Selbstständig machen als Yogalehrer/in

Zuletzt aktualisiert: 25.11.2025

Die Geschäftsidee „selbstständig machen als Yogalehrer“ ist im Grunde schon viele tausend Jahre alt, denn die indische Übungskunst Yoga begleitet Menschen seit Jahrtausenden im Lebensalltag. Entspannung, körperliche Fitness, Selbstvertrauen, Vitalität und geistige Leistungsstärke sind zentrale Ziele, die beim Unterricht als Yogalehrer im Fokus stehen. Ebenso klar sollte der geschäftliche Fokus für eine selbstständige Tätigkeit als Yogalehrer gelegt werden, wozu in diesem Leitfaden die wichtigsten Grundlagen (inklusive aktueller rechtlicher und wirtschaftlicher Hinweise) u. a. mit praktischen Checklisten vorgestellt werden. Heute kommen zusätzlich moderne Elemente wie Online-Yogakurse, hybride Modelle (Studio + Online) und digitale Mitgliederbereiche hinzu, die Sie bei der Planung unmittelbar mitdenken sollten

Zu Beginn sollte Klarheit darüber herrschen, dass die berufliche Selbstständigkeit als Yogalehrer viele Formen annehmen kann: Von der Eröffnung eines eigenen Yogastudios, freiberuflichen Engagements von Fitnessstudios und Sportvereinen bis hin zum betrieblichen Gesundheitsmanagement sind viele Optionen denkbar, ebenso eine nebenberufliche Tätigkeit als Yogalehrer. In den letzten Jahren sind außerdem Online-Live-Kurse, Video-on-Demand-Angebote, Apps sowie Kurse per Videokonferenz hinzugekommen, mit denen Sie Menschen unabhängig vom Standort erreichen können.

Daher sollte direkt zu Beginn entschieden werden, inwiefern aus dem Hobby Yoga ein Beruf oder „nur“ ein lukrativer Nebenverdienst werden soll – und ob Sie eher lokal im Studio, mobil in Firmen und Einrichtungen oder zusätzlich digital arbeiten möchten. Steht diese Grundsatzentscheidung, kann der als Yogalehrer auszuarbeitende Businessplan konkrete und vor allem zielfokussierte Formen annehmen. Hier sollte festgehalten werden,

  • welche Angebotsformen Sie wählen (Studio, mobile Kurse, Onlinekurse, Workshops, Retreats),
  • welche Zielgruppen Sie ansprechen möchten (z. B. Einsteiger, Senioren, Firmen, Präventionskurse nach § 20 SGB V),
  • und welche Einnahmequellen Sie nutzen wollen (Kursgebühren, Abos, digitale Produkte, Firmenverträge)
     

Was macht überhaupt ein/e Yogalehrer/in?

In Kursen oder auch im Einzelunterricht werden Teilnehmern die Grundlagen dieser indischen Lehre vermittelt, um Körper und Geist in Einklang zu bringen. Training und Entspannung stehen dabei ebenso im Zentrum, um die Gesundheit ganzheitlich zu bewahren, zu verbessern oder auch wiederherzustellen. Im Sinne einer Philosophie geht es darum, den Sinn des Lebens zu finden, mehr Achtsamkeit zu entwickeln und einen bewussteren Umgang mit dem eigenen Körper zu pflegen.

In der Praxis heißt das: Sie planen Kursreihen, leiten Gruppen und Einzelstunden an, passen Übungen an körperliche Einschränkungen an und erklären Hintergründe zu Atmung, Meditation und Haltung. Wenn Sie zusätzlich online unterrichten, kommen Organisation und Technik (Plattformwahl, Mikrofon, Kamera, Datenschutz) hinzu. Insofern sollten sich selbstständige Yogalehrer keinesfalls nur auf Klischees wie Klangschalen und Räucherstäbchen reduzieren lassen, sondern sich als professionelle Unterrichtende mit klarer Haltung, guter Didaktik und verantwortungsvollem Gesundheitsverständnis verstehen.

Was Sie nach der Existenzgründung als selbstständiger Yogalehrer anbieten wollen, sollte im Businessplan in strukturierter Form deutlich werden. Dabei wird es vor allem um unterschiedliche Yoga-Stile wie Ashtanga, Hatha, Vinyasa oder Power Yoga gehen, die verschiedene Zielgruppen ansprechen (dazu weiter unten mehr im Rahmen der Kundengewinnung als Yogalehrer). Ergänzend können Sie spezielle Formate wie Rückenyoga, Yoga für Schwangere, Business-Yoga, Präventionskurse zur Stressbewältigung oder Retreats konzipieren. Wichtig ist, dass Sie klar definieren, was Sie fachlich leisten dürfen und wollen – und wo die Grenzen zu medizinischer oder psychotherapeutischer Behandlung liegen.


