Selbstständig machen als Fotograf

Wie als Fotograf selbstständig machen? Dieser Ratgeber erlaubt es angehenden Existenzgründern, sich ein „Bild“ von der beruflichen Selbstständigkeit als Fotograf zu machen. Viele Menschen arbeiten gerne kreativ, sodass aus der Hobbyfotografie irgendwann ein Beruf werden kann: Seinen Lebensunterhalt als Fotograf bestreiten zu können, erscheint vielen deshalb als Traum. Durch das Internet und die Möglichkeiten der digitalen Fotografie gibt es zahlreiche Optionen für die Umsetzung dieser Geschäftsidee. Nicht vergessen werden darf aber die omnipräsente Konkurrenz in Form hochauflösender Smartphones: Qualität muss insofern von Beginn an den Unterschied ausmachen. Und Persönlichkeit, denn viele Kunden wählen einen selbstständigen Fotografen auch aufgrund seines Marktauftritts!
 

Was braucht man, um sich als Fotograf selbstständig zu machen?

Ein eigenes Fotostudio ist kein Muss, denn ein mobiler Service (z. B. auf Hochzeiten) bietet ebenfalls ein hohes Maß an kosteneffizienter Flexibilität als Unternehmer! Ja, bei aller Kreativität müssen selbstständige Fotografen für Erfolg von Beginn an als Unternehmer handeln. Dieser Leitfaden für die Geschäftsidee „selbstständig machen als Fotograf“ beleuchtet die wichtigsten formalen Rahmenbedingungen und strategischen Entscheidungen für die Existenzgründung im Bereich Fotografie.

Das Wichtigste in Kürze zur Existenzgründung als Fotograf

  • Wenn aus dem Hobby Fotografie ein Beruf werden soll, ist eine Gewerbeanmeldung oder eine Anerkennung als Freiberufler durch das Finanzamt notwendig.

  • Es ist keine spezielle Ausbildung vorzuweisen (Lizenzen sind nur im Bereich Journalismus zu beachten): Diese Geschäftsidee ist ideal für kreative Quereinsteiger.

  • Mit einer Spezialisierung (z. B. Hochzeitsfotografie) können sich selbstständige Fotografen gezielt von der Konkurrenz abheben.

  • Das Internet sollte zur reichweitenstarken Vermarktung und Kundengewinnung genutzt werden. Eigene Aufnahmen lassen sich auf diversen Portalen verkaufen.

  • Wer Preise wirtschaftlich kalkuliert und eine hohe Auslastung sicherstellt, wird von den Einnahmen als selbstständiger Fotograf gut leben können.


Voraussetzungen, um sich als Fotograf selbstständig zu machen?

Die richtige Bildkomposition, das passende Licht und die optimale Kameratechnik bestimmen, ob Sie Profi-Fotograf oder Hobby-Knipser sind. Denn ein paar schöne Schnappschüsse genügen nicht, um als professioneller Fotograf zu arbeiten. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Hobby-Fotografen, diesen Beruf von Anfang an richtig zu lernen und machen eine Fotografen-Ausbildung oder studieren nach der Schule Fotografie. Ohne Fachwissen wird die Selbstständigkeit als Fotograf angesichts der Konkurrenz nicht funktionieren, denn Kunden bekommen jedes einzelne Foto zu Gesicht: Folgeaufträge und persönliche Empfehlungen sind wichtig, um als selbstständiger Fotograf wachsen zu können. Stimmt die Qualität nicht, wird der Kundenstamm und somit die unternehmerische Reichweite nicht wachsen.
 

Kann ich ohne Ausbildung Fotograf werden?

Ja, diese Geschäftsidee eignet sich auch für Quereinsteiger, die sich –auf welchem Weg auch immer– belastbare Fachkenntnisse angeeignet haben. Formal muss man zur Ausübung der Fotografie seit 2004 in Deutschland keine Ausbildung mehr vorweisen können. Es reicht seit diesem Jahr also vollkommen aus, der Meinung zu sein, gut fotografieren zu können - den Rest entscheidet dann die Nachfrage der Kunden.
 

Gewerbe anmelden als Fotograf?

