Webseite als KMU gestalten – Wichtige Hintergründe und Tipps

Eine Webseite dient Unternehmen heutzutage als Basis für die Veröffentlichung von Informationen sowie oftmals für den Verkauf von Leistungen oder Produkten. Bei der Gestaltung müssen Firmen wie KMU einige wichtige Details beachten, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Hier erhalten Betriebe einen Überblick darüber, was wichtig ist.

Die meisten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) haben zwar einen eigenen Webauftritt. Allerdings bleibt der erhoffte Erfolg häufig trotzdem aus. Vielleicht fehlt die Nutzerfreundlichkeit oder an die Keywords (Suchwörter) wurde nicht gedacht.

Damit Unternehmen gefunden werden, brauchen Websites eine durchdachte, übersichtliche Struktur, hochwertige Inhalte und gezielte Suchmaschinenoptimierung. Gerade kleinere Betriebe können von einer gelungenen Internetpräsenz profitieren, sogar, wenn sie in erster Linie lokal verkaufen. Dabei kommt es unter anderem auf die richtige Kundenansprache und eine intuitive Bedienbarkeit an. Ein Online-Shop lohnt sich, wenn eigene Produkte hergestellt und vertrieben werden.
 

Grundsätzliches: Der Aufbau der Webseite

Jede Seite einer Website lässt sich in vier Bereichen einteilen: Oben befindet sich der Kopfbereich (Header), direkt darunter oder auf der linken Seite findet sich die Navigation. Der Raum in der Mitte ist für die eigentlichen Inhalte vorgesehen. Dieser Aufbau ist nicht nur auf der Homepage, sondern auf jeder Unterseite identisch.

Im Idealfall sollte die Webpräsenz übersichtlich und einladend wirken. Wichtig ist eine selbsterklärende Navigation, damit Besucher sich auf der Seite problemlos zurechtfinden. Bei der Neuentwicklung einer Website oder bei einem Relaunch lohnt es sich, zuerst in Ruhe über eine sinnvolle Struktur nachzudenken.

Im Idealfall beantwortet die Website sämtliche Fragen der Nutzer. Sie sollte suchmaschinenoptimiert sein, aber nicht überladen erscheinen.

Bei Webpräsenzen von KMU sind folgende Seiten und Unterseiten üblich:

  • Startseite (Homepage): Kurze, prägnante Texte beschreiben die Produkte, Dienstleistungen und Unique Selling Points (USPs) des Unternehmens. Fotos und Grafiken tragen zur Veranschaulichung bei und geben dem Unternehmen ein Gesicht. Unverzichtbar ist ein intuitives Navigationsmenü: Nur Besucher, die sich schnell und problemlos zurechtfinden, bleiben auf der Seite.

  • Über uns: Hier ist Platz für eine kurze Vorstellung des Unternehmens. Um was für eine Firma handelt es sich? Wer sind die Ansprechpartner? Porträtfotos und kurze Vorstellungstexte schaffen Vertrauen. Auch ein Imagefilm bietet sich an dieser Stelle an.

  • Unternehmensgeschichte: Welche Geschichte, Werte und Philosophie zeichnen das Unternehmen aus? Familienunternehmen mit langer Tradition haben hier die Chance, ihre Entwicklung von der Unternehmensgründung bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu beleuchten. Es ist möglich, diese Inhalte in „Über uns“ zu integrieren oder einen eigenen Reiter dafür vorzusehen.

  • Angebot/Produktauswahl: Welche Produkte und Dienstleistungen bietet die Firma an? Möglicherweise bietet sich sogar ein Online-Shop an.

  • Kontakt: Welche Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme gibt es? Auf dieser Seite finden sich Informationen wie die Öffnungszeiten, Telefonnummer, die E-Mail-Adresse und das Kontaktformular.

  • Blogbereich mit aktuellen Ereignissen und Artikeln: Ratgeber eignen sich zum Aufbau von Vertrauen in die Expertise des Unternehmens. Außerdem lassen sich darin wichtige Schlüsselwörter (Keywords) unterbringen, durch die KMU bei Google leichter gefunden zu werden.
     

Vorstellung der Firma und des Teams

Die Firma und das Team sollten auf der Website von KMU auf sympathische und ansprechende Weise präsentiert werden. Dazu eignet sich ein Imagefilm. Dabei handelt es sich um ein kurzes Video, das in wenigen Minuten das Unternehmen, seine Produkte und Dienstleistungen sowie die Mitarbeiter auf mitreißende, positive Weise zeigt. Das gelingt durch starke Bilder, emotionale Musik und durchdachte Texte.