Aussichten: Welche Chancen bietet die Selbstständigkeit als Yogalehrer?

In den letzten Jahren ist Yoga ein Teil des gesellschaftlichen Mainstreams geworden und längst kein belächeltes Nischenprodukt mehr. Durch das zunehmende Gesundheitsbewusstsein interessieren sich immer mehr Menschen dafür, wie sich mit entspannenden Übungen Geist, Körper und Seele in Harmonie vereinen lassen. Schätzungen zufolge praktizieren weltweit rund 300 Millionen Menschen Yoga, der Umsatz der gesamten Yoga-Industrie wird im zweistelligen Milliardenbereich verortet; je nach Abgrenzung des Marktes (inklusive Kleidung, Accessoires, Studios, Reisen, Onlineangebote) reichen die Schätzungen von etwa 80 bis rund 100 Milliarden US-Dollar. Das verdeutlicht, welches Potenzial in der Geschäftsideeselbstständig machen als Yogalehrer“ steckt.

Hinzu kommt: Der Markt hat sich in den letzten Jahren stark diversifiziert. Neben klassischen Präsenzkursen haben sich Onlineplattformen, Yoga-Apps, Membership-Modelle sowie Firmenangebote im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements etabliert. Für Sie als Gründerin oder Gründer bedeutet das: Sie können verschiedene Erlöskanäle kombinieren, sich spezialisieren und Ihr Angebot flexibel an Trends und Nachfragen anpassen – von sanftem Yin-Yoga bis hin zu fordernden Fitnessformaten


Kleiner Exkurs: Wie viele Deutsche machen überhaupt Yoga?

In Deutschland besteht weiterhin erhebliches Wachstumspotenzial. Ältere Studien nannten einen Anteil von etwa 5 % der Bevölkerung, die regelmäßig Yoga praktizieren. Aktuelle Befragungen zeigen jedoch, dass sich der Markt deutlich erweitert hat: Mittlerweile praktizieren – je nach Studie und Definition („mindestens gelegentlich“ vs. „regelmäßig“) – rund 13 bis 20 % der Bevölkerung Yoga, also ein zweistelliger Prozentanteil. In absoluten Zahlen entspricht das einem zweistelligen Millionenbereich. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt sehr klar, dass sich immer mehr Menschen für Yoga interessieren und diese Übungspraxis in ihren Alltag integrieren.

Die potenzielle Zielgruppe ist somit weitaus höher als die Menschen, die bereits regelmäßig Yoga praktizieren. Eine Besonderheit ist, dass nach wie vor viele Frauen Yoga praktizieren, in neueren Studien jedoch auch immer mehr Männer dazukommen. Das Verhältnis ist bei regelmäßigen Übenden zwar weiter leicht frauenlastig, aber längst nicht mehr so einseitig wie vor zehn Jahren. Das sollten Sie bei der Ausrichtung auf eine Zielgruppe beachten: Es spricht nichts dagegen, z. B. mit Power Yoga, sportorientierten Konzepten oder funktionellen Kursen gezielt auch fitnessorientierte Männer anzusprechen. In Befragungen geben viele Teilnehmende an, dass Yoga ein wichtiger Teil der Fitness sei, gleichzeitig spielt der Aspekt der Entspannung, Stressbewältigung und mentalen Gesundheit eine große Rolle.


Was brauche ich, um mich als Yogalehrer selbstständig zu machen?

In erster Linie benötigen Sie eine fundierte Ausbildung als Yogalehrer , um Schülern professionelle und vor allem spürbar wirksame Qualität anbieten zu können. Zu beachten ist, dass der Beruf Yogalehrer in Deutschland nicht staatlich geschützt ist, es gibt auch keine einheitliche staatliche Ausbildung. Das ist mit Blick auf vergleichbare Qualitätsstandards sicher ein Problem, weshalb bei der Auswahl eines Anbieters auf Qualität, Umfang der Ausbildung, Unterrichtspraxis und Renommee zu achten ist.

In diesem Kontext hat der Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e. V. (BDYoga) Rahmenrichtlinien als Orientierung erarbeitet. Viele anerkannte Ausbildungen umfassen mehrere hundert Unterrichtsstunden (oft 500 Stunden und mehr) und ziehen sich über zwei bis vier Jahre, inklusive eigener Praxis, Hospitationen und Lehrproben. Die Zertifizierung nach der Ausbildung ist nicht nur für die Kundengewinnung wichtig, sondern auch für die potenzielle Option der Abrechnung mit Krankenkassen im Rahmen von Präventionskursen nach § 20 SGB V. Viele gesetzliche Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kurskosten, wenn der Kurs über die Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP) zertifiziert wurde und die Anbieterqualifikation erfüllt ist.