Formal muss man als selbstständiger Fotograf ein Gewerbe anmelden. Dabei ist zunächst unerheblich, wie hoch der Umsatz ist. Jeder, der selbstständig eine dauerhafte Tätigkeit zum Zweck der Gewinnerzielung aufnehmen möchte, ist zu einer Anmeldung eines solchen Gewerbes verpflichtet. Im Falle der Fotografie ist das allerdings sehr einfach: Neben einem gültigen Ausweisdokument muss prinzipiell nur noch eine Beschreibung der Tätigkeit vorgelegt werden, die ausgeübt werden soll. Dafür stehen bei der zuständigen Behörde entsprechende Formulare zur Verfügung. Zudem muss eine geringe Gebühr im zweistelligen Eurobereich entrichtet werden.
 

Als Fotograf Gewerbe anmelden oder Freiberufler?

Für selbstständige Fotografen ist die Unterscheidung zwischen gewerblicher und freiberuflicher Tätigkeit nicht ganz klar und daher immer im Einzelfall zu treffen. Die Anerkennung als Freiberufler durch das Finanzamt ist ein klarer Vorteil, da keine Gewerbesteuer gezahlt werden müsste und sich der buchhalterische Aufwand in überschaubaren Grenzen halten würde.

Je künstlerischer das Leistungsspektrum und je ausgeprägter die Schöpfungshöhe ist, desto wahrscheinlicher ist eine Anerkennung als freiberuflicher Fotograf. Von Vorteil kann ein Studium im Bereich der Fotografie sein, hier hat sich in den letzten Jahren viel getan. Auch bei der Vermarktung der eigenen Leistungen kann ein Studienabschluss von Vorteil sein, wenn damit spezielle Techniken bzw. Fachkenntnisse verbunden sind (= Alleinstellungsmerkmale zur Abgrenzung von der Konkurrenz).


Ausgangslage: Warum selbstständig machen als Fotograf?

Die Aussicht, aus einer Leidenschaft einen Beruf zu machen und sich kreativ zu verwirklichen, dürfte für die meisten selbstständigen Fotografen ein Hauptmotiv für den Schritt zur Existenzgründung sein. Und auch wenn künstliche Intelligenz und Bildbearbeitungsprogramme mittlerweile viel können, machen der persönliche Service und das Fachwissen eines professionellen Fotografen am Ende des Tages doch immer noch einen Unterschied aus.

Je nach Ausrichtung bzw. Zielgruppe ist mit einer hohen Ausgabebereitschaft zu rechnen, gerade wenn es um Hochzeitsfotografie oder besondere Lebensereignisse wie Taufe, Jubiläen oder sonstige Feierlichkeiten geht. Bei solchen Anlässen gehört ein Fotograf in der großen Mehrheit der Fälle zum Pflichtprogramm, womit die wirtschaftliche Tragfähigkeit dieser Geschäftsidee skizziert ist. Die Ausgabebereitschaft potenzieller Kunden ist hoch!

Das digitale Zeitalter schafft auch der Fotografie neue Perspektiven: Egal, ob für das Marketing von Produkten, in Online-Shops oder den unzähligen Nachrichtenportalen, es werden ganz einfach mehr Bilder benötigt, als dies noch vor einigen Jahren der Fall war. Um in der Flut der Wettbewerber nicht unterzugehen, setzen die Websites bei der Fotografie zunehmend auf Profis, die ihr Handwerk verstehen. Zwar betreiben viele Menschen die Fotografie auch als Hobby, können aber ohne fundierte Ausbildung einem gelernten Fotografen kaum Konkurrenz machen.
 

Selbstständigkeit als Fotograf ist kein Selbstläufer

Allerdings: Nicht wenige Autodidakten haben sich die Fotografie selbst beigebracht und bieten ihre Aufnahmen online an. Dazu kommt noch der Umstand, dass eine hochwertige Ausrüstung zur Fotografie heute günstiger erhältlich ist, als noch zu Zeiten analoger Kameras. In der Folge ist also nicht nur die Nachfrage, sondern auch das Angebot gestiegen. In bestimmten Bereichen hat deshalb ein Preisverfall eingesetzt, der für selbstständige Fotografen schädlich ist. Es führt insofern kein Weg an einer Standort- und Konkurrenzanalyse vorbei, um die Nachfrage als selbstständiger Fotograf ‚belichten‘ zu können.
 

Businessplan: Wie selbstständig machen als Fotograf?

Irgendwann steht die Frage an, ob es sich beim Fotografieren noch um ein Hobby oder schon einen Beruf handelt? Ist eine klare Gewinnerzielungsabsicht vorhanden und sind die Einnahmen sehr regelmäßig, spricht alles für die Pflicht zur Gewerbeanmeldung oder die Aufnahme einer freiberuflichen Tätigkeit.
 

