Selbstständig machen mit einer Bäckerei / Konditorei

Zusammenfassung: Selbstständig machen als Bäcker oder Konditor

Wer sich als Bäcker oder Konditor selbstständig machen möchte, sollte neben handwerklichem Können auch strategisches Geschick mitbringen. Das Traditionshandwerk bietet große Chancen, steht jedoch im harten Wettbewerb zu Discountern und Backshops. Wichtig für die erfolgreiche Gründung sind ein ausgearbeiteter Businessplan, ausreichendes Startkapital, ein attraktiver Standort sowie der Meistertitel oder ein angestellter Meister. Gründer müssen ihre Alleinstellungsmerkmale klar definieren, ihre Zielgruppe genau kennen und sich durch Qualität und Regionalität vom Wettbewerb abheben. Frühzeitige Planung, die richtige Rechtsform, passende Versicherungen und gezielte Marketingmaßnahmen sorgen für einen erfolgreichen Start.

Die 3 wichtigsten Fragen für Gründer

Selbstständige und Freiberufler sind nicht kraft Gesetzes in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) pflichtversichert. Sie müssen aktiv entscheiden, ob sie sich gesetzlich oder privat versichern. Die Beiträge zur GKV richten sich nach dem Einkommen und betragen 2025 zwischen...

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In der Regel entfällt die Pflicht zur gesetzlichen Rentenversicherung für Selbstständige. Nur bestimmte Berufsgruppen (z. B. Handwerker, Lehrer, Künstler) müssen weiterhin Beiträge zahlen.

Wenn Sie nicht pflichtversichert sind, können Sie freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen oder sich für eine private Altersvorsorge entscheiden – etwa mit einer Rürup-Rente oder ETF-Sparplänen.

Wichtig: Ohne eigene Vorsorge erhalten Sie später keine gesetzliche Rente.

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Ja – als Selbstständige tragen Sie das Risiko allein. Es gibt keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld I (außer bei freiwilliger Weiterversicherung).

  • Krankentagegeldversicherung: ersetzt das Einkommen bei längerer Krankheit
  • Berufsunfähigkeitsversicherung: schützt vor Einkommensausfall bei dauerhafter Arbeitsunfähigkeit
Tipp: In vielen privaten Krankenversicherungen lässt sich Krankentagegeld flexibel ergänzen.

PKV Tarifvergleich...

Zuletzt aktualisiert: 02.04.2025

Wer sich mit einer Bäckerei oder Konditorei selbstständig machen möchte, will geschäftlich definitiv mehr als nur kleine Brötchen backen. Je nach Qualifikationshintergrund und Leistungsspektrum ist das kein Problem, denn mit einem Jahresumsatz von weit über einer Milliarde Euro ist das Bäckerhandwerk sehr attraktiv. Aber: Backshops und Discounter sind zu einer omnipräsenten Konkurrenz geworden, was vor der Eröffnung einer Bäckerei/Konditorei definitiv strategisch bedacht werden muss.

Wie mache ich mich als Bäcker / Konditor selbstständig? Dieser kompakte Leitfaden beleuchtet, wie sich Gründer mit einer Bäckerei/Konditorei selbstständig machen können. Neben Voraussetzungen, Finanzen und der strategischen Ausrichtung helfen praktische Checklisten auf einen Blick dabei, den Weg in die Selbstständigkeit mit einer eigenen Bäckerei/Konditorei zielfokussiert planen zu können.
 

Was macht ein Bäcker/Konditor?

Bei der klassischen Bäckerei bzw. Konditorei handelt es sich um ein Handwerk, das aus diversen Zutaten Teige herstellt und diese zu Back- bzw. Brotwaren in vielfältigen Formen herstellt. Während sich Bäcker eher auch Brotwaren fokussieren, liegt der Schwerpunkt von Konditoren auf Torten und auch diversen Nachspeisen. Wichtig zu verstehen ist, dass im Traditionshandwerk alle Schritte noch selber ausführt. In so genannten Backshops werden vor Ort nur noch vorgefertigte Rohlinge aufgebacken. Diese Unterscheidung ist mit Blick auf die Voraussetzungen für die Existenzgründung und die strategische Geschäftsausrichtung sehr wichtig.
 