Die ZPP-Zertifizierung kann als wichtiges Gütesiegel in diesem recht unregulierten Yoga-Markt gesehen werden: Sie bestätigt, dass die Kurskonzeption und Ihre Qualifikation den aktuellen Vorgaben des Leitfadens Prävention der gesetzlichen Krankenkassen entsprechen. ZPP-anerkannte Präventionskurse werden in der Regel für drei Jahre zertifiziert, danach ist eine Verlängerung möglich, sofern die Vorgaben weiter erfüllt werden.

Was ansonsten noch für die Selbstständigkeit als Yogalehrender notwendig ist, hängt von Art und Umfang der Geschäftsidee ab. Wer ein eigenes Yogastudio eröffnen möchte, hat mehr zu planen als ein freiberuflicher Yogalehrer, der in unterschiedlichen Fitnessstudios oder auch Betrieben Kurse anbietet oder ausschließlich online arbeitet. Wichtig hierbei ist, dass die Aufträge als Yogalehrer nicht nur von einem Auftraggeber kommen dürfen: Das wäre wirtschaftlich riskant und ein klares Indiz für eine mögliche Scheinselbstständigkeit . Tatsächlich prüft die Deutsche Rentenversicherung anhand mehrerer Kriterien (Anzahl Auftraggeber, unternehmerisches Risiko, Auftreten am Markt), ob eine echte Selbstständigkeit vorliegt.

Ebenfalls früh klären sollten Sie Themen wie eigene Website (mit Impressum und Datenschutzerklärung nach DSGVO), AGB und Teilnahmebedingungen, Datenschutz bei Kursverwaltung und Onlinekursen, Musiklizenzen (GEMA) im Studio sowie Miet- und Nutzungsrechte der Räumlichkeiten
 

Welche Rechtsform als Yogalehrer nutzen?

Für die Beantwortung dieser Frage ist der Umfang bzw. die Einstufung der Tätigkeit entscheidend. Wer einer unterrichtenden Tätigkeit nachgeht und kein Unternehmen im klassischen Sinne gründet, kann grundsätzlich als Freiberufler agieren. Die Einstufung als freiberufliche Tätigkeit erfolgt jedoch nicht automatisch, sondern wird vom zuständigen Finanzamt vorgenommen. Entscheidend ist, dass die Tätigkeit überwiegend unterrichtend ist, eine gewisse fachliche Qualifikation vorliegt und keine umfangreiche gewerbliche Tätigkeit (z. B. Verkauf von Waren) im Vordergrund steht.

Wer ein Unternehmen bzw. ein Yogastudio eröffnet, Mitarbeiter beschäftigt, Waren verkauft oder zusätzliche gewerbliche Dienstleistungen anbietet, wird eine Rechtsform nutzen müssen. Neben dem Einzelunternehmen kommen weitere Rechtsformen je nach Kapitalbedarf und gewünschter Haftungsbeschränkung in Frage (z. B. GbR, UG (haftungsbeschränkt), GmbH).
 

Gewerbe anmelden als Yogalehrer?

Wer sich als Yogalehrer selbstständig macht, stellt sich oft bereits in einer frühen Phase die Frage nach der Pflicht zur Gewerbeanmeldung. Grundsatz: Eine Gewerbeanmeldung ist vorgesehen, wenn Sie ein Unternehmen gründen, insbesondere wenn Sie ein Studio betreiben, Mitarbeiter beschäftigen oder zusätzliche gewerbliche Leistungen (z. B. der Verkauf von Yogazubehör) anbieten.

Wer alleine aufgrund seiner Qualifikationen einer lehrenden Tätigkeit nachgeht, kann gegenüber dem Finanzamt oft eine freiberufliche Tätigkeit mit Blick auf § 18 Einkommensteuergesetz rechtfertigen. Ob das im Einzelfall anerkannt wird, entscheidet jedoch immer das jeweils zuständige Finanzamt.

Aber Vorsicht: Sobald auch Yogazubehör wie Matten, Kleidung, Bücher oder andere Waren verkauft werden, handelt es sich um gewerbliche Tätigkeitsteile , die buchhalterisch getrennt zu erfassen wären. Die Anerkennung als freiberuflicher Yogalehrer bedeutet, mit einer gewissen Schöpfungshöhe den Fokus ausschließlich auf die Lehre in Kursen zu legen. In der Praxis entstehen häufig Mischformen, in denen freiberufliche Unterrichtstätigkeit und gewerbliche Tätigkeiten nebeneinander stehen. Hier ist eine gute Buchführung und im Zweifel eine frühzeitige steuerliche Beratung wichtig
 

Checkliste: Was braucht man, um sich als Yogalehrer selbstständig zu machen?