Warum als Fotograf Businessplan schreiben?

Mit dem Businessplan sollte Klarheit über den Umfang und die strategische Ausrichtung der Tätigkeit als selbstständiger Fotograf erlangt werden: Soll es sich nur um einen Nebenerwerb handeln (der Arbeitgeber müsste dann um Erlaubnis gefragt werden) oder soll es sich um eine hauptberufliche Tätigkeit handeln? In jedem Fall muss die Tätigkeit dem Finanzamt gemeldet werden, wobei in der Startphase auch die Kleinunternehmerregelung genutzt werden könnte. Für Privatkunden eines selbstständigen Fotografen ergäbe sich daraus der Vorteil, dass auf der Rechnung keine Umsatzsteuer ausgewiesen werden müsste. In Jahr 1 dürften die Umsätze als selbstständiger Fotograf die Grenze von 22.000 Euro dann aber nicht überschreiten.
 

Strategische Entscheidungen: Fotostudio eröffnen oder mobiler Service?

Wie selbstständig machen als Fotograf? Neben dem klassischen und kostenintensiveren Weg, ein eigenes Fotostudio zu eröffnen, ist ein mobiler Service eine attraktive Alternative. Shootings können so direkt beim Kunden bzw. an der Location vorgenommen werden. Natürlich können beide Optionen auch kombiniert werden, um die Einnahmebasis zu erhöhen. Im Einzelfall wäre zu prüfen, ob ein Fotostudio wirtschaftlich zu betreiben ist, was angesichts der monatlichen Kostenbelastung dringend notwendig erscheint.
 

Allrounder oder Spezialisierung als selbstständiger Fotograf?

Von zentraler Bedeutung bei der Ausarbeitung des Businessplans als selbstständiger Fotograf wird die strategische Positionierung bzw. Ausrichtung auf eine Zielgruppe sein. Möglich ist es, als Allrounder aufzutreten oder sich z. B. als Hochzeitsfotograf oder für Aufnahmen von Kindern bzw. Familien zu spezialisieren. Der eigene Erfahrungshintergrund und die konkrete Nachfrage vor Ort sollten bei der Entscheidung einbezogen werden. Auch Paarfotos oder erotische Shootings könnten durchaus zum Leistungsspektrum gehören. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt, sie muss daher im Businessplan wirtschaftlich fundiert werden!
 

Wie viel kostet die Existenzgründung als Fotograf?

Das sollte der Finanzteil des Businessplans im wahrsten Wortsinne berechenbar zeigen! Wer ein Fotostudio eröffnen möchte, wird für die Einrichtung und die laufenden Kosten deutlich mehr unternehmerisches Risiko eingehen müssen. Aber auch die Anschaffung des teuren, professionellen (!) Equipments wird viel Geld verschlingen. Zudem ist an eine Ersatzkamera zu denken, damit Aufträge nicht wegen technischer Probleme abgesagt werden müssen. In der Startphase kann es Sinn machen, aus Kostengründen zunächst mit gebrauchter, aber leistungsstarker Technik zu starten.
 

Wie Kunden gewinnen als selbstständiger Fotograf?

In einem anderen Ratgeber zeigen wir, welche Tipps selbstständige Fotografen für die Vermarktung (https://www.selbststaendig.de/fotograf-tipps-vermarktung-internet) nutzen können. Über Blogs und soziale Netzwerke kann für die eigenen Aufnahmen geworben werden. Die virale Verbreitung im Internet sorgt dafür, dass sich besondere Aufnahmen durchsetzen und zum Urheber für einen Auftrag zurückführen.

Zum Pflichtprogramm bei Marketing als selbstständiger Fotograf gehört definitiv eine suchmaschinenoptimierte Webseite, um schnell für Aufträge am anvisierten Standort zu sorgen. Wer nach einem Fotografen in XX sucht, sollte ohne Umwege auf der eigenen Homepage landen. So lässt sich die Auftragsakquise zu großen Teilen ressourcenschonend automatisieren.
 

Welche Portale nutzen als selbstständiger Fotograf?

Wie kann man als Fotograf Geld verdienen? Jenseits des Verkaufs von Bildern direkt an Auftraggeber bieten Portale wie Fotolia einen guten Einstieg in das Gewerbe: Die Seite ist für alle Menschen interessant, die zu einem bestimmten Thema ein Foto benötigen. Der Anlass kann beispielsweise eine Newsmeldung auf einer Website oder ein eigener Blog sein, der durch ein tolles Foto auch optisch aufgewertet werden soll.