To-Do-Checkliste: Formelle Schritte  auf einen Blick

  1. Businessplan erstellen und Finanzierung sichern 
  2. Passenden Standort finden und Mietvertrag abschließen 
  3. Meistertitel nachweisen oder angestellten Meister finden (alternativ Ausnahmegenehmigung prüfen) 
  4. Eintragung in die Handwerksrolle bei der zuständigen Handwerkskammer vornehmen 
  5. Hygieneschulung absolvieren und Bescheinigung einholen 
  6. Skizzen der Geschäftsräume anfertigen und ggf. Antrag auf Nutzungsänderung stellen 
  7. Lebensmittelrechtliche Auflagen mit dem örtlichen Gesundheitsamt abstimmen 
  8. Gewerbe anmelden (inkl. genauer Beschreibung des Tätigkeitsumfangs) 
  9. Anmeldung beim Finanzamt: Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen 
  10. Betriebsnummer bei der Bundesagentur für Arbeit beantragen (bei Einstellung von Personal)
  11. Pflichtmitgliedschaft bei der Berufsgenossenschaft anmelden 
  12. Betriebshaftpflichtversicherung und Inventarversicherung abschließen 
  13. Kassenlösung (GoBD-konform) auswählen und Finanzbuchhaltung organisieren

 

Aussichten: Welche Chancen bietet die Eröffnung einer Bäckerei/Konditorei?

Auch wenn Brot, Brötchen und Kuchen allen schmecken, ist die Geschäftsidee „selbstständig machen mit Bäckerei/Konditorei“ kein Selbstläufer mehr. So ist im Jahr 2022 auch aufgrund der Energiekrise fast jeder 30. Bäckereibetrieb vom Markt verschwunden. Gab es vor 60 Jahren noch mehr als 50.000 Betriebe, ist die Zahl zuletzt unter die Marke von 10.000 gesunken. Vor allem Discounter haben mit ihrem (Auf)backangebot für einen tiefgreifenden Wandel und schwierige Rahmenbedingungen für die Eröffnung einer Bäckerei gesorgt.

Backshops und Discounter konnten in den letzten Jahren immer mehr Marktanteile gewinnen, was für traditionelle Betriebe im Backhandwerk zu einem enormen Wettwerbs- und Kostendruck führt. Es gilt also, spätestens mit der Ausarbeitung des Businessplans für eine Bäckerei zukunftsorientierte Antworten zu finden. Direkt in einer sehr frühen Phase sollte Existenzgründern klar sein, in welcher Form sie sich mit einer Bäckerei selbstständig machen wollen.


Was brauche ich, um mich mit einer Bäckerei/Konditorei selbstständig zu machen?

Ein ausgearbeiteter Businessplan, genügend Kapital für die Geschäftsausstattung, ein gut frequentierter Standort und ein Meistertitel oder ein Meister in leitender Position sind notwendig, um sich mit einer Bäckerei/Konditorei selbstständig machen zu können. Wer „nur“ einen Backshop eröffnen möchte, sieht sich mit geringeren Gründungshürden konfrontiert. In diesem Fall können auch Franchiseangebote geprüft werden, die gerade für Quereinsteiger interessant sind. Wer jedoch das Bäckerhandwerk erlernt hat, wird sich über handwerkliche Qualität differenzieren wollen und können.

Tipps zum Businessplan
 

Welche Rechtsform für eine Bäckerei/Konditorei wählen?

