Selbstständig machen mit einem Fahrradgeschäft
Wer Zweiräder liebt und aus dieser Leidenschaft eine neue berufliche ErFAHRung machen möchte, kann sich als Fahrradhändler selbstständig machen. Der Markt für Zweiräder scheint vielversprechend, da durch Innovativen wie E-Bikes diese Form der Mobilität wieder für eine größere Zielgruppe eine echte Alternative geworden ist. Gerade im Stadtverkehr sind Fahrten mit dem Fahrrad oftmals schneller. Doch damit diese Geschäftsidee von Beginn an zielorientiert Fahrt aufnehmen kann, gilt es, zentrale Rahmenbedingungen und strategische Weichenstellungen zu analysieren. Genau dies soll im folgenden Beitrag in übersichtlicher Form geschehen.
Selbstständig machen mit einem Fahrradgeschäft: Orientierung für die Existenzgründung
- Wie sehen die Chancen in diesem Markt auf?
- ‚Geschäftsnavi‘: Wohin soll die Reise gehen?
- Womit verdient ein Fahrradhändler hauptsächlich Geld?
- Fahrradhandel eröffnen: Welche Formalitäten sind zu erfüllen?
- Fahrradhandel eröffnen: Umfeldbedingungen & Ausgangslage
Den letzten Boom hat der Radsport um die Jahrtausendwende erfahren, als deutsche Sportler in diesem Bereich Spitzenleistungen erbrachten. Aber auch seitens der Politik hat sich mit Blick auf die Rahmenbedingungen viel getan: So wurden in vielen Städten die Wege ausgebaut, sodass die radelnde Mobilität auf zwei Rädern eine echte Alternative im Vergleich zu nervenaufreibenden Staus geworden ist.
Selbstständig machen als Fahrradhändler: Fakten zur Orientierung
Bevor die Planung hier und in der Realität der Existenzgründung Fahrt aufnehmen kann, sei auf einige zentrale Fakten hingewiesen, die gezielt berücksichtigt werden sollten. In Deutschland gibt es über 73 Millionen Fahrräder, wobei über 80 % der Haushalte mindestens ein Fahrrad besitzen. Der Markt scheint also ziemlich gesättigt und die große Konkurrenz durch Handelsketten macht eine gründliche Standortanalyse für eine nachhaltige Geschäftsentwicklung unabdingbar. Auf der anderen Seite nutzen knapp 40 % der Deutschen das Fahrrad mehrere Male in der Woche. Die durchschnittliche Wochenleistung liegt bei 30 Kilometern. Dennoch ist insbesondere im Bereich des Fahrradhandels in den letzten Jahren eine Wende eingetreten. Stark nachgefragt sind mittlerweile akkubetriebene Fahrräder (sogenannte E-Bikes), die aufgrund des höherpreisigen Segments das Gewerbe des Fahrradhändlers stark aufgewertet haben. Eine Spezialisierung auf diesem Gebiet, verbunden mit professioneller Beratung und folglicher Weiterempfehlung von zufriedenen Kunden erleichtert erheblich den erfolgreichen Aufbau eines Fahrradgeschäftes.
Eine geschäftliche Berg- und Talfahrt?
Zu bedenken ist, dass es sich bei einem Fahrradhandel durchaus um ein saisonales Geschäft handelt. Die Hauptsaison liegt zwischen April und Oktober, im Winter sind die Umsätze traditionell geringer. Insofern müssen in der Hauptsaison finanzielle Reserven geschaffen werden, um einen womöglich langen Winter gut zu überstehen. Unternehmerische Flexibilität wird insofern auch bei der Einstellung von Personal nötig sein. Als generelle Rahmenbedingung sollte bedacht werden, dass Fahrräder umso beliebter sind, je flacher die Region ist. Insofern sollten auch geografische Aspekte gezielt bei der Auswahl eines Standortes einbezogen werden. Geschäftsräume müssen groß genug sein, um Modelle vorstellen und auch Raum für eine ggf. integrierte Werkstatt nutzen u können. Ideal ist auch eine Teststrecke, um für ein echtes Erlebnis zu sorgen, das zudem auch oft die Kaufentscheidung unmittelbar positiv beeinflusst. Gerade hier kann ein Fachhandel seine Vorteile gegenüber dem Internet ausspielen, vor allem wenn ein professionell eingestelltes Fahrrad direkt mitgenommen werden kann. Zukünftige Chancen sehen tendenziell attraktiv aus, da mit Sicherheit steigende Benzinpreise dem Fahrrad einen neuen Schub geben werden. Gleiches können Innovationen leisten, wenn sie das Fahrradfahren zu einer erstrebenswerten Alternative mit hohem Komfort machen.
