Selbstständig machen mit 3D Druck

Ich mach‘ mir die Welt, wie sie mir gefällt‘ bzw. Existenzgründer sie in geschäftlicher Hinsicht brauchen: Dieser Spruch aus einer weltbekannten Kinderserie erlangt mit Blick auf die hier vorgestellte Geschäftsidee völlig neue Bedeutung. Selbstständig machen mit 3D Druck ist eine zukunftsorientierte Geschäftsidee, die idealerweise Innovation mit Lösungsorientierung verbindet. Wer als Gründer den neuesten Stand der Technik in puncto 3D Druck nutzt und auf eine hohe Nachfrage trifft, kann zweifelsohne eine vielversprechendes Geschäftsmodell etablieren. Dazu sollen in diesem Beitrag die wesentlichen Rahmenbedingungen praxisorientiert vorgestellt werden:

  • Ausgangsanalyse: Warum/wie selbstständig machen mit 3D Druck?

  • Businessplan: Was kann ein 3D Drucker leisten?

  • Leistungsspektrum: Wofür werden 3D Drucker verwendet?

  • (Wie) lässt sich mit 3D Druck Geld verdienen?


Keine Science-Fiction, sondern 3D Druck !

Noch vor wenigen Jahren hätte es nach Science-Fiction geklungen, wenn ein 3D Drucker Erzeugnisse wie Prothesen, künstliche Organe, Tische, Werkzeuge oder auch Food in diversen Formen hervorgebracht hätte. Heute ist die Technik so weit fortgeschritten, dass unterschiedlichste Materialien in diversen Größen bearbeitet werden können. Durch das große Anwendungsspektrum ergeben sich vielfältige Geschäftsausrichtungen im 3D Druck: Der Businessplan ist der richtige Ort, um die geschäftliche Ausrichtung fokussiert und potenzialorientiert auf den Punkt zu bringen. Alternativ sind für den 3D Druck auch die Bezeichnungen additive Fertigung oder Rapid-Technologien gebräuchlich. Schnelligkeit, Präzision und Dreidimensionalität sind wesentliche Vorteile dieser Geschäftsidee. Ob Prototypen, Werkzeuge, Modelle oder andere funktionale Gegenstände: Mittels 3D Druck lassen sich Materialien wie Kunststoff, Harze, Metalle und auch Keramik in die vorher am Computer definierte Form bringen.
 

Voraussetzungen, um sich mit 3D Druck selbstständig zu machen

Wie funktioniert 3D Druck? Wer sich mit 3D Druck selbstständig machen bzw. ein innovatives Startup-Unternehmen gründen möchte, muss sich mit der Technik und den Gestaltungsmöglichkeiten bestens auskennen. Nur so wird es möglich sein, das Beste aus der Technik zu holen und Kundenwünsche optimal erfüllen zu können. Je nach Größe des Unternehmens bzw. der Anzahl und Kapazität der Drucker ist diese Geschäftsidee kapitalintensiv. Daher kommt der Ausarbeitung eines überzeugenden Businessplans eine Schlüsselrolle zu, um Geldgeber/Investoren oder auch weitere Geschäftspartner gewinnen zu können. Von den formalen Voraussetzungen her ist eine Gewerbeanmeldung mit der Aufnahme der selbstständigen Tätigkeit notwendig (vergl. § 14 GewO). Eine spezielle Ausbildung/Qualifikation wird in der Regel nicht nachzuweisen sein. Ob eine behördliche Erlaubnispflicht zu prüfen ist, hängt vom konkreten Leistungsspektrum ab. Die Notwendigkeit besonderer Nachweise könnte gegeben sein, wenn die Erzeugnisse aus dem 3 D Drucker bestimmte Qualitätsmerkmale zu erfüllen haben. Ein Beratungstermin im zuständigen Gewerbeamt kann hilfreich sein, um die persönlichen Gründungsvoraussetzungen aussagekräftig zu erörtern.
 

Ausgangslage: Warum selbstständig machen mit 3D Druck?