Diese Entscheidung ist langfristig gesehen von hoher Relevanz, um die Finanzierung des Geschäfts sicherzustellen und auch um die persönliche Haftung möglichst zu begrenzen. Daher sollten sich Gründer genau überlegen, mit welcher Rechtsform sie eine Bäckerei eröffnen. Viele starten als Einzelunternehmer oder als Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die Größe des Unternehmens und der im Businessplan errechnete Finanzbedarf werden den Ausschlag geben. Je mehr Geld erforderlich ist, desto funktionaler ist eine Kapitalgesellschaft wie eine GmbH.

Welche Rechtsform für die Bäckerei? Vorlage Anmeldung GmbH


Gewerbe anmelden für Bäckerei/Konditorei?

Ja, vor der Eröffnung einer Bäckerei oder Konditorei muss ein Gewerbe angemeldet werden. Soll es sich um einen traditionellen Betrieb handeln, liegt laut Anlage A der Handwerkordnung ein zulassungspflichtiges Gewerbe vor. Somit greift die Meisterpflicht. Diese lässt sich nur umgehen, indem ein Meister in leitender Position eingestellt wird oder eine der Ausnahmeregeln gemäß §§ 7 und 8 HGB geprüft werden.

Wer sich mit einem Backshop selbstständig machen will, muss keinen Meistertitel vorweisen. Es kommt im Einzelfall mit Blick auf die Voraussetzungen sehr stark auf das Leistungsspektrum an, das ohnehin auf dem Formular zu Gewerbeanmeldung präzise und vollständig zu beschreiben ist.
 

Folgende Unterlagen benötigen Bäcker/Konditoren für die Gewerbeanmeldung:

  • Vollständig ausgefülltes Formular für die Gewerbeanmeldung.
  • Meistertitel: Ausübungsberechtigung gemäß § 7b Handwerksordnung oder Prüfung einer Ausbewilligung gemäß § 8 HwO.
  • Vorlage über die Gesellenprüfung im Backhandwerk, Nachweis über Berufserfahrung und die notwendigen betriebswirtschaftlichen sowie rechtlichen Kenntnisse.
  • Nachweis über Kenntnisse der Lebensmittelhygiene.
  • Eintragung in die Handwerksrolle (bei reinen Backshops nicht nötig, keine Meisterpflicht).
  • Skizzen der Geschäftsräume (ggf. Antrag auf Nutzungsänderung stellen), je nach Umfang der Gründung auch eine finanzielle Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Finanzamt.

Gewerbe anmelden mit Bäckerei

 

Was kostet es, sich mit einer Bäckerei/Konditorei selbstständig zu machen?

Auf diese Kostenfrage kann es keine pauschale Antwort geben: Der Finanzteil des auszuarbeitenden Businessplans muss eine möglichst konkrete und vor allem belastbare Antwort geben. Fakt ist, dass für den Umbau und die Einrichtung des Ladenlokals schnell Kosten in hoher fünfstelliger Höhe anfallen können. Zu denken ist u.a. an die Öfen und die gesamte Einrichtung des Betriebes. An dieser Stelle könnte eine Franchise-Lösung als Alternative auf die Rechnung kommen, wobei es sich nicht mehr um traditionelles Backhandwerk handeln würde. Aber auch Franchise hat in Form von Startgebühren und Umsatzbeteiligungen einen nicht unerheblichen Preis.

Es handelt sich um eine relativ kapitalintensive Geschäftsidee, zumal vor dem Verkauf mit dem Wareneinkauf und der Produktion bereits in Vorkasse gegangen wird. Das zeigt, wie wichtig Liquiditätsmanagement für einen handlungs- und somit anpassungsfähigen Betrieb ist.
 

Bäckerei eröffnen: Welcher Standort ist der richtige?

De Standort- und Konkurrenzanalyse muss angesichts der angespannten Marktsituation eine wichtige Rolle bei der Planung von Beginn an spielen. Es darf nicht zu viel unmittelbare Konkurrenz in einem definierten Umkreis geben. Auch darf das mehrmals täglich frisch gebackene Discounter-Angebot bei der Analyse nicht außen vor bleiben! Mit Blick auf das geplante Angebot sollte die Kaufkraft vor Ort analysiert werden.