  • Sie benötigen eine fundierte und anerkannte Ausbildung als Yogalehrer , idealerweise mit Qualifikation, die den Rahmenrichtlinien großer Verbände entspricht und eine spätere Zertifizierung von Präventionskursen über die ZPP ermöglicht.
  • Sie brauchen einen durchdachten Geschäftsplan und Klarheit über Ausrichtung und wirtschaftliche Bedeutung der Tätigkeit als Yogalehrer (Hauptberuf vs. Nebenberuf), inklusive Finanzplanung, Marketingstrategie und ggf. digitalem Geschäftsmodell.
  • Sie müssen die Tätigkeit beim Finanzamt anmelden (ggf. mit Anerkennung als Freiberufler) oder bei der zuständigen Behörde ein Gewerbe anmelden, wenn Sie ein Yogastudio gründen oder gewerbliche Tätigkeiten ausüben.
  • Sie benötigen geeignete Räumlichkeiten oder zahlreiche Kooperationen mit Fitnessstudios, Gesundheitseinrichtungen, Unternehmen oder Sie setzen auf ein professionelles Online-Setup mit stabiler Technik, Buchungssystem und DSGVO-konformen Prozessen.
  • Sie brauchen ein klares, bewegendes Konzept für die anvisierte Zielgruppe , das sich vom Wettbewerb abhebt und in Marketing, Kursstruktur und Preismodell sichtbar wird.
  • Sie sollten über eine authentische Persönlichkeit verfügen, da Yogalehrer eine bestimmte Lebenseinstellung im wahrsten Sinne verkörpern und als Vorbild für achtsames, gesundheitsorientiertes Verhalten wahrgenommen werden.
  • Ergänzend sind heute auch rechtliche und organisatorische Grundlagen wichtig: AGB/Teilnahmebedingungen, Umgang mit Stornierungen, Datenschutz, Musiklizenzen, Versicherungen, Notfallkonzepte und ggf. ein DSGVO-konformes Newsletter- oder Buchungssysten


Was kostet es, sich als Yogalehrer selbstständig zu machen?

Die Kosten für die Existenzgründung als Yogalehrer hängen entscheidend vom Umfang der Geschäftsidee ab, der im Businessplan zahlenbasiert deutlich werden muss. Wer als freiberuflicher Yogalehrer agiert, hat relativ überschaubare (laufende) Kosten zu fürchten, zumal die Ausrüstung meistens vorhanden ist und Kursräume häufig von Studios, Vereinen oder Unternehmen gestellt werden. Hier fallen vor allem Kosten für Fortbildungen, Versicherungen, Marketing, Website, Fahrtkosten und gegebenenfalls Technik für Onlinekurse an.

Kosten- und somit planungsintensiver ist die Geschäftsidee, ein Yogastudio eröffnen zu wollen. Hier können für Umbau und Einrichtung hohe Gründungskosten anfallen (Renovierung, Bodenbeläge, Spiegel, Lichtkonzept, Sanitäranlagen, Umkleiden). Für Miete und etwaiges Personal entstehen zudem nicht unerhebliche Fixkosten. Dazu kommen Mietkaution, Nebenkosten, Versicherungsprämien, Software-Abos (z. B. Buchungssystem, Musiklizenzen), Marketingbudget und Rücklagen . Diese Frage muss der erstellte Businessplan also für die eigene Planungssicherheit realistisch beantworten können – idealerweise mit verschiedenen Szenarien (optimistisch, realistisch, konservativ)
 

Existenzgründung als Yogalehrer: Welcher Standort ist perfekt?

Auch der Standort bzw. dessen Qualität hängt von der konkreten Ausrichtung der Geschäftsidee ab. Wer freiberuflicher Yogalehrer werden möchte, ist in einem gewissen Aktionsradius auf zahlreiche Fitnessstudios, Gesundheitseinrichtungen, Firmenkunden oder Volkshochschulen angewiesen. Zu hinterfragen ist immer, welcher Aktionsradius in wirtschaftlicher Hinsicht mit Blick auf die Kosten (Fahrtzeit, Fahrtkosten, Auslastung) noch Sinn macht.

Wer ein Yogastudio eröffnen möchte, sollte im Businessplan eine fundierte Standortanalyse mit Blick auf die Konkurrenzsituation und die potenzielle Nachfrage durchführen. Idealerweise liegen Daten vor, wie viele Menschen in der Region Yoga praktizieren oder Interesse daran haben und mit einem entsprechenden professionellen Angebot auch aktiv werden. Sie sollten sich außerdem anschauen:

  • Wie hoch ist die Kaufkraft in der Region?

  • Wie viele Studios, Fitnessketten und Vereine bieten bereits Yoga an?

