollte sich für eine Plattform entscheiden. Für viele ist es die beste Option, sich selbstständig auf Instagram zu machen, da Bilder und Stories auf dieser Plattform eine entscheidende Rolle spielen. Mit diesen klassischen Werbemedien sind beste Voraussetzungen gegeben, um erfolgreich als Influencer durchzustarten. Natürlich ist es auch möglich, mit einem eigenen YouTube Kanal Influencer zu werden. Letztlich hängt die Entscheidung auch von den eigenen Präferenzen und Kenntnissen ab. Klar ist, dass sich ein versierter Influencer bestens mit allen technischen Optionen auskennen muss. Für Instagram spricht, dass 70 % der User jünger als 29 Jahre sind, was gerade für die Werbeindustrie hochinteressant ist. Mit weltweit über 1 Milliarde Nutzer bietet diese Plattform eine enorme virale Reichweite. YouTube steht in Sachen Reichweite in nichts nach. Sehr erfolgreiche YouTuber in Deutschland, um die zuletzt ein regelrechter Medienhype zu vernehmen war, bringen es auf mehrere Millionen Abonnenten.
 

Follower gewinnen als Influencer

Das ist die größte Herausforderung, die Influencer für Erfolg zu meistern haben. Letztlich gibt es kein Patenrezept. Es lohnt sich, die Tipps von erfolgreichen Influencern in diesem Bereich zu beherzigen. Es braucht vor allem interessante Themen, packende Stories und sehr professionelles Bild- und Videomaterial. Tägliche oder sehr regelmäßige Aktivitäten sind notwendig, um für Sichtbarkeit zu sorgen. Mit Blick auf Interaktion ist es sinnvoll, mit anderen Instagramern zu interagieren und Kommentare zu hinterlassen. Um Interaktionen wie Kommentare oder Teilen zu erreichen, müssen die geposteten Inhalte selbst kommunikativ sein und User ansprechen. Diese sind idealerweise so geschickt platziert, dass neue Follower gewonnen werden können. Aktionen (Gewinnspiele) etc. sind eine weitere gute Möglichkeit, um auf sich aufmerksam zu machen und neue Follower zu gewinnen. Eine sehr wichtige Voraussetzung, um als Influencer Follower gewinnen zu können, ist ein interessantes Thema, das die Zielgruppe bewegt. Keine Option dürfte es mit Blick auf die notwendige Authentizität sein, Follower per Klicks zu kaufen. In diesem Fall wäre mehr Schein als Sein nutzbar, denn nur eine aktive und hinter dem Thema stehende Fanbase wird einen Influencer aus Sicht von Werbepartnern interessant machen.
 

Voraussetzungen, um Influencer werden zu können

Wer sich erfolgreich selbstständig auf Instagram oder YouTube machen will, braucht für notwendige Glaubwürdigkeit vor allem eines: einen eigenen Stil oder auch Style. Es muss das Ziel sein, eine interessante Nische glaubhaft zu besetzen, die aktuell voll im Trend liegt und zudem Zukunftspotenzial aufweist. Ob Technik, Mode, Reisen, Wellness oder Sportarten: Wichtig ist, dass sich der Influencer selbst mit dem Thema auskennt und sich zu 100 % damit wohlfühlt und identifizieren kann. Ansonsten wird es schwer, auch andere für die eigenen Themen bewegen zu können. Zu Beginn ist zu analysieren, inwiefern es für die eigenen Schwerpunkte bereits ein Angebot gibt. Schwerpunkte sind dann so zu setzen, dass deutliche Alleinstellungsmerkmale erkennbar werden. Der Influencer darf mit seinem Kanal keinesfalls beliebig wirken, originelle Kreativität ist gefragt. Ein Nischenthema kann also durchaus eine Option sein. Wobei Nische weiter zu fassen ist: Das Thema muss schon mehrere hunderttausend Menschen und auch Werbepartner begeistern können.
 

Persönliche und fachliche Voraussetzungen

So genannte Digital Natives bewegen sich wie selbstverständlich im virtuellen Raum. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um glaubhaft als Influencer auftreten zu können. Rein technisch gesehen sind in der Startphase vor allem Kenntnisse mit Blick auf Kameratechnik bzw. Kameraführung notwendig. Zudem sollten belastbare Kenntnisse im Bereich Video-Editing vorhanden sein, da die hochgeladenen Videos und auch Fotos auf den ersten Blick mit hochwertiger Originalität überzeugen müssen. Belastbare Fachkenntnisse in der Bildbearbeitung sind eine weitere wichtige Voraussetzung, um sich erfolgreich selbstständig als Influencer zu machen. Wer all diese Arbeiten in der Startphase auslagern muss, wird natürlich eine deutlich höhere Kostenbelastung haben.
 

Formale Aspekte: Steuern und Gewerbeanmeldung als Influencer

Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob Influencer ein Gewerbe anmelden müssen oder als im Sinne von Paragraf 18 des Einkommenssteuergesetzes als Freiberufler gelten können. Pauschal beantworten lässt sich diese Frage nicht, da der Umfang der Geschäftstätigkeit im Einzelnen zu analysieren ist. Prinzipiell benötigt nicht jeder Influencer automatisch einen Gewerbeschein, wobei dies jedoch mehrheitlich der Fall sein dürfte. Ist die Tätigkeit journalistisch ausgerichtet und lässt sich eine entsprechende akademische Ausbildung nachweisen, kann das Finanzamt durchaus den Status der Freiberuflichkeit anerkennen. Anders sieht es aus, wenn Influencer Aufträge von Unternehmen erhalten und diese mehr oder weniger nach deren Wünschen umsetzen. In diesem Fall handelt es sich um einen Gewerbebetrieb, vor allem dann, wenn Werbeanzeigen im großen Stil verkauft werden (= klare Gewinnerzielungsabsicht). Die Einnahmen aus der Tätigkeit als Influencer sind zu versteuern. Wer sich für die Kleinunternehmerregelung entscheidet und in den ersten beiden Geschäftsjahren nicht mehr als 17.500 bzw. 50.000 Euro verdient, darf ganz legal auf den Ausweis der Umsatzsteuer verzichten. Wer als Influencer ein Gewerbe anmelden muss, hat Gewerbesteuer ohnehin erst jenseits des jährlichen Freibetrages von 24.500 Euro zu zahlen.
 