Praxistipp ‚Standortanalyse für einen Fahrradhandel‘:
Wenig Konkurrenz, kaufkräftige Zielgruppe, große Nachfrage: Hier (http://www.selbststaendig.de/wissen/wie-wichtig-standort) können sich angehende Existenzgründer mit relevanten Faktoren für eine zu treffende Entscheidung näher vertraut machen.
Fest im Sattel sitzen: Wohin geht die geschäftliche Fahrt?
Wer sich als Fahrradhändler selbstständig machen möchte, sollte in jeder Hinsicht fest im Sattel sitzen. Neben fundierten Branchen- und Technikkenntnissen darf vor allem die kaufmännische Kompetenz nicht auf der Strecke bleiben. Wer Defizite in diesem Bereich hat, sollte diese Bremsklötze lösen und sich mit professionellen Gründerseminaren fit für die ganzheitliche Ausrichtung der Existenzgründung machen. Fest im Sattel sitzen sollten angehende Existenzgründer auch durch eine durchdachte Geschäftsausrichtung. Welche Zielgruppe soll anvisiert werden? Welches Leistungsspektrum ist dementsprechend aussichtsreich? Soll ein breites Angebot an Fahrrädern verfügbar sein oder erscheint eine Spezialisierung auf E-Bikes oder andere Modelle am Standort eher vielversprechend?
60+: wachsende und zahlungskräftige Zielgruppe
E-Bikes sollten als Trend im Leistungsspektrum nicht fehlen, da sich mit solchen Modellen die zahlungskräftige Generation 60+ gezielt ansprechen und im wahrsten Wortsinne bewegen lässt. Der demografische Wandel lässt in strategischer Hinsicht keine andere Option zu, als diese zentrale Zielgruppe mit in den Fokus zu stellen.
Mehrwerte für Kunden sind geschäftlich mehr wert!
Generell sollten Mehrwerte für alle Kunden im Mittelpunkt bei der nachhaltigen Geschäftsausrichtung stehen. Neben dem Angebot an Modellen kann auch der Service mit einer integrierten Werkstatt eine wichtige Rolle für die anzustrebende Kundenbindung spielen. Darüber hinaus ist zu überlegen, in welchem Umgang auch Zubehör im Fahrradhandel angeboten werden soll, um die Umsatzbasis insgesamt zu erhöhen. Natürlich können beim Marketing auch gesundheitsaktive Aspekte in den Mittelpunkt gerückt werden, die für den Verkauf durchaus förderlich sein können. All diese und weitere Fragen sind in einem Businessplan überzeugend auszuarbeiten. Insgesamt muss in allen Geschäftsfeldern klar werden, wo die Alleinstellungsmerkmale und Potenziale der Geschäftsidee liegen. Gerade die Finanzen müssen sorgfältig und realistisch geplant werden. Ansonsten werden Existenzgründer mögliche Geldgeber eher abschrecken, statt sie zu überzeugen.
Praxistipp ‚Finanzierung und Förderung für einen Fahrradhandel‘:
Hier (http://www.selbststaendig.de/existenzgruenderdarlehen) können sich angehende selbstständige Fahrradhändler einen kompakten Überblick verschaffen, um größtmögliche finanzielle Handlungsspielräume von Beginn an zu nutzen. Desweiteren finden Sie Informationen zu den möglichen staatlichen Förderprogrammen.
Vorfahrt für Gewinne: Womit wird eigentlich Geld verdient?
