Selbstständig machen mit einem Schrotthandel

Schrott

Geld verdienen mit Dingen, die nicht mehr gebraucht werden und wertlos erscheinen? Auch wenn es auf den ersten Blick wenig attraktiv klingen mag, so birgt der Weg in die Selbstständigkeit mit einem Schrotthandel große unternehmerische Chancen in sich. Mit Schrott bzw. diversen Metallarten/Altmetallen lässt sich gutes Geld verdienen, da viele Rohstoffe immer knapper werden und dementsprechend die Preise auf den globalen Märkten steigen. Insofern übernehmen Schrotthändler eine durchaus wichtige Rolle im Recyclingprozess.

In diesem Beitrag sollen diesbezüglich alle praxisrelevanten Themen beleuchtet werden, die für die angestrebte Wertschöpfung im Rahmen der beruflichen Selbstständigkeit eine Rolle spielen. Ziel muss es sein, aus Schrott Geld bzw. Gewinne zu machen. Daher lohnt es sich, direkt zu Beginn dieses Beitrages einen Blick auf die Rahmenbedingungen und Experteneinschätzungen zu werfen.
 

Existenzgründung mit einem Schrotthandel: Diese Aspekte werden hier behandelt

  • Ausgangsbedingungen: Wie gestalten sich die Zukunftsaussichten?
  • Geschäftsausrichtung: Welche Entscheidungen sind zu treffen?
  • Vorstellung möglicher strategischer Ausrichtungen
  • Formalitäten: Welche Erlaubnisse etc. sind für einen Schrotthandel nötig?
     

Der professionelle Handel mit Schrott: Wie bewerten Experten die Chancen in diesem Bereich?

Das Recycling von Altmetallen ist angesichts der Knappheit und schlichtweg fehlender Rohstoffe in Deutschland wichtiger denn je. Die knappen natürlichen Ressourcen führen dazu, dass die Nachfrage in puncto Metallschrott steigt. Insofern sind die Berufsaussichten für selbstständige Schrotthändler sehr gut. Neben Stahl ist vor allem die Nachfrage für Buntmetalle wie Zink, Nickel oder Kupfer groß.
 

Damit die Geschäftsidee selbst kein Schrott wird…

Angesichts dessen sollten angehende Selbstständige genau definieren, was sie unter Schrott verstehen bzw. auf welche Art sie sich strategisch ausrichten wollen. Der Bereich Altmetalle (also Elektroschrott etc.) scheint rein wirtschaftlich gesehen der mit Abstand aussichtsreichste zu sein. Beschreibend in diesem Kontext ist die Tatsache, dass in Deutschland mehr Kupfer aus Schrott als aus Erz gewonnen wird. Für den erzielbaren Endpreis spielt die Reinheit des Metalls eine wesentliche Rolle. Dementsprechende Fachkenntnisse sind also vonnöten. Typischerweise stammen selbstständige Schrotthändler aus industriellen Bereichen, in denen sie täglich in Kontakt mit diversen Metallen kommen. Branchenkenner bezeichnen Schrotthändler nicht selten als Berufsbild mit Zukunft.
 

Zu treffende Grundsatzentscheidungen als selbstständiger Schrotthändler

Aus den obigen Überlegungen lässt sich eine zentrale Grundsatzentscheidung ableiten: Auf welche Art von Schrott soll der Fokus gelegt werden? Sicher ließe sich auch mit Holz Geld verdienen, Metalle sind aber rein preislich gesehen vorzuziehen. Zudem sollte Klarheit darüber herrschen, wie bzw. wo der Schrotthandel hochgezogen werden soll. Soll eine mobile Lösung mit einem Transporter ins Leben gerufen werden (Stichwort Klüngelskerl)? Oder eine kostenintensivere, bei der ein Schrottplatz eröffnet wird? Wo soll der Schrott generell herkommen und an wen zu welchen Konditionen weiterverkauft werden? Letztlich werden auch die finanziellen Möglichkeiten die Strategiefindung sicherlich beeinflussen.
 

Im Businessplan muss klar werden, wie aus Schrott Gewinne erwirtschaftet werden!

