Selbstständig machen als Flexograf (Stempelmacher)

Wie wäre die Vorstellung, der eigenen selbstständigen Tätigkeit jeden Tag auf Neue einen eigenen ‚Stempel‘ aufdrücken zu können? Mit der hier vorgestellten Geschäftsidee ‚selbstständig machen als Flexograf‘ kann das berufliche Wirklichkeit werden, handelt es sich doch um die moderne Bezeichnung für einen Stempelmacher. Zwar schreitet die Digitalisierung rasch voran. Aber Papier und Dokumente spielen immer noch eine wichtige Rolle. Insofern ist der Stempel im privaten sowie geschäftlichen Kontakt nach wie vor unverzichtbar. Es scheint sich also um einen Markt mit hoher Nachfrage zu handeln, wobei die internationale Konkurrenz natürlich genau zu analysieren ist. Der folgende Beitrag möchte die Existenzgründung als Flexograf (Stempelmacher) mit diesen Themen näher beleuchten:

  • Chancen bewerten: Warum/wie selbstständig machen als Flexograf?

  • Welche Themen gehören in den Businessplan?

  • Wie lassen sich Kunden gewinnen bzw. individuelle Stempel verkaufen?

  • Wie viel verdient ein selbstständiger Flexograf?


Was macht ein Flexograf überhaupt?

Und was sind flexografische Produkte? Die alte Berufsbezeichnung ‚Stempelmacher‘ ist vielsagend, da sie den Kern der Tätigkeit beschreibt – die Herstellung unterschiedlichster Arten von Stempeln. Mittlerweile kommen aber abgesehen von Holz sehr viele Materialien und Fertigungstechniken zum Einsatz, um sehr individuelle Stempel nach genauen Kundenwünschen fertigen zu können. Stempel finden nicht nur für Papier/Dokumente Verwendung, sondern auch auf Verpackungen oder mehrseitigen Drucksachen. Insofern wird deutlich, dass Flexografen sich mit den Vorteilen und Eigenschaften vieler Ausgangsmaterialien auskennen müssen. Mittlerweile kommt für flexible Druckplatten neben Gummi auch Fotopolymer in Betracht. Auch bei der Verwendung funktionaler Druckfarben hat sich in den letzten Jahren viel getan. Die Tätigkeiten eines modern ausgestellten Flexografen beschränken sich längst nicht mehr nur auf die Anfertigung von Stempeln. Auch Gravuren, Schilder und kreative Arbeiten in der Druckvorstufe gehören zu flexografischen Leistungen, auf die Kunden zählen können.
 

Voraussetzungen, um sich als Flexograf selbstständig zu machen:

Abgesehen vom handwerklichen Geschick ist eine fundierte Sachkunde erforderlich, damit erstellte Stempel oder sonstige Produkte hohen Qualitätsansprüchen gerecht werden können. Mehr noch: Spezielle Stempel bzw. Siegel für Notare müssen besonderen Normen sowie Vorschriften entsprechen, die in der Berufsausbildung vermittelt werden. Angesichts dessen dürfte deutlich sein, dass eine fundierte Berufsausbildung notwendig ist, um den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. In formaler Hinsicht besteht Gewerbefreiheit. Paragraf 14 der Gewerbeordnung sieht die Anzeigepflicht vor. Vor der Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit muss ein Gewerbe angemeldet bzw. der Gewerbeschein vorliegen. Da es sich bei der Existenzgründung als Flexograf um eine handwerkliche Tätigkeit handelt, ist ein Blick in die Anlagen A und B der Handwerksordnung notwendig. Dort ist der Flexograf (Mediengestalter für Flexografie) in Anlage B unter den zulassungsfreien Handwerken zu finden. Wer sich folglich als Flexograf selbstständig machen möchte, muss keinen Meistertitel als Voraussetzung für die selbstständige Berufsausbildung vorweisen können. Die Ausarbeitung eines Businessplans ist wichtig, um die Geschäftsidee strategisch auszurichten, sie auf eine nachhaltige Basis zu stellen und in dieser Hinsicht mit soliden Finanzen für eine gewisse Planbarkeit zu sorgen.
 