Betrachtet man den Markt für Fahrräder, so handelt es sich zweifelsohne um ein Massenprodukt. Die hohe Nachfrage und die nicht zu leugnende Konkurrenzsituation haben in den letzten Jahren dazu beigetragen, dass die Preise und dementsprechend auch die Gewinnmargen gefallen sind. Insofern zeigt ein Blick auf die Realität, dass viele selbstständige Fahrradhändler das meiste Geld durch eine angeschlossene Werkstatt verdienen. Diese kann auch im Winter für konstante Einnahmen sorgen, denn viele Menschen nutzen die kalte Jahreszeit, um ihr Fahrrad fit für den bevorstehenden Frühling zu machen. Hinzu kommt der generelle Trend, dass die Technik an manchen Fahrrädern mittlerweile für Reparaturen in Eigenregie zu komplex geworden ist. Wer also einen Fahrradhandel eröffnen möchte, kommt an der Integration einer angeschlossenen Werkstatt nicht vorbei. Dies zeigt umso eindringlicher, warum Fachkenntnisse für eine erfolgreiche Existenzgründung absolut notwendig sind.
Marketing für Fahrradhändler: Darauf fahren Kunden ab…
Zufriedene Kunden werden dem Fahrradhandel wahrscheinlich über Jahre treu bleiben und durch persönliche Empfehlungen das Geschäft beleben können. Letztlich wird Qualität in jeder Hinsicht entscheidend für nachhaltigen Geschäftserfolg sein. Dies betrifft natürlich die Fahrräder selbst, aber auch den Umfang und die wahrgenommene Qualität des Kundenservices. Je nach Region kann auch die strategische Option geprüft werden, ob ein Fahrradverleih sinnvoll ist. Gerade in Feriengebieten kann so die Einnahmebasis in den Sommermonaten erhöht werden. An einen entsprechenden Versicherungsschutz ist dann natürlich auch zu denken.
Selbstständig machen mit einem Fahrradgeschäft: formale Voraussetzungen
Wer sich als Fahrradhändler selbstständig machen möchte, muss vor der Eröffnung eines entsprechenden Geschäfts zwingend ein Gewerbe anmelden. Ob eine erweiterte Erlaubnispflicht und eine obligatorische Mitgliedschaft in der Handwerkskammer vorgesehen sind, hängt vom konkreten Leistungsspektrum ab. Dieses muss ohnehin vollständig und exakt im Formular zur Gewerbeanmeldung geschildert werden. Überall dort, wo sicherheitsrelevante Arbeiten ins Spiel kommen, ist mit einer Erlaubnispflicht bei der Gewerbeanmeldung zu rechnen. Sofern also eine Werkstatt integriert wird, rücken Sicherheitsaspekte automatisch in den Mittelpunkt. Eine nicht richtig montierte Schraube kann schnell gravierende Folgen haben, weshalb auch ein umfassender Versicherungsschutz für das Geschäft rechtzeitig hergestellt werden sollte. Eine Betriebshaftpflichtversicherung gilt in diesem Kontext als Pflichtbestandteil. Wer also eine Werkstatt integrieren möchte, wird entsprechende Fachkenntnisse nachweisen müssen. Dies kann ggf. auch durch qualifiziertes Personal in leitenden Positionen geschehen. In der Praxis wird mit Blick auf einen erforderlichen Befähigungsnachweis oft eine jährliche Unerheblichkeitsgrenze herangezogen. die bei ca. 20.000 Euro liegt.
Zusammenfassung für die Existenzgründung als Fahrradhändler
- Der Markt für Fahrräder zeigt sich insgesamt recht gesättigt und von großer Konkurrenz beherrscht. Dennoch können Innovationen und Rahmenbedingungen wie steigende Benzinpreise auf lange Sicht für gute Absatzchancen sorgen
- Der Standort spielt gerade für dieses Geschäftsfeld eine wichtige Rolle
- Im auszuarbeitenden Businessplan sollte vor allem überzeugend dargelegt werden, wie mit unvermeidbaren saisonalen Schwankungen umgegangen werden soll
- Viele selbstständige Fahrradhändler verdienen mit der angeschlossenen Werkstatt mehr als mit dem reinen Verkauf von Fahrrädern
- Das Leistungsspektrum entscheidet darüber, ob bei der notwendigen Gewerbeanmeldung ein Befähigungsnachweis vorzulegen ist. Dies ist meistens der Fall, wenn eine Werkstatt mit integriert wird.
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