Generell sollte der Standort gut frequentiert sein, da eine Bäckerei ein typisches Laufgeschäft ist. Schulen, Firmen oder Einkaufzentren stellen einen guten Rahmen dar, um mit einer attraktiven Auslage jeden Tag viele hungrige Kunden in die Bäckerei bzw. Konditorei zu locken. Hier sollte der Qualitätsunterschied zum Discounter bereits sichtbar werden!

Der richtige Standort für die Bäckerei


Welche Versicherungen brauche ich für eine Bäckerei/Konditorei?

Der Abschluss einer Betriebshaftpflichtversicherung ist dringend zu empfehlen, um den Betrieb vor möglichen finanziellen Forderungen zu schützen (z. B. wegen Schadenersatz, falls ein Allergen nicht richtig gekennzeichnet wurde). Ansonsten hängt der individuelle Versicherungsschutz sehr stark vom Geschäftsmodell ab: Eine Inventarversicherung ist dringend zu empfehlen, da die Technik in einer Bäckerei bzw. Konditorei für die handwerklichen Erzeugnisse von elementarer Bedeutung ist. Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung kann sinnvoll sein, da der körperliche Aspekt dieser Arbeit auf lange Sicht gesehen nicht zu unterschätzen ist.

Diese Versicherungen benötigen Bäcker
 

Hauptberuflich selbstständig als Bäcker/Konditor: Das ändert sich bei Rentenversicherung und Krankenversicherung

Selbstständige Handwerker gehören zum Kreis der Pflichtversicherten im gesetzlichen Rentensystem. Insofern wird die Altersvorsorge auf diesem Weg rein formal auch in der gesetzlichen Rentenversicherung stattfinden. Es steht selbstständigen Bäckern/Konditoren aber offen, abgesehen davon auch private Altersvorsorge zu betreiben. Als Selbstständiger steht der Weg in die private Krankenversicherung offen. Alternativ ist es möglich, weiter als freiwillig Versicherter im gesetzlichen System zu bleiben.

KrankenkassenrechnerWeiter in die Rentenkasse einzahlen?


Mit welchen Steuern muss ich rechnen?

Wer sich als Bäcker/Konditor selbstständig macht, legt mit dem Ausfüllen des Fragebogens für die steuerliche Erfassung die Grundlage für die Besteuerung. Daher sollten die Schätzungen zu Beginn nicht zu hoch ausfallen, hohe Vorauszahlungen und somit monatliche Belastungen wären die Folge. Die Einkünfte als selbstständiger Bäcker/Konditor unterliegen der Einkommenssteuerpflicht, für den Betrieb greift jenseits des jährlichen Freibetrags von 24.500 Euro die Gewerbesteuer. Die Besteuerung des Unternehmensgewinns hängt von der Rechtsform ab, hier ist Fachberatung sinnvoll. Umsatzsteuer wird ein durchlaufender Posten sein, der die Buchhaltung mit regelmäßigen Abständen beschäftigen wird.

Überblick bei den Steuern behalten


Wo bekomme ich Hilfe, wenn ich mich mit einer Bäckerei/Konditorei selbstständig machen möchte?

Nach der Gewerbeanmeldung ergibt sich eine Pflichtmitgliedschaft in der Handwerkskammer. Die örtliche Vertretung steht beratend zur Seite und ist auch der richtige Ansprechpartner, wenn es um Weiterbildungen etc. geht. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks ist eine weitere sinnvolle Anlaufstelle, um Informationen und gezielte Unterstützung zu erhalten. Mitgliedern stehen laut Homepage Beratungsdienstleistungen, Marketinginstrumente oder Backwarenprüfungen zur Verfügung. Insofern macht die Mitgliedschaft sicher langfristig gesehen viel Sinn.

Handwerkskammer vor Ort finden Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks


Kapitalbeschaffung: Erhalte ich Zuschüsse bzw. staatliche Förderung?