Das Ziel hinter einem Imagevideo ist, Vertrauen zu Besuchern der Website aufzubauen, Emotionen zu wecken und dadurch Kaufanreize zu setzen. Mit einem Imagefilm lassen sich die Werte, Philosophie und Vision eines Unternehmens in starken Bildern zu präsentieren.

Damit lässt sich das Image eines Unternehmens positiv aufbauen. Es erhält ein Gesicht, das (potenziellen) Kunden in Erinnerung bleibt. Mit keiner anderen Werbemaßnahme lässt sich eine derart tiefe, langfristige Wirkung erzielen.

Vorteile eines Imagevideos:

  • Videos transportieren viele Inhalte in kurzer Zeit.

  • Ein Imagefilm erreicht Menschen auf vielfältige Weise: Neben eindrucksvollen Bildern gibt es einen Sprecher, Texteinblendungen und eine mitreißende musikalische Untermalung. Dadurch bekommt der Zuschauer einen umfassenden Eindruck von dem Unternehmen.

  • Ein Video bleibt Menschen länger im Gedächtnis als ein Text.

  • Durch das Anschauen erhöht sich die Verweildauer auf der Website. Das ist ein entscheidender Ranking-Faktor:

  • Ein Unternehmensfilm ist vielseitig einsetzbar: Er lässt sich nicht nur auf der eigenen Website hochladen, sondern auf anderen Plattformen wie YouTube, Vimeo und Facebook präsentieren. Dort wird er – im Idealfall – geliked, kommentiert und geteilt, so dass sich eine enorme Reichweite damit erzielen lässt.
     

Rechtliche Fragen

Bei der Erstellung einer Website für KMU sind auch rechtliche Aspekte zu berücksichtigen. Standardseiten wie das Impressum und die Datenschutzerklärung dürfen nicht vergessen werden. Darüber hinaus sind AGB für eine Unternehmenswebsite sinnvoll.

Impressum

Websites von Unternehmen unterliegen der Impressumspflicht. Darin müssen zwingend verschiedene Pflichtangaben enthalten sein. Die Art des Internetauftritts spielt dabei keine Rolle. Firmenwebsite, Blog oder Onlineshop – ein Impressum gehört zwingend dazu. Bei einem Verstoß drohen Abmahnungen und Geldstrafen.
 

Die folgenden Angaben sind Bestandteil des Impressums:

  • der Name und die Anschrift des Unternehmens. Falls es mehrere Niederlassungen gibt, muss der Hauptsitz genannt werden. Ein Postfach genügt hier nicht. Es muss sich um eine zustellfähige Adresse handeln.

  • die Rechtsform,

  • Kontaktmöglichkeiten (E-Mail, Telefon, Anschrift des Ladengeschäfts für persönliche Besuche),

  • der Name des Vertretungsberechtigten,

  • der Name des zuständigen Registergerichts und die Registernummer,

  • die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer und

  • der Name des inhaltlich Verantwortlichen für die Webseite (§ 55 Absatz 2 RStV)
     

Datenschutzerklärung

Werden auf der Website personenbezogene Daten erhoben, übermittelt, genutzt oder verarbeitet, gehört laut DSGVO eine Datenschutzerklärung auf die Seite. Diese sollte auf die Website und ihre Inhalte abgestimmt sein. Das ist beispielsweise der Fall, wenn ein Kontaktformular bereitgestellt wird, der Einkauf in einem Online-Shop möglich ist oder wenn ein Newsletter über die Website abonniert werden kann.
 

Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)

Bei den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) handelt es sich um vorformulierte Vertragsbedingungen und Standardisierungen. Diese basieren auf dem Bürgerlichen Gesetzbuch und vereinfachen Verträge zwischen Unternehmen und Kunden. Dank der allgemeingültigen Vertragsbedingungen ist nicht bei jedem Kauf ein individueller Vertrag nötig. Die enthaltenen Klauseln gelten für alle Kunden des Unternehmens gleichermaßen.
 

Gestaltung eines Online-Shops

Wer eigene Produkte herstellt, profitiert von der Einrichtung eines Online-Shops. In einem Online-Shop geht es darum, Besucher von den angebotenen Produkten zu überzeugen. Damit das gelingt, ist eine intuitive und nutzerfreundliche Bedienung entscheidend. Die Produktseiten sollten in logischer Weise von der Startseite aus erreichbar sein. Die Kategorien mit dem höchsten Suchvolumen sind im Idealfall direkt sichtbar.
 