Fotos können in diesem Sinne auch verkauft werden, wenn kein unmittelbarer Auftraggeber vorhanden ist. Naturaufnahmen oder Drohnenfotos lassen sich so über das Internet reichweitenstark vermarkten. Neben dem Verkauf von Fotos könnten auch Fotomappen oder Erinnerungsbücher zum Leistungsspektrum eines selbstständigen Fotografen zählen. Nicht alle Kunden interessieren sich nur für die digitale Bereitstellung der Fotos, viele wollen Erinnerungen an einen unvergesslichen Tag in den Händen halten …
 

Wie viel verdient man als selbstständiger Fotograf?

Diese Frage sollten angehende Existenzgründer bereits im Finanzteil des Businessplans beantworten können. Für die Preisgestaltung spielt natürlich die Orientierung an der Konkurrenz vor Ort eine wichtige Rolle. Erfahrungen von selbstständigen Fotografen (siehe Quellen) zeigen, dass Dumpingpreise kein Weg für wirtschaftlichen Erfolg sind. Letztlich hat Qualität gerade im Bereich Fotografie ihren Preis.

Was kostet ein Fotograf?

Zur groben Orientierung kann mit Tagessätzen von mindestens 250 Euro gerechnet werden. Auch Pauschalpreise für bestimmte Shootings oder Stundenpreise (beginnend mit etwa 50 Euro) sind denkbar, sodass sich für unterschiedliche Zielgruppen und Dienstleistungen diverse Preismodelle nutzen lassen. Wichtig ist, dass neben der reinen Arbeitszeit auch alle weiteren Kosten für die Anfahrt, das Equipment und ggf. auch Helfer einbezogen werden.


Welche Fotos darf ich verkaufen?

Diese Frage betrifft nicht nur professionelle, selbstständige Fotografen. Grundsätzlich kann ein Foto nur verkauft werden, wenn die Bild- und somit Urheberrechte vorhanden sind. Insofern ist es nicht möglich, fremdes Bildmaterial einfach zu verkaufen. Nach dem Kauf sind diese Rechte vorhanden, sodass über Bild frei verfügt werden kann. Wer Aufnahmen im öffentlichen Raum macht, muss Persönlichkeitsrechte beachten. Es ist nicht ohne weiteres möglich, Fotos mit fremden Personen ohne deren Einverständnis zu veröffentlichen.
 

Welche Versicherungen braucht ein selbstständiger Fotograf?

Selbstständige Fotografen sollten über eine Betriebshaftpflichtversicherung nachdenken, falls sie beim Fotoshooting unabsichtlich etwas beschädigen. Auch an eine Berufshaftpflichtversicherung ist zu denken, um sich gegen Vorwürfe im Bereich der Markenrechtsverletzung zu schützen (vor allem wenn es um Werbefotografie geht).

Da sich ein Großteil der Arbeit digital und vielleicht in einer Cloud zwecks Speicherung abspielen wird, ist auch über eine so genannte Cyberversicherung nachzudenken. Damit lässt sich ggf. die kostenintensive Wiederherstellung von Daten realisieren, falls der Rechner des selbstständigen Fotografen Opfer eines Cyberangriffes geworden ist.
 

Zusammenfassung

  • Kann man als Fotograf noch Geld verdienen?
    Ja, mit professioneller Qualität und Persönlichkeit ist es nach wie vor eine tragfähige Geschäftsidee, sich als Fotograf selbstständig zu machen. Die Digitalisierung bringt zwar Gefahren, aber auch viele Chancen mit: Fotoaufnahmen lassen sich abgesehen vom Direktkundengeschäft reichweitenstark vermarkten. Auf der anderen Seite lassen sich durch diese Reichweite neue Kunden gewinnen, die eigene Bekanntheit steigt.
  • Wie kann man sich als Fotograf selbstständig machen?
    Das zeigt dieser Ratgeber in sehr kompakter und praxisorientierter Form, indem die wichtigsten strategischen Entscheidungen und formalen Voraussetzungen beleuchtet werden.
  • Brauche ich als selbstständiger Fotograf eine Ausbildung?
    Nein, seit 2004 ist das kein formales Kriterium mehr, sodass auch Quereinsteigern die Geschäftsidee „selbstständig machen als Fotograf“ offensteht. Ohne Fachwissen und Qualität werden sich selbstständige Fotografen aber nicht am Markt etablieren können, sodass Erfahrungen und Weiterbildungen zwingend erforderlich erscheinen.

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