  • Welche Nischen sind noch frei (z. B. Yoga für Senioren, Kinder, Schwangere, Firmen, Yoga in Kombination mit Physiotherapie oder Coaching)?

    Ein Aspekt, der sich verändert hat: Viele Menschen nutzen heute Online- und On-Demand-Angebote . Ihr Studio muss daher Mehrwerte bieten (persönliche Betreuung, Atmosphäre, Community, Präventionskurse mit Kostenerstattung, persönliche Ansprache), die über kostenlose YouTube-Videos hinausgehen. Kooperationen mit Ärzten, Therapeuten, Gesundheitszentren oder betrieblichen Gesundheitsmanagern können helfen, den Standort strategisch zu verankern.
     

    Welche Versicherungen brauchen Yogalehrer?

    Auf die persönliche Absicherung für Krankheit und das Alter gehen wir im nächsten Abschnitt ein. Vor der Aufnahme der selbstständigen Tätigkeit sollte der Versicherungsschutz individuell geprüft werden, um finanzielle Risiken so weit wie nur möglich zu minimieren. In dieser Hinsicht erscheint eine Betriebshaftpflichtversicherung als unerlässlich. Sie greift für Schäden Dritter, die im Rahmen der selbstständigen Berufsausübung entstehen können, etwa wenn sich ein Teilnehmer bei einer Übung verletzt und Ihnen vorwirft, nicht ausreichend angeleitet oder abgesichert zu haben.

    Wer ein Yogastudio betreibt, sollte auch das Inventar versichern. Ergänzend ist eine Berufshaftpflichtversicherung unbedingt erforderlich, insbesondere wenn Sie Beratung, Personal Training oder Gesundheitsangebote mit stärkerem therapeutischen Bezug machen. In vielen Tarifen sind Betriebs- und Berufshaftpflicht kombiniert.

    Je nach Ausrichtung können außerdem eine Rechtsschutzversicherung (z. B. bei Streitigkeiten mit Vermietern, Lieferanten oder Mitarbeitern) sowie eine Inhaltsversicherung gegen Einbruchdiebstahl, Vandalismus oder Leitungswasserschäden sinnvoll sein. Wenn Sie Mitarbeiter beschäftigen, ist eine Anmeldung bei der zuständigen Berufsgenossenschaft vorgeschrieben. Holen Sie sich bei Bedarf fachkundigen Rat, damit Ihr Versicherungsportfolio wirklich zu Ihrem Geschäftsmodell passt
     

    Hauptberuflich selbstständig als Yogalehrer: Was ändert sich bei Rentenversicherung und Krankenversicherung?

    Wer sich nebenberuflich als Yogalehrer selbstständig macht, ist in aller Regel über den Hauptberuf kranken- und rentenversichert. In diesem Szenario wird die Tätigkeit aus Sicht der Krankenkasse nur dann als nebenberuflich anerkannt, wenn sie in Umfang und wirtschaftlicher Bedeutung klar hinter der Hauptbeschäftigung zurücktritt. Dabei spielen sowohl der zeitliche Umfang als auch der Verdienst, die Zahl der Kunden und die organisatorische Struktur eine Rolle. Es gibt keine starre Regel, dass der Verdienst aus dem Nebenjob „auf keinen Fall höher sein darf“, aber wenn die Einnahmen und der Zeitaufwand deutlich steigen, kann die Krankenkasse zu der Einschätzung kommen, dass eine hauptberufliche Selbstständigkeit vorliegt – mit entsprechenden Beitragsfolgen. Im Zweifel entscheidet die Krankenkasse nach einer Statusprüfung.

    Wer als Yogalehrer als freiberuflich eingestuft ist und überwiegend unterrichtend tätig ist, unterliegt meistens aufgrund dieser lehrenden Tätigkeit der Rentenversicherungspflicht, sobald die Geringfügigkeitsgrenze überschritten ist. Diese Grenze orientiert sich am Minijob-Niveau; seit 2025 liegt sie bei 556 Euro monatlichem Gewinn aus der selbstständigen lehrenden Tätigkeit (diese Werte können sich mit Anpassungen des Mindestlohns weiterentwickeln). Wird diese Grenze dauerhaft überschritten, besteht grundsätzlich Rentenversicherungspflicht. Die Beiträge werden dann in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt. Beschäftigen Sie mindestens einen sozialversicherungspflichtigen Mitarbeiter, kann diese Pflicht entfallen.

    Wer hingegen Gewerbetreibender ist und nicht unter die Gruppe der selbstständig Lehrenden fällt, kann die private Altersvorsorge nach eigenen Vorstellungen betreiben oder sich freiwillig in der gesetzlichen Rentenversicherung versichern.