Suchmaschinenoptimierte Inhalte anbieten

Erfolgreiche Webshops behalten zum einen die Nutzer im Blick, zum anderen bemühen sie sich die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Dazu gehört neben einer Keyword-Recherche eine ausführliche Konkurrenzanalyse. Kategorienseiten sollten in der H1-Überschrift das Haupt-Keyword enthalten. Der Content sollte sowohl qualitativ als auch quantitativ besser sein als die Inhalte der Konkurrenz.
 

Aussagekräftige Artikelseiten gestalten

Laut einer Schätzung der Forschungsgruppe Retourenmanagement der Otto-Friedrich-Universität Bamberg gehen in Deutschland pro Jahr rund 315 Millionen Pakete wieder zurück. Retouren sind ärgerlich. Viele Rückläufer lassen sich von vornherein vermeiden: Je hochwertiger die Produkte und je aussagekräftiger die Artikelseiten sind, desto unwahrscheinlicher sind Rücksendungen.

Zu guten Artikelseiten gehören…

  • eindeutige Beschreibungen, die sowohl die Produkteigenschaften als auch den Mehrwert für den Kunden verständlich herausarbeiten.

  • hochauflösende Produktfotos aus unterschiedlichen Perspektiven sowie Detailaufnahmen, sodass Interessenten eine realistische Vorstellung von den angebotenen Artikeln erhalten.

  • Kundenrezensionen, die Besucher durch eine subjektive Bewertung zusätzlich bei ihrer Kaufentscheidung unterstützen.
     

Vielfältige Bezahlmöglichkeiten anbieten

Jede fünfte Kunde bricht seinen Einkauf ab, wenn er seine bevorzugte Zahlungsmöglichkeit nicht findet. Darum lohnt es sich, möglichst viele Bezahloptionen anzubieten wie Sofortüberweisung, PayPal, Amazon Pay, Kreditkarte, Kauf auf Rechnung, Direkte Banküberweisung, SEPA-Lastschrift und Bankeinzug.
 

Lokalität berücksichtigen

Unternehmen wie Imbisse, Restaurants, Cafés, Arztpraxen, Blumengeschäfte und Friseursalons konzentrieren sich auf Kundschaft aus der Region. Wenn jemand in einer bestimmten Stadt eine Dienstleistung sucht, ist Google häufig die erste Anlaufstation. Es lohnt sich also, die Website entsprechend darauf auszurichten. Nutzer verwenden dafür in der Regel ihr Mobiltelefon. Es lohnt sich, die lokale Sichtbarkeit des eigenen Unternehmens bei Google zu verbessern.

Eine Möglichkeit dazu ist, die Texte der Website mit dem Ort des Unternehmenssitzes zu verbinden. Der Standort des Restaurants, der Praxis oder des Friseursalons sollte in den Seitentiteln und Überschriften der Texte auf der Website genannt werden. Auch die Nennung des Stadtteils oder eines bekannten Ortes in der Nähe verbessert die Auffindbarkeit.

Beispiele:

  • Tierarzt für Kleintiere in Goslar,

  • Augenarzt in Hamburg-Harburg oder

  • Café am Alex in Berlin.
     

Eigene Produkte attraktiv verpackt anbieten und sicher versenden

Die Primärverpackung dient nicht nur als Schutz des Produktes. Sie sorgt für einen positiven ersten Eindruck. Wer eigene Produkte herstellt, sollte diese möglichst hochwertig präsentieren. Hier bieten sich – sowohl für den Food als auch für den Non-Food-Bereich – Standbodenbeutel und Flachbeutel an. Diese sind bedruckbar und bewahren den Inhalt vor Sauerstoff, Feuchtigkeit und Aromaverlust.

Für einen sicheren Versand sorgen stabile Kartons aus Wellpappe. Diese sollten auf die Anforderungen der angebotenen Artikel abgestimmt sein: Eine Flasche Wein verlangt einen anderen Versandkarton als ein Buch oder Tee.
 

Fazit

Eine Webpräsenz lohnt sich für KMU auf jeden Fall, unabhängig davon, ob diese ihre Dienste und Produkte vor allem lokal oder online anbieten. Zu den wichtigsten Kriterien für eine erfolgreiche Internetseite gehören ein übersichtlicher Aufbau, eine intuitive Bedienbarkeit und suchmaschinenoptimierte, hochwertige Inhalte. Ein Imagefilm trägt zu einer positiven Wahrnehmung des Unternehmens bei. Zu einer rechtssicheren Seite gehören ein Impressum und eine Datenschutzerklärung. AGB sind zwar kein Muss, bieten sich für kleine und mittlere Unternehmen allerdings an, das sie Geschäftsvorgänge erheblich vereinfachen.

 

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