Diese und weitere Fragen der Geschäftsausrichtung sind in einem professionellen Businessplan auszuarbeiten. Dieser sollte einen kompakten Überblick über alle Geschäftsbereiche und vor allem die Tragfähigkeit der Finanzen vermitteln. Ein Businessplan ist dann erfolgreich, wenn er externe Geldgeber überzeugt. Dies wird dann der Fall sein, wenn die Mehrwerte des Geschäftsmodells an vielen Stellen überzeugend dargelegt werden. Generell werden im Bereich des Schrotthandels jedes Jahr Umsätze in Milliardenhöhe erzielt. Natürlich haben es kleine selbstständige Schrotthändler schwerer als große Konzerne. Mit den richtigen Weichenstellungen jedoch kann ein nachhaltig profitables Geschäftsmodell etabliert werden.
 

Der Erfolg steht und fällt mit der Suche nach Schrott

Natürlich ist es von entscheidender wirtschaftlicher Bedeutung, dass für eine hohe Auslastung bzw. stetige Einnahmen gesorgt wird. Dies gelingt nur, wenn regelmäßig große Mengen an Schrott weiterverkauft werden können. Mit einem Schrottplatz ist für einen stetigen Zulauf gesorgt, wobei sich dieser nicht sicher vorhersagen lässt. Dies gilt aber auch für die mobile Variante mit einem Transporter. Insofern sollten angehende Schrotthändler für die Region bzw. den definierten Aktionsradius mehrere Möglichkeiten parat halten, um an Schrott bzw. Altmetalle zu gelangen. Ideal wäre es, sich ein Netz an Kooperationspartnern aufzubauen, um wünschenswerte Planungssicherheit herbeizuführen. Denkbar wäre es etwa, defekte alte Geräte von Elektrohändlern abzuholen oder auch Privatkunden einen solchen Service anzubieten. Hierzu kann das Internet gezielt genutzt werden, um auf Kundenfang zu gehen. Mit Sicherheit wird es eine gewisse Zeit dauern, bis die Auslastung so hoch ist, dass Einnahmen in zufriedenstellender Höhe erreicht werden. Daher kann es eine sinnvolle Option sein, den Weg in die Selbstständigkeit zuerst über einen Nebenerwerb zu bewerkstelligen.
 

Praxistipp: Wo erhalten Gründer belastbare Informationen und Hilfe für den Businessplan?

Wer Näheres über das Geschäft mit der Verwertung von Sekundär-Rohstoffen in Erfahrung bringen will, sollte sich an den Bundesverband für Sekundärrohstoffe und Entsorgung wenden.


Wie kann der gesammelte Schrott zahlungswillige Abnehmer finden?

Natürlich sollten Gründer auch diese wichtige Frage schlüssig beantworten können. Und dies am besten noch bevor das Geschäft anläuft. Eine Internetrecherche kann neben dem oben angesprochenen Fachverband wertvolle Informationen liefern. Welche (großen) Händler in der Nähe oder ggf. weltweit werden regelmäßig Schrott aufkaufen? Und wenn ja, zu welchen Bedingungen/Konditionen? Um die eigene Macht und Entscheidungsfreiheit zu erhöhen, sollte einseitige Abhängigkeiten vermieden werden. Wer mit mehreren Abnehmern zusammenarbeitet, senkt das unternehmerische Risiko bei einem durchschnittlich gesehen höheren Verkaufspreis für Schrott (Altmetall).
 

Preisbestimmung für Schrott: fundiertes Fachwissen ist unabdingbar

Wer als selbstständiger Schrotthändler erfolgreich sein will, muss sicher mit Altmetall umgesehen können. Neben etwaigen Umweltaspekten, die noch angesprochen werden, ist eine fundierte Preisbestimmung wichtig. Schrotthändler müssen wissen, welcher Preis gerade auf dem Markt gehandelt wird. Generell orientiert sich die gesamte Branche an der Metallbörse in London. Mit Blick auf ein hohes Maß an Profitabilität sollten Schrotthändler auf den ersten Blick Metalle unterscheiden können. Neben einer Magnetprobe oder der Funkenfarbe kann das Gewicht z.B. leichtes Aluminium entlarven.
 