    Wer sich hauptberuflich als Yogalehrender selbstständig macht, kann mit diesem Schritt in die private Krankenversicherung (PKV) wechseln und sich einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz zulegen. Die Höhe der Einkünfte ist dabei nicht maßgebend, sondern das individuelle Versicherungsrisiko und der gewählte Versicherungsumfang. Alternativ besteht die Option, als selbstständiger Yogalehrer freiwillig gesetzlich krankenversichert zu bleiben. Hier werden die Beiträge einkommensabhängig berechnet, unter Berücksichtigung einer gesetzlichen Mindestbemessungsgrundlage. Beide Wege haben langfristige Folgen für Beitragshöhe und Flexibilität, insbesondere im Alter. Eine sorgfältige Beratung kann helfen, die passende Lösung zu finden.


     

    Mit welchen Steuern ist als Yogalehrer zu rechnen?

    Am einfachsten ist die Buchhaltung für freiberufliche Yogalehrer, denn am Ende eines Geschäftsjahres reicht eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) für die Einkommensteuer aus. Gewerbesteuer fällt für Freiberufler nicht an. Betreiber eines Yogastudios mit gewerblicher Einstufung zahlen Gewerbesteuer erst ab einem jährlichen Freibetrag von 24.500 Euro Gewerbeertrag . Wichtig ist zu wissen, dass sich dieser Freibetrag auf den Gewinn (bzw. Gewerbeertrag), nicht auf den Umsatz, bezieht.

    Die Umsatzsteuer wird ein durchlaufender Posten bei der Buchhaltung sein, sofern in der Startphase nicht auf die Kleinunternehmerregelung zurückgegriffen wird. Dann kann auf den Ausweis von Umsatzsteuer in Rechnungen verzichtet werden, wenn die gesetzlichen Umsätze nicht überschritten werden. Hier hat sich zum 1. Januar 2025 eine wichtige Änderung ergeben: Die Grenze für die Kleinunternehmerregelung liegt nun bei 25.000 Euro Umsatz im Vorjahr und voraussichtlich nicht mehr als 100.000 Euro Umsatz im laufenden Jahr . Unterschreiten Sie diese Grenzen, können Sie sich als Kleinunternehmer behandeln lassen, müssen dann keine Umsatzsteuer auf Ihren Rechnungen ausweisen, haben dafür aber auch keinen Vorsteuerabzug aus Eingangsrechnungen.

    Da steuerliche Regelungen komplex sind und sich ändern können, ist es sinnvoll, frühzeitig einen Steuerberater oder eine kompetente Beratungsstelle einzubinden – insbesondere bei Mischformen (freiberufliche und gewerbliche Tätigkeiten, Studio + Onlinekurse, Warenverkauf).

    Wo bekomme ich Hilfe, wenn ich mich mit Yoga selbstständig mache?

    Selbstständige Yogalehrer sollten sich professionell organisieren, um Interessen besser durchsetzen und Trends in der Branche frühzeitig erkennen zu können. Insofern ist der Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e. V. (BDYoga) eine prüfenswerte Anlaufstelle mit großem Potenzial. Dort finden Sie Informationen zu Ausbildungsstandards, Berufsethik, Fortbildungen und Branchenentwicklungen.

    Das gilt auch für Plattformen, Fachportale und Messen rund um Yoga, Gesundheit und Prävention, auf denen regelmäßig über Trends, Studien und rechtliche Änderungen informiert wird. Ergänzend können Sie sich bei der Zentralen Prüfstelle Prävention (ZPP) und bei Ihrer Krankenkasse über Voraussetzungen für Präventionskurse informieren. Für die betriebliche Gesundheitsförderung sind auch die jeweiligen BGM-Stellen der Unternehmen sowie regionale Netzwerke eine gute Adresse.


    Kapitalbeschaffung: Erhalte ich Zuschüsse oder staatliche Förderung?

    Welche Förderungen und Zuschüsse als Yogalehrer nutzbar sind, sollte frühestmöglich in Erfahrung gebracht werden. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Existenzgründung mit Yoga auf einer finanziell breit angelegten Basis steht. Aus der Arbeitslosigkeit heraus kann der Gründungszuschuss eine Option sein, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind (Bezug von ALG I, Restanspruch von in der Regel mindestens 150 Tagen, tragfähiges Geschäftskonzept). Wichtig ist: Der Gründungszuschuss ist eine Ermessensleistung , auf die kein automatischer Rechtsanspruch besteht.

    Ansonsten bietet sich ein Kreditvergleich an, um Bankdarlehen, Förderkredite (z. B. über Förderbanken) und andere Finanzierungsbausteine zu prüfen. Nutzen Sie auch die Beratung von Fachverbänden, Gründungsberatern und Kammern, um zu einer „branchenerprobten“ Lösung zu kommen. Ergänzend kann für Personen im Bürgergeldbezug das Einstiegsgeld des Jobcenters eine Option sein
     

    Wie Kunden gewinnen als Yogalehrer?