Ausgangslage: Warum selbstständig machen als Flexograf (Mediengestalter für Flexografie)?

Ein Blick auf die geänderte Berufsbezeichnung und die neuen Ausbildungsinhalte zeigt ganz klar, dass sich der Flexograf im Wandel befindet. Es gilt für die anvisierte Selbstständigkeit, spätestens im auszuarbeitenden Businessplan den Platz in der digitalen Welt zu finden. Das kann nur durch eine kluge strategische Positionierung mit Blick auf die anvisierte Zielgruppe bzw. den Zielmarkt geschehen.

Auf den ersten Blick mag sich die Frage stellen, ob es sich bei der Stempeltechnik um ein Auslaufmodell handelt oder aber sie einen Platz in der Zukunft hat? Zwar mag der Stempel im Privatbereich an Bedeutung verloren haben. Im Geschäftsleben sowie in Behörden ist der aber nach wie vor sehr präsent. Brancheninsider bestätigen, dass der Stempel eine Berechtigung am Markt haben wird, solange es noch Formulare gibt. Ein Blick auf die Realität zeigt, dass die Digitalisierung von Behördengängen nur sehr langsam voranschreitet. Insofern ist damit zu rechnen, dass dieser Beruf auch in Zukunft gebraucht wird. Die die Erschließung neuer Geschäftsfelder ist es möglich, mit den Chancen der Zeit zu gehen.
 

Wie viele Flexografen gibt es in Deutschland?

Insgesamt gibt es nur noch wenige hunderte solcher Betriebe in Deutschland. Selbstständige Flexografen als Einzelkämpfer gibt es nur in geringer Anzahl, was bei einer Internetrecherche schnell deutlich wird. Die Konkurrenzsituation dürfte vielerorts entspannt sein, wobei die Nachfrage auf der anderen Seite anhand geeigneter Daten im Businessplan zu erörtern ist. Auch wenn es mittlerweile kaum noch Nachwuchs für diesen Beruf gibt, so sehen Branchenexperten die Zukunftschancen keinesfalls als schlecht. Das spricht für die Entscheidung, sich als Flexograf selbstständig zu machen. Neue Fachkräfte dürften sich mit den richtigen Argumenten gewinnen lassen, denn dieses Handwerk ist mittlerweile sehr computeraffin. Viele Planungsschritte lassen sich am PC ausführen und auch die Fertigungserfahrungen haben nicht mehr viel mit der einstigen Kunstfertigkeit des Stempelschneidens zu tun.
 

Stempelmacher, Flexograf, Mediengestalter für Flexografie: Eine Berufsbild geht mit der Zeit!

Was früher von Hand erledigt wurde, übernehmen immer öfter leistungsstarke Maschinen. Das ist auch der Grund, warum ein einzelner Flexograf einen vergleichsweise hohen Output erzeugen kann. Die gesteigerte Produktivität z. B. mittels hochmoderner Lasertechnik spricht in wirtschaftlicher Hinsicht ganz klar dafür, dass der Beruf des Stempelmachers in der Moderne angekommen ist. Alleine der Wandel der Berufsbezeichnungen zeigt, dass dieses jahrhundertealte Handwerk wie kaum ein anderes mit den technischen Möglichkeiten der Zeit gegangen ist. Diese Innovationsfähigkeit ist es, die für eine hohe Zukunftsfähigkeit spricht, sofern im Businessplan alle dazu notwendigen Grundlagen gelegt werden.
 