Zu Beginn muss Klarheit über die persönliche Ausgangslage und Ziele erlangt werden: Soll es sich nur um einem Nebenerwerb handeln (mit einem Hobby Geld verdienen) oder soll es sich um eine hauptberufliche Selbstständigkeit bzw. ggf. Unternehmensgründung handeln? Diese Frage ist maßgeblich für die aufzubringenden Ressourcen in technischer, finanzieller und letztlich auch personeller Hinsicht. Wer professionelle Qualität anbieten will, wird in High-End 3D Drucker investieren müssen. Wer lediglich nebenbei Produkte verkaufen möchte, kommt mit Geräten für Hobbybastler ggf. bereits gut aus. Auch eine nebenberufliche Tätigkeit mit 3D Druck ist anmeldepflichtig, sofern eine klare und dauerhafte Gewinnerzielungsabsicht zu erkennen ist.
 

Wie 3D Druck die (Geschäfts)welt verändert…

Brancheninsider sehen die Technologie mittlerweile so weit vorangeschritten, dass sich ein enormes Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten ergibt. Auch die Kosten sind in den letzten Jahren deutlich gesunken, sodass sich mit Erzeugnissen aus dem 3D Drucker ansprechende Gewinnmargen erzielen lassen. In immer mehr Branchen ersetzt der 3D Druck bisherige Prozesse, Produkte kommen so schneller auf den Markt (zu denken ist alleine an den riesigen Markt für Ersatzteile). Ein enormes Potenzial sehen Branchenexperten in der Automobilindustrie, die immer stärker auf die Potenziale dieser additiven Fertigung setzt.
 

Wachstumsfreundliche Rahmenbedingungen für dynamische Gründer

Als geschäftliche Spielwiese für Existenzgründer bezeichnen Experten vor allem die Möglichkeiten, die sich beim 3D Druck durch Rapid Prototyping nutzen lassen. Modelle oder Prototypen lasen sich für Kunden zeitnah erstellen. Produktpräsentationen können weitaus effektiver werden, durch schnelles Testen und Anpassen lassen sich Kosten bei der Produktentwicklung senken. Insgesamt kann es so je nach Produkt zu einer deutlichen Verkürzung der Markteinführung kommen.
 

Von Beginn an gehören auch Problemfelder ehrlich auf den Bildschirm

Insgesamt ist mit Blick auf die Rahmenbedingungen davon auszugehen, dass der 3D Druck mit all seinen Möglichkeiten bald wie selbstverständlich zum Alltag gehören wird. Wie stark und nachhaltig der geschäftliche Boom sein wird, kann jetzt für die Zukunft niemand mit Sicherheit prognostizieren. Aber Gründer haben es selbst in der Hand, sich mit einer langfristig klugen und konsequent nachfrageorientierten Strategie am Markt zu platzieren. Zu möglichen Problemfeldern zählt der Umweltaspekt, der in der Wahrnehmung vieler Kunden eine wichtige Rolle spielen wird. Daher ist nach Alternativen zu Kunststoff zu suchen, um sich marketingtechnisch auch in dieser Hinsicht nachhaltig und zukunftsorientiert aufstellen zu können. Wer ohnehin das mögliche Handlungsfeld ‚Food Printing‘ ansteuert, muss sich um diesen Aspekt weniger Gedanken machen.
 

Zwischenfazit, bevor es an den Businessplan geht…

Es herrscht unter Experten große Einigkeit, dass der 3D Druck eine Zukunftstechnologie darstellt, mit der sich lukrative Geschäftsmodelle etablieren lassen. Der enorme Vorteil liegt in der flexiblen Nutzung dieser Technologie, was immer wieder gezielte strategische Anpassungen ermöglicht. Erzeugnisse aus dem 3D Drucker lassen sich immer wieder neu erfinden, was die Basis für einen langfristigen Wachstumskurs ist.
 