Mit dem Businessplan sollte auch der Finanzierungsbedarf konkret beziffert sein, sodass auf dieser Basis das Gespräch mit der Hausbank oder interessierten Geschäftspartnern zu suchen ist. Je besser die Bonität bzw. je höher die Eigenkapitalquote ist, desto besser ist die Ausgangsposition von Existenzgründern. Zu prüfen ist insbesondere das zinsgünstige Angebot der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), wobei selbstständige Bäcker hier auch an Investitionen in eine optimale Energieeffizienz denken sollten. Der Geschäftsbetrieb ist sehr energieintensiv und aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit sollten hier alle Optionen geprüft werden.

Zuschüsse und Förderungen


Wie Kunden gewinnen für Bäckerei/Konditorei?

Idealerweise leistet der zentrale und gut erreichbare Standort schon die meiste Arbeit, um täglich viele Kunden in die eigene Bäckerei zu locken. Wichtig ist, das Angebot auf die Zielgruppe abzustimmen. Insofern kann weniger Angebot betriebswirtschaftlich mehr wert sein, immer wieder abwechselnde Backspezialitäten können die Kundenbindung verbessern. Wichtig ist, dass sich das Angebot deutlich von der Konkurrenz und vor allem von Discountern abhebt. Gelingt das, sind viele Kunden dazu bereit, für hochwertiges Handwerk auch tiefer in die Tasche zu greifen.

Werbeaktionen und Sonderangebote sollten immer wieder für genussvolle Kaufanreize sorgen. Große Werbeschilder vor der Bäckerei sollten ebenso wie die Homepage und Social Media Profile Lust auf mehr machen. Online bzw. digital lässt sich das Marketing mit noch größerer Reichweite zielgerichtet steuern. Kundenservices wie Vorbestellungen liefern weitere Mehrwerte, dass diese Bäckerei zur Anlaufstelle des eigenen Vertrauens wird.

Tipps für die Kundengewinnung

Wie viel Geld kann man mit einer Bäckerei/Konditorei verdienen?

Klar ist, dass sich viele Bäcker bzw. Konditoren sich als Geschäftsleute nicht gerne in die Bücher schauen lassen (auch nicht in gut behütete Rezeptbücher). Hinzu kommt, dass der Verdienst mit einer eigenen Bäckerei sehr stark von der Größe des Betriebs und der Kostenstruktur abhängt. Insofern sind pauschale Summen wenig hilfreich: Werte lassen sich erst im Unternehmenskontext und vor dem Hintergrund der eigenen wirtschaftlichen Ziele bewerten. Ist die Bäckerei wirtschaftlich gut ausgestellt, spricht nichts gegen einen Gewinn im mittleren bis hohen fünfstelligen Bereich.

Die Energiekrise hat gezeigt, dass die finanzielle Situation auch von der gefahrenen Preisstrategie und den Energiekosten abhängt: Je günstiger Strom genutzt oder selbst erneuerbar hergestellt werden kann, desto mehr Gewinn wird die Bäckerei abwerfen. In Zukunft wird aktives Vertragsmanagement eine noch wichtigere Rolle spielen, um für den eigenen Betrieb stets die günstigsten Energiepreise nutzen zu können. Lange Vertragsbindung ist kritisch zu hinterfragen. Es sei denn, damit sind langfristig günstige Konditionen für Energiepreise der Bäckerei/Konditorei verbunden.