Im Business der Geschäftsidee den persönlichen Stempel aufdrücken

Im Businessplan müssen Gründer mit Fachwissen, Marktkenntnissen und Persönlichkeit punkten. Die Potenziale der Geschäftsidee sollten Außenstehenden zahlenbasiert schnell klar werden. Für die erfolgreiche Selbstständigkeit im Bereich der Flexografie spielt kaufmännisches Wissen eine erfolgskritische Rolle. Im Finanzteil des Businessplans muss deutlich werden, wie viel Gewinn der Geschäftsbetrieb in den ersten Jahren abwirft. Abgesehen davon muss eine Standortanalyse zeigen, ob sich ein Fachbetrieb dort etablieren könnte und inwieweit das Internet für eine Erhöhung der geschäftlichen Reichweite sorgen kann. Für die Werkstatt und eventuell auch den Verkauf sind geeignete Räumlichkeiten zu finden.
 

Zielgruppe & Leistungsspektrum bestimmen im Businessplan: Das ist wichtig!

Bei der Standortanalyse ist die Zielgruppe direkt mit einzubeziehen. Falls mit Unternehmen oder Behörden zusammengearbeitet werden soll, muss es in einem Umkreis von x Kilometern genügend potenzielle Partner geben. Zudem ist deren Bedarf an Stempeln und anderen flexografischen Erzeugnissen zu erörtern. Falls diese bereits feste Kooperationen haben, kann es für neue Betriebe schwer werden, Fuß zu fassen. Nochmals rückt die Rolle des Internets als Vertriebskanal in den Fokus, um sich absatztechnisch breiter aufzustellen.
 

Auf jeden Kunden passt ein Stempel…?

Übrigens werden im Handwerk der Flexografen mehr als 300 unterschiedliche Stempelarten angeboten. In Kombination mit diversen Formen, Materialien und Herstellungsarten lässt sich eine Vielzahl an Individualisierungen erreichen, wodurch eine große Zielgruppe angesprochen werden kann. Insgesamt aber sollte die Zielgruppe klar umrissen sein, damit das Leistungsspektrum exakt darauf abgestimmt werden kann. Nur so lässt sich eine hohe Servicequalität sicherstellen.

Wie oben bereits angedeutet, dürfte der B2B-Markt für Stempelmacher der wichtigere sein. Natürlich können auch an Privatkunden Stempel verkauft werden. Fraglich ist nur, ob Einzelanfertigungen in nennenswerter Höhe zu Umsätzen beitragen können? Wer gut von dieser handwerklichen Tätigkeit leben will, wird pro Monat eine gewisse Anzahl an Stempeln oder ähnlichen Dienstleistungen wie Gravuren verkaufen müssen.
 

Marketing: Wie Kunden gewinnen als Flexograf/Stempelmacher?

Ein Fachgeschäft kann an einem stark frequentierten Standort mit Außenwerbung für neue Kunden sorgen. Der Großteil des Marketings wird aber digital im Internet gestaltet werden müssen, schließlich suchen die allermeisten potenziellen Kunden heute online nach Produkten oder professionellen Dienstleistungen. Angesichts dessen geht strategisch kein Weg an einer suchmaschinenoptimierten Internetpräsenz vorbei. Zu analysieren sind Begriffe/Keywords, nach denen Kunden mit Blick auf die Erzeugnisse eines Flexografen suchen. Einzigartige Texte sind dann auf diese Begriffe hin auszurichten. So stellen selbstständige Flexografen mit reichweitenstarkem Suchwortmarketing sicher, dass sie bei Suchmaschinenanfragen als Lösung präsent sind.
 

Kundengewinnung setzt Präsenz bzw. Steigerung der Bekanntheit voraus

Die Präsenz lässt sich medial auch durch Zeitungsannoncen, Radiowerbung und die Eintragung in relevanten Fachportalen erhöhen. Ein optimierter Google My Business Eintrag ist die Basis für einen professionellen Geschäftsauftritt, der wichtige Kundenrezensionen enthält. Solche Google-Bewertungen sind für nicht wenige Kunden ein entscheidender Grund, sich mit dem Angebot von Unternehmen zu befassen oder es ganz bewusst nicht zu tun. Auch hier wird deutlich, dass sich hohe Qualität durch Kundenzufriedenheit und positive Bewertungen bei Google oder auf anderen Portalen in mehrfacher Hinsicht positiv auswirken wird.
 