    Um Kunden zu gewinnen, muss insbesondere eines bekannt sein: die Zielgruppe mit ihren Bedürfnissen und Zielen . Insofern ist es strategisch klug, beim Leistungsangebot von den Problemen und Wünschen der Zielgruppe auszugehen. Dann ist auch klar, welche Yoga-Stile bzw. Kursangebote am meisten Sinn machen. Generell kann das Yoga-Spektrum eher breit oder auf eine bestimmte Nische bzw. Art angelegt sein, solange es am Standort und online eine belastbare Nachfrage gibt. Stressabbau, Fitness, mentale Ausgeglichenheit und innere Ruhe können Attribute sein, mit denen für Yogakurse geworben wird.

    Neben Frauen können auch für Kinder und Senioren spezielle Kurse angeboten werden, wobei es von Anfängern bis Fortgeschrittenen unterschiedlichste Stufen geben kann. Wichtig ist, dass Sie Ihr Angebot verständlich beschreiben, typische Fragen (Dauer, Schwierigkeitsgrad, Vorkenntnisse, gesundheitliche Einschränkungen) beantworten und Einstiegshürden so gering wie möglich halten (z. B. durch Schnupperstunden, Einsteigerkurse, Kennenlernpakete ).

    Für die Vermarktung ist Bekanntheit wichtig, die sich im digitalen Zeitalter am besten mit einer suchmaschinenoptimierten und entsprechend reichweitenstarken Internetseite erreichen lässt. Ein Yoga-Blog oder ein YouTube-Kanal mit Übungen sowie Trainingsanleitungen können weitere Wege sein, um interessierte Kunden zu gewinnen und Vertrauen aufzubauen. Social-Media-Plattformen wie Instagram, Facebook oder TikTok eignen sich, um Einblicke in Ihr Studio, Ihre Philosophie und Ihren Unterrichtsstil zu geben. Bewertungen auf Google, Bewertungsportalen und Plattformen helfen, Vertrauen aufzubauen und Ihre Sichtbarkeit lokal zu stärken.

    Flyer sind nach wie vor ein probates und kostengünstiges Mittel, um Nachfrage und eigene Bekanntheit zu erhöhen, insbesondere in der direkten Umgebung Ihres Studios. Noch wirkungsvoller wird Ihre Kundengewinnung, wenn Sie online und offline kombinieren: Website, lokale Suchmaschinenoptimierung, Social Media, E-Mail-Newsletter, Kooperationen mit Ärzten und Therapeuten sowie Präsenz auf lokalen Veranstaltungen
     

    Wie viel verdient man als selbstständige(r) Yogalehrer(in)?

    Eine pauschale Antwort ist nicht möglich, da der Verdienst sehr stark vom Standort, der Auslastung und der Angebotsstruktur abhängt. Mit einem eigenen Yogastudio lassen sich im Regelfall höhere Gewinne erzielen, vorausgesetzt, die Kostenstruktur ist entsprechend schlank und die Auslastung stabil. Für Yoga-Einzelstunden können – je nach Region und Spezialisierung – Honorare von 60 Euro und mehr aufgerufen werden, teilweise auch deutlich darüber. In Gruppenkursen bewegen sich die Teilnahmegebühren oft im Bereich von etwa 10 bis 25 Euro pro Einheit, abhängig von Region, Studiokonzept und Kursdauer.

    Im Falle einer guten Auslastung sollten Gründer von dieser Geschäftsidee leben können oder alternativ einen attraktiven Nebenverdienst einfahren. Dabei ist zu bedenken, dass der erzielte Umsatz nicht mit dem Gewinn identisch ist, da Miete, Versicherungen, Marketing, Steuern, Rücklagen und persönliche Absicherung abgedeckt werden müssen. Der Businessplan ist der richtige Ort, um eine realistische Antwort auf diese Frage zu formulieren – idealerweise mit einem Finanzplan, der unterschiedliche Szenarien berücksichtigt.

    Zu überlegen ist mit Blick auf die Kundenbindung auch, welche Kurs- und Bezahloptionen es geben soll. In einem Yogastudio bietet sich ein Monatsbeitrag für einen definierten Leistungsumfang an, um mit einer gewissen Einnahmebasis jenseits von Schwankungen rechnen zu können. Ergänzend können 10er-Karten, Zeitkarten, Hybrid-Angebote (Studio + Online), Firmenpakete für Unternehmen und der Verkauf von zusätzlichen Leistungen (Workshops, Retreats, digitale Kursprogramme) die Einnahmesituation verbessern und stabilisieren
     

    Faktencheck & kompakte Zusammenfassung: Was sollten Sie unbedingt beachten?