Businessplan: Geschäftsausrichtung & Herausforderungen angehen

Wie dargestellt, kann das Leistungsspektrum im Bereich des 3D Drucks sehr breit gefächert sein und sich auf viele Branchen beziehen. Daher muss für die Existenzgründung spätestens im Businessplan eine aussagekräftige Standortorientierung erfolgen: Gibt es eine Nachfrage für die geplante Geschäftsidee und wie sieht es mit der Konkurrenz aus? Wer z. B. medizinische Produkte aus dem 3D Drucker oder komplexe Modelle verkaufen möchte, wird damit durchaus ein hochpreisiges Marktsegment besetzen können. Mit leistungsstarken 3D Druckern ließen sich auf der anderen Seite aber auch große Mengen herstellen und absetzen. Eine zentrale Bedeutung wird in jeder Hinsicht dem Finanzteil des Businessplans zukommen: Hier muss sich zeigen, ob die Geschäftsidee sauber durchgerechnet und somit finanzierbar ist und mit welchen Gewinnen in den ersten Geschäftsjahren zu rechnen ist.
 

Marketing: So kommt 3D Druck bei Kunden an!

Wer von der Kundennachfrage her denkt, wird auch Suchanfragen wie ‚Wo kann man 3D drucken lassen?‘ stoßen. Um für solche Kunden (private und/oder geschäftliche) auffindbar zu sein, ist eine suchmaschinenoptimierte und somit möglichst reichweitenstarke Internetpräsenz von Beginn an erforderlich.
 

Passgenaue Vermarktung für die Zielgruppe: Nomen es omen!

Welche Vorteile bieten die Erzeugnisse aus dem 3D Drucker? Der Marktauftritt ist auf die anvisierte Zielgruppe und deren Bedürfnisse abzustimmen. Wer als Existenzgründer Kunden gewinnen will, muss die Mehrwerte seiner Produkte/Dienstleistungen konsequent beim Marketing in den Fokus stellen. Insgesamt sind die Vermarktungsmöglichkeiten sehr vielseitig, der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Denkbar wäre es, sich mit einem neuen Berufsbild als 3D Handwerker selbstständig zu machen. Fehlendes Werkzeug, das schnell aus dem 3D Drucker kommt, könnte der funktionale Kern einer solchen Geschäftsausrichtung sein. Sehr präsent ist auch der Trend für Food aus dem 3D Drucker. Insofern ließen sich auch Lebensmittel mit einem geeigneten 3D Drucker in die ausgefallensten Formen bringen. Der Verkauf der Erzeugnisse kann reichweitenstark über das Internet (ggf. sogar international) oder auch in einem eigenen Geschäft erfolgen. Hier könnten dann ebenfalls Räumlichkeiten für die Fertigung und die Logistik geschaffen werden.
 

Verdienst mit 3D Druck? Faktorenanalyse

Lässt sich mit einem 3D Drucker Geld verdienen (http://www.3d-print-news.de/kolumne-von-petra-fastermann/lasst-sich-mit-3d-druck-geld-verdienen/)? Diese Frage beschäftigt zu Beginn viele Existenzgründer, auch wenn die Selbstbestimmtheit für die meisten das wichtigere Motiv für den Schritt in die Selbstständigkeit ist. Ja, mit 3D Druck lässt sich Geld verdienen. Wie hoch der Verdienst ausfallen kann, muss im Finanzteil des Businessplans deutlich werden. Denn nur unter Berücksichtigung der Besonderheiten und Potenziale eines Geschäftsmodells im Bereich 3D Druck lassen sich aussagekräftige Prognosen über die Verdienstmöglichkeiten erstellen.
 

Wovon hängt der Gewinn mit 3D Druckern ab?

Von einer kaufmännisch durchdachten Kalkulation der Preise aller Erzeugnisse, die aus dem 3D Drucker kommen. Es gilt, den Materialeinsatz einzukalkulieren und auch den Faktor Zeit (Wie lange braucht der Drucker für ein bestimmtes Produkt?). Das sind wichtige Variablen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die erzielbaren Gewinnmargen haben. Und letztlich kommt es vor allem auf eine hohe Auslastung der Geräte an. Große und sehr leistungsstarke 3D Drucker haben einen hohen Anschaffungspreis. Dieser rechnet sich nur, wenn die Auslastung der Geräte hoch ist. Brancheninsider sind der Auffassung, dass die Verdienstmöglichkeiten mit 3D Druck gerade im Bereich Rapid Prototyping sehr gut sind. Bei einer durchdachten Geschäftsausrichtung und einem funktionalen Marketing Mix sollte ein vierstelliger Verdienst pro Monat im Bereich des Möglichen sein. Im Falle eines eigenen Unternehmens ist es gerade in der Startphase eine wichtige Frage, wie viel Gewinn ausgezahlt werden soll/kann oder wieder direkt in das Geschäft reinvestiert wird.
 