Spezialisierung als Schrotthändler: Verwertung von Autos

Schrotthändler, die einen eigenen Schrottplatz eröffnen, zielen meistens auf die Verwertung von Autos ab. Diese strategische Ausrichtung ist kostenintensiver, da ein Schrottplatz natürlich höhere laufende Kosten mit sich bringt. Hinzu kommt, dass Auflagen für die Entsorgung von Autos mit Blick auf Umweltaspekte höher sind. In vielen Fällen lohnen sich aber die zusätzlichen Auflagen, da sich mit gebrauchten bzw. buchstäblich schrottreifen Fahrzeugen gutes Geld verdienen lässt. Denn in der Karosserie stecken viele wertvolle Metalle, die wieder für neue Autos etc. verwendet werden können. Im Falle der Autoverwertung als Schrotthändler ist ein Zertifikat vonnöten, das den Betrieb als Verwertungsbetrieb im Sinne der Altfahrzeugverordnung qualifiziert. Dieses Zertifikat kann durch eine Prüfung beim TÜV erlangt werden. Was die gewerbliche Verwertung von Altfahrzeugen angeht, so sind die EU Richtlinie 2000/53/EG sowie das deutsche Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz zu beachten.
 

Formalitäten: Was braucht ein selbstständiger Schrotthändler?

In erster Linie ist hier der Gewerbeschein zu nennen, der zwingend vor der Aufnahme der Geschäftstätigkeit zu erwirken ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Haupterwerb oder zunächst nur um einen Nebenerwerb handelt. Je nach Leistungsspektrum kann es sein, dass Nachweise mit Blick auf die oben genannten Gesetze und Richtlinien erforderlich sind. Sobald Geräte bzw. alte Fahrzeuge umweltbelastende Schmierstoffe o.ä. enthalten, ist eine Erlaubnis für den Transport solcher gefährlichen Güter zu erwirken. Die notwendige Bescheinigung kann beim zuständigen Kreislaufwirtschaftsamt beantragt werden.
 

Ausblicke und zu berücksichtigende Problemfelder mit einem Schrotthandel

Insgesamt sind die Zukunftsaussichten in diesem Bereich sehr gut, wenngleich es Einzelkämpfer schwerer haben. Angehende selbstständige Schrotthändler sollten sich darüber im Klaren sein, dass die tägliche Arbeit körperlich sehr anstrengend sein wird. Eine gute gesundheitliche Konstitution sollte also vorhanden sein, da der Erfolg in diesem Bereich jeden Tag eine anpackende hands on Mentalität erfordert. Buchstäblich auf der Rechnung im Sinne der Kostenkontrolle sollten Schrotthändler das wachsende Problem des Diebstahls haben. Mitglieder des oben genannten Fachverbandes erleiden pro Monat durchschnittlich gesehen einen Verlust in Höhe von 500.000 Euro! Dies zeigt aber letztlich nur, wie wertvoll und chancenreich der Handel mit Schrott ist. Neben effektiven Sicherheitsmaßnahmen können auch mögliche Versicherungslösungen geprüft werden. Auch der Ankauf von Diebesgut kann mitunter strafrechtliche Konsequenzen haben, sodass in jeder Hinsicht eine vorausschauende Unternehmensführung erforderlich ist.

Selbstständig machen mit einem Schrotthandel: Kurzzusammenfassung aller praxisrelevanten Schlüsselaspekte

  1. Berührungsängste sind unbegründet: Beim Schrotthandel handelt es sich um eines der ältesten Gewerbe der Welt
  2. Die Zukunftsaussichten sind sehr gut, da weltweit knapper werdende Rohstoffe den Zwang verdeutlichen, wertvolle Metalle zu recyceln. In Deutschland setzt diese Branche jedes Jahr Milliarden um
  3. strategische Grundsatzentscheidungen: Welche Art von Schrott soll gehandelt werden? Mobiler Schrotthandel oder Schrottplatz? Woher kommt der Schrott? Wohin und zu welchen Konditionen soll er verkauft werden?
  4. Schrotthändler mit der Spezialisierung auf Altfahrzeuge müssen ein Zertifikat beim TÜV erwirken. Zu beachten sind die Richtlinien 2000/53/EG sowie das deutsche Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
  5. Selbstständige Schrotthändler müssen ein Gewerbe anmelden. Für den Transport gefährlicher Güter ist eine Bescheinigung beim Kreislaufwirtschaftsamt zu erwirken.

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