Wie viel verdient ein Flexograf?

Als Referenzwert wird für angestellte Flexografen (Mediengestalter für Flexografie) ein Gehalt von etwa 2.600 Euro brutto im Monat angegeben. Wer sich selbstständig macht und mit einem durchdachten Businessplan alle notwendigen Grundlagen stellt, wird deutlich mehr verdienen können. Das setzt aber voraus, dass selbstständige Flexografen von Beginn an kaufmännisch denken und dementsprechend konsequent handeln.
 

Für Gewinne muss handwerkliches und kaufmännisches Wissen vorhanden sein

Der Preis- bzw. Angebotskalkulation wird eine große Bedeutung für den Verdienst als Flexograf zukommen. Neben dem Materialeinsatz muss vor allem der Faktor Arbeit vor dem Hintergrund einer angestrebten Gewinnmarge Berücksichtigung finden. Je höher die Auslastung bzw. besser die Auftragslage ist, desto höher wird der Gewinn ausfallen können. Und je breiter sich Flexografen mit ihrem Leistungsspektrum aufstellen, desto mehr werden sie mit professionellen handwerklichen Dienstleistungen verdienen können. Es spricht im Sinne des stetigen, zukunftsorientierten Wandels dieser Geschäftsidee nichts dagegen, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Stempel ließen sich gut als Werbeartikel/Give Away nutzen. Warum also nicht den Versuch starten, dass Unternehmen mit einem individuellen Stempel bei ihren Kunden einen bleibenden Eindruck hinterlassen?
 

Zusammenfassung/FAQ für die Geschäftsidee ‚selbstständig machen als Flexograf‘

  1. Warum selbstständig machen als Flexograf im Zeitalter der Digitalisierung?

Weil dieser traditionelle Handwerksberuf mit den technischen Möglichkeiten der Zeit gegangen ist, was vor allem direkt an den geänderten Berufsbezeichnungen ablesbar ist. Durch ein erweitertes Leistungsspektrum kann die Kernkompetenz der Stempelherstellung um viele weitere (aus Kundensicht interessante!) Dienstleistungen erweitert werden.

  1. Dem Businessplan den eigenen Stempel aufdrücken: Was muss deutlich werden?

Gründer müssen es mit Fachwissen, einem stimmigen Konzept, überzeugenden Finanzen und Persönlichkeit schaffen, dieses traditionelle Handwerk in der Moderne nachhaltig zu platzieren. Geldgeber/Investoren, die dieses wichtige Dokument als idealerweise überzeugende Visitenkarte lesen, müssen das Gefühl haben, dass Stempel nach wie vor eine Berechtigung am Markt haben. Je mehr aussagekräftige Fakten dies untermauen können, desto überzeugender wird sich der Businessplan lesen.

  1. Was passiert mit der Krankenversicherung nach der Existenzgründung als Flexograf?

Durch den Status(wechsel) öffnet sich der Weg in die privaten Krankenversicherung, wo anhand eines individuellen Gesundheitsrisikos eine bedarfsgerechter Leistungsumfang genossen werden kann. Wer im gesetzlichen Versicherungssystem bleiben will, kann dies als freiwillig Versicherter tun.

 

Das ändert sich bei Ihrer Krankenversicherung, wenn Sie selbstständig sind

Als Selbstständige/r oder Freiberufler/in sind Sie nicht mehr automatisch in der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) pflichtversichert. Sie müssen sich nun aktiv für eine Form der Krankenversicherung entscheiden. Die Beitragshöhe in der GKV orientiert sich am Einkommen. Die Kosten für Selbstständige betragen in diesem Jahr zwischen ...

weiterlesen Krankenkassenrechner