Wirtschaftlichkeit verdeutlichen: Wann hat sich ein Gerät amortisiert?

Potenzielle Geldgeber möchten natürlich wissen, ob ihr Kapital bei der Geschäftsidee ‚selbstständig machen mit 3D Druck‘ gut angelegt ist. Und auch Gründer selbst werden sich zu Beginn die Frage stellen müssen, wie viele Geräte zu welchem Preis überhaupt angeschafft werden sollen? Zentral ist, wann die Kosten der Investition wieder eingefahren sind. Hierbei handelt es sich um die Amortisationszeit, die wertvolle Hinweise auf die Attraktivität einer Investition gibt. Über welchen Zeitraum muss ein Gerät gut ausgelastet sein, damit die Kosten wieder eingefahren werden können? Je kürzer dieser Zeitraum ist, desto profitabler erscheint das Geschäftsmodell.
 

‚Abschlussfrage‘: Ist Begeisterung für Technik UND Buchführung vorhanden?

Der kaufmännische Blickwinkel auf diese Geschäftsidee zeigt, dass sich Gründer nicht nur mit der 3D Drucktechnik an sich beschäftigen werden. Im operativen Geschäftsbetrieb nach der Gewerbeanmeldung spielen kaufmännische Aufgaben bzw. die Buchführung eine Schlüsselrolle, und das jeden Tag. Konten müssen sauber geführt werden, am Ende des Geschäftsjahres ist der Jahresabschluss vorgesehen. Die Investition in 3D Drucker führt zu Anlagevermögen, das über einen bestimmten Zeitraum linear abzuschreiben ist (vergl. die AfA-Listen). Gründer, die Defizite in diesem Bereich haben, sollten diese abstellen oder Personal einstellen bzw. mit einem Buchhalter/Steuerberater zusammenarbeiten. Nur so ist sichergestellt, dass die finanzielle und formale Seite der Existenzgründung von Beginn an allen gesetzlichen Anforderungen gerecht wird.

Zusammenfassung/FAQ für die Geschäftsidee ‚selbstständig machen mit 3D Druck‘

  1. Warum selbstständig machen mit 3D Druck?

Weil es sich um eine Zukunftstechnologie handelt, die sich flexibel in vielen Branchen und für viele Anwendungsbereiche anwenden lässt. Da die Kosten für diese Technologie gesunken sind, lassen sich hohe Gewinnmargen als Basis für eine profitable Geschäftsidee erzielen. Eine Break-even-Analyse kann zeigen, ab welcher Verkaufsmenge das Geschäftsmodell Gewinne erzielt.
 

  1. Welche Voraussetzungen sollten Gründer mitbringen?

Gründer sollten sich mit allen Aspekten der Technik exzellent auskennen, wobei die Besonderheiten der Zielgruppe und des Zielmarktes im Besonderen zu würden sind. Eine besondere Qualifikation ist für die notwendige Gewerbeanmeldung in aller Regel nicht vorzuweisen.
 

  1. Erforderliche Investitionen: Was kostet ein 3D Drucker?

Die Kosten hängen maßgeblich von der Größe des Druckers und seiner Leistungsstärke (Qualität) ab. Während kleinere Geräte in einem moderaten vierstelligen Bereich zu haben sind, können große High-End 3D Drucker wesentlich teurer sein. Die Rechnung kann letztlich nur aufgehen, wenn die Geräte gut ausgelastet sein und die Erzeugnisse mit angemessenen Gewinnmargen auf dem Zielmarkt Abnehmer finden.

 

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