    1. Markt & Zielgruppe: Yoga ist längst im Mainstream angekommen, in Deutschland praktizieren heute deutlich mehr Menschen Yoga als noch vor einigen Jahren. Rechnen Sie mit einem zweistelligen Prozentanteil der Bevölkerung, der Yoga zumindest gelegentlich nutzt. Frauen stellen weiterhin eine wichtige Zielgruppe dar, aber Männer holen deutlich auf – spezialisierte Angebote helfen Ihnen, sich zu positionieren.
    2. Qualifikation & Qualität: Der Beruf „Yogalehrer“ ist nicht geschützt, daher ist eine fundierte Ausbildung mit mehreren hundert Unterrichtsstunden und eine klare Qualitätsorientierung besonders wichtig. Eine Zertifizierung nach den Standards großer Verbände und die Möglichkeit, Präventionskurse nach § 20 SGB V über die ZPP zertifizieren zu lassen, verschaffen Ihnen einen wichtigen Wettbewerbsvorteil.
    3. Rechtsform & Einstufung: Klären Sie frühzeitig, ob Sie als Freiberufler (unterrichtende Tätigkeit) oder als Gewerbetreibender (Studio, Warenverkauf, Mischbetrieb) eingestuft werden. Die Entscheidung trifft das zuständige Finanzamt. Bei Mischformen sollten Sie eine saubere buchhalterische Trennung und steuerliche Beratung einplanen.
    4. Sozialversicherung: Prüfen Sie Ihre Statusfrage sorgfältig. Nebenberufliche Selbstständigkeit muss im Verhältnis zur Haupttätigkeit tatsächlich „nebenberuflich“ sein, sonst drohen höhere Beiträge. Als selbstständig Lehrende können Sie rentenversicherungspflichtig sein, sobald Ihr Gewinn die Geringfügigkeitsgrenze (aktuell 556 Euro pro Monat) überschreitet. Bei der Krankenversicherung können hauptberuflich Selbstständige zwischen freiwilliger GKV und PKV wählen – beide Wege sollten Sie langfristig durchdenken.
    5. Steuern & Kleinunternehmerregelung: Als freiberuflicher Yogalehrer reichen in der Regel EÜR und Einkommensteuererklärung, als Studiobetreiber kann Gewerbesteuer anfallen (Freibetrag 24.500 Euro Gewinn). Die Kleinunternehmergrenzen wurden ab 2025 angehoben: Bis 25.000 Euro Umsatz im Vorjahr und voraussichtlich maximal 100.000 Euro im laufenden Jahr können Sie auf den Ausweis von Umsatzsteuer verzichten, haben dann aber keinen Vorsteuerabzug. Holen Sie sich hier fachlichen Rat.
    6. Versicherungen & Rechtliches: Eine Betriebshaftpflicht und ggf. Berufshaftpflicht sind für Yogalehrer nahezu unverzichtbar. Ergänzend können Rechtsschutz, Inhalts- und Gebäudeversicherung wichtig werden. Denken Sie außerdem an AGB, Teilnahmebedingungen, Datenschutz (DSGVO), Musiklizenzen (GEMA) und klare Regeln zu Stornierungen und Haftung.
    7. Geschäftsmodell & Digitalisierung: Planen Sie nicht nur Präsenzkurse, sondern überlegen Sie, wie Sie Online-Live-Kurse, On-Demand-Videos, Membership-Modelle, Firmenangebote und spezialisierte Nischen (z. B. Rückenyoga, Seniorenyoga, Präventionskurse) integrieren können. Eine professionelle Website, lokale Suchmaschinenoptimierung, Social Media, Newsletter und gute Bewertungen sind heute zentrale Bausteine für Ihre Kundengewinnung.

    Wenn Sie diese Punkte Schritt für Schritt in Ihrem Businessplan und in Ihren Entscheidungen berücksichtigen, erhöhen Sie die Chancen erheblich, dass Sie sich als Yogalehrer oder Yogalehrerin nachhaltig, wirtschaftlich tragfähig und rechtlich sicher selbstständig etablieren.

     

    Was passiert mit meiner Krankenversicherung, wenn ich selbstständig bin?

    Als Selbstständiger oder Freiberufler sind Sie nicht mehr in Ihrer gesetzlichen Krankenkasse pflichtversichert. Sie müssen sich dort nun auf Antrag befreien lassen. Die künftige Beitragshöhe richtet sich nach Ihrem Einkommen. Die Kosten für Selbstständige betragen im Jahr 2025...
     

    weiterlesen...

    Ähnliche Inhalte