Versicherungs- und Rechtsaspekte für Influencer

Wer eine Existenzgründung als Influencer plant, sollte fit im Rechtsbereich sein. Das betrifft vor allem Bild- und Nutzungsrechte. Beiträge mit Werbung sind ausdrückliche als solche zu kennzeichnen, ansonsten kann es schnell zu Ärger kommen. Um die eigene Glaubwürdigkeit nicht zu gefährden, sollte ein hohes Maß an Transparenz für alle Beteiligten hergestellt werden. Follower sollten auf keinen Fall das Gefühl haben, der Influencer hat etwas zu versteckten. Versteckte Werbung ist in rechtlicher Hinsicht als sehr heikel einzustufen. Um sich vor möglichen Schadenersatzforderungen zu schützen, sollten Influencer in einen leistungsstarken Versicherungsschutz investieren. Hier (https://www.selbststaendig.de/versicherungen-fuer-blogger-influencer ) können sich angehende Influencer einen kompakten Überblick zu diesem Thema verschaffen.
 

Verdienst als Influencer

Zum Schluss noch eine sehr zentrale Frage, die sich viele angehende Influencer stellen werden. Fakt ist, dass sich in der sehr arbeitsintensiven Startphase recht wenig Geld verdienen lässt. Die Ausweitung der Follower-Basis kostet viel Arbeit, sie bringt aber zunächst nur sehr wenig Einnahmen rein. Nennenswerte Einnahmen lassen sich aus YouTuber erst erreichen, nachdem eine gewisse kritische Masse an Fans gewonnen wurde. Experten gehen aufgrund von Erfahrungswerten davon aus, dass die kritische Masse bei etwa 100.000 Followern liegt. Es gibt also zunächst viel zu tun, um als Influencer gut zu verdienen. Auch wenn die eingangs genannten 500.000 Dollar pro Posting für die meisten Influencer Utopie bleiben werden, so enthüllen andere Untersuchungen, womit realistisch zu rechnen ist: Eine Umfrage mit 5.000 Influencern hat gezeigt, dass knapp 50 % pro Post zwischen 200 und 400 Dollar verdienen. Rechnet man mit täglichen Aktivitäten, so ergibt sich hochgerechnet ein sehr attraktiver Verdienst als Influencer. Was den Verdienst als Influencer auf Instagram angeht, so hängt dieser maßgeblich auch vom eigenen Verhandlungsgeschick ab. Es gilt, den eigenen Marktwert geschickt in die Höhe zu treiben und bei Verhandlungen so in eine gute Position zu kommen. Klar ist: Je mehr Follower und Reichweite ein Influencer aufzuweisen hat, desto mehr wird er verdienen können. Um die Einnahmebasis möglichst breit aufzustellen, sind alle Verdienstmöglichkeiten zu prüfen. Für Influencer kommen vor allem bezahlte Beiträge, das Bewerben eigener Produkte/Dienstleistungen oder Affiliate-Marketing in Betracht.

Stillstand bedeutet Rückschritt!

Wer dauerhaft gut als Influencer verdienen will, darf nicht stehen bleiben. Es gilt, immer wieder mit neuen Trends und Ideen die eigene Fangemeinde bei Laune zu halten und für Werbepartner interessant zu bleiben. Sehr erfolgreiche Influencer sind irgendwann sogar in der Lage, Trends selber vorzugeben und aufgrund ihrer Reichweite zu forcieren.

Geld verdienen als Influencer: Auf diese Aspekte kommt es an!

  1. Die Geschäftsidee ‚selbstständig machen als Influencer‘ basiert auf einer sehr modernen bzw. viralen Form des Empfehlungsmarketings

  2. Erfolgreichen Influencern gelingt es, eine gefragte Nische sehr glaubhaft zu besetzen. Sie können in dieser Position als Werbebotschafter agieren

  3. Unternehmen setzen mit Influencern immer öfter auf diese moderne Form des viralen Marketings, um die junge Zielgruppe (unter 30 Jahren) wieder besser zu erreichen

  4. Auch wenn Influencer durch eine besondere Qualifikation als Freiberufler eingestuft werden können, dürfte in der Mehrheit der Fälle eine Gewerbeanmeldung unabdingbar sein

  5. Gewerbesteuer ist erst ab einem jährlichen Freibetrag von 24.500 Euro zu entrichten Die Höhe hängt maßgeblich vom jeweiligen Hebesatz ab

  6. Fundierte Rechtskenntnisse und ein umfassender Versicherungsschutz erweisen sich als wichtig, um die Tätigkeit als Influencer auf eine nachhaltige und berechenbare Basis zu stellen

  7. Der Verdienst als Influencer steigt mit der Anzahl an Followern und somit der eigenen Reichweite. Oft wird für einen nennenswerten Verdienst im Sinne einer Existenzgründung eine kritische Masse von 100.000 Followern genannt.

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