 

Häufige Fragen und Antworten zur Selbstständigkeit als Bäcker oder Konditor

 

Ja, grundsätzlich benötigen Sie für die Eröffnung einer klassischen Bäckerei einen Meistertitel im Bäckerhandwerk. Dieser Nachweis zeigt, dass Sie über das notwendige fachliche Know-how und die betriebswirtschaftlichen Grundlagen verfügen. Alternativ können Sie auch einen Meister als verantwortliche Person in leitender Position einstellen. In besonderen Fällen kann auch eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden, etwa wenn Sie ausreichend Berufserfahrung und entsprechende Qualifikationen vorweisen können. Wer hingegen lediglich einen Backshop eröffnet und dort vorgefertigte Teiglinge aufbackt, unterliegt dieser Meisterpflicht nicht.
Die Höhe des notwendigen Eigenkapitals hängt von der geplanten Unternehmensgröße, dem Standort und dem individuellen Konzept ab. Als Richtwert empfehlen Experten, etwa 20–30 % der gesamten Investitionssumme aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Dies erhöht die Chancen bei Bankgesprächen und macht Ihre Finanzierung insgesamt stabiler. Für eine kleinere Bäckerei sollten Sie mindestens 30.000 bis 50.000 Euro Eigenkapital einplanen. Bei größeren Vorhaben oder einer Konditorei mit umfangreicher Ausstattung kann der Bedarf deutlich höher ausfallen.
Um als Bäckerei erfolgreich zu sein, sollten Sie bewusst auf Qualität und Individualität setzen. Kunden sind bereit, für frische, handwerklich hergestellte Produkte mehr zu bezahlen. Sie können sich abheben, indem Sie regionale Zutaten verwenden, saisonale und wechselnde Spezialitäten anbieten und eine klare Linie verfolgen – etwa Bio-Backwaren, glutenfreie Angebote oder traditionelle Rezepte. Wichtig ist auch, das Einkaufserlebnis zu gestalten: eine freundliche, persönliche Beratung, eine ansprechende Auslage und einladendes Ambiente sorgen dafür, dass Kunden gerne wiederkommen.
Die Kosten für die Eröffnung einer Bäckerei oder Konditorei setzen sich aus mehreren großen Blöcken zusammen. Dazu gehören die Miete für das Ladenlokal, Umbaukosten (je nach Zustand des Objekts), hochwertige Maschinen wie Backöfen, Knetmaschinen und Kühltechnik, Ladeneinrichtung (Theke, Regale, Sitzgelegenheiten), erste Wareneinkäufe und Personalkosten. Hinzu kommen Ausgaben für die Anmeldung des Gewerbes, Versicherungen und Marketingmaßnahmen. Für eine kleinere Bäckerei sollten Sie insgesamt mit mindestens 80.000 bis 120.000 Euro rechnen, bei größeren Betrieben auch deutlich mehr.
Es gibt verschiedene staatliche Förderungen, die Existenzgründern im Bäckerhandwerk zur Verfügung stehen. Besonders interessant sind zinsgünstige Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die auch Investitionen in energieeffiziente Technik fördern. Außerdem kann bei der Agentur für Arbeit ein Gründungszuschuss beantragt werden, wenn Sie aus der Arbeitslosigkeit gründen. Auch regionale Förderprogramme, etwa durch Wirtschaftsförderungen der Städte und Länder, können zusätzliche Unterstützung bieten. Wichtig: Förderungen müssen in der Regel vor Beginn der Investitionen beantragt werden. Eine gute Vorbereitung mit einem soliden Businessplan ist Voraussetzung.
Eine erfolgreiche Bäckerei lebt von kreativen und regelmäßigen Marketingaktionen. Dazu gehören beispielsweise „Brot des Monats“-Aktionen, saisonale Angebote (z. B. Weihnachtsgebäck, Osterbrot), regionale Kooperationen mit Landwirten oder Imkern, um die eigene Verbundenheit zur Region zu zeigen, und Rabattsysteme oder Treuekarten für Stammkunden. Auch Social Media ist für Bäckereien eine starke Plattform: Hier können Sie aktuelle Angebote, Blick hinter die Kulissen und sogar Backtipps teilen. Ein weiterer Erfolgsfaktor sind Events wie Kinderbacktage, Verkostungen oder Themenwochen – diese Aktionen bleiben bei Ihren Kunden in positiver Erinnerung und fördern die Bindung.

 

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Wichtig: Das ändert sich bei Ihrer Krankenversicherung, wenn Sie selbstständig sind

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